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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.06.2020

Gelungenes New Adult

Everything I Didn't Say
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Jamie will eigentlich nur ihr Praktium bei einer Soap machen, um erste Kontakte in der Film- und Theaterbranche zu knüpfen. Doch da ist Carter, der sich sofort in Jamie verguckt und nicht aufhören kann, ...

Jamie will eigentlich nur ihr Praktium bei einer Soap machen, um erste Kontakte in der Film- und Theaterbranche zu knüpfen. Doch da ist Carter, der sich sofort in Jamie verguckt und nicht aufhören kann, mit ihr zu flirten. Eine knisternde Liebesgeschichte, zwischen zwei jungen Menschen, die vor komplett unterschiedlichen Lebensphasen stehen. Jamie mitten im Studium, mit mehreren Nebenjobs und überhaupt nicht auf eine Beziehung aus. Carter, Nachwuchs Schauspiel-Star aus gutem Hause, auf dem Weg zur erfolgreichen Schauspielkarriere.
Erst vier Jahre später sehen sich die beiden wieder. Denn etwas ist vorgefallen.
Kim Nina Ockers Schreibstil ist flüssig, angenehm und das Lesen macht viel Spass. Noch viel mehr Spass macht allerdings die Szenerie. Das Filmset, die Paparazzis und der Blick hinter die Kulissen gibt dem Buch einen glamourösen Hauch und das ist etwas, was ich sehr gerne mag. Gerade wenn es wie in diesem Buch nicht nur die glamouröse, sondern eben auch die reale Seite zeigt. Denn als Promi kann man sich nicht einfach verlieben, nicht einfach tun, was man will. Alles wird von der Öffentlichkeit verfolgt und ich finde, die Autorin hat hier einen guten Weg gefunden, in dem sie Carter zwar zu einem beliebten Schauspieler, aber nicht zu einem Superstar gemacht hat, denn dieses Leben wäre dann wohl doch sehr schwierig realistisch zu beschreiben.

Was mir ebenfalls sehr gut gefällt ist, dass für einmal das Drama nicht in der Vergangenheit der Protagonisten liegt, sondern sich zwischen den beiden abspielt. So werden schon mal viele Klischees umgangen, die Beziehung wirkt wesentlich authentischer und der Plottwist dadurch auch überraschender. Insgesamt gefällt mir die gute Mischung aus Romantik, Glamour und Drama.
Jetzt möchte ich kurz auf den Plottwist eingehen. Wenn ihr Spoiler vermeiden wollt, lest am dem Fazit weiter.

Fazit
Kim Nina Ocker hat mit “Everything I Didn’t Say” den für mich besten New Adult Roman in diesem Jahr geschrieben. Mit Jamie und Carters Geschichte hat die Autorin eine Geschichte geschrieben, welche ohne zu viel Drama auskommt und dafür einen Plottwist beinhaltet, der sehr überraschend gekommen ist und die Thematik sehr realitätsnah aufgreift. Aber auch beide Protagonsiten sind mir sympathisch gewesen. Ein unterhaltsames Buch mit einer spannenden Thematik, ohne viel Drama und Klischee und vor allem sehr viel Lesespass. Ich kann euch das Buch auf jeden Fall nur empfehlen und vergeb 4.5 von 5 Sterne. Ich bin so happy, dass ich diese Geschichte gelesen habe und kann dieses Buch allen Fans des Genres und natürlich auch jenen, die Geschichten mit einem Hollywood-Glamourtouch mögen.
Ich danke dem LYX-Verlag für mein Exemplar!

Veröffentlicht am 03.06.2020

Solides New Adult Debüt

Burning Bridges
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Ella studiert, geht auf Parties, schaut Serien und lebt auch ansonsten kein allzu spektakuläres Leben. Als ihr Freund mit ihr Schluss macht und sie danach fast von drei Typen vergewaltigt wird, rettet ...

Ella studiert, geht auf Parties, schaut Serien und lebt auch ansonsten kein allzu spektakuläres Leben. Als ihr Freund mit ihr Schluss macht und sie danach fast von drei Typen vergewaltigt wird, rettet sie Ches.
Danach begegnet sie ihm immer wieder und irgendetwas an ihm scheint ihm seltsam. Er sieht ständig verschlagen aus und nicht sonderlich gepflegt. Sie bietet ihm eine Dusche und ein Morgenessen bei sich zu Hause an und kommt dann langsam ins Gespräch mit ihm. Doch er erzählt nicht viel und Ella ist auch noch zu beschäftigt mit dem Trennungsschmerz.
Doch nachdem die beiden sich immer wieder begegnen, beginnen die Funken zu sprühen und gleichzeitig schwebt eine Gefahr über ihnen, von der Ella nichts ahnt.
Das Buch beinhaltet einige Klischees und zuerst hat es mich nicht sonderlich überzeugt. Aber der Schreibstil hat mir so gut gefallen und ich wollte wissen, was es mit der Geschichte auf sich hat, dass ich weitergelesen habe. Und es hat sich gelohnt. Denn Tami Fischer schreibt nicht nur sehr gut für eine Debütantin, sie hat mit Ella auch eine sehr selbständige Protagonistin geschaffen, welche an das Gute im Menschen glaubt und bereit ist einem Mann zu helfen, der in einer schwierigen Situation ist.
Die Plottwists haben mir zudem auch sehr gut gefallen. Gerade weil die nicht den gängigen Klischees entsprochen haben und fast schon in Richtung Crime gegangen sind. Die Handlung hat mir sowieso immer besser gefallen und auch wenn gewisse Szenen auch aus einem anderen Roman hätten stammen können, hat mich das Buch wunderbar unterhalten.
Fazit
Tami Fischer hat mit «Burning Bridges» einen New Adult Roman geschrieben, welcher mit denen von Mona Kasten, Bianca Iosivoni oder Laura Kneidl ohne Probleme mithalten kann. Eine unterhaltsame Geschichte mit einer starken Protagonistin, überraschenden Plottwists in eine neue, interessante Richtung und einem Schreibstil, welcher das Lesen zu einem Spass macht. Insgesamt hätte ich mir vielleicht noch bisschen weniger Klischees gewöhnt, gerade was die Beziehung zwischen Ches und Ella angeht, aber mehr möchte ich nicht beklagen. Man bekommt was einem versprochen worden ist und daher vergebe ich 4 von 5 Sterne und freue mich mehr von der Autorin zu lesen.
Ich danke dem Knaur Verlag für mein Exemplar!

Veröffentlicht am 03.06.2020

Richtig gut!

Die Arena: Grausame Spiele
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Eine Arena, in der Menschen vorgeführt werden wie Tiere, in der Zuschauer auf Tode hoffen und in der die Artisten vor jeder Show um ihr Leben bangen müssen. Die Artisten gehören zu den Dregs, welche von ...

Eine Arena, in der Menschen vorgeführt werden wie Tiere, in der Zuschauer auf Tode hoffen und in der die Artisten vor jeder Show um ihr Leben bangen müssen. Die Artisten gehören zu den Dregs, welche von den anderen Menschen als minderwertigeren Geschöpfe angesehen werden. Dregs haben keine Zukunft & Hoshiko ist eine von ihnen. Als Artistin ist sie ein Star, doch ausserhalb der Arena lebt auch sie verarmt, geschändigt & ohne Familie. Doch dann begegnet sie Ben…
Hayley Barkers Idee rund um einen Zirkus, der an das antike Kolosseum erinnert, in dem Menschen vorgeführt & als minderwertig behandelt werden, schockt von der ersten Seite an. Alleine die Tatsache, dass der Mensch immer versucht andere Menschen als minderwertig anzusehen & sich über die anderen zu stellen, zeigt die Autorin ziemlich gut auf. Die Angst vor dem Anderssein, den ‘’Nicht-Perfekten’’ Menschen und Kulturen, die fremd sind, führen nicht nur in Dystopien zu Ausgrenzungen, sie sind auch in unserer Gesellschaft weiterhin Gründe, warum Menschen ausgeschlossen werden. Alleine auf den ersten 50 Seiten löst die Autorin damit so viele Gedankengänge aus & schnell wird klar, dass das Buch nicht nur eine fesselnde Geschichte, sondern vor allem auch ganz viel Gesellschaftskritik beinhaltet.
Die Dregs als Attraktion in einem Zirkus. Die Pures, die sich an dem Leid & Schmerz erfreuen. Eine Politik, die immer extremer wird. Eine Gesellschaft, die zuschaut und in der sich niemand getraut Widerspruch zu erheben. Die Atmosphäre im gesamten Buch ist grandios & ich habe das Buch kaum aus der Hand legen können. In jeweils kurzen Kapiteln wird abwechselnd aus der Sicht von Ben & Hoshiko erzählt. Beide sind facettenreiche Figure & sie haben das Leseerlebnis nochmals deutlich cooler gemacht. Besonders Hoshiko fand ich eine sehr interessante Protagonistin, die mir als eine der wenigen Protagonistinnen in einer Dystopie auch wirklich sympathisch gewesen ist.
Allerdings habe ich mich nicht so mit der Liebesgeschichte anfreunden können. 3 Tage & ein paar wenige Begegnung sollen für die absolute Liebe reichen? Ich hätte mir gewünscht, dass die Geschichte auf eine grössere Zeitspanne angelegt gewesen wäre.
Fazit
Harley Barker hat mit «Die Arena: Grausame Spiele» eine beeindruckende Dystopie geschrieben, welche auf den ersten Blick an die Tribute von Panem erinnern mag, aber beweist, dass diese beiden Werke nicht zu vergleichen sind & Hoshikos Geschichte durchaus mit der von Katniss mithalten kann. Nervenaufreiben, brutal & so spannend, dass man das Buch am Besten in einem Rutsch liest. Wobei das Buch auch ziemlich viel Stoff zum Nachdenken mitbringt & uns verpackt in dieser genialen Geschichte aufzeigt, wozu Menschen fähig sind & dass niemand als minderwertiger angesehen werden sollte. Ich habe mit diesem Buch ein weiteres Highlight gefunden & freue mich jetzt schon auf den zweiten Band. Ich vergebe 5 von 5 Sterne und kann das Buch allen Fans von Die Bestimmung, Das Juwel & natürlich von Die Tribute von Panem empfehlen.
Ich danke dem Rowohlt Verlag für mein Exemplar!

Veröffentlicht am 03.06.2020

Habe mehr erwartet

Eve of Man (I)
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Eve ist das erste Mädchen, nach einem halben Jahrhundert. Sie stellt die Hoffnung für die gesamte Menschheit dar. Doch was, wenn diese Hoffnung von der Regierung ausgenutzt wird? Was wenn ihr ganzes Leben ...

Eve ist das erste Mädchen, nach einem halben Jahrhundert. Sie stellt die Hoffnung für die gesamte Menschheit dar. Doch was, wenn diese Hoffnung von der Regierung ausgenutzt wird? Was wenn ihr ganzes Leben überwacht wird & sie so von der Welt abgeschirmt ist, dass sie nicht einmal mitbekommt, wie die ganze Menschheit zu Grunde geht?
Bram, ist einer der Jungen, der mithilfe eines Virtual Reality Programm Eves beste Freundin spielt. Doch dann geht etwas schief & plötzlich sieht Eve, wer wirklich hinter dem Mädchen steckt, das sie schon ihr ganzes Leben begleitet. Und sie verliebt sich in Bram. Doch das geht nicht.
Ich habe das Buch gelesen, weil mich die Idee interessiert hat. Eine Welt in der keine Frauen mehr geboren werden? In der dadurch ein extremes Ungleichgewicht entsteht & die letzte Frau zwar einerseits verehrt wird, gleichzeitig aber auch für Macht missbraucht wird. Allerdings hat mich einiges ziemlich gestört. So wird zum Beispiel nie wirklich erklärt, was dazu geführt hat, dass keine Frauen mehr geboren wurden. Allgemein fehlt es dem ganzen Buch an Worldbuilding & die ganze Welt wirkt wie eine von vielen dystopischen Geschichten. Sehr schade, denn die Thematik ist mehr als interessant & ich hätte mir gewünscht, dass wir mehr Einblicke in die Welt sowie die Gesellschaft bekommen.
Ebenso bleiben alle Charaktere sehr blass & ich konnte mich kaum in sie hineinversetzen. Ich habe überhaupt nicht mitgefühlt & der Verlauf der Geschichte hat mich an jede andere Dystopie erinnert.
Trotzdem hat mich das Buch unterhalten. Es ist gut geschrieben, die Geschichte insgesamt spannend & trotz fehlendem Worldbuilding hat mich die Situation zum Nachdenken angeregt.

Mit “Eve of Man” haben Giovanna & Tom Fletcher zwar nicht unbedingt die ausgeklügelste oder beeindruckenste Dystopie gelungen, dafür war das Worldbuilding zu schwach & es wurde zu wenig darauf eingegangen, wie es überhaupt erst zur Situation gekommen ist. Aber die Geschichte unterhält gut, ist spannend & lässt sich sehr schnell lesen. Da ich jedoch kaum Sympathien für die Charaktere entwickeln konnte & ich das Gefühl hatte, die Geschichte bereits aus anderen Dystopien zu kennen, werde ich die Trilogie wohl nicht weiterlesen. Ich vergebe 3 von 5 Sterne für Eve of Men & bin leider bisschen enttäuscht, da ich in dem Buch das Potential für ein Jahreshighlight gesehen habe. Ich empfehle das Buch trotzdem Fans von Die Bestimmung, Selection & H.O.M.E.

Veröffentlicht am 03.06.2020

Leicht enttäuschend

Das Glück hat viele Seiten
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Hannah erbt den Buchladen von Tante Marlies, der Schwester ihrer verstorbenen Mutter. Sie will ihn möglichst schnell loswerden & verkauft ihn daraufhin an Ben. Der behauptet, dass er ihn weiterführen würde ...

Hannah erbt den Buchladen von Tante Marlies, der Schwester ihrer verstorbenen Mutter. Sie will ihn möglichst schnell loswerden & verkauft ihn daraufhin an Ben. Der behauptet, dass er ihn weiterführen würde & verschweigt, dass er in Wahrheit ein Hotel daraus machen will. Als Hannah ihre vorschnelle Entscheidung bereut, ist der Vetrag bereits unterschrieben & somit ist bereits zu spät.
Die Geschichte wirkt zu Beginn noch ganz lustig. Hannah die nichts mit ihrem Erbe zu tun haben will, den Buchladen verkauft & ihn dann zurückhaben will. Aber schlussendlich ist das Buch ein einziger Kampf mit Streichen, Korruption & Erpressung, um den Buchladen von Ben zurück zu bekommen. Dass Hannah nicht die hellste Kerze ist, wird einem ziemlich schnell klar. Selten habe ich so eine naive, manipulierbare & sture Protagonistin erlebt. Richtig anstrengend. Zumal ich ihr ihre plötzliche Sentimentalität für den Buchladen nicht abkaufen konnte, habe ich mich gefragt, warum sie nicht einfach versucht hat einen Deal mit Ben zu machen, dass er doch einen Teil des Buchladens bestehen lassen könnte, den ihre Streiche gehen einerseits ganz schön unter die Gürtellinie & schlussendlich ist es nicht Bens Schuld, dass Hannah sich nicht eine Sekunde überlegt hat, was sie tut, als sie den Buchladen verkauft hat.
Dass die beiden sich trotzdem ineinander verlieben, hat mich richtig irritiert. Was sollte das?
Genauso wie die älteren Frauen, die Hannah geholfen haben & wohl witzig sein sollten mit ihrem schrulligen Verhalten & ihren jugendlichen Witzen, aber ehrlich gesagt waren sie das nicht wirklich…
Schlussendlich hat das Buch aber trotzdem irgendwie unterhalten & manchmal ist das auch schon genug.

Fazit
Ella Zeis hat mit «Das Glück hat viele Seiten» einen Roman geschrieben, der einerseits extrem vorhersehbar ist & zum anderen auch in seinem Inhalt wenig Sinn macht. Alleine schon Hannah, die den Buchladen ihrer Tante verkauft, ohne dass sie ihn sich je angesehen hat & danach dann plötzlich alles bereut, die Liebesgeschichte zwischen Ben & ihr direkt obendrauf & dann noch all die älteren Frauen aus dem Dorf, die Hannah dabei helfen wollen, den Buchladen zurück zu kriegen. Die Charaktere sind unsympathisch, die Geschichte abstrus, aber trotzdem irgendwie unterhaltsam & lesen lässt es sich extrem süffig. Ich vergebe 2.5 von 5 Sterne & kann euch das Buch nicht wirklich empfehlen… Nicht zu vergleichen mit Büchern von Petra Hülsmann oder Kerstin Gier.