Cover-Bild Der Gesang der Berge
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23,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Insel Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 429
  • Ersterscheinung: 10.10.2021
  • ISBN: 9783458179405
Nguyễn Phan Quế Mai

Der Gesang der Berge

Roman
Claudia Feldmann (Übersetzer)

Der internationale Bestseller
Dayton Literary Peace Prize 2021

» Der Gesang der Berge ist ein Meisterstück der Hoffnung, eine entschlossene Erkundung der Vergangenheit mit dem erzählerischen Mut der Gegenwart.« Ocean Vuong

Huʾoʾng wächst bei ihrer Großmutter auf, mitten im vom Krieg gebeutelten Hanoi der frühen 1970er Jahre. Der Vater ist auf den Schlachtfeldern verschollen, ihre Mutter folgte ihm in der Hoffnung, ihn zu finden. Und die Großmutter erzählt Huʾoʾng an den vielen langen Abenden die Geschichte ihrer Familie, eine Geschichte, die in Frieden und Wohlstand ihren Anfang nimmt, aber im Zuge fremder Besatzung, Landreform und Krieg eine Geschichte von Vertreibung, Flucht und unsäglichem Leid wurde. Doch die Frauen ihrer Familie sind stark und entschlossen, dem Schicksal eine lebenswerte Zukunft abzutrotzen.

Ein Familienepos, das ein ganzes Jahrhundert atmet, die bildgewaltige Geschichte eines leidgeprüften Volkes, ein beeindruckender historischer Roman, erzählt von einer vietnamesischen Autorin – so hat man von Vietnam im zwanzigsten Jahrhundert noch nicht gelesen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.02.2022

Traurige Zeitgeschichte

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Dieses Buch lässt mich mit einem gebrochenen Herzen zurück:

Der Gesang der Berge
Nguyễn Phan Que Mai

Zum ersten Mal war ich 1999 in HaNoi, Vietnam. Damals fiel mir auf, dass es kaum Männer und alte ...

Dieses Buch lässt mich mit einem gebrochenen Herzen zurück:

Der Gesang der Berge
Nguyễn Phan Que Mai

Zum ersten Mal war ich 1999 in HaNoi, Vietnam. Damals fiel mir auf, dass es kaum Männer und alte Menschen gibt. Man hatte so das Gefühl, dass der Krieg dort noch so greifbar war, den Leuten noch förmlich in den Knochen steckte, so ein rückständiges und gebeuteltes Land, über einen viel zu langen Zeitraum besetzt, dass der Kommunismus dort, die Leute hart macht.


Jetzt aber zum Buch:
Nguyễn Phan Que Mai erzählt uns ihre Familiengeschichte auf zwei Zeitebenen:

Die erste beginnt 1972: Die kleine Huong lebt mit ihrer Großmutter 'Dieu Lan' alleine, denn ihre Eltern und alle männlichen Verwandten dienen im Vietnamkrieg. HaNoi wird tagelang von den B52-Bombern der Amerikaner attackiert. Huong flieht mit ihrer Großmutter in die Berge. Als sie wieder nach HaNoi zurückkehren ist ihr Haus zerstört und sie stehen vor dem Nichts. Auf sich alleine gestellt versuchen sie einen Neubeginn…

In dem zweiten Erzählstrang erzählt Huongs Großmutter ihre Geschichte. Diese beginnt 1930: Während der Länderreform wird Dieu Lan vom Pöbel aus ihrem Dorf vertrieben und verfolgt. Auf ihrer Flucht muss sie ihre sechs Kinder bei Fremden zurücklassen, ohne zu wissen, ob sie diese je wiedersehen wird…


Wir lesen Zeitgeschichte und erfahren furchtbare Schicksale. Wir lernen ein gespaltenes Vietnam mit einer gebeutelten Bevölkerung kennen.
Ein Buch, über Korruption, Missgunst und Neid, aber wir lernen auch die freundlichen Menschen kennen, deren Liebe so oft durch den Magen geht und deren Hilfsbereitschaft keine Grenzen kennt.


Eine wirklich schlimme Geschichte, mit feinen und zarten Worten erzählt. Ein wirkliches Highlight, eine Leseempfehlung von mir. 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 08.01.2022

Das unmenschliche Anlitz des Krieges

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"Der Gesang der Berge" von Nguyễn Phan Quế Mai ist ein sehr aufwühlendes Familienepos.
Huong lebt bei ihrer Großmutter und erzählt hier ihre Familiengeschichte,teils als Erzählung der Großmutter aus ihrem ...

"Der Gesang der Berge" von Nguyễn Phan Quế Mai ist ein sehr aufwühlendes Familienepos.
Huong lebt bei ihrer Großmutter und erzählt hier ihre Familiengeschichte,teils als Erzählung der Großmutter aus ihrem Erleben, teils ihre eigenen Erfahrungen. Jedes einzelne Mitglied der Familie bekommt hier ein Gesicht und eine Stimme. Nach und nach setzt sich aus diesen Erzählungen die Vergangenheit und auch die Gegenwart zusammen.
Die Autorin verwendet teils sehr poetische Worte, um ihr wunderschönes Land zu beschreiben und auch sehr kraftvolle, durch die die Schrecken des Vietnamkrieges vor den Augen des Lesers entstehen. Schonungslos wird hier der Schrecken des Krieges offenbart mit den furchtbaren Folgen für die Bevölkerung, auch noch in den folgenden Generationen.
Es ist aber auch eine Erzählung über Stärke und Mut, den die Frauen in dieser Familie bewiesen haben, die nie aufgegeben haben und immer positiv in die Zukunft schauen konnten.
Man lernt hier sehr viel über das Land und seine Bewohner, die Geschichte und Kultur, man bekommt eine ganz besondere, fast intime Sicht auf die Geschehnisse. Es ist kein Wohlfühlbuch, es macht Bauchschmerzen, hat mich aber tief berührt.

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Veröffentlicht am 07.01.2022

Ein aufwühlendes Portrait vietnamesischer Geschichte

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Mein erstes Buch im Jahr 2022 und bereits mein erstes Jahreshighlight, ja, sogar Lebenslesehighlight!

Die vietnamesische Autorin Nguyen Phan Quế Mai hat mich auf eine aufwühlende Reise durch ...

Mein erstes Buch im Jahr 2022 und bereits mein erstes Jahreshighlight, ja, sogar Lebenslesehighlight!

Die vietnamesische Autorin Nguyen Phan Quế Mai hat mich auf eine aufwühlende Reise durch Vietnam mitgenommen. Sie erzählt bildgewaltig und mit unglaublicher Intensität die Geschichte eines vom Krieg gebeutelten Landes und einer Familie, die trotz Hungersnöten, politischen Aufständen und Landenteignungen nicht die Hoffnung verloren hat. Gleichzeitig ist Der Gesang der Berge ein Portrait starker Frauen und mutiger Heldinnen; ein Buch das von seinen Figuren getragen wird und anhand derer ich die Geschichte eines zerrissenen Landes kennen lernen durfte.

Es sind die frühen 1970er Jahre, in denen die 12-jährige Hu'o'ng bei ihrer Großmutter Diệu Lan im Norden Vietnams aufwächst. Hu'o'ngs Vater gilt auf den Schlachtfeldern als verschollen, ihre Mutter ist aufgebrochen, um den Vater zu finden. Während Hu'o'ng und ihre Großmama in dem vom Krieg gezeichneten Land versuchen zu überleben, erzählt Diệu Lan ihrer Enkelin ihre eigene Familiengeschichte, die in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts ihren Anfang nimmt, als Familie Trần noch im Wohlstand gelebt und Ansehen genossen hat. Dabei werden die Ereignisse nicht chronologisch, sondern im Wechsel der Generationen, erzählt, wodurch unglaublich viel Spannung erzeugt wird und man trotz der Angst auf die nächsten Gräueltaten in einem Bann gezogen wird und unentwegt weiter lesen muss.

Nguyen Phan Quế Mai hat mich durch ein dunkles Kapitel vietnamesischer Geschichte geführt, das unbedingt erzählt werden muss. Familie Tran steht stellvertretend für Familien, die durch die französisch-japanische Besatzung, einen Bürgerkrieg und die Landreform der 1950er Jahre und den Schrecken des Vietnamkrieges zerrissen wurde. Es ist die Geschichte einer Familie, die viele Opfer bringen musste, Leid und Hungersnöte erfahren hat. Die Erzählung einer Mutter, die auf der Flucht vor den Landenteignern für ihre Kinder und ums nackte Überleben kämpft, immer die Hoffnung auf ein besseres Leben und eine glückliche Zukunft vor Augen und der Hoffnung, dass die Familie trotz politischer Widerstände wieder vereint wird. So habe ich unglaublich viel über die Geschichte eines Landes gelernt, über die Menschen, deren Sitten und Gebräuche.

Nguyen Phan Quế Mai schreibt sehr eindringlich und unglaublich bildgewaltig über das Leid und die Missstände der Bevölkerung. Zwischen den Zeilen schwingt aber immer die Hoffnung mit. Ganz wunderbar lässt sie vietnamesische Sprichworte einfließen, die poetisch anmuten, den Lesefluss auch in keinster Weise unterbrechen.

Mich hat der Roman zutiefst beeindruckt. Klare Leseempfehlung!

Fazit:

Eindringlich, intensiv, aufwühlend und bildgewaltig!

Nguyen Phan Quế Mai erzählt die Geschichte einer Familie, die im kriegsgebeutelten Vietnam auseinander gerissen wurde, ums Überleben kämpft und trotz aller Gräueltaten, politischer Unruhen und Missstände niemals die Hoffnung auf Wiedervereinigung und eine glückliche Zukunft verliert.

Für mich ist Der Gesang der Berge ein ganz großes Highlight, das unbedingt gelesen werden muss.

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Veröffentlicht am 27.12.2021

Die tragische Geschichte einer Familie

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Was für ein beeindruckendes und intensives Buch. Ich habe "Der Gesang der Berge" von Nguyen Phan Que Mai schon vor einer Weile gelesen und mir fehlen nach wie vor die Worte. Die Autorin schildert abwechselnd ...

Was für ein beeindruckendes und intensives Buch. Ich habe "Der Gesang der Berge" von Nguyen Phan Que Mai schon vor einer Weile gelesen und mir fehlen nach wie vor die Worte. Die Autorin schildert abwechselnd aus der Sicht zweier Generationen einer Familie die großen historischen Begebenheiten in Vietnam. Sei es die Besatzung, die Landreform, die große Hungersnot oder der amerikanisch-vietnamesische Krieg, sie alle haben das Land gebeutelt und viele Familien beinahe ausgelöscht. Die Großmutter Dieu Lan, einst Kind einer wohlhabenden Familie, blickt dabei auf sehr schwerwiegende Entscheidungen in ihrem Leben zurück, sie hat mehrfach den Tod gesehen, zahlreiche Familienmitglieder verloren, beinahe auch sich selbst und bis zuletzt für ihre Kinder und das Überleben der Familie gekämpft. Ihre Enkelin Huong erzählt von allem was ihr gegenwärtig widerfährt. Sie vermisst ihre Mutter, die mit ihren Onkeln in den Krieg gezogen ist und wartet auf ihre Rückkehr. Es ist ein großes Buch, das mich nicht nur geschichtlich, sondern auch emotional gefordert und begeistert hat. Die Verzweiflung eines Kindes, einer Mutter und Großmutter und die tragische Geschichte Vietnams haben mich sehr mitgenommen und lange nicht losgelassen. Ich wusste recht wenig über dieses kleine Land und empfand die historischen Gegebenheiten eingebettet in diese sehr emotionale Geschichte sehr mitreißend und erschreckend. Hätte ich nur das Cover gesehen, hätte ich wahrscheinlich nie nach diesem Buch gegriffen, die Leseprobe und die ersten Seiten haben mich sofort getroffen. Sehr toll!

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Veröffentlicht am 16.12.2021

Die Geschichte Vietnams hautnah erleben

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Xin chào, Việt Nam! Der Gesang der Berge nimmt uns mit auf eine mitreißende, erschütternde, großartige Reise durch die Wirbelstürme der vietnamesischen Geschichte des 20. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt stehen ...

Xin chào, Việt Nam! Der Gesang der Berge nimmt uns mit auf eine mitreißende, erschütternde, großartige Reise durch die Wirbelstürme der vietnamesischen Geschichte des 20. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt stehen die junge Hoang (Spitzname Guave) und ihre Großmutter. Überhaupt ist dieser Roman ein Roman der starken Frauen, der sanfte Feminismus, der Mut zur Gleichberechtigung innerhalb der Familie, der ausgeprägte und hier nahezu als Selbstverständlichkeit dargestellte weibliche Bildungswunsch und -drang (in einer Zeit in der ein solcher in Europa z.B. häufig noch als Kuriosität angesehen wurde) lassen den Roman und die Erzählerinnen sehr modern und sehr erfrischend wirken und trotz seiner historischen Thematik äußerst gegenwärtig. Der Gesang der Berge ist ein Buch, das einfach sehr viel auch über das Heute zu sagen hat: über Risse und Verbundenheit in der Familie, über Vergangenheit und Zukunft, über Politik, Niedertracht und Egoismus, über Liebe, Hoffnung und Zusammenhalt.

Beim Lesen des Romans wird man wie ein Spielball durch die Widrigkeiten und leider sehr zahlreichen negativen Höhepunkte der vietnamesischen Geschichte getragen. Erzählt wird nicht chronologisch, Rückblicke der Großmutter in vergangene Zeiten wie z.B. die Landreform wechseln sich mit den Berichten der Enkelin über das zivile Leben im Schatten des Vietnamkrieges ab. Dabei spiegelt das Buch unglaublich gut in seiner Figurenkonzeption, seiner Erzählweise und seiner Kontextualisierung die Geschichte des Landes, seine Kultur und seine Werte wider. Der Roman ist häufig auf recht subtile Weise sehr kritisch, niemals ist die Ablehnung des politischen Systems plakativ oder plump, sie wird stets an Handlungen der Figuren oder Charakterisierungen angebunden.

Trotz der sehr tragischen Ereignisse, die sich hier auf der Inhaltsebene aneinanderketten, trotz der vielen verheerenden Einzelschicksale, die einen beim Lesen manchmal schon furchtsam in Erwartung des nächsten Schlages die Seite umblättern lassen, ist dieser Roman ein optimistischer und ein hoffnungsfroher. Bei aller Verzweiflung bleibt den Figuren und den Lesern immer der sprichwörtliche Silberstreif am Horizont – sicherlich auch einer der Gründe, warum man dieses Buch so ungern aus der Hand legen mag.

Ein toller, lehrreicher, horzionterweiternder Roman, der die Seele Vietnams offenzulegen versucht, bestechend besonders in der Darstellung der Zerrissenheit eines Landes, die sich bis in die Familien fortsetzt. Am Anfang vielleicht minimal verwirrend, wegen der vielen verschiedenen Figuren und auch zahlreicher vietnamesischer Ausdrücke, nimmt der Roman mit jeder Seite mehr Fahrt auf und lässt einen Teil der Familie von Guave und ihrer Großmutter werden.

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