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Jule123

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Veröffentlicht am 20.06.2020

Liebe im Elsass..

Wie uns die Liebe fand
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Die Autorin führt uns in ihrem Erstlingswerk nach Frankreich. Genauer ins Elsass in das kleine Dorf Bois-des-Val am Fusse des Sonnenbergs.
Dort lebt Madame Nan mit ihren 4 Töchtern und übernimmt von Monsieur ...

Die Autorin führt uns in ihrem Erstlingswerk nach Frankreich. Genauer ins Elsass in das kleine Dorf Bois-des-Val am Fusse des Sonnenbergs.
Dort lebt Madame Nan mit ihren 4 Töchtern und übernimmt von Monsieur Boberschram seinen heruntergekommenen Krämerladen. Die Frauen bringen im wahrsten Sinne des Wortes Liebe in den kleinen Ort. Es kommt zu Verwicklungen und zu vermehrtem Schmetterlingsflug.

Der Schreibstil ist ein wenig gewöhnungsbedürftig. Die Geschichte wird erzählt aus der Sicht der bereits 92 jährigen Madam Nan. Manchmal ist man mittendrin und vergisst das völlig. Dann schwenkt sie wieder um und erinnert daran, dass es aus der Sicht des bereits gelebten Leben doch alles nicht so dramatisch war. Manchmal gelingt es der Autorin gut, diese Sprünge zu meistern, manchmal weniger gut.

Die Geschichte ist so wie sie eben nur das Leben schreiben kann. Sie hat Ecken und Kanten und ist aus einer milden Sicht von rückwärts geschrieben. Ich denke für jüngere Leser etwas schwierig nachzuvollziehen.

Für Elsassliebhaber echt zu empfehlen, hier besonders die Rezeptsammlung am Ende des Buches. Es wird gerne und gut gekocht.

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Veröffentlicht am 02.06.2020

Ein letzter Sommer

Kostbare Tage
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In seinem Roman "Kostbare Tage" nimmt uns der Autor Kent Haruf mit in den letzten Sommer von Dad Lewis in der Kleinstadt Holt.

Mit in eine fiktive Stadt, zwei Stunden von Denver entfernt. Dort ist das ...

In seinem Roman "Kostbare Tage" nimmt uns der Autor Kent Haruf mit in den letzten Sommer von Dad Lewis in der Kleinstadt Holt.

Mit in eine fiktive Stadt, zwei Stunden von Denver entfernt. Dort ist das Leben so wie man sich wohl das Leben in einer amerikanischen Kleinstadt vorstellt. In dem kleinen Haus mit Veranda erlebt Dad Lewis seinen letzten Sommer. Er muss wohl wissend, dass seine Krankheit nicht mehr heilbar ist, Abschied nehmen von seiner Familie. Von seiner Frau Mary, von seiner Tochter Lorraine, von seinem Eisenwarengeschäft und von seinem unaufgeregten Leben. Konflikte gab und gibt es auch in der Stadt Holt und deren Familien. Aber sie gehören einfach dazu. Wie in jedem anderen Leben auch.

Der Autor beschreibt in einfachen Sätzen dieses Kleinstadtleben. Man ist als Leser von Anfang an mit dabei und fühlt sich niemals fremd. Es ist ein Blick auf das Leben und Sterben als Normalität.

Mir hat der unaufgeregte Schreibstil sehr gut gefallen. Und da es wohl eines der letzten Bücher des Autors war, möchte ich es uneingeschränkt weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 19.05.2020

Gegen das Vergessen

Rote Kreuze
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Der Roman Rote Kreuze ist ein kleines schmales Buch mit gewaltigem Inhalt.
Der junge Alexander kauft sich in Minsk nach dem tragischen Tod seiner Frau für sich und seine kleine Tochter eine ...

Der Roman Rote Kreuze ist ein kleines schmales Buch mit gewaltigem Inhalt.
Der junge Alexander kauft sich in Minsk nach dem tragischen Tod seiner Frau für sich und seine kleine Tochter eine Wohnung. Bereits beim Kauf legt ihm die Maklerin nahe, dass er eine Nachbarin hat, die er vielleicht beerben kann. Was wohl eher ironisch gemeint war. Es entsteht ein Austausch zwischen den Beiden. Die 94 jährige Tatjana Alexejewna die unter Alzheimer leidet, erzählt im gegen das Vergessen, ihre Lebensgeschichte. Erst war ihm das zuviel, dann zieht diese ihn und uns Leser doch in den Bann. Was für ein Leben. Da ist Alzheimer wohl fast eine Gnade. Auch das die alte Dane meint, Gott hat es so gewollt das sie an Alzheimer erkrankt, damit er sich nicht für die vielen Ungerechtigkeiten und das schwere Leben rechtfertigen muss.
Eine beeindruckende Zeitgeschichte aus einem schrecklichen Russland.


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Veröffentlicht am 11.05.2020

Fortsetzungsroman

Margos Töchter
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In der Geschichte von Cora Stephan, die im Grunde die Fortsetzung ihres ersten zeitgeschichtlichen Romans "Ab heute heiße ich Margo" ist, erzählt sie aus der Sicht der Enkelin Jana, die Geschichte ...

In der Geschichte von Cora Stephan, die im Grunde die Fortsetzung ihres ersten zeitgeschichtlichen Romans "Ab heute heiße ich Margo" ist, erzählt sie aus der Sicht der Enkelin Jana, die Geschichte ihrer Mütter ab den 60er Jahren.

Jana, die inzwischen mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen in Osterholz im Haus ihrer Großmutter lebt, findet auf dem Dachboden im Schrank eine Kiste mit Erinnerungen an Mutter und Großmutter. Endlich traut sie sich auch die Akte der Stasi in Berlin, die es über sie gibt, einzusehen. Langsam kommt Licht in die Zeit, in der sich Mutter, Großmutter, Vater und Großvater irgendwie alle in einer gemeinsame Geschichte wiederfinden, die viel mit Ost - und Westdeutschland und deren Verstrickungen miteinander zu tun hat.

Nahezu jeder von ihnen hat, entweder freiwillig, aus Überzeugung oder einfach um den verbliebenen Verwandten im Osten zu helfen, Geheimnisse verraten oder Schlimmeres in der Zeit des kalten Krieges zu verantworten.

Für mich ist es ein interessanter und meines Erachtens gut recherchierter Roman, der einen Teil der Nachkriegsgeschichte behandelt. Die auch die Geschichte meiner Generation ist. Aber mir aus dieser Blickrichtung doch relativ unbekannt war. Interessant finde ich, dass die Autorin das aktuelle Zeitgeschehen mit einflochten hat.

Von mir eine klare Leseempfehlung. Allerdings wenn man den ersten Teil der Geschichte von Margo und Helene nicht gelesen hat, ist es schwierig die gesamte Geschichte und die familiären Verstrickungen immer gleich nachzuvollziehen.

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Veröffentlicht am 17.04.2020

Vergangenheit und Gegenwart

Die Insel der vergessenen Träume
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Die beiden Autorinnen Julia Katrin Rodeit und Christiane Lind erzählen die Geschichte zweier Frauen, die durch ihre Familiengeschichte miteinander verbunden sind, ohne das zu wissen. Die Orte ...

Die beiden Autorinnen Julia Katrin Rodeit und Christiane Lind erzählen die Geschichte zweier Frauen, die durch ihre Familiengeschichte miteinander verbunden sind, ohne das zu wissen. Die Orte der Handlung sind die Hansestädte Hamburg und Bremen. Von dort bricht Clara als junge frisch verheirate Frau mit ihrem Ehemann Paul nach Hawaii auf. Dort erwartet sie ein Leben, anders als sie sich es je erträumt hatte. Fast ein Jahrhundert später ist auch ihre Ururenkelin Leonie auf dem Weg nach Hawaii. Sie möchte nach etlichen gescheiterten Versuchen endlich den richtigen Platz in ihrem Leben finden.
Spannend erzählen die beiden Autorinnen in einer Weise, die sich immer Kapitel für Kapitel abwechselt, vom Leben der unterschiedlichen Frauen. Wobei am Ende doch viel Gemeinsames zum Vorschein kommt.
Eine spannende unterhaltsame Geschichte, die ein Loblied auf die Inseln von Hawaii singt. Mir hat das Buch insgesamt gut gefallen. Eine ganz neue Richtung von Julia Katrin Rodeit. Ich kannte bisher nur ihre Ulm Krimis. Das Zusammenspiel der beiden Autorinnen hat gut funktioniert.

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