Profilbild von JuliaSK

JuliaSK

Lesejury Profi
offline

JuliaSK ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit JuliaSK über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.04.2020

Außergewöhnlich

Café Hannah - Alles auf Anfang
0

Mit diesem Buch hat die liebe Ann E Hacker etwas Außergewöhnliches erschaffen. Café Hannah ist von der ersten Seite an sehr locker und erfrischend und etwas ganz anderes als man es normal gewohnt ist. ...

Mit diesem Buch hat die liebe Ann E Hacker etwas Außergewöhnliches erschaffen. Café Hannah ist von der ersten Seite an sehr locker und erfrischend und etwas ganz anderes als man es normal gewohnt ist. Anstatt eine Geschichte durchgängig aus der Sicht von einer Person zu schreiben, wird dieses Buch immer in angenehmen Abschnitten aus der Sicht von verschiedenen Figuren geschildert - was jedoch keineswegs den Lesefluss unterbricht sondern eer alles noch interessanter macht - und somit erfährt man nicht nur das Leben und die Geschichte von einer Figur sondern von zehn Personen, deren Schicksal gekommt verknüpfte ist. Sie alle haben gemeinsame Kontaktpunkte und immer wieder sehen und lernen wir die Figuren aus Sicht der anderen kennen. Im Mittelpunkt steht selbstverständlich das Café, aber darum werden sehr gekonnt die Lebensgeschichten von den anderen Figuren gesponnen. Toll fand ich es wie die verschiedenen Figuren, aus den verschiedensten Altersgruppen und mit den verschiedensten Problematiken, verknüpft wurden.

Ich hatte von der ersten bis zur letzten Seite ein großes Lesevergnügen und sehr viel Spaß und konnte dabei super schön abspannen. Ich habe ein derartig aufgebautes Buch noch nie gelesen, aber ich muss sagen, dass es mir außerordentlich gut gefallen hat und ich mich sehr auf den nächsten Teil freue. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für eigentlich jeden Leser.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.04.2020

Fehlende Tiefe und falsche Erwartungen

Zweimal im Leben
0

In „Zweimal im Leben“ geht es um Catherine und Lucien. Vor 15 Jahren hatten sich die beiden ineinander verliebt und waren ein Paar, dann geschah jedoch etwas, das sie auseinanderbrachte. 4 Monate vor der ...

In „Zweimal im Leben“ geht es um Catherine und Lucien. Vor 15 Jahren hatten sich die beiden ineinander verliebt und waren ein Paar, dann geschah jedoch etwas, das sie auseinanderbrachte. 4 Monate vor der jetzigen Handlung stellte sich heraus, dass Sam, Catherines Mann und Vater von zwei Kindern sie betrogen hat und sie entscheidet sich eine Pause in ihrer Beziehung einzulegen. Nach all den Jahren begegnet sie Lucien wieder, doch dem Anschein nach, passiert wieder etwas, das nun Catherine vollends fertig macht und dafür sorgt, dass sie zu Beginn der Handlung verstummt ist.
Die Geschichte wird in der Vergangenheit, einmal vor 15 Jahren und einmal vor 4 Monaten, von Catherine und Lucien geschildert und in der Gegenwart nur aus Sicht von der Catherine, die verstummt ist und in Gedanken ihre Zusammentreffen mit Lucien durchgeht und dabei diese stets an Lucien gerichtet (du) schildert. Dementsprechend gibt es relativ viele Zeitensprünge und Sichtwechsel, was ich aber nicht besonders störend fand, nach ein paar Seiten bin ich dort gut hineingekommen. Interessant war auf jeden Fall die persönliche Du-Ansprache von Catherine, meiner Meinung nach hat dies aber leider wenig förderlich auf entstehende Gefühle gewirkt, da man teilweise eher das Gefühl hatte, jemandem beim Erzählen einer – nicht für einen selber bestimmten – Geschichte zu zuhören.
Die Hauptfiguren in der Geschichte waren wohl Lucien und Catherine – aber grade mit ihrem Ich vor 4 Monaten konnte ich leider nicht wirklich warm werden. Einfach Mann und Kinder verlassen um sich nochmal in die Liebe zu stürzen finde ich einfach nicht so toll. Die Catherine vor 15 Jahren fand ich da deutlich sympathischer, von ihr erfahren wir aber den größten Teil nur einzelne und ziemliche kurze Sequenzen und Handlungen. Die jetzige Catherine ist traumatisiert – weshalb wissen wir nicht – und redet nicht. Das Trauma wird versucht, mit Hilfe des Therapeuten Greg aufgearbeitet zu werden, was zumindest am Anfang aus meiner Sicht nicht besonders erfolgreich ist. Gregs Rolle kommt für meinen Geschmack überhaupt viel zu kurz.
Lucien fand ich sowohl vor 4 Monaten als auch in der weiteren Vergangenheit recht sympathisch. Der Tod seines Vaters und die Auseinandersetzungen mit seiner Mutter haben seinen Charakter beeinflusst, was ich recht gut ausgearbeitet fand. An seiner Seite stehen seine Freunde Jack, Harry und die Mädels, die leider fast alle eine nicht ganz so gut ausgearbeitete und oft nur sehr kurz angesprochene Vergangenheit haben.
An Catherines Seite gibt es noch ihren Mann, Sam, der seinen Betrug offensichtlich sehr bereut und sich sehr um sie bemüht, ihre beiden Kinder und ihre beste Freundin Liv, die dafür sorgt, dass sie Lucien wieder begegnet.
Thematisch hätte ich mir gewünscht, dass deutlich stärker auf das Trauma eingegangen wird. Was genau und wie … wird eigentlich so gut wie nicht angesprochen und das Ganze hat in mir ein Fragezeichen hinterlassen. Auch die Seelenverwandtschaft zwischen Lucien und Catherine kam leider bei mir nicht an und die ganzen anderen kleinen Probleme – Sucht, die Erziehungsberechtigung, der Unterschied zwischen Arm und Reich, schwierige Kindheiten, der Umgang mit dem Tod uvm. – wurden alle kurz angesprochen aber nicht weiter vertieft. Insgesamt fehlte thematisch einfach die Tiefe um mich damit wirklich auseinandersetzen zu können.
Und dann das Genre – publiziert wurde es als „die größte Liebesgeschichte des Jahres“ – für mich war es leider keine Liebesgeschichte… dazu kam die Liebe und die Gefühle viel zu kurz. Eher war es ein Drama oder eine Tragödie, zu dem dann auch das Trauma besser gepasst hätte.
Insgesamt waren meine Erwartungen an das Buch völlig falsch – ich habe an eine romantische Geschichte gehofft, letztendlich war aber die Romantik das was fehlte. Auch weiterhin fehlte es mir doch sehr an Tiefe, sowohl was die Thematiken als auch die Figuren betrifft. Grade mal die beiden Hauptfiguren waren recht ordentlich gelungen, aber für alle anderen fehlte mir ziemlich das Verständnis. Was gegeben war, war Spannung, gerade im letzten Drittel und dort kamen dann auch ein paar Emotionen auf. Das Ende war dann auch ganz gut und recht überraschend gelungen, aber eben nicht wirklich genre-passend. Dennoch ließ sich die Geschichte recht gut lesen, auch wenn ich leider nicht besonders viel daraus mitnehmen konnte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.04.2020

Thematisch top aber leider fehlende Gefühle

Frankly in Love
0

In „Frankly in Love“ geht es um Frank, einen Amerikaner mit koreanischen Eltern, die vor seiner Geburt nach Amerika ausgewandert sind um dort ihre Träume zu verwirklichen, der gerade dabei ist, die Highschool ...

In „Frankly in Love“ geht es um Frank, einen Amerikaner mit koreanischen Eltern, die vor seiner Geburt nach Amerika ausgewandert sind um dort ihre Träume zu verwirklichen, der gerade dabei ist, die Highschool abzuschließen. Frank spricht fließend Englisch und kaum koreanisch im Gegensatz zu seinen Eltern, die im Englischen nicht ganz flüssig sprechen. Außerdem ist es ihnen wichtig, dass Frank nur ein koreanisches Mädchen als Freundin hat. Als Frank sich dann aber in das nicht-koreanische Mädchen Brit verliebt, trifft er mit seiner Kindheitsfreundin Joy, die vor einem ähnlichen Problem steht, einen Pakt: sie werden vor ihren Eltern so tun, als wären sie ein Paar, damit sie sich dann heimlich mit ihren richtigen Partnern treffen können…

Zunächst zum Cover: dieses ist absolut genial gelungen und selbst, wenn man das Buch in der Hand hat, wirkt der Schriftzug noch so, als würde er wirklich in das Buch hineingehen. Hinzu kommt der farbige Buchschnitt, der weiterhin das Buch zu einem absoluten Eyecatcher macht.

Thematisch fand ich „Frankly in Love“ sehr interessant und für die heutige Zeit ziemlich relevant. Interessante Themen wie zum Beispiel der Rassismus – nicht nur gegenüber „Schwarzen“ und Asiaten sondern auch von deren Seite aus – und das Abkapseln der eigenen Ethnischen Gruppe. Dies wurde alles ziemlich tief und gut und für meinem Gefühl nach recht realitätsgetreu wiedergegeben.

Weiteres Thema war die erste Liebe und die Selbstfindung und auch das finde ich wurde schön und tief thematisiert und verschiedenste Ansichten und Arten dazu wurden gezeigt. Gerade die Frage nach dem „Wo gehöre ich überhaupt hin?“ wird insbesondere auch durch Franks Abstammung sehr gut thematisiert und diskutiert. Es kommen Zweifel auf, an sich selbst, an den Freunden, den Eltern, an dem Warum, und Fragen über die Vergangenheit. All das also, was einem „normalen“ Jugendlichen auch öfters durch den Kopf geht.

Die Figuren fand ich auf jeden Fall allesamt interessant und es hat mir gut gefallen, wie sie alle genügend tiefe bekommen haben und sich auf der einen Seite sehr untereinander unterscheiden haben und andererseits doch alle ähnliche Ziele haben. Eigentlich fand ich auch die meisten sehr sympathisch, aber trotzdem hatte ich wirklich Probleme mich in sie hineinzuversetzen.

Ein weiteres Problemchen hatte ich mit dem Schreibstil. Dieser war auf jeden Fall außergewöhnlich. Die Sätze waren allesamt ziemlich kurz und knapp und teilweise wirkte es sehr abgehackt. Dadurch fehlte dann auch ein bisschen der Fluss beim Lesen obwohl es auch dafür sorgte, dass man alles recht schnell erfassen konnte. Dennoch ist es mir lieber, wenn auch mal ein bisschen mit der Sprache gespielt wird und gerne auch mal komplexere Satzgebilde vorkommen. Hinzu kommt, dass Frank – der die gesamte Geschichte aus seiner Sicht erzählt – teilweise eine merkwürdige Art hat, sich auszudrücken. Das beginnt mit dem Synonym fürs Smartphone – Affenspiegel – und geht bis hin zu den merkwürdigsten Wortkombinationen und Mischungen mit der koreanischen Sprache. In Grenzen ist das auf jeden Fall ziemlich cool, wenn das aber dauernd der Fall ist, dann wird es teilweise einfach nur nervig.

Mein Hauptproblem mit „Frankly in Love“ hatte ich darin, dass es mich nicht wirklich fassen oder berühren konnte. Ich konnte die Geschichte gut lesen und fand sie thematisch auch super interessant, aber es gab keine einzige Stelle, an der ich das Gefühl hatte, ich müsste mal laut lachen oder ein paar Tränen vergießen – und dass, obwohl es inhaltlich eigentlich schon solche Szenen gab. Gefühlsmäßig oder emotional konnte mich „Frankly in Love“ leider gar nicht treffen und somit konnte ich auch nicht außerordentlich gut mit den Figuren mitfiebern – eigentlich schade, da diese Geschichte über Freundschaften, Liebe, Ungerechtigkeit, Zweifel, Schicksal uvm. doch wirklich das Potential dazu gehabt hätte.

Insgesamt fand ich „Franky in Love“ nicht richtig schlecht, aber leider auch weit entfernt von super gut. Dazu fehlten mir insbesondere die Gefühle und ich fand den Schreibstil zu „schwach“ – was nicht bedeutet, dass ich den Schreibstil nicht interessant zu lesen fand und einiges positives mit sich brachte, aber es war einfach nicht so meine Wellenlänge. Positiv fand ich die Themen und die Tiefe, mit denen sie behandelt wurde. Ich fand es spannend mal von der „asiatischen Sicht“ zu erfahren und dort hinter die Kulissen blicken zu können. Dementsprechend bin ich doch relativ zufrieden damit, dieses Buch gelesen zu haben. Ich gebe „Frankly in Love“ 3-3.5/5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.03.2020

Die Erkenntnis, dass Glück mit Selbstliebe beginnt

Am Ende bin ich
0

In Am Ende bin ich geht es um den Münchener Studenten Luca, der sich in seiner Liebe zu dem Mädchen Aurora verliert und danach auf verschiedenste Arten versucht, sein Glück zu finden. Auf dem Weg "begegnen" ...

In Am Ende bin ich geht es um den Münchener Studenten Luca, der sich in seiner Liebe zu dem Mädchen Aurora verliert und danach auf verschiedenste Arten versucht, sein Glück zu finden. Auf dem Weg "begegnen" ihm die verschiedensten und sehr interessante Persönlichkeiten, einige "Probleme" der heutigen Zeit und verschiedenste Gefühle, doch am Ende findet Luca den Weg zu sich und seinem Glück.

Thematisch fand ich diesen Roman sehr interessant. Es wurden viele interessante Themen angesprochen und zu vielen Gedanken angestoßen, mit denen ich gar nicht gerechnet hätte. Über Luca und sein Handeln nachzudenken und in seine Gedanken einzutauschen hat auch mich selber zum reflektieren gebracht.

Das Buch ließ sich sehr locker lesen, der Schreibstil war eher simpel aber dennoch an multiplen Stellen ziemlich tiefgehend. Es wurde nichts großartig verschönert oder romantisiert sondern viel eher wurde das meiste ganz klipp und klar gesagt und dargestellt. Der Schreibstil hat sich von meinen "normalen" Lektüren unterschieden aber ich fand es sehr erfrischend.

Insgesamt gibt es von mir eine Leseempfehlung für dieses Buch. Themen wie Identitätsfindung und die Suche nach dem eigenen Glück wurden auf eine - für mich - neue Art und Weise ausgelegt und ziemlich unverblümt beschrieben, was ich aber sehr gelungen und angenehm fand. Dadurch, dass es nicht besonders lang ist hat man es recht schnell gelesen aber meiner Meinung nach lohnt es sich.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.03.2020

Sehr interessant und mal was anders

Das Feuer der Erde
1

Ich habe Das Feuer der Erde kürzlich beendet. Es ist eine Dystopie oder ein Katastrophenroman, der in circa 10 Jahren spielt.
Die Vulkanforscherin Georgina mach bei einer Expedition in der Antarktis die ...

Ich habe Das Feuer der Erde kürzlich beendet. Es ist eine Dystopie oder ein Katastrophenroman, der in circa 10 Jahren spielt.
Die Vulkanforscherin Georgina mach bei einer Expedition in der Antarktis die Entdeckung, dass die uralten Vulkane unter dem Eis wieder erwachen. Als sie ihre Ergebnisse veröffentlicht, will ihr niemand glauben und sie wird für einen der vielen Schwarzmaler gehalten. Doch dann erschüttern die erstem Erdbeben Neuseeland, Chile und Hawaii und die Katastrophe nimmt ihren Lauf. Doch immer noch gibt es Leuten die Georgina nicht glauben und versuchen sie auszuschalten... Dieses Buch war auf jeden Fall mal etwas ganz anderes. Zum einen gab es gerade in der ersten Hälfte recht viele "wissenschaftliche" Themen, die ich super interessant fand. Zum anderen entwickelte sich das Buch dann - wohl typisch für eine Dystopie 😂, aber eher ungewöhnlich für die Bücher die ich normal lese - doch in eine für mich unerwartete Richtung.
Insgesamt fand ich den Schreibstil im Großen und Ganzen gelungen aber mir fehlte es an einigen Stellen an Gefühlen und Emotionen. Die Protagonistin und ihre beiden Mitstreiterinnen habe ich trotzdem schnell ins Herz geschlossen. Mit ein paar der anderen Figuren hatte ich leider Probleme da sie teilweise nur sehr kurz vorkamen oder recht tief eingeführt wurden und dann gestorben sind🙀 Ich mag es ja lieber wenn meine Lieblingsfiguren alle am Ende glücklich sind😂 aber das ist wohl auch dem Genre zu Schulden.
Als Fazit würde ich sagen, dass Das Feuer der Erde.eine recht gut gelungene Dystopie mit super spannenden - und vielleicht nicht ganz irrelevanten - Themen ist. Für meinen Geschmack gab es etwas zu viel Action und zu viele Tote - aber ich glaube das liegt wohl am Genre. Trotzdem ein gut gelungener, spannender, aber vielleicht nicht ganz unvorhersehbarer Katastrophenroman, dem ich für Leser dieses Genres eine Leseempfehlung mit auf den weiteren Weg gebe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere