Rasanter Abenteuerroman vor gewalttätiger Kulisse
Dieser Roman entführt ins Italien des Spätmittelalters, wo diverse gefährliche Banden für ständige Bedrohung und häufige Gewalttaten sorgen.
Lorenzo hat als Anführer einer Gruppe Bewaffneter die Aufgabe, ...
Dieser Roman entführt ins Italien des Spätmittelalters, wo diverse gefährliche Banden für ständige Bedrohung und häufige Gewalttaten sorgen.
Lorenzo hat als Anführer einer Gruppe Bewaffneter die Aufgabe, die künftige Schwiegertochter seines Arbeitgebers sicher nach Florenz zu bringen. Als er erfährt, dass diese entführt wurde, macht er sich auf eigene Faust auf den Weg, um sie zu retten. Er ahnt noch nicht, dass er bald selbst von einem Feind aus längst vergangenen Tagen verfolgt werden wird.
Auch die Nonne Magdalena ist in der Gegend unterwegs. Eine besondere Begabung ermöglicht es ihr, die Gedanken anderer Menschen zu lesen, sorgt aber auch dafür, dass sie sich nirgends richtig zugehörig fühlt.
Die grundlegende Konstruktion der Handlung hat mir gefallen. Es ist spannend zu beobachten, wie die verschiedenen Handlungselemente zueinander finden. Auch dass es kein klassisches Happy End gibt, ist stimmig.
Außerdem wird die Geschichte in einem flotten Stil erzählt, der immer wieder mit amüsanten Nebenbemerkungen gewürzt ist. Dabei wird die damalige Atmosphäre mit all ihren Schrecknissen gut eingefangen.
Für meinen Geschmack fällt jedoch die Schilderung diverser Gewaltexzesse und Schlachten zu ausführlich aus. Ich hätte es besser gefunden, wenn man noch mehr über die Protagonisten erfahren hätte und ihren Interaktionen mehr Platz eingeräumt worden wäre. Es treten nämlich einige interessante Persönlichkeiten auf, die - abgesehen von Magdalenas „siebtem Sinn“ (der für mich zu unrealistisch war) - nachvollziehbar gezeichnet sind. Insbesondere die Beziehungen zwischen Lorenzo und Magdalena, aber auch zwischen Lorenzo und Corto hätten genauer ausgeleuchtet werden können.
Für Fans rasanter Abenteuerromane ist dieses Buch nichtsdestotrotz lesenswert.