Spannend, vielschichtig und super geschrieben.
MarterVenedig: Der Canale Grande hat eine Leiche angespült. Eine Frau liegt auf den Stufen der Kirche Santa Maria della Salute und sie trägt die Robe eines Priesters - ein unaussprechliches Sakrileg. Capitano ...
Venedig: Der Canale Grande hat eine Leiche angespült. Eine Frau liegt auf den Stufen der Kirche Santa Maria della Salute und sie trägt die Robe eines Priesters - ein unaussprechliches Sakrileg. Capitano Katarina Tapo von den Carabinieri wird auf den Fall angesetzt. Zur gleichen Zeit wird die junge US-Soldatin Holly Boland nach Camp Ederle versetzt, um dort die Vermittlerrolle zwischen Amerikanern und Italienern zu übernehmen. Währenddessen sieht Daniele Barbo, Hacker und IT-Spezialist, die Servern seiner Website „Carnivia“ in Gefahr.
Diese drei Erzählstränge bilden zusammen den ersten Teil von Jonathan Holts Carnivia-Trilogie. Zunächst scheint sie nichts miteinander zu verbinden, aber nach und nach finden die drei so unterschiedlichen Handlungsstränge sich zu einem hochspannenden und äußerst komplexen Fall zusammen.
Der Autor hat außerdem geschickt Themen und Ereignisse der europäischen Vergangenheit in die Handlung einfließen lassen und bringt dem Leser diese auf sehr packende Weise nahe. Und auch die Vergangenheit der drei Protagonisten ist Thema des Buches und wird in die Story eingearbeitet ohne den Lesefluss zu stören.
Jonathan Holt schafft in seinem Buch nicht nur das Kunststück die verschiedenen Protagonisten und Handlungsstränge spannend mit realen Fakten zu verknüpfen, sondern er versetzt den Leser auch gekonnt an die Schauplätze. Man hat das Gefühl selbst durch Venedigs Straßen zu laufen und den Figuren auf ihren Wegen zu folgen.
Die Handlung ist in sich abgeschlossen und so kann das Buch auch gut als Einzeltitel gelesen werden. Die sehr gut ausgearbeiteten Figuren machen aber definitiv Lust auf Mehr. Die Venezianerin Kat, die sich in der Männerwelt der Carabinieri behauptet, die eher unscheinbare aber sehr energische Holly und der menschenscheue und geniale Daniele sind charakterlich sehr unterschiedlich, ergänzen sich aber in ihren Ermittlungen sehr gut. Es ist ein wahres Vergnügen ihnen zu zusehen, wie sie das Rätsel Stück für Stück lösen.
Der Schreibstil ist flüssig und gut verständlich.
Fremdwörter oder auch "Internet Slang" werden für den Leser kurz und einfach erklärt.
Außerdem lässt der Autor seine Figuren ihre Gefühle auf erfrischende Art ausleben. Das mach sie noch realer und menschlicher.
Ein toller Einstieg in die Trilogie und ein wirklich genialer Thriller.
Ich bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung.