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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.05.2023

Interessantes, neuartiges Szenario - wenige Figuren, viele Flashbacks

Der Hof
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Dieses Buch unterschiedet sich wirklich sehr von allen anderen Simon Becketts. Nicht nur, weil zu Beginn keine Leiche gefunden wird, woraufhin eine Ermittlung startet, oder weil es nicht um ein „krankes ...

Dieses Buch unterschiedet sich wirklich sehr von allen anderen Simon Becketts. Nicht nur, weil zu Beginn keine Leiche gefunden wird, woraufhin eine Ermittlung startet, oder weil es nicht um ein „krankes Gehirn“ geht, sondern allein schon, weil der Schauplatz andersartig ist. Alles spielt auf einem französischen Hof innerhalb eines kleinen Kreises - da wäre zunächst Sean als „Eindringling“ in das System des Hofs, der Besitzer Arnaud, seine zwei Töchter, ein kleiner Enkelsohn und lediglich noch ein Arbeiter. Sehr interessantes, eigentlich neuartiges Szenario. Was aber auch dazu führt, dass es sich hier eher nicht um einen Thriller, sondern um ein Krimi handelt.

Hier wird (am ähnlichsten zu „Die Verlorenen“) viel mit Rückblicken gespielt. Sean muss viel an die Geschehnisse vor nicht allzu langer Zeit denken; der Leser muss sich erstmal alles selbst zusammenreimen. Es sind immer kleine Flashbacks, die die Spannung und die Neugier aufrecht erhalten.

Dazu kommt die rätselhafte Vergangenheit und die seltsame Atmosphäre auf dem Hof. Warum ist Arnaud so aggressiv, geradezu angriffslustig gegenüber dem verletzten Sean? Warum verhält sich die jüngere Tochter so merkwürdig? Wer ist eigentlich der Vater des kleinen Jungen? Und was ist mit ihm geschehen?

Was allerdings an ein paar Stellen auffällt, ist, dass sich Sean mit den anderen größtenteils auf französisch unterhält - nur die ältere Tochter spricht Englisch. Dabei ist es doch zweifelhaft, dass er als Nicht-Muttersprachler Wörter wie „Braunfäule“ kennt. Vor allem da er ja zuvor einige Jahre lang nicht mehr in Frankreich war.

Veröffentlicht am 28.05.2023

Schwach - leider vorhersehbar

Die Verlorenen
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Was ist mit Theo geschehen? Warum haben sich Jonah und sein bester Freund auseinandergelebt? Warum eilt Jonah ihm dennoch zu Hilfe? Und wer sind die Opfer am Slaughter Quay?

Das sind die großen Rätsel ...

Was ist mit Theo geschehen? Warum haben sich Jonah und sein bester Freund auseinandergelebt? Warum eilt Jonah ihm dennoch zu Hilfe? Und wer sind die Opfer am Slaughter Quay?

Das sind die großen Rätsel dieses Buches. Im Gegensatz zu den Büchern der David Hunter-Reihe wird hier viel mit Rückblicken in längst vergangene Zeiten vor 10 Jahren gespielt. Als Leser muss man die Details zusammensetzen, während das Resultat eigentlich bekannt ist.

Wer von anderen Simon Beckett-Büchern wie der Dr. David Hunter-Reihe begeistert war/ist, dem wird hier vermutlich die unerwartete Wendung am Ende fehlen. Natürlich bekommt man die gesamte Hintergrundgeschichte, dennoch lassen sich häufige Simon Beckett-Leser sicher nicht in die irre führen.

Es geht hier mehr um das Zusammensetzen des großen Gesamtbildes als um die Suche oder gar die Jagd nach dem Mörder.

Das Buch ist dennoch gut geschrieben und gelesen. Viele offene Fragen am Ende lassen auf eine Klärung in einem weiteren Teil hoffen.

Veröffentlicht am 28.05.2023

Ein albtraumhaftes Abenteuer schweißt eben doch zusammen

Die Macht der verlorenen Träume
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Eine wirklich schöne Geschichte, voll von Witz und Fantasie, das auch Nicht-Kinder begeistern kann. Spannend, witzig, tragisch und dennoch passend jung erzählt Sarah Beth Durst von Sophie, Ethan, Monster, ...

Eine wirklich schöne Geschichte, voll von Witz und Fantasie, das auch Nicht-Kinder begeistern kann. Spannend, witzig, tragisch und dennoch passend jung erzählt Sarah Beth Durst von Sophie, Ethan, Monster, Träumen und Albträumen.

Angefangen bei Sophie, die mit ihren Eltern in einem kleinen alten Haus wohnen und einen Bücher- /Traumladen führen. Seit Sophie verbotenerweise einen Traum getrunken hat lebt das (wirklich seeehr albtraumhafte ) Monster Monster bei ihnen.

Sophie versucht in der Schule anderen Kindern mit Albträumen mit ihren gebastelten Traumfängern zu helfen, wobei sie auch Ethan kennenlernt. Als Sophie eines Nachmittags nach Hause kommt und von ihren Eltern keine Spur zu finden ist begeben sich Sophie und Ethan zusammen mit Monster auf ein spannendes Abenteuer mit unerwarteten Wendungen auf der Jagd nach Herr Nachtmahr und der Flucht vor den Nachtwächtern.

Hannah Schepmann als Sprecherin ist dabei eine tolle Wahl, da sie Sophie, Monster und die anderen Figuren wirklich gut spricht.

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  • Cover
  • Fantasy
Veröffentlicht am 18.04.2023

Wem Witze über Hosen und Fürze nicht liegen wird dieses Buch eher nicht gefallen 😜

Quest Kids - (K)ein Auftrag für Anfänger
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Ein super lustiger Comic-Roman mit schöner Moral. Die Geschichte bringt einen zum Schmunzeln, ob man nun klein, oder doch schon (zumindest auf dem Papier) erwachsen ist.
Die Handlung verfolgt zwar ein ...

Ein super lustiger Comic-Roman mit schöner Moral. Die Geschichte bringt einen zum Schmunzeln, ob man nun klein, oder doch schon (zumindest auf dem Papier) erwachsen ist.
Die Handlung verfolgt zwar ein klares Quest-Ziel, ist aber dennoch unvorhersehbar und enthält viele komischen Wendungen.

Alles fängt schon bei der Truppe, den Quest Kids an - der Anführer Ned (11), der es gut meint obwohl dann trotzdem immer alles schief geht, Zauberer Gil (11), der öfter mal was an Neds Plänen auszusetzen hat, die kämpferische Elfe Terra (700), der Felstroll Brocken und Ash, die tierische Begleitung in Form einer unbekannten Mischlingsrasse.

Bei der Quest geht es darum, einen goldenen Widder zu finden, um einem Drachen eine goldene Trainingsjacke anzufertigen, damit dieser das Dorf nicht abfackelt. Das sagt eigentlich schon alles über das Buch, denn genauso abgedreht bleibt es auch .

Der Schreibstil ist lustig, locker und liest sich leider viel zu schnell  . Dazu vergehen keine zwei Seiten ohne eine liebevoll gefertigte Zeichnung. Gleichzeitig wirkt es wirklich so, als würde Ned seinen Reisebericht aufschreiben und eigene Skizzen einfügen.

Ich freue mich schon auf Teil 2  .

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Veröffentlicht am 04.04.2023

Eine willensstarke, mutige, junge Frau bricht aus den Fängen des Alltags aus

Die Radfahrerin
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Eine junge Frau in den Zwanzigern, die sich in ihrer kleinen Welt im Judenviertel von Boston eingesperrt fühlt. Als Annie von einer Wette erfährt, die besagt, dass es einer Frau niemals gelänge mit einem ...

Eine junge Frau in den Zwanzigern, die sich in ihrer kleinen Welt im Judenviertel von Boston eingesperrt fühlt. Als Annie von einer Wette erfährt, die besagt, dass es einer Frau niemals gelänge mit einem Fahrrad um die Welt zu fahren, ergreift sie die Möglichkeit und beschließt aller Welt das Gegenteil zu beweisen. So entkommt sie der Gefangenschaft ihres Lebens für 15 Monate und gewinnt genug Geld um ihre Familie aus dem Judenviertel zu holen.

Erschwerend zum Verlassen ihrer Familie und dem Fakt, dass sie auf sich gestellt um die Welt radeln soll, kommen zusätzliche merkwürdige Wettbedingungen auf Annie zu. So darf sie nur eine Garnitur Unterwäsche zum Wechseln mitnehmen und muss unterwegs 5000 Dollar verdienen, ohne jedoch Geschenke annehmen zu dürfen.
Unterwegs erwarten Annie verschiedenste Gefahren und Zweifel. Gleichzeitig lernt sie die Liebe kennen und wächst über sich hinaus. Man erfährt viel aus Annies Erzählungen, ihrem Reisetagebuch und Zeitungsartikeln - wirklich beeindruckend was sie alles erlebt und wie sie sich auf der doch sehr beschwerlichen Reise schlägt.

Mir hat es wirklich sehr gut gefallen, Einblicke in die damalige Welt durch Annies Augen zu bekommen. Dabei waren, neben den Problemen und Vorurteilen gegenüber einer (jüdischen) Frau im Allgemeinen, vor allem die daraus resultierenden Folgen für Annies Reise interessant. Annie fährt zum Beispiel wegen ihrer jüdischen Abstammung nicht unter ihrem eigenen Nachnamen Kopchovsky, sondern nimmt den Namen Annie Londonderry an. Erst recht wird sie schräg angeschaut und teilweise abstoßend behandelt als sie sich anstelle ihres Kleides mit Korsett eine fahrradtauglichere Garnitur zulegt.
Außerdem ist es viel spannender eine Geschichte, die in der Vergangenheit spielt, zu lesen, wenn man weiß, dass sie (zumindest größtenteils) wirklich so geschehen ist.

Der Schreibstil von Susanna Leonard hat mir gut gefallen. Ich habe vor mir auch andere ihrer Romanbiografien vorzunehmen . Obwohl es nicht viel geschichtliche Grundlage von und über Annie Londonderry gibt, wirkt das Buch sehr authentisch. Annie erwarten immer neue Hindernisse und Gefahren auf ihrem Weg. Es bleibt immer spannend wie sie damit zurecht kommt und was als nächstes wohl geschehen wird. Es gibt einen stetigen Wechsel zwischen Annies Erzählungen, Einträgen aus Annies Reisetagebuch und Situationen bei den Dowes in Amerika - ein sehr abwechslungsreicher Erzählstil also.

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