Fünf Frauen-Schicksale stereotyp erzählt
Als das Leben vor uns lagSeinen Ausgang nimmt dieser Roman in einem Internat im Barcelona des Jahres 1950, wo Nonnen ein strenges Regiment führen. Fünf Mädchen kommen des nachts heimlich zusammen, um Wahrheit oder Pflicht zu spielen. ...
Seinen Ausgang nimmt dieser Roman in einem Internat im Barcelona des Jahres 1950, wo Nonnen ein strenges Regiment führen. Fünf Mädchen kommen des nachts heimlich zusammen, um Wahrheit oder Pflicht zu spielen. Doch ihre Mutprobe nimmt für eine von ihnen ein schlimmes Ende.
Über 30 Jahre später treffen die fünf von damals wieder aufeinander. Ihre Biographien haben unterschiedliche und teilweise überraschende Wege eingeschlagen und so werden an diesem Abend einige Konflikte ausgetragen und Geheimnisse aufgedeckt.
Diese Geschichte ist vor einem interessanten Hintergrund angesiedelt. Es werden beispielsweise der spanische Bürgerkrieg und vor allem die Franco-Diktatur thematisiert und dargestellt, wie diese sich auf die Bevölkerung auswirkten.
Die Schicksale der fünf Frauen gestalten sich abwechslungsreich. Die Autorin war offenbar darum bemüht, ein breites Spektrum an Lebenswegen und Persönlichkeiten abzubilden. Vielleicht hat aber gerade das dazu geführt, dass es mir schwerfiel, mich wirklich in die Protagonistinnen hineinzuversetzen oder gar mit ihnen zu identifizieren. Sie scheinen eher Schablonen als echte Menschen zu sein. Ihre Unterhaltungen wirken teilweise wie das Musterbeispiel eines „typischen Frauengesprächs“ und somit irgendwie blutleer und klischeehaft.
Zwar wird zwischendurch gelegentlich etwas Spannung erzeugt, vieles ist jedoch vorhersehbar.
Trotz eines vielversprechenden Auftakts konnte mich diese Erzählung daher nicht richtig packen.
Vielleicht ist die Lektüre für Spanierinnen, welchen die historischen Anspielungen näher gehen, oder für Frauen, die derselben Generation entstammen wie die Hauptdarstellerinnen, ergreifender. Für mich war sie alles in allem nur mittelmäßig.