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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.07.2017

Wer es detailgetreu mag - bitte!

Nummer 25
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Als ich herausgefunden hatte, dass hinter Frank Kodiak der gleiche Autor von „Tief im Wald und unter der Erde“ steckt, nämlich Andreas Winkelmann, wollte ich unbedingt wissen, ob dieses Buch genauso spannend ...

Als ich herausgefunden hatte, dass hinter Frank Kodiak der gleiche Autor von „Tief im Wald und unter der Erde“ steckt, nämlich Andreas Winkelmann, wollte ich unbedingt wissen, ob dieses Buch genauso spannend ist. Damals hatte ich nämlich bei diesem Buch das Gefühl, mitten in der Geschichte zu sein und nach all den Jahren, denke ich an diese Geschichte immer noch zurück, wenn ich an einem beschrankten Bahnübergang warten muss.

In Nummer 25 geht es um den Autor Andreas Zordan, der einen Bestseller nacheinander schreibt. Er lebt ziemlich zurück gezogen in einem Forsthaus, auf einem Hügel, an einem angrenzenden Wald.

Sein Spezialgebiet sind die detaillierten Beschreibungen von Tötungsdelikten. Er selbst bezeichnet sich als Psychopathen, darum, so glaubt er, ist ihm das auch nur möglich.

Eines Tages findet er in seinem Garten, die übel zugrichtete Leiche eines jungen Mädchens, die auf eine Art getötet wurde, wie sie in seinem letzten Buch beschrieben wurde.

Zeitgleich möchte die junge Reporterin Greta Weiß ein Interview mit dem Autor führen und so kommt es wie es kommen muss. Sie taucht in dem unmöglichsten Augenblick beim ihm auf, als der nämlich gerade die Leiche des Mädchens entdeckte.

Wie ihr seht, ist alles ein wenig verworren. Frank Kodiak ist also Andreas Winkelmann. Andreas Zordan ist der Autor in dieser Geschichte und da erging es mir so, dass ich manches Mal das Geschriebene in der Geschichte, auf den eigentlichen Autor Andreas Winkelmann bezogen habe. Da liegt es zum Beispiel nahe, dass auch Herr Winkelmann so über Rezensionen denken könnte. Aber, wie dem auch sei, auch auf die Gefahr  hin, ein Selbstdarsteller zu sein, (S. 48) werde ich jetzt diese Geschichte bewerten. grins

Ich fand, das war mal wieder ein richtig guter Thriller! Gleich zu Beginn ging es direkt zur Sache und man wusste, worauf man sich einlässt. Eben auf detailgetreue Beschreibungen. Einen Klempner, mit Spezialwerkzeug, lassen wir nun nicht mehr hier rein.

Aber auch im weiteren Verlauf war es zu keiner Zeit langweilig. Es war spannend und es gab auch einige Cliffhanger am Kapitelende, sodass es einem nicht möglich war, das Buch auch mal aus der Hand zu legen.

Das Ende war super herausgearbeitet. Ich denke, dass Jeder erst zu einem bestimmten Zeitpunkt des Rätsels Lösung erahnen konnte und nicht schon eher.  So blieb lange Zeit zum Spekulieren, was bei mir auch einen guten Thriller ausmacht.

Wer also spannende Thriller liebt und auch ein wenig was ab kann, ebenso einen klugen Schreibstil mag, ist bei diesem Buch genau richtig.

Tief im Wald und unter der Erde hat mir aber doch noch ein kleines bisschen besser gefallen, was daran lag, dass ich selbst mehr in der Geschichte war und sie deswegen eher wie ein Psychothriller wirkte. Ich bin zwar, von Natur aus ein Schisser, suche aber scheinbar auch immer wieder den Nervenkitzel und der ist hier aber auch garantiert.

Andreas Winkelmann hat schon einige Bücher mehr geschrieben, die ich mir alle nochmal genauer anschauen möchte und das ein oder andere wird mit Sicherheit, nach diesen zwei Erfahrungen, auch noch gelesen.

Herr Kodiak-Winkelmann, stimmt es eigentlich tatsächlich, dass jeder in seinem Leben schon ca. 36 Mördern begegnet ist? Diese Frage stelle ich mir übrigens schon seit Kindheitstagen. Wie vielen Prominenten bin ich begegnet, ohne meinen Wissens, aber auch, bin ich schon mal einem Mörder nah gewesen. (S.170)

Wenn ja, ist ja erschreckend!!!

Veröffentlicht am 13.07.2017

Eine ganz zauberhafte Geschichte

Kopf aus, Herz an
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Wisst ihr, was Syzygie ist?

Das ist, wenn Sonne, Erde und Mond genau in einer Linie stehen. (Buch S. 219)

Also ein perfekter Zeitpunkt der Symmetrie. Diese Geschichte scheint diesen Zeitpunkt für zwei ...

Wisst ihr, was Syzygie ist?

Das ist, wenn Sonne, Erde und Mond genau in einer Linie stehen. (Buch S. 219)

Also ein perfekter Zeitpunkt der Symmetrie. Diese Geschichte scheint diesen Zeitpunkt für zwei Menschen aber leider nicht gefunden zu haben,

…denn Lilly wird ein paar Minuten vor der Trauung, von ihrem Verlobten, verlassen. Ein einfacher Zettel mit den Worten, „Es tut mir leid, ich kann nicht“ zerstören, innerhalb von Sekunden, ihr Leben.

Am nächsten Morgen macht Lilly etwas, was sie von sich selbst nie für möglich gehalten hätte. Hals über Kopf, fliegt sie allein, in ihre Flitterwochen nach Thailand.

Was anfänglich noch sehr traurig begann, geht ab da lustig weiter. Ich habe an manchen Stellen richtig laut lachen müssen, da die Autorin eine ganz tolle Situationskomik mit reingebracht hat. Ihr Schreibstil ist dazu sehr erfrischend und modern.

Zurück aber nun zum Flug nach Phuket. Von allen sehr skeptisch beäugt, Lilly weiß eigentlich gar nicht warum, stellt sie plötzlich fest, dass sie noch ihre Hausschuh an hat. Das ist aber nicht mal das Schlimmste an ihrem Outfit. Im Gesicht sieht sie aus, wie Batmans Joker höchstpersönlich, vom vielen Weinen, und zudem hat sie auch noch ihren blödesten Schlafanzug an. Klar, dass sie einigen Passagieren dort auffällt, nicht zuletzt dem unattraktivstem Mann aller Zeiten. Damien - er ist der Inbegriff für Gruftis – schwarz, düster & Tattoos, dazu noch ziemlich schlaksig. Also so gar nicht Lillys Typ.

So kommt es, wie es kommen muss, kaum in Phuket gelandet, werden die zwei auch schon verhaftet und die Geschichte nimmt ihren Lauf.

Klar denkt ihr, die Geschichte ist ja vorhersehbar und jeder kann sich natürlich denken, was geschieht. Auch ich hatte mir das gedacht, als ich den Klappentext gelesen hatte, aber diese Geschichte ist einfach zauberhaft. Ich freue mich so sie gelesen zu haben. Sie enthält einfach alles, was einen guten Liebesroman ausmacht. Drama, Liebe, Erotik, Humor und ganz viel Schicksal,

…denn das ist für mich eigentlich „Syzygie“ <3

Vielen Dank Jo Watson, für diese schöne Geschichte. Ich möchte mehr davon. Und welch Zufall...ist das auch der erste Teil der Destination Love Reihe. Es geht also weiter. Dieses mal dann mit Annie & Chris. "Herz auf Anfang" erscheint am 21.12.2017.

Veröffentlicht am 10.07.2017

Wieder mal (Ellen)fantös!

Ich schenk dir die Hölle auf Erden
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Na, das war doch wieder mal herrlich!

Herrlich komisch und witzig, in alter „Bergtradition“, erzählt die Autorin ihre Geschichte.

Carina, Mutter von zwei Kindern und treusorgende Ehefrau, entdeckt eines ...

Na, das war doch wieder mal herrlich!

Herrlich komisch und witzig, in alter „Bergtradition“, erzählt die Autorin ihre Geschichte.

Carina, Mutter von zwei Kindern und treusorgende Ehefrau, entdeckt eines Tages, dass ihr Ehemann sie betrügt.
Für sie bricht eine Welt zusammen, da ist es nur gut, dass ihre Freunde sie gleich auffangen und sogar mit Rat und Tat zur Seite stehen. Gemeinsam schmieden sie einen Plan. Dieser Plan scheint auch aufzugehen, denn schließlich kommt ihr Ehemann direkt wieder angedackelt. Doch inzwischen hat Carina bemerkt, dass sie auch ganz gut ohne ihn kann und so nimmt das Ganze seinen Lauf. Wer am Ende mit wem und wer wirklich ein guter Freund ist, das müsst ihr schon selbst herausfinden.

Ich liebe ja die Geschichten von Ellen Berg. Sie sind alle kurzweilig, man kann sie gut zwischendurch lesen, ich muss dabei immer lachen und meistens hat die Geschichte am Ende sogar eine Moral, obwohl ich auch immer sage, man darf diese Geschichten einfach nicht zu ernst nehmen. Am besten einfach nur lesen & lachen & genießen!

Ich schenke dir die Hölle auf Erden gehört jetzt zwar nicht zu meinen Lieblingsbüchern von ihr, aber auch diese Geschichte war wieder absolut lesenswert. Für mich ist sowieso klar, ich bin Ellen Berg verfallen und werde jedes Buch von ihr lesen und welch Zufall, da steht das nächste auch schon in den Startlöchern. Am 06. November 2017 erscheint „Manche mögen’s steil“. Da passt es ja wieder, mein Spruch…

…(Berg)luft schnuppern ist gesund und sie ist einfach (Ellen)fantös!


Veröffentlicht am 10.07.2017

Ein Buch zum Verlieben

Wildblumensommer
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Ich liebe Blumen,
ich liebe alle Arten von Blumen,
aber am meisten liebe ich Wildblumen im Sommer.

Nachdem ich die Leseprobe zu dem Buch gelesen hatte, wollte ich mehr lesen und war deswegen froh, für ...

Ich liebe Blumen,
ich liebe alle Arten von Blumen,
aber am meisten liebe ich Wildblumen im Sommer.

Nachdem ich die Leseprobe zu dem Buch gelesen hatte, wollte ich mehr lesen und war deswegen froh, für die dazugehörige Leserunde, ausgewählt worden zu sein.

Diese Geschichte, die in Cornwall und London spielt, ist einfach nur schön. Sie beginnt mit der Diagnose Aneurysma im Gehirn, das schnellstens operiert werden muss. Allerdings ist dies frühestens in 10 Tagen möglich. Die junge Zoe ist total geschockt und soll sich eigentlich ausruhen, damit das Aneurysma nicht noch vorzeitig platzt, denn das könnte den Tod zur Folge haben. Aber auch mit einer Operation seien die Chancen auf Heilung nicht hundertprozentig, da die Stelle am Hirn schon sehr gefährlich ist.

Mit dieser Diagnose hat Zoe nur noch einen Wunsch. Zurück in das kleine Örtchen in Cornwall, wo sie einst ihre Ferien mit ihrer Familie verbracht hatte, ihre erste Liebe traf, aber auch den Alptraum ihres Lebens erlebte.

Vor 14 Jahren ist dort ihr Bruder Chris von den Klippen gestürzt. Ob es Mord war oder Selbstmord oder vielleicht doch nur ein Unfall, wie vermutet wird, wurde nie aufgeklärt.

Selbst den Tod vor Augen, verspürt Zoe den Drang, dem Ganzen nochmal auf die Spur zu gehen und reist dorthin zurück.

Was sie dort erlebt, wie es ihr dabei geht und ob sie ihre erste Liebe wieder trifft, ist so spannend geschrieben, dass ich dieses Buch in einem Rutsch gelesen habe, obwohl es eigentlich eine Leserunde war.

Die Autorin hat so einen tollen Schreibstil, vor allem mit ihren Cliffhanger am Kapitelende, dass ich nicht aufhören konnte zu lesen.

Das Drama um Zoe ist übrigens nicht das einzige Thema dieser Geschichte. Es sind noch so viel mehr, ohne dabei überladen zu wirken. Möchte aber nicht mehr verraten, da ich jedem diese Geschichte sehr ans Herz legen möchte, damit ihr sie auch so unbedarft genießen könnt, wie ich. Für mich hat die Autorin genau meinen Nerv getroffen. Ich bin total begeistert!

Tränen habe ich auch vergossen, nicht nur vor Freude, sondern auch weil es streckenweise wirklich traurig war.

Ich möchte jetzt definitiv noch mehr von Kathryn Taylor lesen, die mit ihrer Art zu schreiben, absolut meinen Lesegeschmack trifft.

Bedanken möchte ich mich bei der Lesejury, allen anderen aus der Leserunde, mit denen ich mich prima austauschen konnte, beim Bastei Lübbe Verlag, für das zur Verfügung gestellte Leseexemplar und vor allem bei Kathryn Taylor für diese einzigartig, schöne Geschichte, weswegen es auch mein Buch des Monats Juni wurde.

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Veröffentlicht am 08.07.2017

Schöner Schreibstil, dennoch wurde das Potential der Geschichte nicht ganz ausgeschöpft

Nachtblumen
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Dies ist mein erstes Buch der Autorin und ich habe mich darauf total gefreut. Schließlich waren Kirschroter Sommer und Türkisgrüner Winter bereits Bestseller und auch diese Geschichte klingt, laut dem ...

Dies ist mein erstes Buch der Autorin und ich habe mich darauf total gefreut. Schließlich waren Kirschroter Sommer und Türkisgrüner Winter bereits Bestseller und auch diese Geschichte klingt, laut dem Klappentext, nach einer richtig schönen, aber auch traurigen Geschichte. Taschentücher lagen also bereit.

Jana (19) zieht, nach Westerland, auf die wunderschöne Insel Sylt, in ein Wohnprojekt, das von den Völkners geleitet wird. Auch andere Jugendliche und angehende Erwachsen leben dort. Alle haben etwas gemeinsam. Sie haben eine Geschichte, die sie am liebsten hinter sich lassen wollen. So lernt die schüchterne und stille Jana, Vanessa, Tom, Lars und Collin kennen, die auch dort leben.

Dieses Kennenlernen zieht sich eigentlich fast durch das ganz Buch und die Geschichte plätschert vor sich hin. Ich habe dieses Hinplätschern, anfänglich, zwar nicht als negativ empfunden, weil ich den Schreibstil als wirklich schön und beruhigend empfand, dennoch muss ich sagen, dass irgendwann ein Punkt kam, wo ich dachte, jetzt habe ich schon 300 Seiten von 540 gelesen und da erwarte ich eigentlich, dass mal etwas Spannendes passiert. Das tat es aber nicht.

Hinzu kam, dass ich nicht ganz nachvollziehen konnte, welche Entwicklung am Ende die Geschichte genommen hat, nach allem, was passiert war. Und das, worauf man als Leser eigentlich die ganze Zeit wartet, wird dann wiederum viel zu schnell abgehandelt.

Mein Lieblingscharakter in dieser Geschichte, waren somit nicht Jana oder Collin, wie vermutet, nein, das war die liebe Frau Dr. Flick. - Die Psychiaterin von Jana. So eine taffe und liebe Frau wünscht sich wohl jeder als Freundin.

Am meisten berührt hat mich die Geschichte der Völkners, warum sie dieses Wohnprojekt gegründet haben. So liebevoll und selbstlos, wie sie ein Zuhause für Jugendliche geschaffen haben, um ihnen damit eine Perspektive zu geben. Das hat mir richtig gut gefallen.
Ebenso schön fand ich aber auch Janas Blogeinträge, zum Schluss. - Endlich mal Gefühle!

Diese Geschichte hatte für mich ganz viel Potential, welches leider nicht ganz ausgeschöpft wurde, dennoch möchte ich aufgrund des tollen Schreibstils unbedingt die anderen beiden Romane von ihr lesen, da alle auch sagen, dass die so ganz anders sein sollen. Ich hoffe, dass dann meine Taschentücher zum Einsatz kommen.