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Veröffentlicht am 13.09.2023

Eine rohe Seele

Meine Männer
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„Meine Männer“ von Victoria Kielland basiert auf der wahren Geschichte der Serienmörderin Brynhild Gunness.

Kielland hält sich im Allgemeinen an die Eckpunkte von Gunness wahrem Leben und geht von diesen ...

„Meine Männer“ von Victoria Kielland basiert auf der wahren Geschichte der Serienmörderin Brynhild Gunness.

Kielland hält sich im Allgemeinen an die Eckpunkte von Gunness wahrem Leben und geht von diesen aus, um zu veranschaulichen, was eine Besessenheit mit einem Menschen anstellen kann.

Wie immer gibt es von mir keine große Inhaltsangabe, zumal die Fakten zu Amerikas erster Serien-Mörderin für Interessierte leicht zu recherchieren sind.

Kiellands Schreibstil ist ungewöhnlich, roh, leicht unzusammenhängend und sehr literarisch, melancholisch und gegen Ende etwas verschwommen.

Während des Lesens, fragte ich mich tatsächlich, ob die Handlung überhaupt zu den Morden führen würde. Kielland ist nämlich weniger daran interessiert, Ursachen und Wirkungen zu erklären. Ihr ist vielmehr daran gelegen zu vermitteln, wie es sich angefühlt haben könnte, Brynhild/Belle/Bella zu sein – in ihrem Kopf, unter ihrer Haut zu stecken.

Auch wenn die Autorin die Charakter-Entwicklung von der jungen Brynhild hin zur Serienmörderin Belle zu beschreiben versucht, konnte ich zwar in die Tiefen dieser traurigen Seele blicken, aber nicht mit ihr fühlen.

Ich kann dieses Buch empfehlen, wenn Sie düstere, literarische Belletristik suchen, ohne Beschönigung oder Romantisierung. Erwarten Sie keinen Thriller!

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Veröffentlicht am 14.08.2023

So viel Potential, welches nicht ausgeschöpft wurde.

Prophet
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Ich wollte dieses Buch wirklich mögen. Sci-Fi meets Thriller - garniert mit einer Prise LGBTQ-Romantik. Das Cover - richtig genial, als wenn ein Kuscheltier das Buch gefressen hätte. Der vielversprechende ...

Ich wollte dieses Buch wirklich mögen. Sci-Fi meets Thriller - garniert mit einer Prise LGBTQ-Romantik. Das Cover - richtig genial, als wenn ein Kuscheltier das Buch gefressen hätte. Der vielversprechende Klappentext. All das ist eigentlich ein Garant für einen Pageturner, wie versprochen.

Ich kann wirklich sehr wenig auf meine Beweggründe eingehen, ohne zu spoilern. Doch leider ist Prophet von Sin Blaché & Helen Macdonald das genaue Gegenteil eines Pageturners für mich. Es lag mir während des Lesens schwer auf der Seele.
Der Schreibstil für mich zu ausschweifend, da die Bilder, die hervorgerufen werden, oftmals ins Leere führen, nicht genug für mich aussagen. Dann wiederum werden Spuren gelegt, die mich gepackt haben, bis sie plötzlich nicht weitergesponnen werden.
Die Protagonisten haben so viel Potential einem am Herzen zu liegen und machten es mir dafür umso schwerer, sie zu mögen. Ebenso die Nebenfiguren, die mit so wenig Liebe ins Buch geworfen werden, dass man sie sofort wieder vergisst.
Der Plot ist grandios und bietet so viel Potential, dass ich zwischendurch dachte, dass man "Prophet" auch auf der Kinoleinwand bringen könnte. Aber für mich und mein Verständnis von Spannung, meinen Wunsch nach Lese-Gier, hat das Buch den roten Faden und die Charakter-Entwicklung zu wenig verfolgt.

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