Tante Liesbeth ist gestorben und hat Evi, ihrer Schwester und ihrem Vater ein kleines Vermögen hinterlassen. Das Erbe dürfen sie erst antreten, nachdem jeder von ihnen eine Aufgabe erfüllt hat. Die alleinerziehende Evi soll für drei Wochen Campen fahren. Mit im Gepäck ist die 14-jährige Tochter. Als Urlaubsziel haben sie sich die wunderschöne Ostseeinsel Rügen ausgesucht.

Evi lebt seit drei Jahren getrennt vom Vater ihrer Tochter und die Scheidung ist immer noch nicht durch. Neben diesem Problem kommt ihre alles einnehmende Selbstständigkeit und die schwierigen Beziehung zur pubertierenden Tochter hinzu. Da kommt ein Urlaub gerade recht, um den Kopf frei zu kommen. Wird Evi auf dem Campingplatz Ruhe und Erholung finden oder wird der Urlaub ein Desaster werden?

Die Autorin Sandra Poppe versteht es, recht alltägliche Geschichten an einem ganz besonderen Setting zu erzählen. Camping ist ja nicht jedermanns Sache: entweder man liebt es oder man hasst es. Mich konnte das ungeschönte Leben auf dem Campingplatz jedoch begeistern, da ich in früheren Jahren selbst regelmäßig campen war. Sehr gut gefallen hat mir der leichte und sehr humorvolle, dabei aber auch tiefgründige Schreibstil. Die Figuren sind gut, interessant und meist sympathisch gezeichnet, ein paar skurrile Charaktere dürfen ebenso nicht fehlen und haben zur Unterhaltung beigetragen. Neben Evis Selbstfindung und Erholungspotenzial kommt auch die Männerwelt nicht zu kurz. Evi's Talent, in fast jedes Fettnäpfchen zu treten, war dabei nicht nur hilfreich sondern ebenso sehr amüsant.

Sehr gern verfolgt habe ich den regelmäßigen Schlagabtausch zwischen Mutter und Tochter und dabei die Höhen und Tiefen ihrer Beziehung. Mutter sein ist nicht leicht, doch während der Pubertät sind da auch viele aufreibende Gefühle im Spiel. Sandra Poppe hat dazu schöne Momente und Szenen eingefangen und als Außenstehende:r ist es amüsant darüber zu lesen, jedoch ist einem der Wahrheitsgehalt sehr wohl bewusst.

Fazit: Eine herrliche, humorvolle und herzliche Geschichte mit kleinen Dramen, die an einem ganz besonderen Ort spielt. Mich konnte Sandra Poppe mit ihrem Schreibstil wieder sehr begeistern.

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Die Schwestern Benni und Tilda Kesselmeier machen ihren Spitznamen alle Ehre. Die kleine Benni hinterlässt überall Chaos und für ihr Alter ist sie manchmal schon recht anstrengend und schwierig. Die größere Schwester Tilda ist von dem Ganzen meist nur genervt. Gut, dass sie für ein paar Tage ins Ferienlager fahren kann. Benni bockt derweil rum, aber es wird ihr schnell furchtbar langweilig. Bei ihren Tanten kann sie die geheimnisvolle Anita treffen, mit der sie sich hoffentlich schnell anfreunden wird.

Das Buch umfasst 80 Seiten und ist für Kinder ab 7 Jahren zum Selberlesen gut geeignet. Aber auch jüngere Kinder werden der Geschichte beim Vorlesen folgen können. Das Buch wurde von den finnnischen Autorenschwestern Tiina und Sinikka Nopola geschrieben, die in ihrem Heimatland sehr erfolgreich sind. Ich hätte bei den Namen der Figuren nur nicht unbedingt auf Finnland getippt. Die Zeichnungen sind sehr passend zur Handlung, sie sind lustig anzuschauen und zeigen mal nicht nur wunderschöne Menschen, sondern sehr unterschiedliche Charaktere. Die Tanten sind nämlich mollig,  die Eltern ziemlich lang geraten und der Polizist Herr Plautzberger hat wirklich ne ganz schöne Plautze. Sehr gut gefallen haben uns auch die lustigen Dialoge, die mit dem Missverständnis um Anita einhergingen.

Fazit: Lustige Sommergeschichte für die ganze Familie mit tollen und zahlreichen Illustrationen.

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Die Geschichte von Jane und Jamie hat mich wirklich überrascht. Sie beginnt in der Teenagerzeit der beiden und geht weit über zehn Jahre. Aus wechselnder Sicht der beiden erfährt man zunächst, wie Jane als beste Freundin von Jamie's Schwester fast wie ein Familienmitglied in deren Familie aufwächst. Zarte Liebesgefühle zwischen den beiden erwachen erst nach und nach. Als sie sich zueinander bekennen, ist es wie ein Rausch. Doch andere, ihnen nahestehende Menschen leiden und bald kommt es zur Tragödie, auf der noch so einige Katastrophen folgen.

Die Wendungen in der Geschichte sind gut gelungen und für mich sehr glaubhaft rübergebracht worden. Die Übergänge waren manchmal etwas abrupt, aber nachvollziehbar. Die Autorin hat einen sehr spannenden und mitreißenden Schreibstil, so dass sich das Buch bei mir quasi zu einem Pageturner entwickelt hat. Jane und Jamie sind ein ziemlich sexbesessenes Paar und sie definieren ihre Beziehung mitunter auch sehr stark über den Sex. Ich mag schon mal erotische Handlungen, jedoch wurden mir die übertrieben vielen Sexszenen dann irgendwann zu viel.

Fazit: Eine Geschichte um eine fast toxische Liebe, einhergehend mit vielen Emotionen, die aber auch sehr traurig und dramatisch ist. Zudem fand ich sie überraschend und wendungsgeladen. Jane und Jamie haben sich gefunden und werden sich für immer haben. Eine tolle, emotionsreiche Lovestory, die mich bis zum Schluss fesseln konnte.

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"Großvaters Walnuss" ist ein Kinderbuch, in dem das Leben des Menschen anhand einer Walnuss, die zu einem kräftigen, später dann knorrigen Baum heranwächst, verglichen wird. Die Enkelin Emilia muss langsam Abschied von ihrem Opa nehmen. Doch zuvor hat sie von ihm eine Walnuss geschenkt bekommen und als daraus ein kleines Bäumchen entsteht, erklärt ihr der Großvater, wie sie es zu pflegen hat. Anhand seines eigenen Walnussbaumes erzählt er von seinem Leben.

Die Geschichte ist zum Vorlesen für Kinder ab 4 Jahren gedacht. Mein Kind ist sieben Jahre alt und hat aufmerksam der Erzählung gelauscht und die Bilder betrachtet. Doch Fragen wurden danach keine gestellt, denn traurige Geschichten gehen meinem Kind immer sehr nahe. Wenn  vielleicht gerade ein geliebter Menschen von einem gegangen ist, kann das Buch sehr hilfreich sein, um mit dem Kind über das Thema zu reden. Es verdeutlicht, dass diese Menschen ein Teil von einem bleiben, auch wenn sie nicht mehr da sind.

Die Bilder nehmen meist die gesamte Doppelseite ein. Sie sind recht schlicht gehalten und wirken teilweise melancholisch und dunkel. Trotzdem gefallen mir die Illustrationen sehr gut, denn sie sind irgendwie besonders. Der Textanteil ist sehr gering. Das, was zwischen den Zeilen steht, wird im Bild dargestellt.

Fazit: Traurige und rührende Geschichte über den Kreislauf des Lebens, die in ruhigen und zurückhaltenden Worten erzählt wird. Mir als Erwachsene hat das Buch sehr gut gefallen, besonders auch die Stimmung, die in diesem Buch herrscht. Doch aufgrund der Thematik ist es nicht für alle Kinder geeignet bzw. nicht leicht zu verstehen.

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Die Henne Mascha ist sehr stolz darauf, dass sie ihr erstes Ei gelegt hat. Doch was macht da die Bäuerin? Klaut ihr das Ei einfach weg? Das geht doch noch! Somit hat Mascha einen Plan: sie wird ihre Eier zukünftig verstecken...

Das Buch wird für Kinder ab 4 Jahren empfohlen, doch auch mein siebenjähriges Kind hatte sichtlich Spaß bei der Lektüre.

Das Buch lässt sich total gut anschauen. Die Bilder sind alle herzallerliebst und voller Details.  Somit gibt es viel zu entdecken. Die Seitengestaltung ist dabei sehr unterschiedlich: mal nimmt das Bild die ganze Seite ein und manchmal findet man viele kleine Bilder auf der Seite. So wird auch mit dem Text verfahren. Auf jeder Seite gibt es unterschiedlich viel Text und dieser steht auch immer an einer anderen Stelle bzw. ist den Bildern angepasst.

Wir finden die Gestik und Mimik der Tiere und der Bäuerin so toll. Alle Figuren werden freundlich und friedlich dargestellt. Hier herrscht (bis auf die fehlenden Eier) noch heile Welt, was für ein Kinderbuch auch mal sehr angenehm ist. Außerdem gibt es sehr lustige Wortspielereien mit "Ei" (Verstecker-Ei, Schummel-Ei, Flieger-Ei). Darauf muss man erstmal kommen. Die Sprüche rund ums Ei wie zum Beispiel "Ach du dickes Spiegelei!" und "Ei Ei Käptn" sind auch so wunderbar passend.

Alles in allem ein wirklich tolles Buch, welches man gern öfters in die Hand nimmt, sowohl zum Anschauen als auch zum Lesen.

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