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Veröffentlicht am 23.05.2021

Höchste Auszeichnung: Lieblingsbuch und Jahreshighlight

Stay away from Gretchen
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Dieses Buch wurde mir empfohlen und von dem Moment an hat mich der Wunsch, diese Geschichte zu lesen, nicht mehr losgelassen.

Zum Inhalt:

Der bekannte Kölner Nachrichtenmoderator Tom Monderath macht ...

Dieses Buch wurde mir empfohlen und von dem Moment an hat mich der Wunsch, diese Geschichte zu lesen, nicht mehr losgelassen.

Zum Inhalt:

Der bekannte Kölner Nachrichtenmoderator Tom Monderath macht sich Sorgen um seine 84-jährige Mutter Greta, die immer mehr vergisst. Was anfangs ärgerlich für sein scheinbar so perfektes Leben ist, wird unerwartet zu einem Geschenk. Nach und nach erzählt Greta aus ihrem Leben – von ihrer Kindheit in Ostpreußen, der Flucht vor den russischen Soldaten im eisigen Winter, der Sehnsucht nach dem verschollenen Vater und ihren Erfolgen auf dem Schwarzmarkt in Heidelberg. Als Tom jedoch auf das Foto eines kleinen Mädchens mit dunkler Haut stößt, verstummt Greta. Zum ersten Mal beginnt Tom, sich eingehender mit der Vergangenheit seiner Mutter zu befassen. Nicht nur, um endlich ihre Traurigkeit zu verstehen. Es geht auch um sein eigenes Glück.

Eigene Meinung:

Schon auf den ersten Seiten hat es die Autorin, mit ihrem leichten und modernen Schreibstil, geschafft, dass mir Greta sehr ans Herz gewachsen ist. Mit ihren 84 Jahren und gezeichnet durch das Leben, weiß sie eigentlich genau was sie will. Nun, wo aber die Diagnose Demenz im Raum steht, hält sie Tom, ihren einzigen Sohn, damit ganz schön auf Trap. Die Vergangenheit wird präsenter denn je und gewährt dem Leser einen Einblick in Gretas früheres Leben, zu Zeiten des Nationalsozialismus, das Ende davon, aber auch noch in die 60iger Jahre. Wenn ich daran denke,  was Greta hier durchgemacht hat, kommen mir schon wieder die Tränen. Auch, wenn die reine Story fiktiv ist, die politischen und gesellschaftlichen Hintergründe sind es aber nicht. Im Gegenteil, die sind real, Teile davon immer noch brandaktuell und vor allem gut recherchiert und so wirkt alles so echt. Die Geschichte hätte also genau so stattfinden können, was mich schon sehr schockiert.
Tom, als Charakter empfand ich zu Beginn etwas unsympathisch, aber im Nachhinein, finde ich gut, dass die Autorin ihn so dargestellt hat, denn man merkt, wie er von Seite zu Seite, an seiner Aufgabe, wächst. Vor allem zeigt es nochmal deutlich, dass eine gute Erziehung, Vertrauen, Zuneigung & Liebe einen Menschen prägen.

Jetzt, wo ich dieses Buch beendet und auch noch das sehr berührende Nachwort gelesen habe, bin ich immer noch sprachlos. Ich werde wohl aber nie die passenden Worte finden, die dem Leseerlebnis hier gerecht werden, aber kann ich sagen, dass ich diese tragische und schicksalhafte Geschichte niemals vergessen werde. Darum gehört dieses Buch nun auch zu meinen absoluten Lieblingsbüchern und ist jetzt schon ein Jahreshighlights für mich. Jeder sollte dieses Buch lesen!

Fazit:

Unbedingt lesen!
Tragisch, berührend, schicksalhaft, gut recherchiert und sehr erschütternd. Eine fiktive Geschichte, die aber genauso wahrscheinlich irgendjemand erlebt hat und einen fassungslos und mit Tränen zurück lässt.

Prädikat: Lieblingsbuch ♡

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Veröffentlicht am 10.05.2021

Kein Thriller? Experiment geglückt!

Der erste letzte Tag
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(𝕂)𝕖𝕚𝕟 𝕥𝕪𝕡𝕚𝕤𝕔𝕙𝕖𝕣 𝔽𝕚𝕥𝕫𝕖𝕜⁣

Kein Thriller? Soll das etwa ein Experiment sein? Naja, ich bin neugierig und stelle mich dem... #versuchmachtkluch ⁣

Zum Inhalt: ⁣

Livius Reimer macht sich auf den Weg von ...

(𝕂)𝕖𝕚𝕟 𝕥𝕪𝕡𝕚𝕤𝕔𝕙𝕖𝕣 𝔽𝕚𝕥𝕫𝕖𝕜⁣

Kein Thriller? Soll das etwa ein Experiment sein? Naja, ich bin neugierig und stelle mich dem... #versuchmachtkluch ⁣

Zum Inhalt: ⁣

Livius Reimer macht sich auf den Weg von München nach Berlin, um seine Ehe zu retten. Als sein Flug gestrichen wird, muss er sich den einzig noch verfügbaren Mietwagen mit einer jungen Frau teilen, um die er sonst einen großen Bogen gemacht hätte. Zu schräg, zu laut, zu ungewöhnlich - mit ihrer unkonventionellen Sicht auf die Welt überfordert Lea von Armin Livius von der ersten Sekunde an. Bereits kurz nach der Abfahrt lässt Livius sich auf ein ungewöhnliches Gedankenexperiment von Lea ein – und weiß nicht, dass damit nicht nur ihr Roadtrip einen völlig neuen Verlauf nimmt, sondern sein ganzes Leben! ⁣

Eigene Meinung: ⁣

Seine Intention, in einer Zeit, in der wir alle ohnehin in einem Real-Time-Thriller leben,  etwas zu schreiben, was uns hin und wieder zum Lachen bringt, ist bei mir zu 100% aufgegangen. Rausbekommen ist dabei ein "Kein-Thriller", der skurill, lustig und berührend zugleich ist. ⁣
Auch sein Humor ist toll, der mit seinen Vergleichen absolut meinen Geschmack getroffen hat. Auch wenn ich es an der ein oder anderen Stelle gar nicht als nötig empfunden habe. Manchmal ist weniger nämlich mehr. Trotzdem musste ich oft laut auflachen und im nächsten Augenblick, war ich dann wieder  schockiert oder entsetzt, weil es so traurig oder makaber war. Ein absolutes Wechselbad der Gefühle. Von lustig, über sarkastisch, plump und einfach nur doof,  war alles dabei. Eben die komplette Palette an Situationskomik, aber es war auch zudem unheimlich klug und weise, sodass ich viel über die Sätze nachgedacht habe. Alles lief wie ein Film vor meinen Augen ab.⁣
Zum Schluss, der Clou mit der Interaktion (will nicht zu viel verraten), auch wieder ein typischer Fitzek, und das, obwohl dieses Buch ganz und gar kein typischer Fitzek war.  ⁣
Die Charaktere, allen voran Lea und Livius, sind mir dabei sehr ans Herz gewachsen und haben dieser kurzweiligen, skurrilen Geschichte den besonderen Charme verliehen. ⁣

Fazit: ⁣

Hier braucht es nicht mehr als,⁣
Experiment geglückt!⁣
Absolute Leseempfehlung und, ich will mehr davon!

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Veröffentlicht am 05.05.2021

Spannend und sehr atmosphärisch

Mörderfinder – Die Spur der Mädchen
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In der Vergangenheit habe ich die Stand-alone-Bücher von Arno Strobel sehr gefeiert. Bin bisher aber nie dazu gekommen, auch seine Vorgänger zu lesen, geschweige denn die Max-Bischoff-Reihe. Nun entdecke ...

In der Vergangenheit habe ich die Stand-alone-Bücher von Arno Strobel sehr gefeiert. Bin bisher aber nie dazu gekommen, auch seine Vorgänger zu lesen, geschweige denn die Max-Bischoff-Reihe. Nun entdecke ich "Mörderfinder", der Auftakt einer neuen Reihe, aber wieder mit Max Bischoff. Ich war einfach neugierig, was es damit auf sich hat und vor allem, ob man es auch lesen kann, wenn man die vorherige Reihe, rund um den Fallanalytiker, noch nicht kennt. ⁣

Zum Inhalt: ⁣

Seine Zeit beim KK 11 in Düsseldorf ist Geschichte. Jetzt fängt Fallanalytiker Max Bischoff an der Polizeihochschule in Köln neu an. Bildet die aus, die so gut werden wollen wie er. Aber die Fälle finden ihn trotzdem. ⁣
Als ihn der Vater der seit sechs Jahren verschwundenen Leni Benz um Hilfe bittet, will Max sofort ablehnen. Aber er merkt, dass er es nicht kann. Zu viele Fragen sind ungeklärt im Fall der Grundschülerin, die auf dem Schulweg verschwand und nie mehr gesehen wurde.⁣
Doch wieso taucht jetzt Lenis Ranzen wieder auf, steht an seinem Platz in ihrem Elternhaus, als sei nichts geschehen? Wie kann das sein, nach all der Zeit? Und vor allem: Weshalb gibt es so viele Parallelen zu einem aktuellen Fall? Max begibt sich auf die Spur des Täters ... ⁣

Eigene Meinung: ⁣

Erst hatte ich, wie schon erwähnt, Bedenken, dass mir etwas fehlen würde, zu der Person Max Bischoff. Das kann ich nun verneinen, auch wenn einzelne Szenen darauf anspielten. Viel mehr habe ich jetzt Lust auch mit diesen Büchern noch zu beginnen. Wichtige Eckdaten zu der Person Max Bischoff, gab es aber auch nochmal, in der Innenklappe des Buches. ⁣

Der Anfang war sehr spannend und irgendwie mysteriös. Zudem sehr atmosphärisch. Ich fand es wirklich gruselig, wenn die verstellte Stimme, mit dem Kinderlied "finster, finster" angefangen hat zu singen. - Gänsehaut!⁣

Max mochte ich sehr gerne. Er war mir gleich sympathisch. Den Hauptkommissar Bernd Menkhoff, eher weniger. - Zuerst zumindest! Dann wurde er mir von Seite zu Seite sympathischer. Die Idee eines gemeinsamen Detektivbüros habe ich schon in den kommenden Fällen gefeiert. Doch dann kam alles ganz anders...⁣
Das lass ich hier jetzt mal unkommentiert, um nicht zu spoilern. ⁣

Bei allen anderen Mitwirkenden wusste ich nicht mehr, wem ich noch trauen konnte. Alle kamen mir irgendwann verdächtig vor, was ja auch die Spannung ausmacht. ⁣

Der Auftakt zu dieser Reihe hat mir also unglaublich gut gefallen und ich möchte nicht nur weiterlesen, sondern auch die vorherige Max-Bischoff-Reihe noch lesen. ⁣

Wichtiger Hinweis: ⁣

Ich sollte vielleicht noch erwähnen, dass es in diesem Fall, ja von verschwundenen Kindern handelt und einem das durchaus auch Kopfkino bescheren kann. Der Autor hat aber darauf geachtet, nicht allzu detailgetreu die Szenenerie zu beschreiben, sodass es sich eben nur in den eigenen Köpfen abspielt und was die eigene Phantasie zulässt. Dennoch ist es aber auch ein Thriller und Kinder spielen hier eine große Rolle. ⁣

Fazit: ⁣

Sooooooo gut! ⁣
Sehr atmosphärisch, dass ich mich echt ein wenig gegruselt habe und vor allem finde ich Max richtig klasse. ⁣
Die Vorgänger aus der ursprünglichen Max Bischoff-Reihe, als er selbst noch bei der Kripo war, braucht man nicht als Basiswissen. Kann ich bestätigen! Macht aber Lust darauf. ⁣
Absolute Leseempfehlung!⁣

☆☆☆☆☆

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Veröffentlicht am 04.05.2021

Erschütternd, überraschend und berührend

Wohin der Himmel uns führt
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Eine der Autoren, bei der ich Jahr für Jahr die Neuerscheinungen entgegenfiebere, ist Dani Atkins. Sie hat so eine ganz besondere Art zu schreiben, wo der Leser hin und her gerissen ist. Oft nicht weiß ...

Eine der Autoren, bei der ich Jahr für Jahr die Neuerscheinungen entgegenfiebere, ist Dani Atkins. Sie hat so eine ganz besondere Art zu schreiben, wo der Leser hin und her gerissen ist. Oft nicht weiß wohin mit seinen Gefühlen und meistens endet es tränenreich. Solch eine Geschichte versprach auch diese zu werden. ⁣

Zum Inhalt: ⁣

An einem schicksalhaften Tag beschließt Beth, eine lebensverändernde Entscheidung zu treffen. Denn für sie und ihren Mann Tim gibt es noch eine letzte Möglichkeit, Eltern zu werden. Ein letzter gemeinsamer Embryo ist in einer Klinik für künstliche Befruchtung eingefroren. Doch dann ändert ein Anruf der Klinik einfach alles.⁣
Seit acht Jahren ist der kleine Noah das ganze Glück seiner Eltern Izzy und Pete und das Einzige, was die beiden noch zu verbinden scheint. Sie wundern sich nur hin und wieder, dass er keinem von ihnen ähnlich sieht …⁣
Als Beth und Izzy aufeinandertreffen, geraten ihre jeweiligen Welten ins Wanken. Ein Ereignis vor acht Jahren bringt sie auf eine Weise zusammen, die keine von ihnen je für möglich gehalten hätte. Und sie müssen sich beide der Frage stellen: Wie viel Liebe braucht es, um ein Kind loszulassen? ⁣

Eigene Meinung: ⁣

Zu Beginn, hatte ich noch eine feste Meinung, zum Inhalt der Geschichte und deswegen habe ich mich gefühlstechnisch auf die Seite von Izzy gestellt, auch wenn ich Beth sehr gut verstehen konnte. Ohne zuviel zu verraten, waren ihre Taten, für mich, moralisch aber nicht vertretbar. Doch Dani Atkins wäre nicht Dani Atkins, wenn sie es nicht hinbekäme, den Leser mal wieder zwischen die Fronten zu schicken. Ruck Zuck war ich emotional hin und her gerissen und habe mit Izzy und Beth gleichermaßen gelitten. ⁣

Auch, wenn die Autorin manchmal etwas übertreibt mit den Dramen (eins allein reicht oft nicht), konnte sie mich mit dieser Geschichte wieder komplett überzeugen, owohl ich zugeben muss, dass ich kurz dachte, dass dies wohl ein Justizroman wird. Ein Gedanke, der vom nächsten Twist aber komplett über den Haufen geworfen wurde. ⁣
Am Ende sind dann alle Dämme gebrochen und lesen war nur noch verschwommen möglich. Einfach großartig! ⁣


Fazit: ⁣

Wieder mal ein klassischer Atkins. Erschütternd, überraschend und berührend.⁣
Absolute Leseempfehlung, mit Taschentuchalarm! ⁣

☆☆☆☆☆

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Veröffentlicht am 03.05.2021

Traurig und witzig zugleich

Reise mit zwei Unbekannten
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⁣Wenn ich auf der Suche nach Roadtrip Geschichten bin, dann sollte sie nicht klassisch, wie meistens, von einer gescheiterten Beziehung handeln. Wo das Ziel meistens das Meer ist und die Mitfahrgelegenheit ...

⁣Wenn ich auf der Suche nach Roadtrip Geschichten bin, dann sollte sie nicht klassisch, wie meistens, von einer gescheiterten Beziehung handeln. Wo das Ziel meistens das Meer ist und die Mitfahrgelegenheit am Ende der neue Partner. Viel mehr erfreue ich mich über das gewisse Etwas in der Geschichte, die sie besonders macht. Wie z.B. hier... ⁣

Zum Inhalt: ⁣

⁣Die 90-jährige energische Maxine ist aus dem Seniorenheim ausgebüxt, um ihr Ableben selbstbestimmt zu regeln. Der schüchterne Student Alex hat Liebeskummer und braucht frischen Wind. Das Schicksal führt sie über ein Mitfahrportal zusammen. In einem uralten Twingo brechen sie zu einer Fahrt durch Frankreich nach Brüssel auf. Als Maxine von der Polizei gesucht wird, beginnt ein atemloses Abenteuer – mit Blick auf die grandiose Vielfalt des Lebens. ⁣

Eigene Meinung: ⁣

⁣Wie ich es erhofft hatte, handelt es sich hierbei tatsächlich um eine besondere Geschichte, mit ganz viel Witz. Die Autorin erzählt sehr humorvoll, eine fast schon skurrile Geschichte, die auch etwas traurig ist. ⁣
Diese Mischung, Witz und Tragik, in einem guten Gleichgewicht, ist absolut mein Ding. ⁣
Ich mag es einfach, auf der einen Seite herzhaft zu lachen und im nächsten Augenblick auf dem Boden der Tatsachen zurückgeholt zu werden. Dabei fand ich die Charaktere auch sehr herzig, allen voran Maxine, mit ihrem Tick, Redewendungen zu verändern. So drollig! Man muss sie einfach lieb haben. ⁣
⁣Allerdings waren einige Szenen doch auch sehr überzogen dargestellt (muss man mögen), sodass ich das Gefühl hatte, ich schaue eine Komödie, die MIR aber gefällt! ⁣
⁣Schlussendlich ging es aber um die entscheidende Frage, ob Maxine, am Ziel angekommen, immer noch Sterbehilfe in Anspruch nehmen möchte? So habe ich dem Ende, mit Hoffnung, entgegengefiebert. ⁣

Fazit: ⁣

⁣Ein Roadtrip, anders und besonders, mit einer herzigen und drolligen Hauptprotagonistin. Traurig und witzig zugleich. Absolute Leseempfehlung!

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