Physikunterricht verfeinert mit etwas Thriller – kann man machen, muss man aber nicht mögen.
Der Schlüssel des SalomonDas Setting erinnert zunächst an die Reihe um Robert Langdon von Dan Brown: Ein Professor gerät unverschuldet ins Visier eines staatlichen Geheimdienstes, ist dadurch in Lebensgefahr und versucht mit Hilfe ...
Das Setting erinnert zunächst an die Reihe um Robert Langdon von Dan Brown: Ein Professor gerät unverschuldet ins Visier eines staatlichen Geheimdienstes, ist dadurch in Lebensgefahr und versucht mit Hilfe einer attraktiven Begleitung seine Unschuld zu beweisen.
Das Buch beginnt auch durchaus spannend mit einer Vorgeschichte im CERN, wo bei einem wichtigen Experiment eine Leiche gefunden wird. Sehr schnell als Täter verdächtigt wird der Kryptoexperte Professor Tomàs Noronha und das CIA eröffnet eine turbulente Jagd.
Danach folgen etwas ruhigere Töne, in denen Tomàs Noronha eingeführt und er und seine direkte Umgebung (Familie, Arbeit, etc.) ein wenig vorgestellt werden.
Als hier die erste ausschweifende, wissenschaftliche Erklärung auftauchte, habe ich mir noch nichts dabei gedacht. Eventuell ist das für die Handlung so notwenig - wer weiß.
Aber diese wissenschaftlichen Ausschweifungen ziehen sich durch das gesamte Buch, so dass gefühlt etwas 70% des Buches aus Erklärungen zu Quantenphysik, den daraus resultierenden philosophischen Problemen und auch ein bisschen Mythologie und Geschichte besteht.
Der Autor schafft es zwar diese Erklärungen so verständlich zu halten, dass man auch als Laie durchaus folgen kann, aber natürlich schweift er dadurch immer wieder stark von der Handlung ab. Das führt dazu, dass die Spannung immer wieder gebrochen wird, man aus dem Lesefluss gerät und außerdem Charaktere und Handlung viel zu kurz kommen.
Letzteres finde ich besonders schade, denn so verkommen die CIA-Agenten zumeist zu recht beschränkten und kurzsichtigen Schießbudenfiguren und die Beziehung von Tomàs Noronha und seiner Begleiterin spielt sich für den Leser fast komplett hinter den Kulissen ab.
Positiv ist der Schreibstil. Er lässt sich angenehm flüssig lesen. Orte und Personen werden anschaulich beschrieben und auch die wissenschaftlichen Ausflüge sind so verständlich wie möglich formuliert.
Das Buch lässt mich etwas unschlüssig zurück. Ich verstehe, was der Autor mit diesem Buch erreichen wollte. Aber wer einen spannenden und packenden Thriller mit einer Prise Abenteuer und Wissenschaft erwartet, der wird sicher enttäuscht sein.