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Veröffentlicht am 04.06.2021

Hörspiel-Adaption – Thriller der unerwarteten Art

Imperator
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Dieses Buch passt für mich in keine Schublade.

Bisher hatte ich eher die Fantasy-Titel von Kai Meyer gelesen. Natürlich wusste ich, dass er auch Horror und Thriller schreibt. Aber bisher hat sich einfach ...

Dieses Buch passt für mich in keine Schublade.

Bisher hatte ich eher die Fantasy-Titel von Kai Meyer gelesen. Natürlich wusste ich, dass er auch Horror und Thriller schreibt. Aber bisher hat sich einfach noch kein Berührungspunkt ergeben. Mit Imperator habe ich die Gelegenheit also beim Schopf gepackt.
Und ich wurde direkt überrascht!

Direkt vorweg der Hinweis: Imperator ist Teil 1 von 3. Und erwartet hier also kein in sich abgeschlossenes Buch. Kai Meyer hat das Konzept ursprünglich für eine Hörspielreihe entwickelt und nun gemeinsam mit Lisanne Surborg das Ganze in einen Roman umgesetzt.

Das Buch beginnt mit zwei getrennten Handlungssträngen, die erstmal nicht wirklich etwas miteinander zu tun haben. Einerseits begleiten wir Anna, die nach Rom reist um den Mord an ihrer Mutter zu untersuchen. Sie taucht ein in die Welt der Paparazzi und damit auch des Glamour des Dolce Vita. Gefühlt erleben wir hier einen Kriminal- oder Psychothriller.
Auf der anderen Seite steht Gennaro Palladino im Fokus. Auch hier scheint alles zunächst auf irgendwas in Richtung Krimi und Psychothriller hinzudeuten. Aber dann kommt alles anders…

Ich konnte den beiden Protagonisten recht gut folgen. Insgesamt fand ich Gennaro Palladino etwas blasser als Anna. Außerdem gibt es eine ganze Menge Nebenfiguren, die man erstmal sortiert bekommen muss. Da hilft es nicht wirklich, dass die Handlung selbst auch ziemlich geheimnisvoll und verzwickt ist. Das Buch ist also durchaus einer Herausforderung für den Leser. Die Schauplätze sind detailreich und atmosphärisch beschrieben. Sie treten aber ziemlich hinter der Handlung zurück. Ob das ganze in Rom angesiedelt sein muss? Ich bin nicht sicher….

Da ich so mit dem Aufdröseln der Handlung beschäftigt war, ist mir der Schreibstil garnicht besonders im Gedächtnis geblieben. Ich bin flüssig und recht schnell durch das Buch gekommen. Komplizierte Formulierungen oder auch Bandwurmsätze hat es also eher nicht gegeben. Im Vergleich zu den Bücher von Kai Meyer, die ich bisher gelesen habe, ist mir auch nicht aufgefallen, dass es auf Grund der Ko-Autorin anders klingt.

Fazit:
Dieses Buch hat mir wirklich gefesselt und beschäftigt. Die Handlung ist nicht ganz leicht zu verfolgen und lässt auch noch sehr viel offen. Man muss sich wohl einfach darauf einlassen. Oder vielleicht das Hörspiel hören, wenn die Leseprobe nicht überzeugen kann?
Ich fand es spannend und wirklich interessant. Und ich freue mich schon auf die nächsten Bände, denn ich will unbedingt wissen, wohin dies alles führt.

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Veröffentlicht am 04.06.2021

Muscheln, Mord und Influencer

Mieses Spiel um schwarze Muscheln
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Der dritte Fall für Inspecteur van Houvenkamp.

Bernd Stelter hat es wieder getan. Er schickt seinen niederländischen Inspecteur Piet van Houvenkamp auf die Jagd nach einem neuen Mörder. Dieses Mal dreht ...

Der dritte Fall für Inspecteur van Houvenkamp.

Bernd Stelter hat es wieder getan. Er schickt seinen niederländischen Inspecteur Piet van Houvenkamp auf die Jagd nach einem neuen Mörder. Dieses Mal dreht sich alles um Miesmuscheln und Muschel-Fischer. Natürlich darf das Grüppchen deutscher Camper auch nicht fehlen.

Bei den Krimis von Bernd Stelter stimmt einfach alles. Das Setting und die Atmosphäre lassen sofort Urlaubsgefühle aufkommen (trotz Mord und Totschlag). Die Figuren sind realistisch und gleichzeitig herrlich überzeichnet. Dadurch erleben wir sowohl die Eigenheiten der Zeeländer, wie auch die besonderen Macken deutscher Camper. Und als Sahnehäubchen nimmt sich der Autor immer ein “Phänomen” unserer Zeit vor (Camper, Sport- und Beautywahn, Youtube-Influencer) und sorgt damit für reichlich Situationskomik, in der sich jeder Leser leicht wiederfinden kann. Dabei macht er es seinen Lesern nie zu leicht den Fall zu entschlüsseln. Auch diesmal ist der Täter und das Motiv nicht auf den ersten Blick zu erkennen.

Der Schreibstil ist mittlerweile aus den ersten beiden Krimis bekannt. Und ich kann weiterhin nur sage, dass ich ihn großartig finde. Die Eigenheiten der Figuren und ihrer Nationalitäten kommen wunderbar zur Geltung. Die Schauplätze werden anschaulich beschrieben und saugen den Leser direkt in die Szenerie. Die Handlung wechselt geschickt zwischen den verzwickten Ermittlungen, emotionalen und lustigen Momenten. Einige Sprüche, die Bernd Stelter seinen Charakteren in den Mund legt sollte man sich dringend merken.
Dieser Band ist aktuell der letzte Camper-Krimi und ich hoffe jetzt schon sehr, dass wir auf den nächsten Fall nicht all zu lange warten müssen.

Fazit:
Auch Teil 3 ist wieder absolut gelungen und bekommt von mir eine dringende Lese- bzw. Hörempfehlung. Die Stimme von Bernd Stelter erzeugt nochmal das letzte bisschen Atmosphäre, was das Buch noch perfekter macht. Fans von humorigem Cosy-Crime kommen in jedem Fall auf ihre Kosten.

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Veröffentlicht am 04.06.2021

Idyllisches, tödliches Middelburg

Der Killer kommt auf leisen Klompen
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Bernd Stelters zweiter Camper-Krimi.

Hollands größter Agatha-Christie-Fan, Inspecteur Piet van Houvenkamp, hat wieder einen Mordfall zu lösen. Eine schöne, aber leider ziemlich tote Frau wird auf einem ...

Bernd Stelters zweiter Camper-Krimi.

Hollands größter Agatha-Christie-Fan, Inspecteur Piet van Houvenkamp, hat wieder einen Mordfall zu lösen. Eine schöne, aber leider ziemlich tote Frau wird auf einem Hausboot gefunden. Parallel bekommt es die deutsche Camper-Gruppe von "De Grevellinge" mit einer veganen Yoga-Animateurin zu tun, die die Damen in ihre Fänge lockt und damit die Camper-Männer in helle Aufregung versetzt. Wie hängen diese beiden “Fälle” wohl zusammen?

Bernd Stelter verbindet auch in seinem zweiten Krimi wieder geschickt Situationskomik mit spannender Ermittlungsarbeit. Sowohl die niederländischen Ermittler, wie auch die deutschen Camper sind herrliche Repräsentanten ihrer Länder. So erleben wir wieder kurzweilige Unterhaltung für den Urlaub oder für Zwischendurch. Der grummelige Inspecteur (diesmal zusätzlich mit Zahnschmerzen) und die leicht trottelige Herren-Gruppe sind wunderbare Protagonisten, die diesmal noch weiter an Tiefe gewinnen. Die Schauplätze sind wieder anschaulich und detailreich beschrieben, sodass man das Gefühl hat, selbst nach Holland gereist zu sein.

Ich hab auch bei Band 2 wieder das Hörbuch genossen. Bernd Stelter als Autor liest sein Buch natürlich nochmal ganz anders, als dies ein Sprecher könnte. Mit viel Herzblut und Komik taucht er zusammen mit dem Hörer in die Handlung ein und hat großen Spaß bei der Arbeit.

Fazit:
Für mich schon jetzt ein Klassiker des Krimi-Genres und eine mehr als gelungene Fortsetzung. Das Buch macht sicherlich großen Spaß, aber das Hörbuch setzt für mich nochmal einen drauf. Kein beinharter kriminal Thriller, sondern ein kurzweiliger Krimi in bester Erinnerung an Agatha Christie.

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Veröffentlicht am 30.05.2021

In Gedenken an den König von Fettnapf und Politically Incorrect

Royally Incorrect
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Die besten Moment des Mannes hinter der Queen.

Selbst bei jenen, die sich nicht so sehr für die britischen Royals interessieren, dürfte bekannt sein, dass Prinz Philip, der Duke of Edinburgh, nicht immer ...

Die besten Moment des Mannes hinter der Queen.

Selbst bei jenen, die sich nicht so sehr für die britischen Royals interessieren, dürfte bekannt sein, dass Prinz Philip, der Duke of Edinburgh, nicht immer das Paradebeispiel von diplomatischem Geschick war. Wie "schlimm" es wirklich war, lässt dieses Buch erahnen.

Das Buch beginnt mit einem Überblick, woher Prinz Philip stammt, wo er aufgewachsen ist und über sein Leben an der Seite der britischen Königin. Auch sind Bilder (in schwarz-weiß) des Duke enthalten. Danach folgen die bekanntesten, schrägsten und lustigsten Fettnäpfchen, unterteilt in die unterschiedlichen Anlässe und Arten der "Beleidigung".

Eines zeigen sie alle. Der Gemahl der Queen trägt sein Herz, trotz aller Etikette, auf der Zunge. In Zeiten von Rassismus- und Sexismus-Debatten mögen einige Äußerungen höchst unpassend wirken. Doch man darf nicht vergessen, dass Prinz Philip zu einer anderen Generation überhört und einige der Begebenheiten zu einer Zeit stattfanden, in der man sich der Problematik noch nicht bewusst war. Man sollte es also nehmen, wie der selbsternannte „erfahrenste Gedenktafel-Enthüller der Welt“, mit Humor und einem Augenzwinkern.

Die verschieden Anekdoten sind locken und witzig erzählt. Alles lässt sich flüssig lesen. Man bekommt einen guten Einblick sowohl in die entsprechende Situation, wie auch in die Art des Prinzen. Ich musste zum Teil herzlich lachen. An anderer Stelle könntet ich nur mit dem Kopf schütteln.

Fazit:

Die britischen Royals sind eine sehr interessante Familie und Firma. Ich bilde mir ein, einen ähnlichen Humor wie der Duke of Edinburgh haben. Daher finde ich ihn besonders interessant. Dieses Buch hat mir nicht nur einen besseren Einblick in sein Leben gegeben. Ich könnte auch wunderbar mit und über ihn lachen. Eine schöne Auswahl an Anekdoten, die sehr zugänglich erzählt werden. Ein großen Vergnügen.

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Veröffentlicht am 30.05.2021

So düster kann das Sammeln von Büchern sein

Büchergrüfte
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Mumien, Seuchen und der Tod zwischen den Seiten.

Ich erwähne selten die Gestaltung eines Buches in meinem Rezensionen. Aber diesmal erscheint mir das angebracht, denn in diesem Fall macht die Gestaltung ...

Mumien, Seuchen und der Tod zwischen den Seiten.

Ich erwähne selten die Gestaltung eines Buches in meinem Rezensionen. Aber diesmal erscheint mir das angebracht, denn in diesem Fall macht die Gestaltung einen großen Teil des Reizes dieses Buches aus. Der Einband ist sehr hochwertig gestaltet und die zweifarbige Schrift sowie kleine Illustrationen im Innenteil unterstreichen den teilweise sehr morbiden Inhalt.

Man kennt ja Bücher die in Leder gebunden wurden, Leim der aus Knochen gewonnen wurde oder auch so unheimliche Dinge, wie vergiftete Seiten á la “Der Name der Rose”.
Aber wusstet ihr auch, dass es Bücher gibt, die man in die Haut von Menschen gebunden hat? Oder dass es beliebte Praxis war Mumien oder Skelette in Bibliotheken auszustellen? Diese und weitere unheimliche Tatsachen stellt diese Buch vor. Da nisten todbringende Erreger zwischen alten Folianten und die Lektüre bestimmter Texte soll finstere Wesen anlocken. Die Kombination aus ziemlich gruseligen Texten und der Gestaltung mit blutroten Überschriften und Illustrationen von Ratten, Schädeln und Fledermäusen erzeugen eine fesselnde Stimmung. Man wird sich bewusst, dass der Verfall und scheinbar dunkle Mächte auch an einem gemütlichen Ort, wie einer Bibliothek lauern. Für Bücher-Begeisterte sind die Texte wirklich interessant. Man lernt eine ganz andere Seite von Bibliotheken und Büchersammlungen kennen. Wobei der Inhalt zum Teil nichts für schwache Nerven ist.

Der Sprachstil wirkt hin und wieder etwas gestelzt und aufgesetzt. Manch einer fühlt sich vielleicht an ein Literatur- oder Germanistikstudium erinnert. Trotzdem lassen dich die Texte flüssig lesen und konnten mich fesseln.


Fazit:
Wir haben hier keine durchgängige Gruselgeschichte. Und wahrscheinlich lässt sich das Buch auch mehr schlecht als recht in die Abteilung Sachbuch einordnen. Wenn man Interesse an ungewöhnlichen und morbiden Hintergründen zum Thema Bücher hat, dann wird man hier gut unterhalten. Auf den Sprachstil muss man sich einlassen können. Mir erschien er sehr passend und ich fand das Buch sehr kurzweilig und informativ.

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