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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.05.2017

Spannend, vielschichtig und super geschrieben.

Marter
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Venedig: Der Canale Grande hat eine Leiche angespült. Eine Frau liegt auf den Stufen der Kirche Santa Maria della Salute und sie trägt die Robe eines Priesters - ein unaussprechliches Sakrileg. Capitano ...

Venedig: Der Canale Grande hat eine Leiche angespült. Eine Frau liegt auf den Stufen der Kirche Santa Maria della Salute und sie trägt die Robe eines Priesters - ein unaussprechliches Sakrileg. Capitano Katarina Tapo von den Carabinieri wird auf den Fall angesetzt. Zur gleichen Zeit wird die junge US-Soldatin Holly Boland nach Camp Ederle versetzt, um dort die Vermittlerrolle zwischen Amerikanern und Italienern zu übernehmen. Währenddessen sieht Daniele Barbo, Hacker und IT-Spezialist, die Servern seiner Website „Carnivia“ in Gefahr.

Diese drei Erzählstränge bilden zusammen den ersten Teil von Jonathan Holts Carnivia-Trilogie. Zunächst scheint sie nichts miteinander zu verbinden, aber nach und nach finden die drei so unterschiedlichen Handlungsstränge sich zu einem hochspannenden und äußerst komplexen Fall zusammen.
Der Autor hat außerdem geschickt Themen und Ereignisse der europäischen Vergangenheit in die Handlung einfließen lassen und bringt dem Leser diese auf sehr packende Weise nahe. Und auch die Vergangenheit der drei Protagonisten ist Thema des Buches und wird in die Story eingearbeitet ohne den Lesefluss zu stören.
Jonathan Holt schafft in seinem Buch nicht nur das Kunststück die verschiedenen Protagonisten und Handlungsstränge spannend mit realen Fakten zu verknüpfen, sondern er versetzt den Leser auch gekonnt an die Schauplätze. Man hat das Gefühl selbst durch Venedigs Straßen zu laufen und den Figuren auf ihren Wegen zu folgen.

Die Handlung ist in sich abgeschlossen und so kann das Buch auch gut als Einzeltitel gelesen werden. Die sehr gut ausgearbeiteten Figuren machen aber definitiv Lust auf Mehr. Die Venezianerin Kat, die sich in der Männerwelt der Carabinieri behauptet, die eher unscheinbare aber sehr energische Holly und der menschenscheue und geniale Daniele sind charakterlich sehr unterschiedlich, ergänzen sich aber in ihren Ermittlungen sehr gut. Es ist ein wahres Vergnügen ihnen zu zusehen, wie sie das Rätsel Stück für Stück lösen.

Der Schreibstil ist flüssig und gut verständlich.
Fremdwörter oder auch "Internet Slang" werden für den Leser kurz und einfach erklärt.
Außerdem lässt der Autor seine Figuren ihre Gefühle auf erfrischende Art ausleben. Das mach sie noch realer und menschlicher.
Ein toller Einstieg in die Trilogie und ein wirklich genialer Thriller.
Ich bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung.

Veröffentlicht am 03.05.2017

Pleiten, Pech und Pannen eines Autors

Das Beste, was wir tun können, ist nichts
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'Wenn man aufhört, auf die anderen zu hören, nimmt man auf einmal wahr, was man davor überhört hatte.', soweit die Aussage des Autors.
Er möchte in diesem Buch Menschen, die vor »zu viel Arbeit« und »zu ...

'Wenn man aufhört, auf die anderen zu hören, nimmt man auf einmal wahr, was man davor überhört hatte.', soweit die Aussage des Autors.
Er möchte in diesem Buch Menschen, die vor »zu viel Arbeit« und »zu wenig Zeit« gerade dabei sind, das Beste im Leben zu verpassen anleiten wieder zu einem glücklichen Leben voller Nichtstun zurück zu finden.
Dazu erzählt er verschiedene kleine Anekdoten aus seinen eigenen Erfahrungen rum um das Nichtstun. Jede Anekdoten bildet ein Kapitel, was dazu führt dass das Buch recht viele aber auch sehr kurze Kapitel hat.
So kommt man recht flott durch das Buch, kann es aber auch sehr gut häppchenweise zwischendurch lesen.

Allerdings folgen die Kapitel keiner ersichtlichen Reihenfolge.
Mal erzählt der Autor vom Leben mit Frau und Kind in Berlin, mal von seinem alten Hof in den Weiten des Oderbruchs, mal aus seinem Freundeskreis oder dem Arbeitsalltag.
Es springt von einem Ereignis zum nächsten. Übergeordnete Themen, wie bei regulären Ratgebern fehlen hier völlig.

Das Nichtstun ist immer Ziel jeder Handlung des Autors.
So recht gelingen will es ihm aber nicht. Entweder weil er schon so von unserer leistungsorientierten Gesellschaft eingenommen ist, oder vielleicht weil er von Natur aus eher ein aktiver typ ist und schneller handelt als er nachdenkt?
Auf jeden Fall führt scheitert der Autor regelmäßig mal mehr, mal weniger amüsant an den Hürden auf dem Weg zum Nichtstun.
Sei es die übereifrige Renovierung des alten Hofs, die dann mehr Arbeit macht als man eigentlich wollte; oder das Kaufen und Zurückbringen von Werkzeugen und Utensilien, die man sich doch viel besser vom Nachbarn hätte leihen können; oder auch das mehrmalig Anrufen bei einer Service-Hotline um etwas umzumelden, das man dann doch lieber abmelden will.
Insgesamt hat man den Eindruck, dass der Autor erstmal etwas tun will oder muss, bevor er seinen Verstand gebraucht oder jemanden mit mehr Erfahrung fragt.
Bei mir hat das zu einem anhaltenden "hab-ich-doch-gleich-gesagt"-Gefühl und starkem Kopfschütteln geführt.

Zwei Positive Eindrücke hat das Buch allerdings bei mir hinterlassen.
Zum einen ist der Schreibstil locker und flüssig zu lesen. So kommt man gut vorwärts, auch wenn ich beim Lesen öfter gehofft habe, dass das Elend der Autors doch bitte bald ein Ende haben soll.
Und zum anderen ist die Grundidee des Buches sehr gut.
Ja, wir verbringen zu viel Zeit vor dem Bildschirm und im Büro und zu wenig Zeit mit Dingen, die wirklich wichtig sind. Und ja, viele von uns haben kein Verständnis für Menschen, die nicht nach Ruhm, Reichtum oder der großen Karriere streben.
Dieses Buch möchte uns wachrütteln und uns zeigen, dass das Leben auch ohne Geld, Sportwagen und protziger Villa sehr schön sein kann und auch viel glücklicher macht ohne das x-te neue Smartphone.
In der Umsetzung hat der Autor sich aber eher selbst zum Gespött degradiert, als dass er uns das nötige Handwerkszeug an die Hand gegeben hat um selbst ein Leben in gelungenem Nichtstun zu verbringen.

Für mich bleibt als Fazit die Erkenntnis, dass man erst über seine Handlungen nachdenken sollte, bevor man das Nichtstun mit unnötigen Tätigkeiten voll stopft.

Veröffentlicht am 03.05.2017

Das Gute, das Böse und der arme Kerl dazwischen.

Divine - Auferstehung: Horror-Roman (Band 1)
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Landon Hamilton, Ex-Knacki und nun Wachmann in einem Museum führt ein recht ereignisloses Leben. Bis eine ziemlich scharfe Braut den heiligen Gral aus dem Museum stiehlt und Landon bei dem Versuch sie ...

Landon Hamilton, Ex-Knacki und nun Wachmann in einem Museum führt ein recht ereignisloses Leben. Bis eine ziemlich scharfe Braut den heiligen Gral aus dem Museum stiehlt und Landon bei dem Versuch sie aufzuhalten stirbt.
Er erwacht im Jenseits und bekommt Dante Alighieri eröffnet, dass er die letzte Hoffnung der Menschheit im Kampf zwischen Gut und Böse ist.
Landon muss lernen mit seinen neuen Fähigkeiten umzugehen, er muss lernen zu überleben. Und das schnell, denn der Menschheit läuft die Zeit davon!

Der Einstieg in die Story fällt leicht, denn Landon ist eigentlich ein ziemlich durchschnittlicher Typ.
Man identifiziert sich als Leser recht schnell mit ihm, während er sich zu einem sympathischen Anti-Helden entwickelt.
Der Autor schafft es ihm und auch den anderen Charakteren tiefe zu verleihen, ohne sich mit langatmigen Erklärungen zu Herkunft und Vorgeschichte aufzuhalten. Alle wichtigen Informationen fließen nahtlos in die Geschichte mit ein.
Auch Verbindungen zu historischen Ereignissen und Personen oder religiösen Motiven wurden geschickt eingearbeitet.

Der Erzählfluss ist flüssig, die Spannung wird konstant hoch gehalten und das Tempo ist angenehm flott.
Trotzdem hat man keine Schwierigkeiten die Hintergründe und Motive der verschiedenen Parteien zu verstehen.
Der Sprachstil ist insgesamt angenehm zu lesen. Hier und dort wiederholen sich einzelne Phrasen; wobei für mich nicht zu erkennen war, ob dies am Original liegt oder an der deutschen Übersetzung.
Die Dialoge sind locker und bringen auch etwas Humor mit in die Story ein. Auf Umgangssprache wurde weitgehend verzichtet.

Für sich gesehen ist "Divine - Auferstehung" eine mitreißendes Fantasy-Mystery-Abenteuer, das dem Leser mal eine etwas andere Verbindung von Gut und Böse präsentiert.
Als Auftakt einer Serie hat mich das Buch jetzt schon heiß auf mehr gemacht. Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 03.05.2017

Schöner Krimi um in Urlaubsstimmung zu kommen.

Jenseits der Dünen
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Die beiden ungleichen Zwillings-Schwestern Luise und Xenia ermitteln in einem möglichen Mord in St. Peter-Ording. Und das in ihrem Urlaub. Luise, die überkorrekte Kriminalbeamtin verzweifelt dabei fast ...

Die beiden ungleichen Zwillings-Schwestern Luise und Xenia ermitteln in einem möglichen Mord in St. Peter-Ording. Und das in ihrem Urlaub. Luise, die überkorrekte Kriminalbeamtin verzweifelt dabei fast an der Sturheit und auch am Können ihrer Schwester, einer angehenden Krimi-Autorin.

Neben den Ermittlungen, die aus dem Blickwinkeln der beiden Schwestern geschildert werden, erfährt der Leser auch einiges wissenswertes über Bernstein, unterschiedliche Traditionen und natürlich die kulinarischen Highlights der Gegend.
Um dem Leser einen Überblick zu verschaffen, welche der Schwestern gerade das Heft in der Hand hat, wird jedes Kapitel mit dem jeweiligen Namen und einem individuellen Logo (eine Pistole für Luise, eine Schreibmaschine für Xenia) eingeleitet.
Das ist wirklich hilfreich, denn die beiden Schwestern sind sich trotz aller Differenzen doch sehr ähnlich.

Alle Figuren wirken authentisch und passen wunderbar in ihre Umgebung. Die einzelnen Charaktere brauchen nicht groß ausführlich beschrieben werden, um dem Leser ein Bild zu vermitteln.
Dafür sind die Schauplätze um so schöner beschrieben. Man bekommt sofort Lust ins Auto oder in die Bahn zu steigen und zur Nordsee zu fahren.

Das Buch hat einen angenehmen Schreibstil, der die Seiten nur so dahin fliegen lässt. Trotz der wechselnden Perspektive hat man kein Problem der Story zu folgen.
Durch die relativ kurzen Abschnitte, in denen die Schwestern sich abwechseln hat man als Leser die Gelegenheit hin und wieder eine Pause einzulegen.
Spannung steht bei diesem Krimi nicht so sehr im Vordergrund. Die Story konzentriert sich eher auf die Ermittlungsmethoden der beiden Schwestern. Dabei sind die Vorgehensweisen recht unterschiedlich und clever umgesetzt.

Dieser Krimi ist eine schöne Kombination aus norddeutscher Kultur, Tradition und zwei wunderbar verschieden-gleichen Schwestern.
Ein unterhaltsamer "Who-has-done-it"-Roman, der einfach so vor sich hin fließt. Perfekt um Fernweh für den nächsten Urlaub zu sammeln.

Veröffentlicht am 03.05.2017

Ein guter Thriller, der auch ohne Vorwissen zu unterhalten weiß.

Die Janus-Vergeltung
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Mit knapper Not entkommt Covert-One-Lieutenant Jon Smith einem Anschlag in einem Hotel in Den Haag. Doch das Blutbad war nur ein Ablenkungsmanöver, um den hochgefährlichen Oman Dattar aus seiner Haft zu ...

Mit knapper Not entkommt Covert-One-Lieutenant Jon Smith einem Anschlag in einem Hotel in Den Haag. Doch das Blutbad war nur ein Ablenkungsmanöver, um den hochgefährlichen Oman Dattar aus seiner Haft zu befreien. Dieser schmiedet einen Racheplan, der nicht weniger zum Ziel hat als den Untergang der Vereinigten Staaten von Amerika. Und so muss Smith alles daran setzten ihn aufzuhalten.

Lesern, die die Reihe kennen ist wohl bekannt, dass Robert Ludlum leider schon länger verstorben ist und seine Serien von verschiedenen anderen Autoren weiter geführt werden.
So auch dieser neunte Teil der Covert-One Serie.

Besonders positiv aufgefallen ist mir, dass die Story nicht übermäßig verwickelt ist. Es gibt Rückschläge und Überraschungen für die "Guten" aber der Leser kann sich immer sicher sein, dass der harte Kern der Helden auf der richtigen Seite steht.
Das ist bei einem Agenten-Thriller nicht selbstverständlich und kann auch mal ziemlich nervig werden.
Die Story hat einen kontinuierlichen Spannungsbogen und ließ sich flüssig und zügig lesen.

Ich kannte bisher kein Buch aus der Reihe. Daher sind mir einige Hintergründe zu Covert-One noch unklar geblieben.
Die Organisation steht aber nicht so sehr im Vordergrund, dass es mich als Neuleser daran gehindert hat, Spaß an diesem Buch zu haben. Vorkenntnisse sind also hilfreich aber nicht zwingend notwendig.

Der Plot ist interessant und verfolgt mal eine etwas andere Idee als sonstige Anschlags-Aktion-Thriller. Trotzdem kann man viele Elemente so auch in bekannten Popcorn-Aktionfilmen wiederfinden. Das ist nichts negatives und fügt sich hier sehr gut zu einer spannenden Geschichte zusammen.
Das Tempo ist konstant hoch, es werden nicht zu viele verschiedene Schauplätze angesteuert und die Anzahl der Charaktere ist auch überschaubar.

Fazit: Ein guter, unterhaltsamer Thriller. Hier und da etwas stereotyp aber trotzdem sehr gut geschrieben.