Interessantes Thema, doch der Funke will nicht recht überspringen
Die EisbaroninIch habe schon einige Romane von Nicole C Vosseler gelesen, die mir großteils sehr gut gefallen haben. Besonders schön fand ich dabei immer ihre farbenfrohen und lebendigen Schilderungen ungewöhnlicher ...
Ich habe schon einige Romane von Nicole C Vosseler gelesen, die mir großteils sehr gut gefallen haben. Besonders schön fand ich dabei immer ihre farbenfrohen und lebendigen Schilderungen ungewöhnlicher Persönlichkeiten und exotischer Landschaften. Derartiges war hier jedoch leider maximal ansatzweise vorhanden.
Erzählt wird die Geschichte zweier Geschwisterpaare: Grischa und Katya sind aus der Enge eines ärmlichen Dorfes in Russland geflohen. Während Grischa rastlos ist und an keinem Ort allzu lange bleiben will, träumt Katya davon, mit Hilfe ihres besonderen Talentes, die Eigenschaften von Eis zu erspüren, ein lukratives Geschäft aufbauen zu können. Ihre Geschäftspartner werden schließlich die Brüder Christian und Thilo, die trotz ihrer unterschiedlichen Persönlichkeiten bei der Führung des familieneigenen Gemischtwarenladens ein eingespieltes Team sind.
Diese Grundidee wäre vielversprechend, führt die Handlung doch bisweilen in eine Welt der Kälte und des Eises, die in Romanen sonst selten besucht wird. Auch werden interessante Informationen eingeflochten, etwa dazu, in welch verschiedenen Erscheinungsformen Eis auftreten kann.
Dennoch wollte der Funke nicht recht überspringen. Wirklich spannende oder mitreißende Szenen kommen nur selten vor und machen einen zu geringen Teil des Inhalts aus. Hauptsächlich geht es um Gefühlswirrwarr und diverse Liebesbeziehungen. Dabei dreht sich vieles im Kreis und es gibt kaum echte Überraschungen. Da die Protagonisten außerdem zu schablonenhaft gezeichnet sind, fiel es mir schwer, mit ihnen mitzufühlen.
Das Ende ist dann sehr offen, was wohl an der geplanten Fortsetzung liegt. Diesbezüglich kann man natürlich unterschiedlicher Meinung sein. Ich persönlich finde es jedoch besser, wenn auch die einzelnen Teile einer Reihe jeweils in sich abgeschlossen sind.
Alles in allem handelt es sich hier also um einen vielleicht ganz netten, aber nicht gerade fesselnden Liebesroman.