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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.05.2017

Super Konzept und tolle Storys. Bitte mehr davon!

Liebe, Mord und ein Glas Wein
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Die beiden Krimi-Autorinnen Ingeborg Struckmeyer und Stefanie Gregg haben für ihr Buch ein ungewöhnliches Konzept gewählt. Sie haben abwechselnd den Anfang einer Geschichte geschrieben und daraus hat jede ...

Die beiden Krimi-Autorinnen Ingeborg Struckmeyer und Stefanie Gregg haben für ihr Buch ein ungewöhnliches Konzept gewählt. Sie haben abwechselnd den Anfang einer Geschichte geschrieben und daraus hat jede von ihnen eine Geschichte entwickelt. So interessant dieser Ansatz klingt, so verschieden sind die Geschichten, die dabei heraus gekommen sind.
Ein Anfang mit zwei Enden – zwanzig spannende, schockierende und herzergreifende Kurzgeschichten aus zehn Anfängen.

Flüssig und angenehm flott zu lesen, kann man nicht aufhören bevor man nicht alle Geschichten gelesen hat.
Dabei weiß man zu Beginn nie was einen erwartet. Liebe? Mord? Oder etwas ganz anderes? Einige Geschichten sind geradezu schockierend, andere sind fast traumhaft schön. Die Vielfalt an Themen, die auf einem kurzen Anfang (zwei bis fünf Sätze etwa) entstehen kann ist faszinierend.

Man muss immer wieder innehalten um über die Protagonisten nachzudenken. In manchen Geschichten findet sich sogar Gesellschaftskritik, ohne dass die Moralkeule geschwungen wird. Für Fans von Kurzgeschichten und jene die sich gerne von einem Buch überraschen lassen, ist dieser Band perfekt.

Ich hatte großen Spaß beim lesen, habe mich hin und wieder etwas gegruselt und würde mich sehr freuen, wenn die beiden Autorinnen (oder auch zwei andere Autoren) diesem Projekt eine zweite Runde spendieren!

Veröffentlicht am 03.05.2017

Für mich ein holpriger, überladener Start in die Reihe

Knochenarbeit
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Eine Nonne im falschen Grab, ein niedergebranntes Haus mit sieben Leichen darin… Die forensische Anthropologin Tempe Brennan hat nicht nur im eisigen kanadischen Winter alle Hände voll zu tun. Die Spur ...

Eine Nonne im falschen Grab, ein niedergebranntes Haus mit sieben Leichen darin… Die forensische Anthropologin Tempe Brennan hat nicht nur im eisigen kanadischen Winter alle Hände voll zu tun. Die Spur eines Verbrechens führt zu einer geheimnisvollen Sekte in North Carolina, Tempes alter Heimat...

Dies war mein erstes Buch von Katy Reichs. Dr. Brennan kannte ich bisher nur aus der TV-Serie als logisch denkende und abgebrühte forensische Anthropologin, die sich auch schonmal blind in Gefahr begibt um einen Fall zu lösen.
Die Dr. Brennan in diesem Buch kommt einem dagegen völlig verweichlicht und teilweise hysterisch und kopflos vor. Da "Knochenarbeit" sehr weit am Anfang der Reihe steht, ist die Figur wahrscheinlich erst am Beginn ihrer Entwicklung.
Also betrachten wir hier nur den Fall an sich.

Im Prinzip gibt es sogar mehrere Fälle, die mehr oder weniger zusammen hängen.
Zum einen ist da die Exhumierung der Nonne Élisabeth Nicolet, die nicht so verläuft, wie Dr. Brennan es erwartet hat.
Der zweite große Fall ist ein Brand in einem Haus, in dem sieben Leichen, darunter zwei Babys gefunden werden. Abseits davon passieren noch weitere Verbrechen, die später zusammen ein komplexes und grausames Bild ergeben.

Allerdings ist der Weg dorthin nicht nur für Dr. Brennan und Detective Ryan steinig und verworren. Viele verschiedene Handlungsstränge laufen parallel zueinander, stehen mal im Vordergrund, um dann bis fast zum Ende des Buches komplett zu verschwinden. Mich hat das beim Lesen schon ziemlich verwirrt und ich musste immer wieder mal im Kapitel zurück gehen um Abschnitte nochmal zu lesen.
Kleine Nebenhandlungen in Dr. Brennans Privatleben haben die Sache etwas aufgelockert und mir den Charakter an sich näher gebracht. Zur Lösung des Falles haben sie aber nicht beigetragen.

Der Stil der Erzählung ist sehr detailliert. Die Autorin erklärt dem Leser Zusammenhänge in der Politik, Gesellschaft und forensischen Anthropologie. Das sind eine Menge Informationen. Und vieles davon braucht man nicht unbedingt, damit man zur Lösung des Falles kommt.
Aber das ist wohl Teil der Ermittlungsarbeit einer Wissenschaftlerin, man muss alles im Detail wissen.

Die Autorin stand sich hier mit sehr vielen nicht unbedingt nötigen Details im Weg. Die Story wirkt teilweise sehr überladen und man verliert leicht den eigentlichen Fall aus den Augen. Zwar hat das Buch einige spannende, schockierende und auch sehr schöne Momente. Mich hat es aber nicht wirklich überzeugt.

Vielleicht versuche ich mein Glück nochmal mit einer späteren Story.
Aber insgesamt gefällt mir die TV-Umsetzung doch besser.

Veröffentlicht am 03.05.2017

Spannende Fortsetzung. Anders aber genau so gut.

Eden
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Heinrich Archer, genannt Hades, wird bedroht. Er ›bittet‹ Detective Frank Bennett, den Kollegen seiner Tochter Eden, um diskrete Hilfe, denn die Spuren führen tief in das faszinierende, gewaltsatte Vorleben ...

Heinrich Archer, genannt Hades, wird bedroht. Er ›bittet‹ Detective Frank Bennett, den Kollegen seiner Tochter Eden, um diskrete Hilfe, denn die Spuren führen tief in das faszinierende, gewaltsatte Vorleben von Hades.
Gleichzeitig hat Eden einen extrem schwierigen Auftrag. Drei Mädchen sind verschwunden, und die Spur führt sie zu einer abgelegenen Farm. Sie begibt sich dort undercover in eine Kommune, ein rabenschwarzes, gefährliches Paralleluniversum mit Mördern und Vergewaltigern. Sie muss all ihre erstaunlichen Fähigkeiten einsetzen, um zu überleben.

Bereits der erste Teil der Reihe, "Hades" war packend und faszinierend. "Eden" hat mich wieder genauso gepackt. Doch auch wenn die Charaktere gleich sind, ist dieses Buch doch anders als sein Vorgänger.

Wo "Hades" ein knallharter Polizei-Thriller mit Gewalt und Action war, ist "Eden" eher zurückhaltend und bewegt sich in die Richtung eines Psycho-Thrillers. Gewalt spielt zwar auch hier eine ständige Rolle, doch insgesamt sind hier eher die geistigen Fähigkeiten und die Nervenstärke der Figuren gefordert. "Eden" setzt die Ereignisse des Vorgängers fort und beide Protagonisten haben noch an ihnen zu knabbern.

Auch diesmal wird die Geschichte wieder aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt. Zum einen verfolgt man die Undercover-Mission von Eden. Dann werden die Nachforschungen und der innere Konflikt von Frank Bennett aus der Ich-Perspektive erzählt. Und der Part der lange vergangenen Ereignisse konzentriert sich auf Hades und seine Herkunft.

Jede der drei Ebenen spiegelt den Charakter und das Gefühlsleben des jeweiligen Protagonisten auf spezielle Art wider. So erfährt man eine Menge über das Innenleben der Figuren, ohne es direkt unter die Nase gerieben zu bekommen.

Zwischen Gewalt und psychischem Druck, den sie auf ihre Figuren ausübt, findet die Autorin immer wieder einen Weg auch keine humorvolle Szenen in das Buch einfließen zu lassen. Dazu trägt nicht zuletzt die verdrehte Beziehung zwischen Frank und Eden bei.

Manchmal schämt man sich als Leser fast, dass man in diesen Situationen schmunzeln muss. Denn man sollte eigentlich nicht über Serienkiller lachen. Aber man kann einfach nicht anders.

Das Buch ist wieder sehr fesselnd geschrieben. Ich konnte es kaum aus der Hand legen und bin nur so durch die Seiten geflogen. Die Autorin arbeitet sehr gut mit ihren außergewöhnlichen Figuren zusammen. Die Dialoge wirken niemals aufgesetzt. Und trotz aller Verwirrspiele kann man als Leser der Handlung immer sehr gut folgen.

Ich kann auch den zweiten Teil von Candice Fox Trilogie wärmstens empfehlen. Er ist anders als der erste Teil, aber mindestens genau so gut.

Veröffentlicht am 03.05.2017

Guter Plot, leider selten mit genügend Tiefe und Hintergrundinfos

Cleaners Inc. - Retterin der Welt
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Thia führt das langweilige Leben einer 16-Jährigen in einer Kleinstadt, bis ein magischer Ring alles über den Haufen wirft. Drachen, Mänaden und Werwölfe bevölkern von nun an Thias Welt und ausgerechnet ...

Thia führt das langweilige Leben einer 16-Jährigen in einer Kleinstadt, bis ein magischer Ring alles über den Haufen wirft. Drachen, Mänaden und Werwölfe bevölkern von nun an Thias Welt und ausgerechnet sie soll diese unter Kontrolle halten. An ihrer Seite steht dabei unter anderem der "Mothman" Colton…

In diesem hübschen Plot für einen Jugend-Fantasy-Roman versteckt die Autorin einige interessante Idee. Zum Beispiel eine Organisation, die dafür sorgt, dass Normalsterbliche nichts von den übernatürlichen Aktivitäten allerlei fantastischer Wesen mitbekommen.

Leider verschenkt sie sehr viel von diesem Potenzial durch eine unausgereifte Erzählstruktur.

Auch wenn man bedenkt, dass man durch die Ich-Erzählerin Thia zwangsläufig nicht alle Informationen bekommt, ist die Story teilweise recht dünn.

Zwar hat Thia viel zu tun, nachdem sie ihre Aufgabe entdeckt und angenommen hat, aber sie hetzt von einer Katastrophe zur nächsten, ohne wirklich Hilfe oder Hinweise zur Handhabung ihrer Fähigkeiten zu bekommen.

Thia bekommt einen "Mentor" der ihr nichts erklärt, sondern sie einfach zu irgendwelchen Aufgaben schleift und Wissen voraussetzt, dass sie nicht haben kann. Denn sie wusste ja noch nicht einmal, dass sie besondere Fähigkeiten hat. Sie hat einen Bodyguard, der mit seinem eigenen Leben zu beschäftigt scheint, um seine Aufgabe nur annähernd zu erfüllen, und eine beste Freundin, die zuerst total begeistert ist von Thias neuem Leben und als es ernst wird, Thia in noch größere Schwierigkeiten bringt, statt ihr zu helfen.

Manche Handlungsstränge laufen über mehrere Kapitel und werden dann aber nie wieder angesprochen. Andere scheinen sehr wichtig zu sein, reichen dann aber nur bis zur nächsten Seite.

Der Leser erfährt nichts über die Hintergründe zu Cleaners Inc. (wobei der Name im Buch niemals erwähnt wird) und tappt genau so im Dunkeln wie Thia.

Für mich war diese Situation beim Lesen sehr frustrierend.

Insgesamt bleibt zu sagen, dass die Autorin zwar sehr kreativ war, was den Plotangeht, sie sollte aber an der Tiefe und der Strukturierung ihrer Story arbeiten.

Bleibt zu hoffen, das diesem Buch bald eine Fortsetzung folgt, die dann die wichtigsten Fragen klärt.

Das Potenzial ist auf jeden Fall da.

Veröffentlicht am 03.05.2017

Viele spannende Idee, leider in der Umsetzung verschenkt.

Im Bann der Finsternis
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Die Menschheit ist nahezu ausgerottet und eine Auseinandersetzung zwischen Göttern und Vampyren scheint unvermeidbar. Mercure, der Götterbote, will als Vermittler auftreten und kommt dabei der Vampyrin ...

Die Menschheit ist nahezu ausgerottet und eine Auseinandersetzung zwischen Göttern und Vampyren scheint unvermeidbar. Mercure, der Götterbote, will als Vermittler auftreten und kommt dabei der Vampyrin Serenety gefährlich nahe.

Kann der Bote sich auf sie einlassen, ohne seine Aufgabe aus den Augen zu verlieren? Ohne so erst recht einen Krieg zu provozieren?

Und wird Serenety sich auf seine Seite und damit gegen ihren Vater, den Vampyr-König, stellen?

So wie der Klappentext, verspricht auch das Cover zunächst Fantasy-Romance-Unterhaltung, die auch für jugendliche Leser geeignet sein könnte.

Aber Vorsicht, dieses Buch ist eher etwas für Leser ab sechzehn Jahren!

Denn schon im Prolog wird es ziemlich erotisch.

Wie aus dem Mythen und Sagen des antiken Griechenland und Rom bekannt, sind die Götter keine Kinder von Traurigkeit und auch die Vampyre (vor allem die weiblichen) wissen sehr genau mit ihren Reizen umzugehen.

Leider bleiben die Beziehungen dabei eher oberflächlich und die erotischen Abenteuer der Figuren verlieren im Verlauf des Buches immer mehr an Bedeutung.

Es werden viele Figuren eingeführt, deren Aussehen, Charakter oder Beziehungen untereinander nur wenig beschrieben werden.

Die Handlungsorte und Erzählperspektiven springen oft hin und her, sodass man sich als Leser nur langsam ein stimmiges Bild machen kann.

Die Handlung schreitet sehr schnell voran und viele sehr interessante Ideen des Autors werden einfach nicht weiter verfolgt. Sie werden eingeworfen und dann einfach im Raum stehen gelassen. Ich persönlich fand das sehr schade.

Dem Leser wird durch die straffe Handlung zwar nicht langweilig, er hat aber auch nur wenig Zeit, sich mit den einzelnen Ereignissen und Figuren zu beschäftigen.

Dafür gibt es sprachlich ein paar sehr schöne Abschnitte im Buch, die dem Leser eine stimmungsvolle Atmosphäre transportieren. Sie retten das Buch davor, einfach eine Aneinanderreihung von Kämpfen und Liebschaften ohne besonderen Tiefgang zu sein. Der Autor weiß mit Worten umzugehen, an der Strukturierung und Ausarbeitung seine Ideen könnte er aber noch arbeiten.

Insgesamt hat der Autor für mich aber einige tolle Idee und einiges an Potential einfach verschenkt.