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Jule123

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.10.2021

Keine Hotelgeschichte

Das Glashotel
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Von der viel gelobten Autorin der Geschichte des Glashotels habe ich das erste Mal durch eine Buchvorstellung gehört. Ihr Roman beginnt mit dem tragischen Ende der Hauptakteurin Vincent. Das ...

Von der viel gelobten Autorin der Geschichte des Glashotels habe ich das erste Mal durch eine Buchvorstellung gehört. Ihr Roman beginnt mit dem tragischen Ende der Hauptakteurin Vincent. Das erinnert erstmal an einen Krimi, aber ist es natürlich nicht. Es ist vielmehr eine Lebensgeschichte, eine Sozialstudie, ein Psychogramm und irgendwie auch eine Theatervorstellung eines großen Darstellerensembles, welches sich zeitweise durch das gläserne Hotel bewegt. Menschen, die sich begegnen, berühren, verändern und wieder auseinanderdriften. Mittendrin Vincent eine junge Frau auf der Suche nach sich selbst.

Der Erzählstil ist meist anspruchsvoll. Der Plot vielfältig, manchmal etwas verwirrend, schwankend zwischendurch auch durchaus vorhersehbar aber meist auch überraschend.
Dieses Buch entsprach zwar nicht allen meinen Erwartungen. Trotzdem kann ich es fast uneingeschränkt weiterempfehlen durch seinen sehr interessanten Grundton und die vielfältigen Anregungen zum Nachdenken. Ein sehr gehaltvolles Buch.

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Veröffentlicht am 16.08.2021

Eine Geschichte des Lebens

Der Brand
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Die Autorin Daniela Krien nimmt uns in ihrem Buch "Der Brand" mit in die Geschichte des Paares Peter und Rahel. Ein Paar Mitte 50, dass für 3 Wochen das Haus der Freundin von Rahels verstorbener ...

Die Autorin Daniela Krien nimmt uns in ihrem Buch "Der Brand" mit in die Geschichte des Paares Peter und Rahel. Ein Paar Mitte 50, dass für 3 Wochen das Haus der Freundin von Rahels verstorbener Mutter hüten wird. Sie verbringen 3 Wochen in dem alten Haus in Brandenburg und lassen dabei ihre Ehe, das Leben allgemein und auch das Verhältnis zu Tochter und Sohn Revue passieren.
Zu welchem Ergebnis sie dabei kommen, verrate ich hier natürlich nicht. Die Geschichte ist sehr einfühlend geschrieben. Man bekommt als Leser über fünfzig einen sehr guten Zugang zu dem Geschriebenen. Mir waren die Beiden schnell sehr vertraut und ich konnte ihre Probleme nachempfinden.
Cover, Aufmachung und Seitenzahl sehe ich echt positiv. Die Wahl des Buchtitels kann ich so nicht ganz nachvollziehen.
Für reifere Menschen eine unbedingte Leseempfehlung. Für Jüngere denke ich nicht so unbedingt geeignet.

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Veröffentlicht am 08.06.2021

Oft trügt der Schein ....

Eine perfekte Ehe
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Das Buch der Autorin Kimberly McCreight beginnt im Prolog unter anderem mit folgendem Satz. "Am Anfang ist es leicht. Man verliebt sich in einen Menschen, der besser ist als man selbst. Aber ...

Das Buch der Autorin Kimberly McCreight beginnt im Prolog unter anderem mit folgendem Satz. "Am Anfang ist es leicht. Man verliebt sich in einen Menschen, der besser ist als man selbst. Aber man verliebt sich noch mehr in die Vorstellung des anderen von einem selbst."
Und wer ist wirklich perfekt? Genauso wenig ist eine immer Ehe perfekt.
In der hier beschriebenen Geschichte geht es nicht um die perfekte Ehe.
Es ist der Versuch der jungen Wirtschaftsanwältin Lizzie Kitsakis, die Anschuldigung gegen ihren Studienfreundes Zach, dessen Frau Amanda, erschlagen zu haben, zu entkräften. Er sitzt bereits in Untersuchungshaft auf der berüchtigten Gefängnisinsel Rikers. Und er hat sie wohl in der Hand, damit sie auch gegen ihre Überzeugung diese Aufgabe übernimmt. Sie versucht Licht in die Beziehung der Beiden, in deren Leben im Vorort von NewYork und die Tage vor der Tat zu bringen.

Die Autorin versteht es gut den Leser mitzunehmen und bringt die Geschichte ohne langatmig zu werden auf den Höhepunkt.
Sie übernimmt die eigentlich die Tatermittlung, im Gegensatz zur Staatsanwaltschaft für die der Täter quasi schon feststeht.
Eine wirkliche Leseüberraschung und von mir eine klare Empfehlung.

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Veröffentlicht am 10.05.2021

Auf den Spuren der Vergangenheit

Nächstes Jahr in Berlin
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Die Autorin Astrid Seeberger hat in ihrem Buch "Nächstes Jahr in Berlin" das neu im Verlag Urachhaus erschienen ist, die Geschichte ihrer Mutter aufgeschrieben.
Nachdem es in ihrem anderen Buch ...

Die Autorin Astrid Seeberger hat in ihrem Buch "Nächstes Jahr in Berlin" das neu im Verlag Urachhaus erschienen ist, die Geschichte ihrer Mutter aufgeschrieben.
Nachdem es in ihrem anderen Buch hauptsächlich um den verschollenen Bruder Bruno geht, entwirrt sich hier, was der Leser im anderen Buch hätte gerne wissen wollen.
Für mich hat sich dadurch der Kreis geschlossen und ich konnte die Geschichten besser verstehen.
Sie schreibt teilweise aus der Sicht der gerade verstorbenen Mutter, die durch Flucht und die Kriegs- und Nachkriegswirren sehr lange keinen Kontakt zu ihrer Familie hatte. Etliche Jahre nach dem Krieg findet diese durch einen Zufall ihre Familie wieder. Bis auf den verschollenen Bruder Bruno.
Eine wunderschöne Familiengeschichte, die zum Teil die Mutter noch zu ihren Lebzeiten erzählt hat und dem unbekannten Teil, den die Tochter nach ihrem Tod durch eine erste Spurensuche herausfindet.
Ein Buch vom Abschiednehmen und vom Wiedersehen. Ich würde allerdings die Reihenfolge "Wiedersehen in Berlin " und dann erst die Suche nach Bruno "Goodbye Bukarest" empfehlen. Ansonsten von mir eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 10.05.2021

Mit allen Sinnen

Unterwasserflimmern
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Katharina Schaller hat es mit ihrem Debüt-Roman "Unterwasserfilmern" geschafft, den Leser von Beginn an mitzunehmen. Sie erzählt die Geschichte ihrer Romanfigur, einer jungen Frau im Beziehungschaos, ...

Katharina Schaller hat es mit ihrem Debüt-Roman "Unterwasserfilmern" geschafft, den Leser von Beginn an mitzunehmen. Sie erzählt die Geschichte ihrer Romanfigur, einer jungen Frau im Beziehungschaos, ohne Scheu und Schnörkel. Manches Mal mit sehr offenen Worten und Szenen, die vielleicht nicht jeder für gut befindet. Sie ist in ihrer Sprache sehr direkt und nimmt auch beim Thema Sex kein Blatt vor den Mund.
Eine junge Frau die aber trotz aller Aufgeklärtheit noch nicht weiß wo sie im Leben steht. Ihr fester Partner möchte ein Haus bauen, eine Familie gründen. Der andere hat bereits eine Familie. Nachdem ihr bewusst wird, das er es wirklich ernst gemeint haben könnte, bricht sie aus und versucht sich selbst zu finden. Gelingt ihr das?
Meine Meinung zum Buch und zur Autorin. Alle Achtung für dieses Werk. Ich finde so ehrlich mit sich und der Umwelt können sich viele, wenn auch nur an Lebensjahren reicher, nicht ausdrücken und mit sich selbst auseinandersetzen.
Was mir nicht gefallen hat. Die Titelheldin ist namenlos und die Orte ebenfalls. Da hätte ich besser gefunden, wenn man gewusst hätte, wo sie sich jeweils gerade befindet.
Von mir trotzdem eine Leseempfehlung.



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