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Veröffentlicht am 29.05.2023

Die landwirtschaftliche Revolution und ihre Folgen

Sapiens - Die Falle
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In dieser zweiten Graphic Novel zu Yuval Hararis Beststeller "Eine kurze Geschichte der Menschheit" werden erneut spannende Fragen auf kreative und unterhaltsame Weise beantwortet.
Prof Harari und seine ...

In dieser zweiten Graphic Novel zu Yuval Hararis Beststeller "Eine kurze Geschichte der Menschheit" werden erneut spannende Fragen auf kreative und unterhaltsame Weise beantwortet.
Prof Harari und seine Nichte Zoe überlegen unter anderen, ob die Entstehung der Landwirtschaft tatsächlich so segensreich war, wie es zunächst schien, wieso jeder Gesellschaft eine erfundene Ordnung zugrunde liegt oder woher die Ungerechtigkeit in der Welt kommt.
Erneut begegnen sie dabei zahlreichen bemerkenswerten Figuren, wie einer teuflischen Weizenähre, den amerikanischen Gründervätern oder Detective Lopez, die diesmal gegen Doctor Fiction ermittelt.
Sie finden beispielsweise heraus, dass evolutionärer Erfolg nichts mit individuellem Glück zu tun hat, warum eine größere Bevölkerung nicht ohne Bürokratie auskommt, dass der Kodex Hammurabi und die amerikanische Unabhängigkeitserklärung einige Gemeinsamkeiten haben oder wo die Ursprünge des indischen Kastensystems liegen.

So enthält dieses Buch zahlreiche interessante und inspirierende Gedanken.
Wie bei dieser Art der Darstellung nicht anders zu erwarten, sind die Erläuterungen allerdings häufig oberflächlich und es wird nicht immer deutlich genug unterschieden, ob es sich bei einer Aussage nur um die Meinung des Autors oder um einen allgemeinen Konsens handelt.

Dennoch ist dieses Werk empfehlenswert, vor allem natürlich für jüngere Leser und Leute, die bisher wenig mit Wissenschaft am Hut hatten. Es bietet einen kurzweiligen Einblick in eine faszinierende Materie.

Veröffentlicht am 29.05.2023

Unvollständiges Finale

Schwert und Krone - Preis der Macht
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Der fünfte und letzte Teil dieser Reihe um Friedrich Barbarossa behandelt die Jahre 1167 bis 1181 – und endet damit neun Jahre vor dem Tod des großen Kaisers. Erklärt wird dies im Nachwort damit, dass ...

Der fünfte und letzte Teil dieser Reihe um Friedrich Barbarossa behandelt die Jahre 1167 bis 1181 – und endet damit neun Jahre vor dem Tod des großen Kaisers. Erklärt wird dies im Nachwort damit, dass der verbleibende Zeitraum bereits in der „Hebammen-Saga“ der Autorin behandelt worden sei. Ich finde es dennoch unbefriedigend, dass man „gezwungen“ werden soll, noch andere Bücher zu lesen, um ein vollständiges Bild zu erhalten.

Der Inhalt dieses Bandes als solches ist nichtsdestotrotz sehr interessant und erweckt eine bedeutende Epoche der deutschen Geschichte zum Leben:
Friedrich muss die wohl schwierigste Phase seiner Herrschaft überstehen. Gleich zu Beginn hat er keine andere Wahl als aus Italien zu fliehen, nachdem ein großer Teil seines Heeres von einer schrecklichen Seuche dahingerafft wurde, und auch in den folgenden Jahren erleidet er einige militärische und politische Niederlagen. Sein Verwandter und (einstiger) Verbündeter Heinrich der Löwe baut Macht und Einfluss unterdessen immer weiter aus, bis auch Friedrich erkennt, dass er ihm Einhalt gebieten muss.
In Meißen kann sich Marktgraf Otto inzwischen über den Erfolg des auf seine Initiative gegründeten Christiansdorf freuen. Doch auch seine Familie bleibt nicht von Dramen verschont.

Wieder wird aus zahlreichen verschiedenen Perspektiven berichtet, das „Kernpersonal“ ist diesmal aber etwas überschaubarer. Es treten hier keine großen Helden auf, fast jeder hat seine negativen Seiten. Dadurch wirkt die Darstellung sehr realistisch.
Generell ist es das erklärte Ziel der Autorin, so weit wie möglich verbürgte Geschichte zu erzählen und nur die Lücken mit Phantasie zu füllen.
Ihr Erzählstil ist dabei zwar eher distanziert, trotzdem wird die Atmosphäre der damaligen Zeit gut eingefangen. Gerade auch was die Schattenseiten betrifft, wie die Grausamkeit des Krieges oder die Rechtlosigkeit der Frauen.

Insgesamt wird die Reihe zu einem ganz stimmigen (wenn auch wie gesagt „unvollständigen“) Abschluss gebracht. Abgerundet wird sie außerdem durch eine umfangreiche Zeittafel, welche sich über die Romanhandlung hinaus bis ins Jahr 1215 (Krönung von Barbarossas Enkel zum deutschen König) erstreckt.

Veröffentlicht am 29.05.2023

Aus dem Leben eines Physikers

Und wenn es die Zeit nicht gäbe?
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Der italienische Physiker Carlo Rovelli, der gemeinsam mit Lee Smolin als Entwickler der Theorie der Schleifenquantengravitation gilt, beschreibt hier seinen Lebensweg vom rebellischen Jugendlichen zu ...

Der italienische Physiker Carlo Rovelli, der gemeinsam mit Lee Smolin als Entwickler der Theorie der Schleifenquantengravitation gilt, beschreibt hier seinen Lebensweg vom rebellischen Jugendlichen zu einem Physikprofessor, dessen Ideen sich teilweise immer noch vom Mainstream seines Fachgebietes unterscheiden.
Er erklärt, welchem Problem sich die gegenwärtige Physik gegenübersieht, warum die Schleifenquantengravitation dieses lösen könnte, worin deren Stärken im Vergleich zur konkurrierenden Stringtheorie bestehen und weshalb seiner Meinung nach die Zeit nicht als Variable in wissenschaftlichen Gleichungen auftauchen sollte. Daneben erläutert er unter anderem, wie Wissenschaft generell funktioniert (einschließlich einiger etwas übertriebener Lobeshymnen auf manche Kollegen) und hält ein Plädoyer für den Wert der Grundlagenwissenschaft.
Und das alles auf nur 200 kleinformatigen Seiten! Besonders in die Tiefe kann daher nicht gegangen werden und für meinen Geschmack nimmt das Drumherum in Relation zur Physik zu viel Raum ein.
Dennoch werden die Grundzüge ganz gut und anschaulich dargestellt und man kann etwas von der Faszination nachempfinden, die von der Befassung mit den Grundlagen der Physik ausgeht. Positiv finde ich weiters, dass der Autor auch Kollegen, die seine Ansichten nicht teilen, Wertschätzung entgegenbringt und explizit die Möglichkeit in Betracht zieht, dass auch er sich irren könnte.

Veröffentlicht am 29.05.2023

Über 100 Persönlichkeiten aus 12 Jahrhunderten

Menschen des Mittelalters
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Wie aus dem Vorwort hervorgeht, hat der Herausgeber dieses Werkes teilweise andere Vorstellungen vom Mittelalter als seine Historiker-Kollegen, sowohl was die zeitliche Einordnung als auch was das geistige ...

Wie aus dem Vorwort hervorgeht, hat der Herausgeber dieses Werkes teilweise andere Vorstellungen vom Mittelalter als seine Historiker-Kollegen, sowohl was die zeitliche Einordnung als auch was das geistige Leben betrifft. Seiner Meinung nach blieben die Hauptmerkmale des Mittelalters bis in 18. Jahrhundert hinein bestehen und er tritt auch der Vorstellung entgegen, das Mittelalter (nach „klassischer“ Definition) sei eine düstere, fortschritts- und bildungsfeindliche Zeit gewesen.
Diese Zusammenstellung von Männern und Frauen (und ein paar fiktiven Figuren), welche in etwa zwischen 350 und 1500 lebten, bewegt sich dennoch weitgehend entlang der üblichen Bahnen. Auf meist zwei bis drei Seiten werden mehr oder weniger interessante Biographien vorgestellt. Insgesamt hat das Buch aber über 400 (nicht wie angegeben 192) Seiten.
Die Auswahl ist dabei nicht ganz ausgewogen. Ein Großteil der Personen gehört in einen religiösen Kontext – als Mönche, Nonnen, Päpste, „Heilige“ etc. Gegenden wie Frankreich (angesichts der Herkunft der Autoren verständlich), Deutschland oder Italien sind eher überrepräsentiert, Nord- und Osteuropa kommen selten vor.
Insgesamt illustriert diese Zusammenstellung jedoch ganz gut, wie vielfältig die Welt des Mittelalters war und die zahlreichen großformatigen Bilder erhöhen den Unterhaltungswert.

Veröffentlicht am 29.05.2023

Etwas langweiliger Gerichtsthriller

Thirteen
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Strafverteidiger Eddie Flynn fällt aus allen Wolken, als er gebeten wird, sich an einem der spektakulärsten Prozesse der letzten Jahre zu beteiligen: Dem aufstrebenden Filmstar Bobby Solomon wird vorgeworfen, ...

Strafverteidiger Eddie Flynn fällt aus allen Wolken, als er gebeten wird, sich an einem der spektakulärsten Prozesse der letzten Jahre zu beteiligen: Dem aufstrebenden Filmstar Bobby Solomon wird vorgeworfen, seine Frau und seinen Bodyguard ermordet zu haben. Auf den ersten Blick scheinen alle Beweise gegen ihn zu sprechen, doch Eddie bemerkt bald einige Ungereimtheiten.
Der mysteriöse Joshua Kane ist inzwischen fest entschlossen, Teil der Geschworenen-Jury zu werden und bereit, dafür über Leichen zu gehen.

Diese Geschichte wird abwechselnd aus den Perspektiven von Eddie (in Ich-Form) und Kane erzählt. Dass der Killer hier nicht vor Gericht steht, sondern in der Jury sitzt, ist sicherlich eine kreative Idee. Es nimmt aber auch einige Spannung, wenn man schon von Anfang an weiß, wer der „Böse“ ist.
Außerdem sind besonders Kanes Parts über weite Strecken vorhersehbar, wenngleich es zumindest einige aufschlussreiche Rückblicke in die Vergangenheit gibt.
Die Kapitel aus Eddies Sicht haben mir deutlich besser gefallen. Er ist ein sympathischer Protagonist, der sich für seinen Klienten einsetzt, obwohl es zunächst aussichtslos scheint. Es ist interessant, ihn dabei zu begleiten, wie er gravierende Fehler während der Ermittlungen aufdeckt und seine eigenen Nachforschungen anstellt.
Dabei wirkt es allerdings oftmals unglaubwürdig, wie unprofessionell sich die Strafverfolgungsbehörden anstellen, und auch sonst gibt es einige unrealistische Handlungselemente und Widersprüche.
So werden hier zwar die Abläufe eines Geschworenen-Gerichtsverfahrens und die Arbeitsweisen der Strafverteidigung ganz gut dargestellt und es gibt vor allem gegen Ende ein paar packende Szenen. Für einen Thriller hat das Buch jedoch zu wenig Schwung und zu wenig echte Überraschungen zu bieten.

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