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Veröffentlicht am 07.08.2018

eine superschöne Geschichte, mit einem traumhaft schönen Setting

Sommer in Atlantikblau
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„Folge den Ruf der Wellen und du findest dein Glück“

Schaut man sich das wunderschöne Cover an, denkt man sofort, „Sommer an einem Küstenörtchen“.
So erging es mir zumindest und was man sieht, das bekommt ...

„Folge den Ruf der Wellen und du findest dein Glück“

Schaut man sich das wunderschöne Cover an, denkt man sofort, „Sommer an einem Küstenörtchen“.
So erging es mir zumindest und was man sieht, das bekommt man auch.

Die junge Lotte wächst als Sandwichkind auf. Ihre Mutter, die der jüngeren Schwester nie einen Wunsch abschlagen kann und der Vater, der einen besseren Draht zur älteren Schwester hat. Lottes größter Traum es ist zu schreiben und eines Tages ein Buch zu veröffentlichen. Bei ihrer Familie und ihrem zukünftigen Ehemann trifft sie damit allerdings auf taube Ohren. Lediglich die Großtante Charlie hatte immer ein offenes Ohr und sie in allem bestärkt.
Die Geschichte beginnt allerdings, als Tante Charlie stirbt. Lotte ist tieftraurig, da kann das Trostpflaster, das Tante Charlie vor ihrem Tod noch eine Reise gebucht hat, nicht hinwegtrösten.
Sie wollte, dass Lotte mit ihren Schwestern und ihrer Mutter nach New York fliegt, weil Lotte da schon immer mal hin wollte. Allerdings wollte sie das eigentlich lieber mit ihrem Verlobten.
Trotz dessen, dass die ältere Schwester beruflich sehr eingespannt ist, die Mutter Flugangst hat und die jüngere Schwester wieder schwanger ist, fliegen die vier nun nach New York. Auf dem Rückflug, nach Deutschland, kommt es zu einer Katastrophe und die vier müssen in Kanada zwischenlanden. Ein Vulkan sei ausgebrochen und verhindert, wegen der Aschewolke, für mindestens 24 Stunden, den Rückflug über den Atlantik.
Somit muss eine Übernachtung gesucht werden. Da dies viele Passagiere betrifft, ist schnell alles ausgebucht. Gut, dass das Schicksal Lotte glauben lässt, am Flughafen die verstorbene Tante Charlie gesehen zu haben, denn nur deswegen ist sie in Conner hineingerempelt. - Conner mit seinen blauen Augen, der zufällig ein kleines, süßes Bed &Breakfast kennt…

Diese Geschichte ist unglaublich schön. Ich hab so oft gedacht ich möchte auch dahin, nach Nova Scotia, in das Küstenörtchen Chester. Dieses Setting ist so schön und für alle, die immer denken, Cornwall sei die schönste Buchkulisse,…

…Nova Scotia kann da allemal mithalten – versprochen!

Der Einstieg in die Geschichte war leicht und man ist sofort, von der ersten Seite an, drin. Auch, wenn bis zur Mitte des Buches nicht allzu viel passiert, war es zu keiner Zeit langweilig, wofür wahrscheinlich das schöne Setting, die tollen Charaktere und der leichte Schreibstil gesorgt haben.

Für mich eine ganz tolle Sommergeschichte, wo der Geist von der zauberhaften Tante Charlie einfach immer präsent ist.

Noch ist der Sommer ja in vollem Gange…

…also auf nach Nova Scotia! Folgt den Ruf der Wellen und ihr erlebt eine superschöne Sommergeschichte.

Veröffentlicht am 31.07.2018

Spannend, aber dennoch ein paar Längen

Im dunklen, dunklen Wald
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In einem dunklen, dunklen Wald...da steht ein dunkles, dunkles Haus...

In einem dunklen,  dunklen Wald,

steht ein dunkles, dunkles Haus

und in dem dunklen, dunklen Haus,

ist eine dunkle, dunkle Tür.

Und ...

In einem dunklen, dunklen Wald...da steht ein dunkles, dunkles Haus...

In einem dunklen,  dunklen Wald,

steht ein dunkles, dunkles Haus

und in dem dunklen, dunklen Haus,

ist eine dunkle, dunkle Tür.

Und diese dunkle, dunkle Tür

führt in den dunklen, dunklen Keller.

Und in dem dunklen, dunklen Keller,

da liegt…

                                                        …eine Leiche!  (Ruth Ware)

 

Wir alle kennen diese Geschichte, die man gerne auf Kinderpartys erzählt, wo man sich gruseln möchte. Allerdings wird der letzte Satz dann meist mit etwas Positivem, wie z.B. Smarties etc. laut gerufen, damit sich die Kinder erschrecken, aber letztendlich keine Angst bekommen. 

In diesem Fall ist es eine Leiche. Mit diesem Gruselspruch führt uns die Autorin in die Geschichte ein.

Ich habe dieses Buch, im Rahmen einer Buchverlosung gewonnen und ich habe mich dafür beworben, weil mich als erstes das düstere Cover angesprochen hat und der Klappentext ein spannendes Buch verspricht. Das Ganze hat mich an Harpers Island erinnert.

Wir beginnen in der Geschichte, als Nora im Krankenhaus erwacht. Sie selbst weiß nicht mal, was mit ihr geschehen ist. Die Ärzte sagen ihr, dass sie einen Autounfall hatte.. Komisch an der Sache ist nur, dass vor ihrer Tür, im Krankenhaus, ein Polizist sitzt. Soll er sie beschützen oder vielleicht sogar bewachen? Nach und nach kommen Erinnerungsstücke wieder. 

Sie wurde zu einer Junggesellinnenabschiedsparty , ihrer früheren besten Freundin Clare, eingeladen. Natürlich hatte sie sich gewundert, nach über 10 Jahren Funkstille, wieder von ihr zu hören. Aber Nora war neugierig und so sagte sie zu. Gefeiert wurde, mit ein paar Leuten, in einem Wald Nordenglands. Es gab natürlich, wie soll's auch anders sein,  keinen Handyempfang. Das Haus lag ziemlich einsam, der nächste Nachbar weit entfernt, und das Haus war kein gewöhnliches Haus, sondern ein Glashaus. Gut , wenn es draußen dunkel ist, drinnen Jemanden zu beobachten.

Dort angekommen lernen die 6 jungen Leute sich erstmal kennen und genau das war mein Problem. Der Einstieg in dieses Buch war super. Der Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen. Man möchte erfahren, was mit Nora geschehen ist, nur sie selbst weiß nicht mal mehr, umso mehr Erinnerungslücken geschlossen werden, ob sie sich tatsächlich noch weiter erinnern möchte. Aber die Einführung der Protagonisten und das Einleben, dort im Haus, nahm 2/3 der Geschichte ein. Das war mir persönlich zu lang. Es gab zwar zwischendurch spannende Momente, wie Schneespuren, wo keiner wusste, wo sie her kamen oder eine offen gelassene Tür oder, dass das Festnetztelefon auch noch ausfiel, aber im Ganzen zog sich die „Party“ sehr in die Länge, bis es losging. Als es dann aber losging und man mitgerätselt hat, was und vor allem wer dahinter steckt, gefiel mir das Buch wieder gut.

Es handelt sich bei diesem Buch um einen Debütroman der Autorin. Hätte sie den Mittelteil etwas anders gestaltet oder mehr zusammengefasst, wäre es für mich ein gelungenes Buch gewesen. So zog es sich für mich, nach einer gelungenen Einführung und einem sehr spannenden Ende, dazwischen leider sehr in die Länge.

Veröffentlicht am 31.07.2018

Sehr bewegend und Mitt einem unverhofften Ende

Die Spuren meiner Mutter
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Die Spuren meiner Mutter

Kennt ihr das? Ihr möchtet Jemanden ein so wunderschönes Buch empfehlen und es fehlen einem die Worte? So geht es mir gerade bei diesem Buch. Immer noch überwältigt von dem Ausgang ...

Die Spuren meiner Mutter

Kennt ihr das? Ihr möchtet Jemanden ein so wunderschönes Buch empfehlen und es fehlen einem die Worte? So geht es mir gerade bei diesem Buch. Immer noch überwältigt von dem Ausgang der Geschichte, der so unverhofft kam. Niemals hätte ich damit gerechnet, wirklich niemals!

Aber erst einmal zum Inhalt.

Es geht um die 13 jährige Jenna und dessen Mutter Alice, die bei einem tragischen Vorfall im Elefantenreservat, vor 10 Jahren, als vermisst gilt. Alice erforschte das Gedächtnis und das Trauerverhalten von Elefanten, dabei lernte sie ihrem Mann Thomas, Jennas Vater, kennen, der ebenfalls Forscher war.

Jennas Wunsch, ihre Mutter zu finden und die Wahrheit zu kennen, über das, was vor 10 Jahren geschah, ist so stark, dass sie Serenity Jones aufsucht, ein Medium und den ehemaligen Ermittler Virgil Stanhope, der mit dem Fall damals beauftragt war.

Doch so einfach ist die Sache nicht. Zum einen hat Jenna keine Unterstützung Seitens ihrer Großmutter, bei der sie aufwächst, weil ihr Vater inzwischen in einer psychiatrischen Anstalt lebt und zum anderen, hat Serenity ihre Fähigkeiten des Wahrsagens, Vorhersehens und die Gabe mit Toten Kontakt aufzunehmen, verloren.  Selbst Virgil ist keine große Hilfe, da er seinen Lebensabend lieber mit seinem guten Freund dem Alkohol verbringt.  

Trotz dieser Probleme beauftragt Jenna die Beiden damit, ihr zu helfen ihre Mutter zu finden.

Die zwei können sich eigentlich nicht wirklich leiden und so entstehen lustige Dialoge. Serenity  erinnerte mich irgendwie an die skurrile Wahrsagerin aus dem Film „Ghost – Nachricht von Sam“. Gemeinsam machen sich die Drei nun auf die Suche der Mutter und der Wahrheit. Die Charaktere waren mir, trotz ihrer Macken, sehr sympathisch. Mit Jenna hatte ich Mitleid und ich wünschte mir beim Lesen, bitte lass ihre Mutter noch leben.

Die Kapitel sind jeweils aus der Sicht der 3 Personen erzählt. Jenna, Serenity und Virgil. Dazwischen kommen Aufzeichnungen und Erzählungen von Alice, der Mutter. Die haben mich immer besonders berührt, weil es dort um ihre Arbeit mit den  Elefanten ging. Ich habe eine Menge über das Verhalten von Elefanten gelernt und mir sind diese Tiere richtig ans Herz gewachsen. Einen Elefanten im Zoo oder Zirkus sehe ich nunmehr mit anderen Augen. Alles was Jodi Picoult dort erzählt, glaube ich ihr. Wie wir auch im Nachwort erfahren, hat sie wieder sehr gut recherchiert.

Deswegen gehen mir diese beiden Sätze gar nicht mehr aus dem Kopf.

„Aktuellen Schätzungen nach werden in Afrika jedes Jahr achtunddreißigtausend Elefanten abgeschlachtet. Geht dies so weiter, werden die Elefanten auf diesem Kontinent in weniger als zwanzig Jahren verschwunden sein.“

(Anmerkungen der Autorin, Seite 504)

Solch traurige Momente hatte ich öfter während der Geschichte.

Eine Geschichte, die die Elefanten erzählen, in der es um Liebe, Trauer, Angst, Wut, Hoffnung und den Tod geht und um Jenna, die ihre Mutter finden möchte um Antworten zu finden, warum sie sie allein gelassen hat, ob die Liebe zwischen Mutter und ihrem Kind vielleicht nicht stark genug war.

Und nun kommt gerade wieder der Moment, wo ich an das Ende der Geschichte denken muss, welche mich zu tiefst berührt hat.

Mein zweites Jodi Picoult Buch, nach „Bis ans Ende der Geschichte“, das ich gerne weiter empfehlen möchte.

Veröffentlicht am 31.07.2018

Herrlich komisch und zum Entfliehen in eine andere Welt

Traumprinz
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Traumprinz....Du findest keinen? Mal dir einen!

Traumprinz…Du findest keinen? Mal dir einen!

In David Safiers neuestem Buch geht es genau darum.

Die Geschichte beginnt mit der Comiczeichnerin Nellie ...

Traumprinz....Du findest keinen? Mal dir einen!

Traumprinz…Du findest keinen? Mal dir einen!

In David Safiers neuestem Buch geht es genau darum.

Die Geschichte beginnt mit der Comiczeichnerin Nellie und dessen Freund Bendix. Gemütlich sitzen die Beiden in der Badewanne, als man einen Schlüssel in der Haustür hört und Bendix Verlobte, von der Nellie übrigens nichts weiß, vorzeitig nach Hause kommt. Eigentlich ist Nellie im Glauben, Bendix würde für sie Partei ergreifen, doch das tut er nicht, stattdessen schaut er einfach zu, wie seine Verlobte, Nellie hinaus schmeißt, ohne Klamotten, Schuhe, Geld, Handy und Handtasche, samt Haustürschlüssel. Lediglich ein Handtuch bekommt sie noch, wie gütig!

Völlig traurig, aber auch wütend, macht sie sich auf und irrt erst einmal in Berlin herum, weil sie nun ja nicht einmal einen Haustürschlüssel besitzt. Schließlich geht sie in den Comicladen, wo sie arbeitet. Gott sei Dank gibt es dort auch ein paar Kostüme, von Comichelden und auch Lenny ihren kuriosen Arbeitskollegen. Lenny versucht sie aufzumuntern und überredet sie mit zu einer Vernissage, des Künstlers Moore zu kommen. Moore sagt ihr dort, dass sie zu was Größeren berufen ist. Was auch immer das bedeuten soll? Bei ihm findet sie ein altes Zeichenbuch und als sie es in die Hand nimmt, strahlt es eine Art Magie aus. Ohne groß zu überlegen nimmt sie es und läuft damit weg. Zurück im Comicladen, beginnt sie dort, noch immer wütend auf Bendix,  sich eben einen Traumprinzen zu zeichnen und zwar in das magische Buch. Voller Stolz betrachtet sie ihr Werk und nennt  ihren Traumprinzen „Retro von Amnapour“. Ganz erschöpft, von diesem Tag, schläft sie darüber ein, doch als sie erwacht, ist alles anders als es war…

Dies ist mein erstes Buch von David Safier. Sein Schreibstil ist leicht und flüssig  zu lesen und sehr lustig. An einigen Stellen musste ich sogar laut lachen. Vor allem die Dialoge zwischen Nellie und Retro, der sich ja in dieser Welt nun gar nicht auskennt und natürlich auch mit den Redewendungen nichts anfangen kann, sind zum Brüllen.  

Dies ist wirklich eine lustige Geschichte. Allerdings sollte man sie auch nicht allzu ernst nehmen, dann kann man für einige Stunden dem manchmal tristen Alltag und vor allem der Realität mal entfliehen…

…denn Realität ist das, was deine Phantasie aus ihr macht! (Zitat am Ende des Buches)

Ganz besonders schön fand ich, dass die Geschichte untermauert ist, mit tollen und vor allem lustigen Zeichnungen.  Da möchte ich auch noch ein großes Lob an Oliver Kurth aussprechen.

Abschließend kann ich sagen, dass dies zwar mein erstes Buch von Herrn Safier war, aber es bestimmt nicht bleiben wird.

Veröffentlicht am 31.07.2018

Amüsant und unterhaltsam

Wenn das Leben Loopings dreht
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Das Leben ist eine Achterbahnfahrt...

Das Leben ist eine Achterbahnfahrt- ohne ein paar Loopings wäre es langweilig!

Franziska, Mutter von zwei Kindern und verheiratet, seit mehr als 20 Jahren, liebt ...

Das Leben ist eine Achterbahnfahrt...

Das Leben ist eine Achterbahnfahrt- ohne ein paar Loopings wäre es langweilig!

Franziska, Mutter von zwei Kindern und verheiratet, seit mehr als 20 Jahren, liebt eigentlich ihre kleine Familie, mit ihren Alltagstrott. Würden nicht eines Tages, ein paar falsch adressierte Liebesbriefe, sie einfach aus der Bahn werfen.  

Irrtümlicherweise landet bei ihr ein Briefumschlag, an eine Laura Caspari, aber mit ihrer Anschrift. Der Brief kommt aus Honkong. Absender, „Alex“ – mehr nicht! Nachdem sie sich bei der Post bemüht hat, diesen Brief an den richtigen Adressant weiterzuleiten, landet der Tage später aber wieder bei ihr und nicht nur der, sondern auch noch ein anderer von „Alex“. Sie öffnet diese, um herauszufinden, ob es vielleicht Hinweise gibt, wohin der Brief eigentlich gehen sollte. Was sie aber zu lesen bekommt, ist eine unerfüllte Liebe von einem Mann, der über 20 Jahre nicht aufgehört hat, Laura zu lieben, obwohl die ihn damals verlassen hat.  Franziska ist fasziniert, und merkt gar nicht, wie sehr sie sich immer mehr in Alex, den Mann, den sie nur aus den Briefen kennt, zu verlieben und zum ersten Mal in ihrem Leben tut sie etwas, dass das Leben weiß Gott nicht langweilig erscheinen lässt. Sie steigt ein, - in die Achterbahn,  nur dass zu viele Loopings  leider schwindelig machen.

Dies ist mein erstes Buch der Autorin und es hat mir großen Spaß gemacht, es zu lesen. Sie schreibt mit viel Humor, was mir sehr gut gefallen hat, auch wenn ich wegen Franziska so manches Mal Fremdschämen hatte, so mochte ich sie doch sehr. Natürlich war die Geschichte auch für mich vorhersehbar und trotzdem, für mich eine gelungene Geschichte, in der sich wohl jede Mutter oder auch Hausfrau, gefühlsmäßig, drin wieder finden könnte.

Fazit: Achtbahnfahrten sind okay, es kommt nur auf die Anzahl der Loopings an