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Veröffentlicht am 15.12.2023

Auf einer Wallfahrt sollen zwei Seelen gerettet werden - Eine interessante Geschichte, die gekonnt dargestellt wurde

Der Teufel in der Flasche
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Inhalt: Günter Krieger erzählt seine Version von Friedrich de la Motte Fouqués "Geschichte vom Galgelnmännlein". Die junge Henriette begibt sich auf eine Wallfahrt, um für ihren kranken Vater Gottes Vergebung ...

Inhalt: Günter Krieger erzählt seine Version von Friedrich de la Motte Fouqués "Geschichte vom Galgelnmännlein". Die junge Henriette begibt sich auf eine Wallfahrt, um für ihren kranken Vater Gottes Vergebung zu erlangen. Begleitet wird sie von einem Verwandten, der ihr auf dem langen Weg seine Geschichte erzählt. Er hat seine Seele dem Teufel verkauft, glaubt sich verloren und hofft, bei der Aachener Heiligtumsfahrt Erlösung zu finden.

Bewertung: Man kommt schnell in die Geschichte hinein, denn sie beginnt aufregend mit einer Gewalttat. Immerhin befinden wir uns am Ende des 30jährigen Kriegs. Dieser ist ein Nebenthema in der Geschichte und man wird vom Autoren sehr gut und verständlich durch die für die Geschichte relevanten Ereignisse geführt. Auch der Einblick in die damalige Lebensweise war interessant. Die Aachener Heiligtumsfahrt muss damals ein höchstwichtiges Ereignis gewesen sein. Das fand ich beeindruckend dargestellt. Mir hat zudem die indirekte Erzählweise sehr gut gefallen, die vom Üblichen abweicht und mich daher überrascht hat. Henriette erzählt, was ihr erzählt wurde. Dabei wechselt die Perspektive von ihr, die die Reise berichtet, zum Blickwinkel ihres Begleiters, wenn seine Geschichte erzählt wird. Die Geschichte bietet viel Raum zum Nachdenken, Überlegen, Interpretieren. Ob man das genauso gemacht hätte, ob das alles so richtig ist, ob etwas oder jemand nicht eine zusätzliche Bedeutung haben könnte. So hat man die Erzählung zwar sehr schnell durchgelesen. Aber wenn man möchte, kann man noch länger darüber grübeln. Die Geschichte ist mit vielen Strichzeichnungen illustiert, die etwas grob, aber nicht unpassend sind.

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Veröffentlicht am 15.12.2023

Lohnt sich nicht zu lesen - Um die Romane von Ellen Berg mache ich in Zukunft einen Bogen

Ich will es doch auch!
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Eigentlich ist der Tipp zum Auftakt der Geschichte kein schlechter: dass man bei der Partnerwahl die eigenen Ansprüche überdenken sollte. Aber dass die Protagonistin Charlotte das ausgerechnet bei Uwe ...

Eigentlich ist der Tipp zum Auftakt der Geschichte kein schlechter: dass man bei der Partnerwahl die eigenen Ansprüche überdenken sollte. Aber dass die Protagonistin Charlotte das ausgerechnet bei Uwe versuchen möchte, ist schwer zu verstehen. Denn er kommt ihr beim ersten Treffen ziemlich dumm frivol als Konter auf ihr herrische Gehabe. Ich fand es nicht lustig und nach mehreren Vorwürfen von verschiedenen Personen an die Protagonistin, sie sei (in anderen Worten) chronisch untervögelt, wollte ich wissen, wann das Buch herausgekommen war: 2014. Ich hatte gedacht, es sei sehr, sehr viel älter. Aus der "guten alten Zeit", als es noch gesellschaftsfähig war, Frauen mit dem Vorwurf mangelnder sexueller Attraktivität mundtot zu machen. Bei der Geschichte mit dem Wasserrohrbruch / der Abflussverstopfung hatte ich zum ersten Mal den Gedanken: die (Autorin) hat von nichts eine Ahnung. Und der Gedanke tauchte immer wieder auf. Damit tat ich ihr aber Unrecht. Denn mit Klischees kennt sie sich aus, sowohl die Figuren, die Handlung als auch die Sprache betreffend. Der Handwerker ist ein Muskelberg, sein Verhalten auf den ersten Blick primitiv. Er kennt Fremdwörter nicht, aber er hat Humor und emotionale Intelligenz und in Wirklichkeit ist er ein verhinderter Architekt. Die Handlung hat keine wirklichen Überraschungen, außer wie plump die Erotik ist. Aber man weiß ja: solange beim Geschlechtsverkehr "tausend Sonnen explodieren", ist es immer noch nur Erotik. Auch der Rest von Text bedient sich geläufiger Phrasen und Ausdrücke und jedes Wort ist enthalten, das man erwartet, wenn ein Text "frech" oder "pfiffig" sein soll. Ich fand den Roman jedoch konventionell, fantasielos, altbacken. Weil ich den Roman freiwillig bis zum Ende gelesen habe, muss er auch sein Gutes haben. So kann ich nicht nur einen Stern vergeben, sondern es müssen zwei sein.

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Veröffentlicht am 15.12.2023

Story etwas dünn, aber bietet dennoch Denkanstöße und hat wunderschöne Illustrationen, die mich besonders beeindruckt haben

Das Wolfslied
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Inhalt: Das Bilderbuch illustriert das Wolfslied (Vargsången), das sich Astrid Lindgren als Schlaflied für Ronja Räubertochter ausgedacht hatte. Da ist einerseits der Wolf, der schrecklichen Hunger hat, ...

Inhalt: Das Bilderbuch illustriert das Wolfslied (Vargsången), das sich Astrid Lindgren als Schlaflied für Ronja Räubertochter ausgedacht hatte. Da ist einerseits der Wolf, der schrecklichen Hunger hat, und andererseits ein Mensch, der ihn zur Ablenkung füttert und ihm immer wieder sagt, er soll wegbleiben, weil das Kind würde er nie kriegen. Gedacht ist es für Kinder ab 5 Jahre.

Bewertung: Das Lied fand ich etwas dünn, um daraus ein Bilderbuch zu machen. Es ist eigentlich keine Geschichte, sondern es wiederholt zwei Szenen: der Wolf sucht was zu fressen; man füttert ihn und versichert dem Kind, es sei sicher. Möglicherweise wird diese Wiederholung der Szenen als beruhigend empfunden, was für eine Gutenachtgeschichte genau richtig wäre. Andererseits bietet das Buch trotz der dünnen Geschichte verschiedene Denkanstöße wie den, dass sich herausstellt, dass der Wolf selbst Kinder hat, oder die letzte Szene von Wölfen und Menschen im Wald, in der jede Partei für sich ist und die Nähe der anderen Partei ertragen kann. Ich finde es gut, dass man über das Buch reden kann. Die Illustrationen von Lena Sjöberg haben mir meistens sehr gut gefallen. Durch die Wahl von eher gedeckten, mit Nacht und Dämmerung assoziierten Farben für Szenen mit den Wolf wird das Bedrohliche der Geschichte aufgegriffen. Die Bilder sind jedoch nicht unheimlich, weil die Nacht für den Leser durchsichtig ist und es gibt viele dekorative Details im Wald wie Blumen und kleine Tiere zu entdecken. Den Wolf fand ich sehr schön gestaltet. In seiner Schlichtheit ist das Wesentliche aufgegriffen und es gibt genug Feinheiten wie Fell oder Zähne, um die Darstellung länger und näher betrachten zu wollen. Wie die Künstlerin den Blick und die Körperhaltung von Tier und Mensch darstellt, ist es ihr sehr gut gelungen, Gefühle zu vermitteln. Wie sich Erwachsene und Kinder aufeinander konzentrieren, wirkt sehr vertraut, intim und sicher. Wieder unterstreicht die Wahl warmer Farbtöne wie von einem Kaminfeuer beleuchtet diesen Eindruck. Zusammengefasst hat mir das Buch sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 15.12.2023

"Nathan Kantereit" ist etwas Besonderes für mich - Eine großartige Novelle über den Wendepunkt eines Lebens

Nathan Kantereit
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Mir hat die Novelle hervorragend gefallen.

Das lag einerseits an der Sprache, die sehr klar ist. Die Autorin Co Winterstein versteht es, mit wenigen Worten Personen, Sachverhalte, Handlungen, Gedanken ...

Mir hat die Novelle hervorragend gefallen.

Das lag einerseits an der Sprache, die sehr klar ist. Die Autorin Co Winterstein versteht es, mit wenigen Worten Personen, Sachverhalte, Handlungen, Gedanken und Gefühle anschaulich zu machen und zu verdeutlichen. Die Vorstellungskraft wird hervorragend angeleitet.

Andererseits mochte ich die sehr respektvolle Darstellung des Nathan Kantereit, die ohne Klischees auskommt. Es wird bald klar, dass mit ihm etwas nicht stimmt. Jedoch wird ebenso deutlich, dass er sein Leben im Griff hat und es darüberhinaus mit Qualität erfüllt. Trotzdem wird man dahin geführt, diesem sympathischen Menschen etwas mehr Freude zu wünschen.

Die Geschichte ist kurz (88 Seiten inklusive Autoren- und Illustratorenbiographien, Danksagung, Bilderverzeichnis und Bilder) und daher hatte ich keine Überraschungen erwartet. Dennoch fand die Autorin Raum auch dafür. Besonders positiv überrascht hat mich der Ausgang der Geschichte. Erwartet hatte ich ein tragisches Ende, denn was kann dabei herauskommen, wenn man sich in ein Gemälde verliebt? Doch für mich klang das Ende ziemlich vielversprechend. Ich habe es und die darin liegende Botschaft gemocht: "Wer geboren werden will, muss eine Welt zerstören". Dieses Zitat von Hermann Hesse macht den Auftakt der Novelle und bildet gleichzeitig ihren Rahmen.

Ich mochte ebendso, dass die Darstellung so konzipiert ist, dass auf Dingen, die nicht jeder kennen kann, kein Verständnis für die Geschichte aufgebaut wurde. Nathan ist Museumswächter und interessiert sich selbst sehr für Kunst. Daher wurden viele Künstler und Kunstwerke genannt und Bezug auf sie genommen. Ich denke, dass jemand, dem diese bekannt sind, die Novelle noch lieber mögen würde wegen der Bilder, die er dabei im Kopf hat. Wenn man sie jedoch nicht kennt, versteht man dennoch, was Nathan begeistert und was ihm missfällt. Man lernt ihn kennen.

Mir hat zudem die Aufmachung des Buchs sehr gefallen, die im Verlag hibana vielleicht so üblich ist. Die ersten und letzten Seiten sind farbig bzw. enthalten Gemäldedrucke. Weitere Gemälde von Till Gerhard, von dem auch das Cover stammt, sind im Inneren abgedruckt. Ich stimme der Beschreibung seiner Werke zu, die in seiner Biografie enthalten ist. In seinen Bildern lösen sich tatsächlich die Grenzen zwischen Realität und Fiktion auf. Das geschieht ganz subtil durch Farben, die nicht ganz der Realität entsprechen, sondern einen Hauch psychedelisch sind. Oder Formen, die man im Detail so nicht erwarten würde; die den Blick anziehen und der Wahrnehmung eine Wendung geben. Ein weiteres nettes Detail war, dass bei den Buchstabengruppen st und qu die beiden Buchstaben mit einem Schnörkel verbunden waren.

Insgesamt war das Buch etwas Besonderes für mich.

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Veröffentlicht am 15.12.2023

Ein Roman aus vielen Episoden, denn Begegnungen erfordern Reisen und Umbrüche - Interessante Einblicke in Länder, Kulturen, Menschenleben

Begegnungen
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Sprachlich hat mir der Roman weniger gefallen. Das betrifft einmal die Wortwahl, die etwas altmodisch wirkt. Dann finden sich etliche Fehler (Worte doppelt oder fehlend). Die Sätze sind oft unnötig verschachtelt ...

Sprachlich hat mir der Roman weniger gefallen. Das betrifft einmal die Wortwahl, die etwas altmodisch wirkt. Dann finden sich etliche Fehler (Worte doppelt oder fehlend). Die Sätze sind oft unnötig verschachtelt und kompliziert wie auch die Darstellung teils unnötig mit Details und Angaben überfrachtet ist.

Inhaltlich fand ich den Roman allerdings interessant. Er ist abwechslungsreich, weil zahlreiche Episoden in ganz unterschiedlichen Settings geschildert werden. Einerseits erzählt Amritha, wie sie als Kind Mitte der 1960er Jahre in Indien gelebt, dann nach England übergesiedelt und schließlich dort aufs College gegangen ist. Danach erzählt Derek von der Zeit, als er mit der Seefahrt abgeschlossen hatte und versuchte, sich ein neues Leben aufzubauen. Er reiste, probierte sich beruflich aus, lernte Frauen kennen. In diesen Episoden ergeben sich aus den Reisen, Umzügen, Umbrüchen immer neue Begegnungen und Abschiede. Von Menschen, von Erwartungen, von der Vergangenheit, an der man hängt. Diese Begebenheiten sind allein schon interessant wegen der vielfältigen Einblicke in fremde Länder und Kulturen oder die nähere Vergangenheit Deutschlands. Andererseits ist es Dierk Breimeier gelungen, die Szenen, in denen sich wiederholt die Leben der beiden Protagonisten fast berühren, magisch und dennoch glaubwürdig darzustellen. Man ist gewillt ihm zu glauben, dass das Leben tatsächlich solche wahnsinnigen Zufälle bereit hält; dass man sich über 100 Meter hinweg auffallen und ein Jahrzehnt später immer noch an diese flüchtige Begegnung erinnern kann. Auf ähnliche Weise sind die beiden Lebensentwürfe von Amritha und Derek ungewöhnlich genug, um spannend zu sein, aber bodenständig und gewöhnlich genug, um realistisch zu wirken. Im Verlauf deutet sich das Ende ganz grob bereits an, auch wenn die näheren Umstände nicht erahnt werden können. Es ist nur so, dass Derek wesentlich älter ist als Amritha und so wird das Ganze keine Liebesgeschichte, wie man zu Beginn vielleicht glauben möchte.

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