"Es tut mir leid, ich kann nicht" - mit diesen kurzen sieben Worten auf einem Zettel, den er unter einer Tür durchschiebt, läßt Michael Edwarts seine Verlobte Lilly zehn Minuten vor der Hochzeit stehen. Lilly ist mehr als geschockt, doch am nächsten Morgen beschließt sie spontan, doch zu ihrer Hochzeitsreise aufzubrechen, denn immerhin ist schon bezahlt und Thailand bestimmt eine Reise wert. Noch auf dem Flug zu ihrem Traumziel lernt sie Damien kennen, diesen Mann, der rein optisch wie ein drogensüchtiger Drummer einer Gothicband aussieht, der mit seiner spontanen Art, den schwarzen Klamotten und den Tattoos genau der Typ Mann ist, dem sie sonst aus dem Weg geht. Doch irgendwie kommen sie durch Zufall immer wieder zusammen und so nach und nach merkt Lilly, dass man auch ruhig mal auf sein Herz und nicht immer nur auf seinen Kopf hören sollte.
Meine Meinung:
Ich muss sagen, dieses Buch kam genau richtig, um mich an einem trüben Tag wieder aufzuheitern und abzulenken, denn genau das ist Jo Watson mit ihrem Roman Kopf aus, Herz an von der ersten Seite an gelungen. Mit einem, vom ersten Moment an, lockeren und flüssigen Schreibstil konnte sie mich gleich in ihre Geschichte ziehen. Dabei trifft die Autorin mit ihrem Humor auch genau den meinigen und somit wurde das Buch zu einem reinen Lesevergnügen.
Jo Watson beschreibt die Ereignisse mit sehr viel Geschick, so dass die ganze Geschichte richtig lebendig wurde und auch wenn so manch eine Situationskomik etwas überzogen wirkte, war es einfach nur unglaublich lustig und ich hatte doch die meiste Zeit beim Lesen ein breites Grinsen im Gesicht.
Auch sonst wurde das ganze drumherum sehr intensiv, beginnend mit dem Moment, in dem sich Lilly regelrecht aus ihrem Brautkleid schneiden läßt, bis hin zu Szenen am romantischen Strand. Das ganze wird sehr lebendig geschildert und machte die Charaktere dabei ebenfalls sehr gut vorstellbar.
Die Liebesgeschichte rund um Lilly und Damien hat mir sehr gut gefallen. Ich mag es, wenn die Charaktere nicht gleich beim ersten Aufeinandertreffen wissen, dass sie hier dem einzigen gegenüberstehen. Aber auch gerade die Art, wie die beiden Protagonisten sich kennenlernen war einfach süß und äußerst witzig.
Lilly erzählt aus ihrer Perspektive und auch in der Ich-Form von dem Geschehen, so dass man hier auch alles genau durch Lilly verfolgen kann. Diese wird auch äußerst lebendig und ich konnte sie gut vor mir sehen. Sie ist eine sehr sympathische Protagonistin, die mich immer wieder zum Lachen brachte, denn Lilly besticht nicht nur durch ihren Wortwitz, sondern auch durch ihre Tollpatschigkeit. Wenn man meint, dass diese recht überzogen scheint, so kann ich sagen, manches Mal musste ich doch mit Lilly mitfühlen, da ich mich hier perfekt in sie hineinversetzen konnte. Ich habe da auch so mein Geschick mit Fettnäpfchen und somit hatte ich durchaus Verständnis für Lilly.
Damien ist sehr interessant, natürlich der große, dunkle Unbekannte, der optische Bad Boy, der so gar nicht zu Lilly passt. Aber trotzdem ist er ein sehr angenehmer Charakter, der durchaus weiß, wer er ist, wenn er auch noch nicht genau weiß, was er will. Er war mir gleich von der ersten Beschreibung an sympathisch und das Zusammentreffen mit Lilly ist hier einfach nur - seufz.
Nebencharaktere gibt es hier ein paar, welche aber keine allzu große Bedeutung in der Geschichte finden, welches aber so absolut passend ist. Die Autorin hat an den richtigen Stellen den passenden Charakter eingesetzt und konnte mich auch mit diesen gut unterhalten.
Mein Fazit:
Ein wunderbar unterhaltsamer, lustiger und auch romantischer Roman, der mir einfach gute Laune bereitet hat und für schöne Lesestunden sorgte. Besonders der Humor der Autorin hat mir sehr gut gefallen und so verflogen die Seiten sehr rasch beim Lesen. Wer gerne lockere und leichte Liebesgeschichten mag, ist mir Kopf aus, Herz an absolot richtig. Klare Leseempfehlung!