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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.05.2022

Leben in Wien zur Zeit des 1. Weltkriegs

Die Frauen von Schönbrunn (Die Schönbrunn-Saga 1)
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Mein Interesse für dieses Buch wurde hauptsächlich dadurch geweckt, dass ich den Tiergarten Schönbrunn sehr gut kenne und es spannend fand, mehr darüber zu erfahren.

Nach dem Lesen kann ich sagen: selbst ...

Mein Interesse für dieses Buch wurde hauptsächlich dadurch geweckt, dass ich den Tiergarten Schönbrunn sehr gut kenne und es spannend fand, mehr darüber zu erfahren.

Nach dem Lesen kann ich sagen: selbst wenn dem nicht der Fall ist, bekommt der/die Leser/in hier einen sehr gut geschriebenen Einblick in das Leben der einfachen Menschen zur Zeit des ersten Weltkrieges. Und das war wahrlich kein einfaches Leben, obwohl es Emma mit einer festen Anstellung und einem Dach über dem Kopf noch verhältnismäßig gut getroffen hat. Dennoch reicht das Geld hinten und vorne nicht, und Lebensmittel gibt es sowieso kaum zu kaufen. Wenn ich daran denke, dass diese Generation 20 Jahre später noch einmal solch schwierigen Jahre durchstehen mussten... Zum Glück wussten sie das damals noch nicht!

Ein bisschen schade fand ich es ja, dass die Elefanten nur wirklich kurz drin vorkommen. Dabei hatte ich aufgrund des Covers gedacht, darum geht es hauptsächlich. Doch Emma verbringt stattdessen viel Zeit mit der Orang-Utan-Dame Fanny, und erkennt dass sie ein Lebewesen mit ähnlichen Bedürfnissen wie ein Mensch ist

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Veröffentlicht am 16.04.2022

Ein Sommer voller Jungs, Kirschen und Musik

Schallplattensommer
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Es ist ein Sommeroman, aber keineswegs leichte Kost. Doch für leichte Kost ist Alina Bronsky nun auch wahrlich nicht bekannt. Für (Lebens-)Geschichten von leicht skurillen Personen schon eher. Und genau ...

Es ist ein Sommeroman, aber keineswegs leichte Kost. Doch für leichte Kost ist Alina Bronsky nun auch wahrlich nicht bekannt. Für (Lebens-)Geschichten von leicht skurillen Personen schon eher. Und genau das bekommt man hier. Wir begleiten Maserati (nein, der Name wird nicht näher erklärt) einen Sommer lang, in dem sie neue Bekanntschaften macht und alte verliert. Oder vielleicht doch nicht? Alina Bronsky lässt da einiges offen, auch so ein Stilmittel von ihr. Jedenfalls bin ich am Ende des Romans leicht unbefriedigt und würde nur zu gerne wissen, wie es denn nun weitergehen wird in Maseratis Leben...

Auf den ersten Blick würde man das Buch wohl dem Genre "Coming-of-Age"-Roman zuschreiben, allerdings impliziert das, dass der/die ProtagonistIn im Laufe der Geschichte erwachsen wird. Ich denke, Maserati war bereits zu Beginn 'erwachsen', obwohl sie da erst 16 ist. Was sie alles an Last & Bürde schultern muss (und es ohne auch nur drüber nachzudenken auch tut), ist mehr als so mancher erwachsene Mensch.

An einer Stelle im Buch wird Maserati in Bezug auf einen anderen Dorfbewohner gefragt "was ist seine Geschichte?" Sie zuckt bloss mit den Achseln und meint, nicht jeder hätte eine Geschichte. Da bin ich allerdings anderer Meinung, und sowohl besagter Dorfbewohner als auch sie selbst - aber auch die anderen Personen in diesem Roman - habe alle ihre ganz eigene Geschichte.
Ich hab diese sehr gern verfolgt, auch wenn ich nur einen kleinen kurzen Einblick erhalten habe. Doch allein schon der Schreibstil von Alina Bronsky macht es wert, "Schallplattensommer" zu lesen.

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Veröffentlicht am 25.03.2022

Bela bei der Monster-Con

Ich und meine Chaos-Brüder – Ein Hoch auf uns! (Ich und meine Chaos-Brüder 5)
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Meine Jungs - und auch ich - freuen uns immer wenn es was Neues von den Chaos-Brüdern zu lesen gibt. Das verspricht immer eine perfekte Mischung aus Action und Spaß. Das gilt genauso für den 5. Band "Ein ...

Meine Jungs - und auch ich - freuen uns immer wenn es was Neues von den Chaos-Brüdern zu lesen gibt. Das verspricht immer eine perfekte Mischung aus Action und Spaß. Das gilt genauso für den 5. Band "Ein Hoch auf uns", in dem Bela auf eine Monstermesse geht und hofft, dort einen begehrten Preis zu ergattern.

Da er dort mit dem Kioskbesitzer Lollo hingeht, kommen die beiden anderen Brüder Ben und Henry viel zu kurz in diesem Buch, und es gibt auch nur wenig Brüder-Interaktion (nur beim anfänglichen Zahnarzt-Besuch). Dennoch ist das sicher ein Buch, dass die kleinen Fans mehrmals lesen werden und das sich sehr gut in die bisherige Reihe einfügt.

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Veröffentlicht am 13.03.2022

The nicest guy in Rock

Der Storyteller
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Bei meinem unweigerlichen Googeln während des Lesens dieses Buches, stieß ich auf die Schlagzeile "Dave Grohl, the nicest guy in rock". Das hätte ich vorher schon unbesehen geglaubt, nach diesem Buch aber ...

Bei meinem unweigerlichen Googeln während des Lesens dieses Buches, stieß ich auf die Schlagzeile "Dave Grohl, the nicest guy in rock". Das hätte ich vorher schon unbesehen geglaubt, nach diesem Buch aber umso mehr. Er wirkt absolut bodenständig, vergisst nie seine Liebsten und hat das Herz wirklich am richtigen Fleck. Besonders herzlich zu lesen fand ich die Kapitel, wo Dave Grohl selbst zum Fanboy wird und seine (Rock)-Helden trifft. Dass er mit Paul McCartney so eine enge Freundschaft pflegt war mir gänzlich unbekannt, aber es ist toll zu sehen wie sich solche Superstars unterschiedlicher Generationen untereinander anfreunden und zusammen abhängen.

Von seiner Zeit mit Nirvana erzählt Dave Grohl leider sehr sehr wenig, gerade da hatte ich mir deutlich mehr erwartet. Irgendwie wirkten die Bandmitglieder auch viel mehr wie Arbeitskollegen als Freunde, vor allem auch im Vergleich zu seinen Erzählungen von seiner Band "Scream" zuvor und den "Foo Fighters" im Anschluss. Doch dann erwähnt Grohl am Ende noch einmal, dass nicht ein Tag vergeht, an dem er nicht an Kurt Cobain denkt - also waren sie wohl doch ziemlich dicke, und ich habe das falsch eingeschätzt.

Eigentlich wollte ich in dieser Rezension unbedingt erwähnen, dass das hier keine umfassende Biografie von Dave Grohl ist, sondern er hier vielmehr einzelnen Anekdoten aus seinem gesamten Leben (und zwar tatsächlich von der Kindheit bis ca. zum Zeitpunkt, an dem er das Buch begann) mit uns teilt. Dann aber schaute ich noch einmal genauer auf den Titel und die Kurzbeschreibung. "Storyteller". Grohl will uns also gar nicht sein komplettes Leben zu Füßen legen, sondern uns mit Geschichten - die eben aus seinem persönlichen Erfahrungsschatz stammen - ein bisschen unterhalten. Wie bei einigen anderen Künstlern war das sein Corona-Lockdown-Projekt, und es ist ihm sehr gelungen. Denn auch wenn es nicht umfassend ist, so ist es doch durchgehend interessant und gab mir einen sehr guten Einblick darauf, was für ein Mensch hinter dem Titel "the guy from Nirvana" steckt. Und die vielen enthaltenen Fotos sind auch ein echtes Highlight!

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Veröffentlicht am 22.02.2022

Wohin im Alter

Heimvorteil
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Jutta ist seit 10 Jahren Witwe und seit kurzem auch in Rente. Eigentlich könnte das Leben jetzt mal so richtig losgehen, doch nach Meinung ihrer Kinder sollte sie sich nun mal Gedanken um einen Platz im ...

Jutta ist seit 10 Jahren Witwe und seit kurzem auch in Rente. Eigentlich könnte das Leben jetzt mal so richtig losgehen, doch nach Meinung ihrer Kinder sollte sie sich nun mal Gedanken um einen Platz im Altersheim machen. Wo sie doch in letzter Zeit auch immer vergesslicher zu werden scheint. Jutta ist zwar empört, beschließt aber, die Möglichkeiten mal in Augenschein zu nehmen. Lieber jetzt noch selbst entscheiden statt später auf das Wohlwollen der Kinder angewiesen zu sein.

Und so startet eine recht unterhaltsame Tour, bei der Jutta die diversen Unterkünfte begutachtet. Susanne Fröhlich übertreibt sicherlich hier und da in ihrer Figurenzeichnung (z.B. in WG), und manche Freundschaften werden auch sehr rasch sehr eng (wer fährt schon mit seiner Schwimmlehrerin mal spontan auf einen Road Trip?), aber insgesamt hat sie einen wirklich unterhaltsamen Roman geschrieben über ein Thema, dass viele irgendwann mal betreffen wird. Wohin im Alter? Mir persönlich gefällt ja eine WG wie bei den Golden Girls am besten!

Von Susanne Fröhlich habe ich zuvor schon die gesamte Reihe um Andrea Schnidt verschlungen. Auch in diesem Buch bleibt sie sich ihrem generellen Stil und Ton treu.
Diesmal allerdings griff ich zum Hörbuch. Da es von ihr selbst gelesen wurde, dachte ich mir "Toll, der Autor kann so etwas ja immer am besten rüberbringen." Das war hier dann aber doch nicht der Fall, da Susanne Fröhlich eine eigentümlich Intonation hatte. Die ist zwar nicht total monoton, aber eben auch nicht immer passend zu dem jeweiligen Dialog (oder oft auch Monolog), den sie da vorliest. Es klingt sehr oft eigenwillig abgehakt. Das hat mich anfangs sehr gestört, später nur noch ein bisschen. Doch beim nächsten Mal werde ich lieber gleich wieder zur Printausgabe greifen.

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