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Veröffentlicht am 11.03.2020

Sehr erstes Thema, sehr gut umgesetzt, nichts für schwache Nerven

Heart of Scars
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Es geht um die 19 jährige Joyce, die seit ihrem 14. Geburtstag von ihrem Stiefvater physisch und psychisch stark misshandelt wird. Dadurch ist sie sehr schreckhaft geworden und hat Angst vor vielen Menschen, ...

Es geht um die 19 jährige Joyce, die seit ihrem 14. Geburtstag von ihrem Stiefvater physisch und psychisch stark misshandelt wird. Dadurch ist sie sehr schreckhaft geworden und hat Angst vor vielen Menschen, insbesondere vor Männern. Zudem erträgt sie keine Berührungen. Nur für ihre kleine Schwester Annabelle lebt sie weiter.
Bei der Arbeit lernt sie Ace kennen und fühlt sich direkt zu ihm hingezogen, obwohl er eigentlich dem Menschenbild entspricht, mit dem sie nichts zu tun haben möchte. Ace bietet Joyce und ihrer Schwester schließlich eine Möglichkeit, ihrem Leben zu entfliehen doch Joyces Vertrauen ist immer noch nicht gefestigt und ihre Vergangenheit holt sie immer wieder ein.
Das Buch behandelt ein sehr ernstes Thema, vor dem man nicht die Augen verschließen sollte. Ich denke auch, oder gerade in der heutigen Zeit kommen verschiedenste Arten von Misshandlungen immer wieder vor und werden – wie im Buch – vertuscht und lange Zeit nicht aufgedeckt. Ein großes Lob also an dieser Stelle für den Mut der Autorin – insbesondere auch mit Hinblick auf ihr Alter – sich an dieses Thema ran zu wagen und eine so berührende Geschichte zu schreiben. Ich selber hatte immer wieder Gänsehaut und Tränen in den Augen, weil die Vorstellung, so etwas geschehe in der Realität so schrecklich ist.
Der Erzählstil hat mir sehr gut gefallen. Es wurde abwechselnd aus der Perspektive von Joyce und von Ace geschrieben und man konnte sich in beide wunderbar hineinversetzten. Obwohl die Gefühle von beiden Seiten aus manchmal unterschiedlich waren und sie das gegenseitige Handeln nicht immer nachvollziehen konnten, war es für den Leser doch sehr gut möglich, aus beiden Seiten auf die Handlung schauen und beider Beweggründe begreifen zu können. Schmerz, Angst, Vertrauen – und ebenso das Fehlen desselbigen – konnte man eins zu eins mitfühlen. Sehr bildlich wurden auch die Misshandlungen – jetzt und in der Vergangenheit – geschildert. Gefühle kamen also niemals zu kurz, auch wenn es vielleicht in diesem Fall andere Gefühle sind, als man normalerweise aus Büchern gewohnt ist.
Die Charaktere waren toll. Ace und Joyce sowieso, sie haben beide eine schwierige Vergangenheit und kämpfen weiterhin noch gegen die Problem die daraus entstanden sind an. Im Laufe des Buches entwickeln sie sich weiter – und dann auch mal wieder zurück zu ihren alten Verhaltensmustern.
Toll waren aber auch die Nebenfiguren. Allen voran die kleine Annabelle, die eigentlich nicht spricht und für ihr Alter schon viel zu viel Schlimmes mit ansehen musste, die dann aber doch wieder weiß, wem sie am besten ihr Vertrauen schenken kann. Man muss Annabelle einfach ins Herz schließen.
Dann gibt es Chazz und Devron, unterschiedlicher könnten sie nicht sein. Chazz hat sich mir direkt ins Herz geschlichen, bei Devron hat es etwas länger gedauert, am Ende mochte ich ihn aber fast am Liebsten von allen Figuren. Und dann gibt es noch weitere tolle Figuren, die es alle irgendwie nicht ganz leicht haben oder gehabt haben und dennoch ihr Möglichstes tun um für einander und für mehr Gerechtigkeit zu sorgen.
Sehr gut gefallen haben mir auch die drei Kapitel, die nicht aus Sicht von Ace oder Joyce geschrieben waren!
Über Spannung muss ich glaube ich nicht groß reden… die war von Anfang bis Ende gegeben. Es geschah recht viel unvorhersehbaren und insbesondere Dinge, mit deren Ausmaßen ich niemals gerechnet hätte.
Meine einzige Kritik an diesem Werk sind die, für meinen Geschmack – zu vielen und zu krassen Zufälle. Im Großteil des Buchs fand ich die Handlung recht logisch, und dann gab es immer wieder Stellen, an denen einfach ein bisschen mehr Zufall ins Spiel kam und es für mich einfach unrealistisch wurde.

Von mir gibt es 4.5 Punkte, ein dickes Lob an die Autorin und eine Leseempfehlung für alle, die keine allzu schwachen Nerven haben! Brutalität und Gewalt wird in diesem Buch recht detailliert und anschaulich geschildert, das Thema ist sehr ernst und insgesamt ist das Buch eine recht schwere Lektüre, die einen selber viel über das, was geschieht nachdenken lässt.

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Veröffentlicht am 05.03.2020

Sehr starker Anfang, am Ende leider etwas schwach

Echo Lake - Mein Herz schlägt für dich
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In "Echo Lake - Mein Herz schlägt für dich" geht es um Delaney, die in der Finanzabteilung des Mercy-Krankenhauses arbeitet und zu Beginn des Romans die Aufgabe zugeteilt bekommt, Kürzungen in der Kinderstation ...

In "Echo Lake - Mein Herz schlägt für dich" geht es um Delaney, die in der Finanzabteilung des Mercy-Krankenhauses arbeitet und zu Beginn des Romans die Aufgabe zugeteilt bekommt, Kürzungen in der Kinderstation vorzunehmen. Dabei trifft sie auch den "Chef" der Kinderstation, Josh, der kein Potential für ihre Einsparpläne sieht und Delaney auffordet, sich selbst ein Bild zu machen, indem sie selbst ein paar Tage auf der Kinderstation arbeitet. Sehr schnell kommt es zwischen den beiden zu mehr Gefühlen als aufgrund ihres Arbeitsverhältnisses gut für sie wäre...

Das Cover ist recht gut gelungen und passt auch ganz gut zum Buch. Ebenso finde ich den Titel sehr schön und passend. Die Leseprobe war für mich sehr vielversprechend, und der Roman hat auch in den ersten zwei Dritteln gehalten was ich mir erhofft hatte.

Der Erzählstil war überdurchschnittlich gut, man konnte sich sehr schnell in die Geschichte und insbesondere die beiden Hauptfiguren einfühlen. Gut gefallen hat mir auch, dass das Buch immer abwechselnd aus den beiden Perspektiven geschrieben wurde. So ist es noch leichter, mehrere Seiten zu betrachten und Missverständnisse die zwischen den Figuren aufkommen, besser nachvollziehen zu können.

Thematisch fand ich den Roman ebenfalls sehr interessant, man hat tolle Einblicke in das Geschehen auf einer Kinderstation und in einem Krankenhaus im Allgemeinen bekommen und ich konnte sogar noch das ein oder andere darüber lernen - ohne, dass die Geschichte langweilig geworden wäre.

Die Hauptcharaktere fand ich von Anfang an sehr sympatisch, schon in der Leseprobe habe ich mich in Delaney und Josh verliebt. Beide haben eine gewisse Tiefe, eine interessante Vergangenheit, die mit der Zeit ans Licht kommt, und tolle Charaktereigenschaften.
Aber auch die Nebenfiguren wurden toll dargestellt. Auf der "guten" Seite gibt es zunächst Megan, die Freundin und Kollegin von Delaney, die diese stets unterstützt - mental und auch anders und einfach meiner Meinung nach eine absolut tolle Freundin ist. Dann gibt es Molly und Millie, beide eher in Joshs Umgebung, die diesen unterstützen. Gemeinsam sorgen die drei für die passenden humorvollen Szenen im Roman.
Auf der "schlechten" Seite gibt es hauptsächlich Kevin, einen radikalen Arbeitskollegen von Delaney. Auch er wird toll geschildert, bekommt einen klaren zu ihm passenden Charakter und macht die Dinge, die dazu passen.

Die Gefühle und Emotionen kommen in diesem Roman ebenfalls nicht zu kurz. Seien es jetzt die Gefühle zwischen Delaney und Josh oder die Gefühle die man selber beispielsweise den Patienten entgegenbringen kann und muss. Alles wird gut beschrieben und man kann das meiste auch direkt fühlen.

Bis hierhin also alles klasse, jetzt kommt mein großes ABER:
Nachdem das Buch in den ersten zwei Dritteln beinahe schon meine Topränge der Lieblingsbücher erreicht hat, war das letzte Drittel einfach sehr enttäuschend. Ohne jetzt zu viel vorweg nehmen zu wollen, sage ich nur, dass auf einmal zu viel Action geschieht, die an der Stelle einfach unpassend ist. Einiges Neues und Interessantes wird noch kurz angesprochen und dann ganz schnell wieder verworfen, ohne für den weiteren Verlauf in relevant gewesen zu sein. Die Fragen die zuvor aufgekommen sind werden zwar beantwortet, für mich ging das viel zu schnell und auch viel zu glatt über die Bühne.

Insgesamt war es ein tolles Buch, das viele starke Kapitel und Szenen hat und ganz viele tolle Figuren beinhaltet. Dennoch wirft der letzte Abschnitt leider einen Schatten über die ganze Geschichte, irgendwie bin ich mir sicher, dass das besser gewesen sein könnte...
Trotzdem gibt es von mir eine Leseempfehlung für dieses eher kurzweilige aber dennoch recht tiefgehende Buch mit interessanten Themen, vielen Gefühlen und tollen Charakteren.

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Veröffentlicht am 28.02.2020

Sehr lustig und tiefsinnig geschrieben!

Klugscheißer Royale
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Braucht ihr mal wieder ein Buch um gute Laune zu bekommen ? Eines, dass euch zum schmunzeln bringt ? Und bei dem ihr zudem noch neue Wörter kennenlernt? Dann lest Klugscheißer Royale von Thorsten Steffens

Humorvoll, ...

Braucht ihr mal wieder ein Buch um gute Laune zu bekommen ? Eines, dass euch zum schmunzeln bringt ? Und bei dem ihr zudem noch neue Wörter kennenlernt? Dann lest Klugscheißer Royale von Thorsten Steffens

Humorvoll, anschaulich, mitreißend und überhaupt recht locker-flockig geschrieben begleiten wir den Klugscheißer Timo dabei, wie er lernt auf eigenen Beinen zu stehen. Dabei ist es jedoch keineswegs oberflächlich sondern wie ich finde recht passend ins tägliche Geschehen. Die Figuren, allen voran Timo, sind absolut glaubwürdig und an genau den richtigen Stellen kommt wiedereinmal die passende Portion feinster Humor. Dazu geniale Worterklärungen ganz à la Klugscheißer und letztendlich ist das Buch dann doch recht tiefsinnig und voll mit "ernsten Themen". Insgesamt war es für mich die perfekte Kombi "leichter" Literatur und ich würde Klugscheißer Royale absolut weiterempfehlen... an wen? Eigentlich an jeden, der mal ein bisschen Abwechslung braucht 😄

Also bitte - lest dieses Buch und habt damit genau so viel Spaß wie ich!

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Veröffentlicht am 26.02.2020

Wunderschön mit viel Humor und Gefühlen

Feeling Close to You
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Dieses Buch ist so wunderhübsch, und zwar aus jeder Sichtweise. Zunächst das Cover - ein Traum🥰, der Schreibstil ganz große Klasse, gefühlvoll und mitreißend, humorvoll und tiefgründig. Dann die Geschichte, ...

Dieses Buch ist so wunderhübsch, und zwar aus jeder Sichtweise. Zunächst das Cover - ein Traum🥰, der Schreibstil ganz große Klasse, gefühlvoll und mitreißend, humorvoll und tiefgründig. Dann die Geschichte, einfach wunderschön, das Thema toll gewählt, interessant und mal was neues. Und dann die Charaktere... schon in der Leseprobe habe ich mich in die beiden Hauptfiguren verguckt und sie haben bis zum Schluss gehalten was ich mir von ihnen versprochen habe. Dazu kamen dann aber noch tolle Nebenfiguren, mit Alice und den Mitbewohnern von Parker hatte man einfach nur Spaß.

Ich fand das Buch ganz große Klasse, lustig von der ersten bis zur letzten Seite, mit ganz viele sympathische Figuren und starken Gefühlen und ich würde es direkt nochmal kaufen. Ich habe mich schon in der Leseprobe verliebt und bin es jetzt, nach dem Ende immer noch😍 Danke für diese tolle Geschichte, ein absolutes Highlight für mich! Von mir 5 Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 19.02.2020

Leider nicht so meins

Das Schicksal ist ein mieser Verräter
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Wie viele andere wurde ich vor einigen Jahren vom Hype um dieses Buch angesteckt und habe es gelesen, jetzt einige Jahre später konnte ich mich nicht mehr so ganz daran erinnern und dachte ich lese es ...

Wie viele andere wurde ich vor einigen Jahren vom Hype um dieses Buch angesteckt und habe es gelesen, jetzt einige Jahre später konnte ich mich nicht mehr so ganz daran erinnern und dachte ich lese es nochmal. Dabei ist mir dann leider auch wieder klar geworden, warum dieses Buch für mich seinem Hype nicht so ganz gerecht wurde.
Zunächst zum Inhalt: Es geht um die 16-jährige Hazel welche an Lungenkrebs leidet und in ihrer Selbsthilfegruppe auf den 17-jährigen Augustus trifft, welcher nach einer Krebserkrankung ein Bein amputiert bekommen hat. Im Laufe des Buches entwickelt sich zwischen den beiden eine (tragische) Liebesgeschichte. Eine Reise nach Amsterdam und ein Geheimnis auf Augustus Seite kommen zudem noch vor.
Das Buch hat es geschafft, mich emotional an einigen Stellen stark zu berühren und auch Tränen flossen hier und da.
Dennoch war dieser Roman einfach insgesamt nicht so mein Ding. Dies hängt mMn vor allem mit folgendem zusammen:
Zunächst habe ich ein Problemchen mit dem Schreibstil. Obwohl man flüssig und gut in der Geschichte mitkam gab es immer mal wieder Stellen, Sätze/ Ausdrücke, die mich persönlich einfach gestört haben. Den Humor fand ich an einigen Stellen schlicht unpassend und insgesamt fand ich einige Äußerungen recht grob.
Dann hatte ich ein Problem mit der Protagonistin - Hazel. Ich hatte immer wieder das Gefühl sie verstanden zu haben und mich endlich in sie hineinversetzen zu können und dann kamen wieder Stellen an denen sie sich einfach völlig untypisch für das Bild, dass ich zu dem Zeitpunkt von ihr hatte, verhalten hat. Das fand ich etwas schade.
Dann fand ich die Figuren teilweise etwas zu Klischeehaft, insbesondere ihre Mutter, die Hazel auf keinen Fall aus den Augen lassen will. Einen wirklichen "Feind" gab es nicht - außer vlt den Holländer oder eben den Krebs. Spannung fehlte für mich ebenso, einiges war für mich doch recht vorhersehbar, wirkliche Überraschungsmomente gab es selten bis gar nicht.
Leider ist das Thema auch nicht so ganz mein Ding, habe das Buch wie gesagt auch nur des Hypes wegen gekauft.

Dennoch finde ich, dass man Das Schicksal ist ein mieser Verräter auf jeden Fall mal angeschaut haben sollte. Es hat an einigen Stellen seinen Reiz, auch wenn es mich nicht so auf der passenden Wellenlänge erwischt hat, und ist thematisch doch eher aus der selteneren Sorte.

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