Vielversprechend
Haus Ashford - Magie verpflichtetDa ist er nun also, der Einführungsband für die neue Reihe von Benedict Jacka. Und was für ein Start das ist! Sehr gut geschrieben, wie von den Alex Verus Büchern gewohnt, und spachlich angenehm angepasst ...
Da ist er nun also, der Einführungsband für die neue Reihe von Benedict Jacka. Und was für ein Start das ist! Sehr gut geschrieben, wie von den Alex Verus Büchern gewohnt, und spachlich angenehm angepasst an das noch relativ jugendliche Alter des Protagonisten, dessen Abenteuer in Ich-Form erzählt werden.
Die Vorbemerkung des Autors, es handle sich u.a. um die Einführung in das Setting, bereitet einen nur wenig auf das vor, was da auf den folgenden etwas über 400 Seiten geboten wird. Man wird zunächst mit dem Protagonisten bekannt gemacht, seinen nicht sonderlich bequemen Lebensumständen in einem von Londons Außenbezirken und seinem Umfeld. Seine Drucraft, wie die Magie hier genannt wird, scheint zunächst nicht mehr als ein seltsames Hobby zu sein. Bis sich das eines Tages ändert, und dann nimmt die Geschichte mehr und mehr Fahrt auf. Was anfangs ein geruhsam fließendes Bächlein zu sein scheint, entwickelt sich bald zu einem ausgewachsenen Fluss.
Durch gewisse Ereignisse gezwungen, beginnt Stephen Oakwood, 20 Jahre alter Held der Geschichte, sein Talent für Drucraft zu genauer erforschen und weiterzuentwickeln, und im selben Tempo entwickelt sich auch die Geschichte weiter. Bis sie mit einem fiesen Cliffhanger erst mal endet. Stephen selbst macht einen sehr sympathischen Eindruck, hat hilfsbereite Nachbarn und ein paar gute Freunde, ist nach dem Verschwinden seines Vaters aber auf sich gestellt und kämpft mit chronischem Geldmangel. Und er hat einen ebenfalls sehr sympathischen Kater. Aber sobald Verwandtschaft auftaucht, von deren Existenz er keine Ahnung hatte, beginnen die richtigen Probleme erst. Jetzt muss Stephen, bisher eher passiv, sein Leben neu ordnen und offensiv werden, um nicht von den Ereignissen total überrollt zu werden und sich (und seinen Kater!) verteidigen zu können.
Der Einstieg in die Welt der Drucraft hat alles, was so richtig Spaß macht. Tolle Charaktere, die mit dem Verlauf der Geschichte mehr und mehr Profil gewinnen, eine neue und ausgefallene Magieform (mit deren Verständnis ich anfangs etwas überfordert war, später wurde es dann klarer) , eine nachvollziehbare Handlung, kurz, alles, war gute und spannende Unterhaltung ausmacht. Und eins ist klar: das ist nur die Spitze eines Eisbergs! Und ich muss unbedingt den ganzen Eisberg sehen. Hoffentlich dauert es nicht zu lange, bis es weitergeht.
Eine Triggerwarnung für die Tierfreunde unter uns: ab der 2. Häfte von Kapitel 7 passieren einige sehr unschöne Dinge. Mich hat es etwas mitgenommen, es ging aber zum Glück gut aus.