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Karenina1

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.11.2021

Positivity vs Toxic Positivity

Resilienz für dich
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Ehrlich gesagt schwanke ich bei meiner Bewertung. Ich habe mich letztendlich für die 3,5 Sterne entschieden, weil mir die Inhalte durchaus gefallen. Viele "Interventionen" aus der Positiven Psychologie, ...

Ehrlich gesagt schwanke ich bei meiner Bewertung. Ich habe mich letztendlich für die 3,5 Sterne entschieden, weil mir die Inhalte durchaus gefallen. Viele "Interventionen" aus der Positiven Psychologie, die anschaulich erklärt sind und mit Mitmachübungen direkt im Buch zum Ausprobieren und Nachmachen einladen. Das Buch ist leicht und schnell lesbar und man kann immer wieder nachschauen und sich inspieren lassen.

Aber ich finde auch, dass es die Sache zum Teil vereinfacht und zum Teil in Toxic Positivity abdriftet. Bei mir enstand der Eindruck, als gehe es hier um die "kleinen" Krisen des alltäglichen Lebens und wie wir uns durch Jammern (auf hohem Niveau...) und dem Fokus auf die negativen Kleinigkeiten, den Blick auf all das Schöne im Leben verstellen. Was aber ist mit den großen Krisen? Und die sehen natürlich für jeden anders aus. Und in solchen Situationen könnte ich mir vorstellen, dass man das Buch als wenig hilfreich erfährt.

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Veröffentlicht am 23.10.2021

Warum wir viel öfter wütend sein sollten

Wut und Böse
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Ein fantastisches Buch über die Wut und darüber, wie Frauen dazu erzogen werden, sie zu unterdrücken. Anhand von Studien sowie persönlichen Erfahrungsberichten, erklärt die Autorin wie es um die Wut steht ...

Ein fantastisches Buch über die Wut und darüber, wie Frauen dazu erzogen werden, sie zu unterdrücken. Anhand von Studien sowie persönlichen Erfahrungsberichten, erklärt die Autorin wie es um die Wut steht und wie die Wut der Frauen seit jeher versucht wird zu unterdrücken, was sich auch heute noch zeigt. Wie nehmen wir Wut an anderen war? Und gestehen wir sie uns selber zu? Warum haben wütende Frauen so ein schlechtes Image? Und die Erkenntnis, dass es wahrhaft vieles gibt, über das wir so richtig wütend sein sollten! Wut zeigt uns Ungerechtigkeit auf und wenn wir die Wut nicht wahrnehmen und wegschieben, dann wird sich an der Ungerechtigkeit auch nichts ändern.

Ein augenöffnendes Buch, dass mir aufzeigt, wo ich selber in Bezug auf meine Wut stehe und an wie vielen Stellen, Erziehung und Gesellschaft mein Wutempfinden und wie ich Wut zulasse und zeige beeinflusst hat.
Ein wichtiges Buch - auf dass wir es mit der nächsten Generation Mädchen und Frauen besser machen. Ein wichtiges Buch auch für alle.

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Veröffentlicht am 23.10.2021

Demenz durch die Augen eines Kindes

Das Gedächtnis des Baumes
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Jan's Opa Joan leidet an Demenz. Oma und Opa ziehen zu Jan's Familie, um den Opa und die Oma zu unterstützen. Jan ist erst 10 und er begreift auch ohne, dass es ihm erklärt wird, dass dieses Zusammenleben ...

Jan's Opa Joan leidet an Demenz. Oma und Opa ziehen zu Jan's Familie, um den Opa und die Oma zu unterstützen. Jan ist erst 10 und er begreift auch ohne, dass es ihm erklärt wird, dass dieses Zusammenleben einen traurigen Grund hat. In kurzen Kapiteln wird aus Jan's Sicht seine Beziehung zu seinem Opa erzählt. Und wie diese sich wandelt. Dabei gibt es viel Schönes und die Familienbande generell werden sehr liebevoll erklärt. Gleichzeitig hat man manchmal das Gefühl, dass der Junge ein wenig allein gelassen wird. Es wird aufgezeigt, wie viel auch kleine Kinder schon mitbekommen. Um die Demenz geht es meiner Meinung nach nur relativ am Rande. Aber auch in den leisen Tönen wird spürbar, welche Auswirkungen eine solche Diagnose für die Betroffenen und Angehörigen hat.

Das Buch war anders geschrieben, als ich es mir vorgestellt hatte und lässt sich sehr schnell lesen. Es hat mich sehr berührt und ich würde es, vor allem Betroffenen, sehr empfehlen.

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Veröffentlicht am 15.10.2021

Die leidvolle Geschichte Vietnams

Der Gesang der Berge
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Anhand einer Familiengeschichte wird die tragische Geschichte Vietnams vom 2. Weltkrieg über die Landreform bis zum Vietnamkrieg und danach erzählt. Ich muss ehrlich sagen, dass ich über Vietnam fast nichts ...

Anhand einer Familiengeschichte wird die tragische Geschichte Vietnams vom 2. Weltkrieg über die Landreform bis zum Vietnamkrieg und danach erzählt. Ich muss ehrlich sagen, dass ich über Vietnam fast nichts wusste und es ist schockierend, dass wir darüber nichts lernen, wo es hier um die nahe Vergangenheit geht.
Die Autorin spart nichts aus: das Leiden, die Grausamkeit die Menschen einander an tun, wie Familien auseinander gerissen werden und jeder einzelnen vom Krieg traumatisiert wird. An vielen Stellen musste ich weinen. Und ich denke an die Menschen, die auch heute noch unter Krieg zu leiden haben. Wird es jemals ein Ende geben?

Was mir besonders gut gefallen hat, ist die Emphatie der Charaktere für die jeweiligen Feinde. Verständnis und Vergebung und die Erkenntnis, dass auch die auf der anderen Seite Menschen sind. Menschen, die zum Teil fürs eigene Überleben kämpfen und das tun, was sie in der Situation für richtig halten.

Und immer wieder auch Lichtblicke: Menschen, die anderen selbstlos ihre Hilfe anbieten und das wenige, was sie selber haben, bereit zu teilen sind.

Ein Buch, das tief berührt. Gegen das Vergessen.

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Veröffentlicht am 03.10.2021

Tragische Familiengeschichte der heutigen Zeit

Wenn ich wiederkomme
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Daniela ist Mutter zweier Kinder. Für einen Job in der Pflege verlässt sie ihre Heimat und zieht nach Rumänien, um mehr Geld zu verdienen und um ihren Kindern damit eine bessere Zukunft zu ermöglichen. ...

Daniela ist Mutter zweier Kinder. Für einen Job in der Pflege verlässt sie ihre Heimat und zieht nach Rumänien, um mehr Geld zu verdienen und um ihren Kindern damit eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Dabei steht sie stellvertretend für viele Frauen.
Die Geschichte wird aus der Sicht ihres Sohnes, ihrer Tochter und Danielas Sicht erzählt. Dabei wird schnell klar, wie unterschiedlich alle drei mit der Situation umgehen und wie schmerzhaft sie für alle sind. Tröstlich ist dabei das Verhältnis zwischen den Geschwistern und ich kann mir nur ansatzweise vorstellen, was es für die Tochter bedeutet, so eine Verantwortung auf sich zu nehmen.
Und so wie auch Daniela, frage ich mich als Leser: was hätte ich gemacht? Alle drei Sichtweisen sind für mich nachvollziehbar, auch wenn das Ergebnis dabei so traurig macht. Liegt es dann nicht viel mehr an der Politik, Bedingungen zu schaffen, wo keine Mutter eine solche Entscheidung treffen muss?

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