Interessante Geschichten oberflächlich erzählt
Das Haus der FrauenDieser Roman spielt auf zwei Zeitebenen: Im Paris der Gegenwart kämpft die Anwältin Solene mit einer Depression. Der Versuch, durch eine ehrenamtliche Tätigkeit ihrem Leben wieder einen Sinn zu geben führt ...
Dieser Roman spielt auf zwei Zeitebenen: Im Paris der Gegenwart kämpft die Anwältin Solene mit einer Depression. Der Versuch, durch eine ehrenamtliche Tätigkeit ihrem Leben wieder einen Sinn zu geben führt sie als öffentliche Schreiberin in den „Palast der Frauen“, einen Ort, der Frauen verschiedenster Herkunft eine Zuflucht bietet und ihnen hilft, ihren Platz in der Gesellschaft zu finden. Zunächst ist sie skeptisch. Doch nach und nach gewinnt sie Zugang zu den Bewohnerinnen.
Der zweite Handlungsstrang erzählt von Blanche Peyron, einer Kommissärin der Heilsarmee, welche sich auch von ihrer schlechten gesundheitlichen Verfassung nie aufhalten lässt, wenn es darum geht, die Lebensbedingungen der Frauen im Paris der 1920er Jahre zu verbessern.
Blanche Peyron war sicher eine bedeutende Persönlichkeit und es ist schön, dass hier an ihr Werk erinnert wird. Die Schilderungen ihrer Taten fallen aber zu knapp aus und sind weitgehend vorhersehbar. Ich konnte daher keine rechte Beziehung zu ihr aufbauen.
Ähnlich, wenngleich nicht ganz so schlimm, ist es auch mit Solene. Sie blieb mir als Figur zu blass. Schade fand ich außerdem, dass sich unter den Bewohnerinnen des Palasts einige interessante Charaktere befinden, die aber ebenfalls nicht richtig zur Geltung kommen.
Ich denke, dieses Buch hätte mindestens doppelt so viele Seiten gebraucht, um der Geschichte wirklich gerecht zu werden.