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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.04.2018

Physikunterricht verfeinert mit etwas Thriller – kann man machen, muss man aber nicht mögen.

Der Schlüssel des Salomon
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Das Setting erinnert zunächst an die Reihe um Robert Langdon von Dan Brown: Ein Professor gerät unverschuldet ins Visier eines staatlichen Geheimdienstes, ist dadurch in Lebensgefahr und versucht mit Hilfe ...

Das Setting erinnert zunächst an die Reihe um Robert Langdon von Dan Brown: Ein Professor gerät unverschuldet ins Visier eines staatlichen Geheimdienstes, ist dadurch in Lebensgefahr und versucht mit Hilfe einer attraktiven Begleitung seine Unschuld zu beweisen.
Das Buch beginnt auch durchaus spannend mit einer Vorgeschichte im CERN, wo bei einem wichtigen Experiment eine Leiche gefunden wird. Sehr schnell als Täter verdächtigt wird der Kryptoexperte Professor Tomàs Noronha und das CIA eröffnet eine turbulente Jagd.

Danach folgen etwas ruhigere Töne, in denen Tomàs Noronha eingeführt und er und seine direkte Umgebung (Familie, Arbeit, etc.) ein wenig vorgestellt werden.
Als hier die erste ausschweifende, wissenschaftliche Erklärung auftauchte, habe ich mir noch nichts dabei gedacht. Eventuell ist das für die Handlung so notwenig - wer weiß.
Aber diese wissenschaftlichen Ausschweifungen ziehen sich durch das gesamte Buch, so dass gefühlt etwas 70% des Buches aus Erklärungen zu Quantenphysik, den daraus resultierenden philosophischen Problemen und auch ein bisschen Mythologie und Geschichte besteht.
Der Autor schafft es zwar diese Erklärungen so verständlich zu halten, dass man auch als Laie durchaus folgen kann, aber natürlich schweift er dadurch immer wieder stark von der Handlung ab. Das führt dazu, dass die Spannung immer wieder gebrochen wird, man aus dem Lesefluss gerät und außerdem Charaktere und Handlung viel zu kurz kommen.
Letzteres finde ich besonders schade, denn so verkommen die CIA-Agenten zumeist zu recht beschränkten und kurzsichtigen Schießbudenfiguren und die Beziehung von Tomàs Noronha und seiner Begleiterin spielt sich für den Leser fast komplett hinter den Kulissen ab.

Positiv ist der Schreibstil. Er lässt sich angenehm flüssig lesen. Orte und Personen werden anschaulich beschrieben und auch die wissenschaftlichen Ausflüge sind so verständlich wie möglich formuliert.

Das Buch lässt mich etwas unschlüssig zurück. Ich verstehe, was der Autor mit diesem Buch erreichen wollte. Aber wer einen spannenden und packenden Thriller mit einer Prise Abenteuer und Wissenschaft erwartet, der wird sicher enttäuscht sein.

Veröffentlicht am 18.04.2018

Die vergessen Götter zürnen… Aber nicht diese Leserin!

Ein Reif von Bronze
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Mit „Ein Reif von Bronze“ erscheint nun ENDLICH die Fortsetzung von Stephan M. Rothers Fantasyepos.
Bevor jemand fragt: Ja, man MUSS „Ein Reif von Eisen“ vorher gelesen haben! Alles andere macht einfach ...

Mit „Ein Reif von Bronze“ erscheint nun ENDLICH die Fortsetzung von Stephan M. Rothers Fantasyepos.
Bevor jemand fragt: Ja, man MUSS „Ein Reif von Eisen“ vorher gelesen haben! Alles andere macht einfach keinen Sinn.
Die Handlung von Band 1 wird quasi nahtlos fortgesetzt. Kleine Rückblicke gibt es aber zu Beginn durch Erinnerungsfetzen der Protagonisten.
Mit einem ausführlichen „Was bisher geschah“ hält sich der Autor aber nicht auf. Gut so!

Wie schon im ersten Teil sind Schauplätze und wichtige Ereignisse sehr anschaulich und detailreich beschrieben. Man erfährt einige spannende neue Dinge über das Reich der Heiligen Esche und seine Bewohner.
Es gibt Antworten (zumindest Teile davon) auf einige wichtige Fragen. Aber da wir noch nicht am Ende der Reise sind, bleibt natürlich weiterhin vieles im Dunkeln.

Besonders interessant fand ich in diesem Teil, dass alle Handlungsstränge innhalb dieses Buches die Ereignisse nur einer einzigen Nacht abbilden.
Und es passiert eine Menge in dieser längsten Nacht des Jahres!
Hat der Autor im vorherigen Band noch die Ereignisse mehrerer Monate geschildert und durch die Aussparung ereignisloser Tage gerafft, so wirft er seine Figuren in diesem Band in einen wahren Strudel der Ereignisse.

Ich bin schon sehr gespannt, wie sich das Schicksal im Reich der Esche manifestieren wird.
Es wurden neue Figuren eingeführt, bekannte wurden weiterentwickelt oder auch nicht und man gewinnt ein immer besseres Bild der Welt und ihrer Zusammenhänge an sich.
Ich, als Mitglied des Ordens der Heiligen Esche kann Band 3 kaum erwarten.

Veröffentlicht am 03.04.2018

Solide Fantasy ohne Überraschungen und mit wenig Spannung

Der Mond des Vergessens
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Drei Götter im Streit. Fünf Streiter, die zu Helden werden sollen. Zwei fanatische Herrscher verfeindeter Reiche.
Das sind in etwa die Zutaten für Brian Lee Durfees Fantasy-Roman mit mittelalterlichem ...

Drei Götter im Streit. Fünf Streiter, die zu Helden werden sollen. Zwei fanatische Herrscher verfeindeter Reiche.
Das sind in etwa die Zutaten für Brian Lee Durfees Fantasy-Roman mit mittelalterlichem Setting.
Viele Zutaten der Geschichte sind schon aus vielen anderen Geschichten dieser Art bekannt.
Durfee hat für seine Geschichte natürlich eine eigene Welt erfunden und sie mit verschiedenen Parteien und Charakteren gefüllt. Für den dramatischen Konflikt sorgt ein Krieg zwischen verschiedenen Religionen, die aber alle auf einer gleichen Basis ausbauen.

Der Prolog packt den Leser und wirft ihn direkt in eine ebenso dramatische, wie spannende Eröffnung.
Leider wird diese Spannung nicht über das gesamte Buch gehalten.
Auf ca. 880 Seiten erwartet man, dass sich Konflikte aufbauen und Charaktere entwickeln.
Leider geht aber alles eher schleppend voran. Die Figuren ergehen sich in den Klischees ihrer Rollen, die Konflikte bleiben eher flach.
Einzig durch die kleinen Besonderheiten von Durfees Welt erlebt man kleinere Überraschungen
Die Dichte der Handlung hätte auch für einen Umfang von 400 bis 500 Seiten ausgereicht.

Positiv aufgefallen ist mir der Schreibstil.
Er passt wunderbar zum Setting und lässt sich flüssig lesen, ohne Bandwurm-Sätze.
Die Konflikte und Besonderheiten der dargestellten Religionen erinnert immer wieder an reale Religionen und deren Probleme. Somit steht der Leser nur vor dem Problem, die vielen Charaktere immer den richtigen Parteien zuzuordnen. Da die Erzählperspektive zwischen den Kapiteln immer wieder wechselt, kommt man da schonmal durcheinander.

Insgesamt bietet „Der Monde des Vergessens“ solide Fantasy-Lektüre ohne große Überraschungen, aber leider auch mit einem bisher eher schwachen Spannungsbogen.
Da die Reihe voraussichtlich aus mindestens fünf Bänden bestehen wird, hoffe ich dass sich der Autor dahingehend noch steigert, um die Leser bei der Stange zu halten.

Veröffentlicht am 26.03.2018

Grandiose Fortsetzung! Absolut lesenswert und atemberaubend!

Scythe – Der Zorn der Gerechten
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Ich befürchte es ist kaum möglich eine ausführliche Rezension über dieses Buch zu schreiben, ohne zu viel über den Inhalt zu verraten.
Da ich aber niemandem die Spannung verderben möchte und es dem Buch ...

Ich befürchte es ist kaum möglich eine ausführliche Rezension über dieses Buch zu schreiben, ohne zu viel über den Inhalt zu verraten.
Da ich aber niemandem die Spannung verderben möchte und es dem Buch gegenüber auch nicht fair wäre, die Leser zu spoilern, werde ich mich also im Folgenden bemühen nichts zu verraten und bitte um Entschuldigung falls die Rezension eher oberflächlich erscheint.

Wichtig vorab zu wissen ist, dass es sich bei „Der Zorn der Gerechten“ um den zweiten Teil der Scythe Trilogie von Neal Shusterman handelt.
Allen interessierten Neu-Lesern sei dringend geraten, mit Band 1 „Die Hüter des Todes“ zu beginnen.
Viele Charaktere sind schon seit Band 1 bekannt und werden nun weiter vertieft. Und auch wichtige Handlungsstränge haben bereits im Vorgängerband ihren Anfang genommen.

Der Hype um Scythe war bei Band 1 gefühlt größer; Band 2 ist aber mindestens genauso gut, wenn nicht sogar noch eine Ecke besser.
Der Autor schafft ein dichtes Geflecht aus Intrigen und verbindet dies mit einer faszinierenden und detaillierten, futuristischen Welt und spannenden Charakteren.
Diese machen im Verlauf der Geschichte eine realistische Wandlung durch und entwickeln interessante Eigenheiten.

Der Mix aus futuristischer Welt, politischen Intrigen und einem Hauch Liebe führt zu unerwarteten Wendungen und dramatischen Entwicklungen über das gesamte buch hinweg.
Die Erzählperspektive wechselt zwischen verschiedenen Figuren, ist aber jederzeit gut zu verfolgen und bietet viele Details, die man wahrscheinlich bei einem einzelnen Erzähler so nicht gehabt hätte.
Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich so gut lesen, dass man kaum bemerkt, wie man durch die Seiten fliegt.

Der zweite Teil macht seinem Vorgänger alle Ehre.
Ich bin wieder restlos begeistert und kann die Bücher beide nur wärmstens empfehlen.
Die Protagonisten sind diesmal etwas erwachsener und greifen aktiver ins Geschehen ein. Außerdem gewinnt Shustermans Welt noch viel mehr an Tiefe.
Ich kann Teil 3 kaum erwarten!

Veröffentlicht am 12.03.2018

Der Ruf des Blutes — Ziel- und Sinnlos

Killer City
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Ein Killer mischt sich im Chicago des Jahres 1893 unter die Besucher der Weltausstellung.
Ein Junge ist in die Wirren des amerikanischen Bürgerkriegs verwickelt und verliert alles, sogar sich selbst. Eine ...

Ein Killer mischt sich im Chicago des Jahres 1893 unter die Besucher der Weltausstellung.
Ein Junge ist in die Wirren des amerikanischen Bürgerkriegs verwickelt und verliert alles, sogar sich selbst. Eine alte indianische Legende und der Wunsch nach Rache treiben ihn an. Dies ist die Geschichte von Thornhill…

So weit so spannend.
Als ich den Klappentext gelesen habe, wollte ich Killer City unbedingt lesen. Ein Thriller aus der Sicht eines Killers, sowas hatte ich noch nicht…
Das Buch ist in zwei Erzählstränge aufgeteilt. Einmal die Gegenwart des Jahres 1893 und die Vergangenheit ab dem amerikanischen Bürgerkrieg, die sich zeitlich immer weiter auf die Gegenwart zu bewegt und uns an der „Entstehung“ von Thornhill teilhaben lässt.

Natürlich gib es solche und solche Killer. Aber nach dem ersten Kapitel gewinnt man zunächst den Eindruck, dass Thornhill zwar brutal und blutrünstig aber auch besonnen und kalkuliert vorgeht. Gleichzeitig beginnt der junge Thornhill der Vergangenheit einem nach und nach ans Herz zu wachsen. Man hat Mitleid und kann seine Handlungen im Anbetracht der Umstände verstehen.

Doch den Eindruck eine überlegenen und doch nachvollziehbaren Killers zerstört der Autor relativ schnell wieder.
Thornhill ergeht sich in Grübeleien und Selbstzweifeln, die ihn ein ums andere Mal in gehörige Schwierigkeiten bringen. Seine Opfer sind willkürlich und zumeist extrem zufällig ausgewählt und statt der bedachte Jäger ist er all zu schnell der kopflose Gejagte.
Und auch sein Wandel zum Ende der Geschichte wirkt eher verzweifelt und aufgesetzt, da der Grund nach seinem ersten Auftreten sehr schnell wieder in der Versenkung verschwindet.

Es lässt sich aber durchaus auch etwas positives über das Buch sagen.
Die Schauplätze und die Gesellschaft des verschiedenen Abschnitte sind sehr gut und anschaulich beschrieben. Auch ohne Kenntnis der amerikanischen Geschichte konnte ich mich sehr gut in das Setting versetzten.
Der Sprachstil des Autors ist angenehm zu lesen und die Nebenfiguren handeln ihrem Charakter entsprechend nachvollziehbar und passend.

Zusammenfassend ist Killer City für mich ein Buch mit tollen Setting und einer genialen Idee, welche leider an dem schwammigen Protagonisten scheitert.
Sehr schade, aber mich hat es nicht überzeugt.

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