Wunderbar geschrieben
Was wir sehen, wenn wir liebenObwohl es nicht die Spannung wie ein Krimi besitzt, konnte ich gar nicht aufhören dieses Buch zu lesen! Ich habe mich so wohl gefühlt in Teresas Welt. In der sie sich selbst offensichtlich nicht mehr so ...
Obwohl es nicht die Spannung wie ein Krimi besitzt, konnte ich gar nicht aufhören dieses Buch zu lesen! Ich habe mich so wohl gefühlt in Teresas Welt. In der sie sich selbst offensichtlich nicht mehr so ganz zurecht gefunden hat, nachdem sie all ihre Erinnerungen an die letzten 5 Jahre bei einem Sturz die Treppe runter verloren hat.
Was die ganze Sache noch komplizierter macht: anscheinend hat die Teresa von jetzt nur noch sehr wenig zu tun mit der Teresa von 2014. Andere Wohnung, anderer Job, anderer Freundeskreis. Und wie es zu diesem Umschwung innerhalb der letzten Jahre gekommen ist, versucht sie nun heraus zu finden.
Ihre Methode dabei besteht hauptsächlich darin, ihre Erinnerungen irgendwie anzustoßen und zum Zurückkommen zu bewegen. Sie trifft sich zwar auch mit Leuten aus ihrer Vergangenheit, aber das sind mehr so halbherzige Versuche, nach denen sie keinen Deut schlauer ist als vorher. Ich als Pragmatikerin wäre das ganz anders angegangen. Ich hätte alle meine Bezugspersonen gelöchert, was seither so alles passiert ist. Hätte Notizen gemacht und Timelines erstellt und versucht Zusammenhänge herzustellen. Was ist in meinem Leben passiert, wodurch dieses und jenes passiert ist? Welche Sache könnte eine andere Sache nach sich gezogen haben?
Ein einschneidenes Ereignis ist ja tatsächlich in Teresas Leben passiert, mit dem sie sich nun erneut schmerzhaft auseinander setzen muss. Worum es dabei im Detail geht, und ob sie ihren Henry wiederfinden wird, möchte ich natürlich nicht verraten. Das soll jeder selbst lesen, und in den Genuss von Kristina Moningers unglaublich tollen Schreibstil kommen! Der hat mir auch über die am Ende doch etwas langgezogene Geschichte hinweg geholfen.