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Veröffentlicht am 25.09.2017

Der Funke konnte nicht überspringen

Deine Worte in meinem Herzen
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„Deine Worte in meinem Herzen“ von Nina Schiffer (Debütroman)

Seit einem verheerenden Autounfall liegt Ellas älterer Bruder im Koma. Seitdem hat die 16-jährige kein Wort mehr mit Fremden gesprochen. Ihre ...

„Deine Worte in meinem Herzen“ von Nina Schiffer (Debütroman)

Seit einem verheerenden Autounfall liegt Ellas älterer Bruder im Koma. Seitdem hat die 16-jährige kein Wort mehr mit Fremden gesprochen. Ihre Eltern vergraben sich in alltäglichen Unwichtigkeiten und ihrer Arbeit. So ist Ella in ihrer Sorge auf sich alleingestellt. Im Krankenhaus trifft sie auf den sympathischen Krankenpfleger Hannes und auf den attraktiven Leonard, der seine krebskranke Mutter ebenfalls regelmäßig besuchen kommt.

Ich muss gestehen, dass ich sehr hohe Erwartungen an das Buch hatte, weil es mir von einer Freundin empfohlen wurde. Das Cover ist wirklich sehr hübsch und ein echter Hingucker. Auch wenn ich kein Fan von diesen realistischen Fotos auf dem Cover bin, weil sie niemals den Charakteren in meiner Fantasie entsprechen. Dennoch ist dieses für die Stimmung des Buches passend gewählt. Der Titel ließ mich eher ein romantisches Buch erwarten und den Bezug zum Titel habe ich nicht ganz verstanden.
Der Einstieg in die Geschichte war einerseits leicht, weil man sehr schnell in die Geschichte eingeführt wurde und aus Ellas Sichtweise erzählt wird. Andererseits schleppend, weil ich nicht wirklich in das Buch abtauchen konnte. Die Handlung kam eher schleppend voran. Es gab viele Wiederholungen von der schon geschehenden raren Handlung, was die Geschichte noch mehr streckte. Die Protagonistin Ella ist ein typischer Teenager. Manchmal war es schwer ihren Gefühlsausbrüchen und vor allem den schnellen Wechseln zu folgen. Manchmal wollte ich sie einfach nur schütteln, wenn sie plötzlich zum Moralapostel mutierte, aber sie blieb sich als Teenager treu. Hier ist es ein klarer Vorteil, dass die Autorin selbst noch sehr jung ist. Das 16-jährige Ich ist dadurch ziemlich authentisch geworden. So authentisch Ella mir erschien, so oberflächlich blieben die restlichen Charaktere leider. Jeder hatte zwei oder drei Eigenschaften, die immer wieder zum Vorschein kamen. Es gab keine Überraschungen und die Handlung blieb sehr vorhersehbar. Insgesamt schien das Buch in einer Art Blase stattzufinden. Es erschienen immer die gleichen Charaktere, die in einer erschreckenden Regelmäßigkeit immer das gleiche taten.
Das Thema Koma ist ein sehr schwieriges Thema. Doch ich hätte mir bei diesem ernsten Thema etwas mehr Recherche gewünscht, um Aussagen des Krankenpflegers oder des Arztes glaubwürdiger zu gestalten. Die Stimmung im Buch ist sehr drückend. Die Liebesgeschichte erscheint dadurch irgendwie surreal. Doch so drückend die Stimmung auch ist, es gab keine Szene, wo sich die Stimmung einmal so richtig auf den Leser entlud oder gar Tränen flossen.
Das Potential war auf jeden Fall da. Einige Formulierungen waren sehr gut gewählt und hätten glatt als Postkartensprüche durchgehen können. Doch genau das hat auf mich so gestelzt gewirkt und die Dialoge durch diese „perfekten“ Antworten eher schwach gestaltet. Es war einfach nicht rund. Insgesamt konnte der Funke leider nicht auf mich überspringen, obwohl gerade solche dramatischen Geschichten genau mein Ding sind.

Zusammenfassend gesagt:
Eine Geschichte mit viel Potential, dennoch konnte der Funke leider nicht überspringen. Bei dem schwierigen Thema rund um Koma und Mutismus hätte ich mir außerdem etwas mehr Fachwissen durch Recherche gewünscht.

Veröffentlicht am 23.09.2017

Hat etwas von "Die Schöne und das Biest"

Mit dem Herz durch die Wand
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„Mit dem Herz durch die Wand“ von Mariana Zapata

Als sich Vanessa Mazur endlich zu einer Kündigung bei ihrem Chef Footballstar Aiden Graves durchringen kann, erhält sie eine widersprüchliche Reaktion: ...

„Mit dem Herz durch die Wand“ von Mariana Zapata

Als sich Vanessa Mazur endlich zu einer Kündigung bei ihrem Chef Footballstar Aiden Graves durchringen kann, erhält sie eine widersprüchliche Reaktion: Er bittet sie, ihn zu heiraten. Er, der mürrischste Ex-Chef aller Zeiten, der all ihre Opfer, die sie für ihn gebracht hatte, als Selbstverständlichkeit sah. Doch die mehreren Tausend Dollar Studienschulden wiegen schwer.

Der Einstieg in die Geschichte war ein wenig langatmig. Man lernt Vanessa und Aiden schnell kennen, wobei nur aus Vanessas Sicht geschrieben wird, dennoch dauert es lange, bis der Punkt aus der Inhaltsangabe erreicht ist. Es ist definitiv eher eine zarte Liebesgeschichte und weniger das, was das Cover versprechen mag und würde es keinesfalls unter erotische Literatur einordnen. Ich muss gestehen, dass ich die Beschreibungen von Aiden als romantischen Romanhelden irgendwie zu oberflächlich fand. Er wurde sehr stark auf seinen großen Körper und die Muskeln reduziert und hielt sich sprachlich extrem zurück. Es zeichnete sich ein ganz anderer Mann als in so manch anderem Buch dieses Genres. Er wirkte trotz der fehlenden Erotik eher animalisch und daher nicht so wirklich attraktiv für mich. Die Liebesgeschichte hatte für mich etwas von „die Schöne und das Biest“, wobei Aiden ja eigentlich nicht als hässlich galt.
Der Schreibstil war gut und flüssig zu lesen. Dennoch hat es mir der langsame Anfang nicht ganz leicht gemacht. Gegen Ende gab es einige Zeitsprünge, die erst für ein wenig Verwirrung gesorgt haben und wo mir die übersprungene Handlung nach dem ausführlichen Start doch gefehlt hat. Das Ende kam dadurch ziemlich schnell und ein wenig überraschend. Positiv möchte ich hier betonen, dass auf das übliche Liebesromandrama kurz vor Schluss verzichtet wurde und es gerade deshalb ein besonders schön romantisches Ende geworden ist.
Für Footballbegeisterte gibt es nur wenig Einblicke in den Sport, was mir aber mehr als genug war. Es stand schließlich die Liebesgeschichte im Vordergrund. Die Vergangenheiten der beiden wurden relativ früh gelüftet und nicht künstlich in den weiteren Verlauf des Buches geschoben. Ich mochte es sehr, dass der Handlungsverlauf ohne die üblichen Klischees auskam, obwohl die Inhaltsangabe das gar nicht vermuten lässt.
Ich mag es, wie im deutschen Titel das Wortspiel um die „Mauer von Winnipeg“ aufrecht erhalten wurde. Es gefällt mir sogar besser als der Originaltitel „The Wall of Winnipeg and Me“. Das Cover ist schön, wenn auch durch die zwei realistischen Gesichter ein wenig irreführend, weil die eigene Fantasie den beiden natürlich ganz andere Gesichter gegeben hat. Auch, dass Aiden auf dem Bild nicht wirklich größer wirkt, finde ich nicht so passend, gerade weil es im Buch so oft betont wurde.

Zusammenfassend gesagt:
Eine wunderbare Liebesgeschichte im Sinne von „Die Schöne und das Biest“, die ohne die üblichen Klischees auskommt.

Veröffentlicht am 04.08.2017

Überzeugender dritter Teil!

The Score – Mitten ins Herz
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„The Score –Mitten ins Herz“ von Elle Kennedy (Teil 3 der Off-Campus-Reihe)

Als sich Allie Hayes von ihrem langjährigen Freund Sean trennt, trifft sie auf den Ice-Hockeystar und Frauenheld Dean Di Laurentis, ...

„The Score –Mitten ins Herz“ von Elle Kennedy (Teil 3 der Off-Campus-Reihe)

Als sich Allie Hayes von ihrem langjährigen Freund Sean trennt, trifft sie auf den Ice-Hockeystar und Frauenheld Dean Di Laurentis, dem sie in dieser Nacht einfach nicht widerstehen kann. Dean bekommt immer, was er will, umso größer ist sein Unverständnis, als Allie nach der gemeinsamen Nacht nichts mehr von ihm wissen will. Kann eine Affäre für Allies gebrochenes Herz die Lösung sein?

Dieser dritte Teil der Off-Campus-Reihe von Elle Kennedy kann auch ohne die beiden vorherigen Bände gelesen werden. Dennoch war es schön, Hannah und Garrett sowie Logan und Grace wiederzutreffen. Der Einstieg in die Geschichte war leicht und angenehm. Der Schreibstil liest sich sehr flüssig und man kann schnell in die Geschichte abtauchen. Allie und Dean sind zwei sehr sympathische Charaktere und es wird abwechselnd aus ihren Sichtweisen erzählt. Das Präsens als Erzähltempus liest sich oftmals holpriger, aber hier ist es so flüssig und natürlich verwendet, dass ich gar nicht beim Lesen darüber gestolpert bin. Im Gegenteil ich konnte dieses Buch binnen eines Tages auslesen.
Das Cover passt gut in die Reihe und das Pärchen darauf entspricht auch den Beschreibungen im Buch, was mittlerweile wahren Seltenheitswert hat. Im Vergleich zu den Vorgängerbüchern gab es mehr erotische Szenen, aber diese waren nicht ausufernd beschrieben und ließen Raum für die eigene Fantasie. Entsprechend dem Genre gab es einen leicht vorhersehbaren Handlungsverlauf, viel Drama und ein wenig Kitsch. Ich mag es sehr, wenn die Charaktere einigen Ballast zu tragen haben, der erst später im Buch erklärt wird. So war es auch hier. Die zuckersüße Liebesgeschichte zwischen den beiden konnte einfach berühren und ich empfehle sie nur zu gerne weiter. Der Titel ist ganz nett, gewinnt leider aber keine weitere Bedeutung im Buch.
Bereits am Ende wird die Liebesgeschichte rund um Sabrina und Tucker angedeutet. Der vierte Band erscheint voraussichtlich im Dezember.

Zusammenfassend gesagt:
Eine zuckersüße Liebesgeschichte mit Drama und ein wenig Kitsch. Ein überzeugender dritter Teil!

Veröffentlicht am 31.07.2017

Schöner Sommerroman!

Kopf aus, Herz an
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„Kopf aus, Herz an“ von Jo Watson (erster Teil der Destination-Love-Reihe)

Lillys Verlobter versetzt sie am Tag ihrer Hochzeit. Spontan beschließt sie die bereits gebuchten Flitterwochen nach Thailand ...

„Kopf aus, Herz an“ von Jo Watson (erster Teil der Destination-Love-Reihe)

Lillys Verlobter versetzt sie am Tag ihrer Hochzeit. Spontan beschließt sie die bereits gebuchten Flitterwochen nach Thailand alleine anzutreten. Schon im Flugzeug trifft sie auf den tätowierten Damien, der so ganz anders ist als ihr Verlobter.

Das wunderschöne Cover hat mich als erstes auf dieses Buch aufmerksam gemacht. Auch nach Lesen des Buches finde ich es gut gelungen und passend zum Inhalt. Auch der Titel passt einfach perfekt. Der Einstieg in die Geschichte war angenehm. Der Schreibstil lässt sich sehr flüssig lesen. Man lernt Lilly schnell kennen, da aus ihrer Sichtweise erzählt wird. Lilly war eine sehr sympathische Protagonistin und die Seiten flogen nur so dahin. Besonders gut hat mir die authentische, charakterliche Entwicklung von Lilly gefallen.
Es war einerseits schön, über so viele Nebencharaktere zu lesen, dennoch hat mich das anfangs doch eher verwirrt und die Namensflut mich ein wenig erschlagen. Vor allem, weil sie alle relativ blass bleiben. Es schien mir eher eine Vorbereitung für weitere Bände der Destination-Love-Reihe und wenig wichtig für den eigentlichen Handlungsverlauf.
Die Locations in Thailand sind sehr bildhaft, aber nicht ausschweifend, beschrieben und wecken die Reiselust in mir. Wer schon einmal in Thailand war, wird sicher einiges wieder erkennen. Wer noch nicht dort war, hat nun ein weiteres Land auf seiner Reisewunschliste. Damit ist es für mich ein idealer Sommerroman! Ein Roman, der eher lustig als ernst ist.
Der Handlungsverlauf war schlüssig, wenn auch teils vorhersehbar. Das hat mich allerdings eher weniger gestört. Da war ich eher von den romantischen Szenen zwischen Lilly und Damien enttäuscht. Irgendwie hatte ich mir bei der Inhaltsangabe, dem Cover und dem Titel ein wenig mehr Romantik vorgestellt und erwartet. Es war dafür aber auch nicht sehr kitschig.

Zusammenfassend gesagt:
Ein wunderbarer Sommerroman mit einer schönen Liebesgeschichte, der ins sommerliche Thailand entführt.

Veröffentlicht am 22.07.2017

Große logische Lücken und konstruiertes Drama

Perfect Touch - Untrennbar
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„Perfect Touch – Untrennbar“ von Jessica Clare (Teil 4 der Perfect Touch-Reihe)

Seit ihrem Kennenlernen schwärmt die schüchterne und unscheinbare Greer für ihren Mitbewohner Asher. Mittlerweile ist sie ...

„Perfect Touch – Untrennbar“ von Jessica Clare (Teil 4 der Perfect Touch-Reihe)

Seit ihrem Kennenlernen schwärmt die schüchterne und unscheinbare Greer für ihren Mitbewohner Asher. Mittlerweile ist sie zwar eine professionelle Hochzeitsplanerin in New York und Asher, ihr bester Freund, führt ein Millionen schweres Unternehmen, doch er scheint sie gar nicht wirklich wahrzunehmen. Auf einer Kostümparty wag Greer dann den entscheiden Schritt und verführt den betrunkenen Asher. Doch entgegen ihrer hohen Erwartungen entpuppt sich ihr One Night Stand als echte Katastrophe und bleibt nicht ohne Folgen. Sie beschließt sich von ihm zu distanzieren. Doch da hat sie die Rechnung ohne Asher gemacht, denn der hat sie nun endlich bemerkt.

Das Cover finde ich persönlich sehr hübsch und es passt gut zum Inhalt. Den Titel dagegen finde ich eher allgemein gehalten. Der Einstieg in die Geschichte war einfach. Die Umstände der Vergangenheit wurden schnell geklärt und die Handlung schritt zügig voran. Da abwechselnd aus Greers und Ashers Sicht geschrieben wurde, konnte man beide Gedankengänge ganz gut verstehen, wenn auch leider nicht immer nachvollziehen. Die Geschichte lebt leider von viel selbst produziertem Drama. Hier zeigt sich leider, dass die Autorin eher weniger gut recherchiert hat. Auch das erfunden Land in den Alpen habe ich als eher unstimmig empfunden. Auch die Charaktere waren eher inkonsequent und ihre Gedankengänge teils wiederholend und teils widersprüchlich. So kommt es, dass Greer mit einem Privatflugzeug nach New York zurückfliegt, dann aber auf einmal mit einem Linienflugzeug zurück muss. Oder Asher, der täglich mehr als 16 Stunden gearbeitet hat, auf einmal mehrere Tage frei macht. Insgesamt wirkte die Handlung auf mich klischeehaft und zu überspitzt. Vor allem der Teil rund um Greers Vater war mir zu abgedreht und die Hochzeitsvorbereitungen zu lieblos gestaltet. Die romantischen Szenen sind zwar relativ zahlreich, wenn auch nicht sehr ausgefallen. Vielleicht lag es auch einfach daran, dass ich von den beiden einfach genervt war und daher die knisternde Romantik nicht wirklich gefühlt habe. Leider büßt Greer durch ihre Vorwürfe Asher gegenüber einige Sympathiepunkte ein. Ebenso war mir der Deal viel zu konstruiert und unlogisch, als dass man daraus eine ganze Story spinnen kann.
Es war mein erstes Buch von Jessica Clare. Ich hatte auch die drei vorherigen Bände nicht gelesen, doch das war gar kein Problem. Die Zusammenhänge sind nicht so kompliziert gestrickt, die Geschichte von Greer und Asher ist eigenständig erzählt und man versteht auch ohne bekannte Nebencharaktere schnell die Handlung.

Zusammenfassend gesagt:
Die großen logischen Lücken im Handlungsverlauf und sehr viel unnötiges Drama konnten mich nicht überzeugen!