Aufwühlend & mitreißend
Komplizin"Macht ist die schlimmste Droge, die es gibt. Weil sie so heimtückisch ist und derart abhängig macht."
Winnie M Li hat es mit "Komplizin" geschafft, diese Aussage herausragend darzulegen, doch nicht nur ...
"Macht ist die schlimmste Droge, die es gibt. Weil sie so heimtückisch ist und derart abhängig macht."
Winnie M Li hat es mit "Komplizin" geschafft, diese Aussage herausragend darzulegen, doch nicht nur das. Sie zeigt dem Leser durch Sarah Lais Geschichte die dunkle Seite der Filmindustrie und wie es dort zugeht. Denn der Schein trügt, und dies wird mehr als deutlich.
Während man das Buch liest, fühlt es sich so an als würde man einen Film schauen, der so fesselnd ist, dass man nicht anders kann, als ihn bis zum Ende zu verfolgen.
Der Schreibstil ist unfassbar authentisch. Man entwickelt ein gewisses Mitgefühl und kann die meisten Handlungen und Aktionen der Protagonisten bestens nachvollziehen. Auch die Schuldgefühle von Sarah Lai sind so gut geschildert, dass sich eine direkte Verbindung zum sehr prägnanten Titel herstellen lässt, der perfekt mit dem Cover harmoniert.
Nichtsdestotrotz habe ich eine gewisse Zeit benötigt um ganz in die Geschichte zu finden, da diese anders Aufgebaut ist, als die meisten anderen Romane. Ein Merkmal, das diesen Roman unverwechselbar macht ist es dennoch.
Leider gab es auch ein paar Längen in der Geschichte, die den Schwung, aus dem Ganzen, rausgenommen haben.
Doch im Großen und Ganzen überwiegt das Positive.
"Komplizin" hat alle möglichen Gefühle bei mir hervorgerufen. Wut überwiegt dabei am meisten. Wut darüber, wie Menschen ihre Macht missbrauchen um an das zu kommen was sie haben wollen. Wie unwichtig eine einzelne Person und ihre Gefühle sind und wie eiskalt es hinter den Kulissen zugeht.
Winnie M Li verdeutlicht auf herausragende Weise, dass der Schein oftmals trügt und das Missbrauch keine Seltenheit im Filmbusiness darstellt.
Es tut weh manche Seiten und Passagen zu lesen. Doch das ist es wert. Und es ist wichtig. Man sollte nicht die Augen verschließen, vor Dingen die man nicht wahr haben möchte.
Sarah Lais Geschichte, die der Geschichte von so vielen Frauen ähnelt, hat mich zum Nachdenken gebracht und wird mich noch lange begleiten.