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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.02.2024

Ein Schauspiel in fünf Akten

Die Insel des Zorns
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Okay, das war mal ein überraschendes Lesevergnügen. Der Autor Alex Michaelides hat es geschafft mich mit seinem Thriller 'Die Insel des Zorns' immer wieder in die Irre zu führen, mich miträtseln und spekulieren ...

Okay, das war mal ein überraschendes Lesevergnügen. Der Autor Alex Michaelides hat es geschafft mich mit seinem Thriller 'Die Insel des Zorns' immer wieder in die Irre zu führen, mich miträtseln und spekulieren lassen um danach doch alles wieder zu verwerfen.
Der Erzählstil ist schon sehr ungewöhnlich.
Der Moderator dieses Buches ist einer der Protagonisten und führt uns durch diese Erzählung.
Elliot, so heißt der Erzählerin, spricht uns Leser direkt an und schlägt immer wieder Umwege ein und lässt nach und nach immer mehr Details einfließen.
Im ersten Akt, so werden die Kapitel hier passenderweise genannt, hat mich die Erzählweise so irritiert und fast schon gestört das ich dachte ich würde dieses Buch nicht mögen.
Aber spätestens im zweiten Akt war ich voll dabei und das mit Begeisterung.
Zum Inhalt kann man nicht viel sagen ohne zuviel zu verraten...
7 Personen, 3 Schüsse, 1 Leiche, aber wieviele Verdächtige?
Das ganze spielt auf der kleinen griechischen Privatinsel Aura in der Nähe von Mykonos. Die gerade nicht aktive Schauspielerin Lana möchte zusammen mit ihrem Partner Jason und Sohn Leo eine kleine Auszeit nehmen und lädt noch ihre Freunde Kate und Elliot mit ein. Zwei Angestellte, Agathi und Nikos, sind mit von der Partie. Über all dem schwebt ein Geheimnis.

Nee, ich kann und möchte echt nicht mehr verraten, man muss es wirklich selber lesen.
Sehr anders erzählt, viele Wendungen, spannend bis zum Schlussakt und ich habe noch nie soviel mitgerätselt.
Als Thriller hätte ich 'Die Insel des Zorns' nicht betitelt. Es hat mich eher an ein Krimi Dinner in Buchform erinnert.
Gute und kurzweilig Unterhaltung die mir wirklich Spaß gemacht hat.
Ich empfehle dieses Buch sehr gerne weiter.

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Veröffentlicht am 12.02.2024

Heroin - Vom Heilmittel zum Rauschmittel

Die Hafenärztin. Ein Leben für die Hoffnung der Menschen (Hafenärztin 4)
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Ich habe gerade 'Die Hafenärtin - Ein Leben für die Hoffnung der Menschen' von Henrike Engel beendet und bin rundum zufrieden. Auch der vierte Teil der Roman Reihe rund um Frau Dr. Anne van der Zwaan und ...

Ich habe gerade 'Die Hafenärtin - Ein Leben für die Hoffnung der Menschen' von Henrike Engel beendet und bin rundum zufrieden. Auch der vierte Teil der Roman Reihe rund um Frau Dr. Anne van der Zwaan und Helene Curtius ist unterhaltsam, etwas spannend und lässt sich gut lesen.
Ich hatten den vierten Band gar nicht so auf dem Schirm gehabt und befürchtet das eigentlich schon alles auserzählt ist, aber nein...auch der Teil war wirklich nett.
Auch dieses Mal kommt Anne einer düsteren Machenschaft auf die Schliche und versucht alles ihren Schützlinge, den armen der Armen, zu helfen.
Helene und Berthold sind sehr glücklich miteinander, aber etwas steht ihrem absoluten Glück noch im Wege und in Helene kommen leichte Zweifel auf. Sie hat eine interessante Bildungsreise unternommen und möchte nun in die Psychologie eintauchen. Ungewöhnlich zu dieser Zeit, gerade für eine Frau.
Wir lernen Helenes Bruder Klaus endlich kennen und der hat mir sehr gut gefallen...Trotz seiner schweren Zeit.
Alles in allem läuft es nach dem bekannten Schema der Hafenärztin Reihe ab, aber da man alle Bekannten aus den Büchern zuvor wieder trifft und der Kriminalfall rund um das Thema Heroin auch mega interessant ist, wird es nicht langweilig.
Man kann diesen Band sicherlich auch einzeln lesen, aber ich empfehle die ganze Reihe. Schon allein wegen den ganzen Personen, ihren Beziehungen zueinander und den Vorgeschichten.
Eine guter vierter Teil einer unterhaltsamen Roman Reihe.

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Veröffentlicht am 04.02.2024

Ich erinnere mich

Die Verletzlichen
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Hier ist mal wieder ein Roman den ich nicht richtig einzuordnen weiß und bei dem mir auch die Bewertung echt schwer fällt.
Um was es in dem Buch 'Die Verletzlichen' von der Autorin Sigrid Nunez geht ist ...

Hier ist mal wieder ein Roman den ich nicht richtig einzuordnen weiß und bei dem mir auch die Bewertung echt schwer fällt.
Um was es in dem Buch 'Die Verletzlichen' von der Autorin Sigrid Nunez geht ist auch nicht so einfach zusammen zu fassen.
Die namenlose Ich-Erzählerin und Schriftstellerin kümmert sich in der Corona Pandemie um den Papageien Eureka ihrer Freundin Iris. Der Einfacherheithalber zieht sie auch vorübergehend in die Wohnung der Freundin und trifft dort plötzlich überraschend auf Giersch. Giersch heißt eigentlich anders, aber wie erfahren wir nicht. Er hatte sich vorher um den Vogel gekümmert und möchte es nach einer kleinen Auszeit wieder tun. Die zwei führen eine Zweck-WG und könnten unterschiedlicher nicht sein. Um diesen Teil des Romans handelt es sich nur zu einem relativ kleinen Teil. Im Rest wandern die Gedanken der Erzählerin von hier nach dort, von früher zu jetzt und von diesem zu jenem.
Mir war zu wenig 'roter Faden' vorhanden.
Ich habe recht lange für dieses doch recht dünne Buch gebraucht und auch sehr oft quergelesen.
Die Geschichte hatte mir zu wenig Inhalt, aber manch kleine Gedanken oder Zitate fand ich interessant und es war auch irgendwie schön poetisch geschrieben. Ich denke dieses Buch wird polarisieren, die einen werden es lieben und den anderen werden etwas ratlos zurück bleiben.
Im Kopf bleiben wird es mir persönlich wohl eher nicht.

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Veröffentlicht am 29.01.2024

Landliebe

Nincshof
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Ich habe nach einem kleinen Ausflug in das beschaulichen Dörfchen 'Nincshof' nun wieder zurück gefunden und es war ein netter, kleiner Kurzurlaub.
Als erstes muss erwähnt werden, dass ich die Sprache der ...

Ich habe nach einem kleinen Ausflug in das beschaulichen Dörfchen 'Nincshof' nun wieder zurück gefunden und es war ein netter, kleiner Kurzurlaub.
Als erstes muss erwähnt werden, dass ich die Sprache der Autorin Johanna Sebauer als sehr schön empfand. Alles wurde so detailreich und blumig beschrieben und der Ausdruck gefiel mir sehr. Schon für den Einstieg hat sie so hübsche Worte gefunden:
"Nincshof ist das Dorf. Auf den ersten Blick, wie jedes Dorf, in keiner Weise besonders. Auf den zweiten, wie jedes Dorf, einzigartig."
Ist das nicht schön geschrieben?!
Die Geschichte fing in meinen Augen stark an und plätscherte zwischenzeitlich dann etwas dahin.
Mein Highlight war die Erna Rohdiebl, was für eine flotte Omi. Da möchte man auf der Stelle mit ihr zusammen in der Küche sitzen, quatschen, belegte Brote essen und Pusztafeigenschnaps trinken.
Mit Erna und einem 'tollkühlen' ;) Verbrechen fängt es auch an, dann kommen noch die Oblivisten dazu. Die drei Kameraden wollen Nincshof so behalten wie es ist und immer schon war und es deshalb einfach von der Bildfläche verschwinden lassen.
Dumm nur dass das neu zugezogene Pärchen ihnen da unwissentlich einen Strich durch die Rechnung macht.
Das Grundgerüst und die Leute in dem Roman waren echt witzig, nur der Oblivisten Teil war mir etwas zu lang und zu ausführlich. Das hätte ich gar nicht so gebraucht. Mir hätte tatsächlich das Dorfleben mit seinen ganzen, sehr eigenen, Einwohnern völlig gereicht.
Für viele war 'Nincshof' ja ein absolutes Highlight...für mich jetzt nicht so ganz, aber ich bereue auch nichts und hatte meine Freude dran.

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Veröffentlicht am 24.01.2024

Mein Gott Walter

Kein guter Mann
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'Kein guter Mann' von Andreas Izquierdo erinnerte mich schon vom Klappentext her an das Buch oder den Film 'Ein Mann namens Ove' und auch nach dem Lesen ist es, wie schon vermutet, dem sehr ähnlich. Aber ...

'Kein guter Mann' von Andreas Izquierdo erinnerte mich schon vom Klappentext her an das Buch oder den Film 'Ein Mann namens Ove' und auch nach dem Lesen ist es, wie schon vermutet, dem sehr ähnlich. Aber das ist nicht schlimm und trotz des ähnlichen Grundgerüst, ist die Erzählung doch eine ganz andere.
Es handelt von Walter dem leicht griesgrämigen Postboten. Er ist auf den ersten Blick etwas harsch und ein Einzelgänger, aber der erste Eindruck täuscht und wir lernen noch soviel mehr Facetten von Walter kennen. Nachdem er in die Christkind Filiale der Post zwangsversetzt wird, spielt recht überraschend auf einmal der kleine Ben eine große Rolle in Walters Leben und befördert ihn unwissentlich zu Gott höchst persönlich.
Ich möchte gar nicht soviel erzählen was außerhalb des Klappentextes steht. Ich für meinen Teil muss sagen das Walter mich sofort auf seiner Seite hatte, schon beim Streit mit Herrn Leyendecker habe ich ihn innerlich sehr gefeiert. Der Spruch 'harte Schale, weicher Kern' trifft hier mal wieder voll ins Schwarze. Ich hätte Walter gerne sofort in meiner Familie aufgenommen und hatte das Bedürfnis für ihn einzutreten.
Das Ende war nicht meine Lieblingsstelle in dem Buch, aber so isses halt manchmal im Leben.
Ein netter Lesehappen für zwischendurch.

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