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Veröffentlicht am 29.12.2019

Briefe an den Weihnachtsmann

Das Weihnachtswunder von Pleasant Sands
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Was macht so ein Laden für Weihnachtsschmuck eigentlich von Silvester bis Halloween? Lange Urlaub? Oder verkauft der auch Valentinsherzen, Osterdeko und Muttertagsgeschenke? Angela Carson jedenfalls schreibt ...

Was macht so ein Laden für Weihnachtsschmuck eigentlich von Silvester bis Halloween? Lange Urlaub? Oder verkauft der auch Valentinsherzen, Osterdeko und Muttertagsgeschenke? Angela Carson jedenfalls schreibt kaum noch schwarze Zahlen mit ihrem kleinen Laden 'Heart of Christmas', den schon ihre Ururgroßmutter eröffnet hat. Als dann noch ein großer Diskounter für Weihnachtskitsch in der selben Kleinstadt seine Pforten öffnet, werden ihre Umsätze kleiner und kleiner...

Dem billigen Plastik-Ramsch von "Christmas Galore", das dann nur ein Weihnachten lang hält, kann ich angesichts der immer wichtiger werdenen Thematik um Nachhaltigkeit nur schwer was abgewinnen. Allerdings würde ich wohl auch kaum nur sehr hochpreisige Dekostücke kaufen wollen und können. Insofern frage ich mich wirklich, wie es Angela so lange geschafft hat, ihren Laden über Wasser zu halten (was sie nach dem Weihnachtsgeschäft im Laden anbietet wird tatsächlich nie erklärt). Aber nun scheint ja wirklich Schluss zu sein mit dem Erbe ihrer geliebten Oma Grace. Oder hat sie doch noch einen Geistesblitz?

Es wird wohl kaum einer Leserin die vielen Parallelen zum Film "E-Mail für dich" entgangen sein, bis hin zum Krankheitsbesuch mit Blumenstrauß. Da ich diesen Film wirklich liebe, haben mich diese auch nicht gestört. Nur haben auch die beiden Charaktere (bzw. deren Darsteller) mit ihren kleinen Eigenarten einen großen Teil des Charmes der Geschichte ausgemacht - und genau diesen habe ich bei Angela und Geoff ein bisschen vermisst. Dennoch waren sie beide sehr sympathische Figuren, nur eben ein bisschen fad. Auch die Geschichte zog sich in der ersten Hälfte des Buches extrem hin, ohne dass groß etwas voran ging in der Handlung. Das ist im Grunde auch mein größter Kritikpunkt an diesem Roman, der zu Sterneabzug führte.

Ansonsten ist es eine weitere nette Weihnachtsromanze aus der Feder von Nancy Naigle, die das Thema "Liebe an Weihnachten in einer US-Kleinstadt" immer wieder neu variiert, und - trotz der Kritik - mich ganz gut unterhalten konnte.

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Veröffentlicht am 23.12.2019

Rapunzel mit verfilzter Story

Rapunzel, mein (Ein Grall-und-Wyler-Thriller 2)
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Ich habe den Vorgängerband nicht gelesen, was für das Verständnis für diesen Fall auch nicht notwendig ist. Es würde aber sicher helfen, um die beiden Protagonisten Rabea Wyler und vor allem Jan Grall ...

Ich habe den Vorgängerband nicht gelesen, was für das Verständnis für diesen Fall auch nicht notwendig ist. Es würde aber sicher helfen, um die beiden Protagonisten Rabea Wyler und vor allem Jan Grall (und seine derzeitige Situation) besser zu verstehen.

Der Fall um das ermordete Rapunzel-Mädchen, und auch das Verschwinden von Rabeas Schwester vor vielen Jahren, ist sehr spannend. Die Hintergründe, die sich im Folgenden entspinnen, sind eine ganz neue Herangehensweise im Krimibuch-Genre. Das gibt schon mal einen Pluspunkt.

Nur war mir die Story an sich zu vollgepackt mit Charakteren bzw. auch "Parteien", die irgendwie alle involviert waren, obwohl es sie für meinen Geschmack nicht alle gebraucht hätte. Manche Verwicklungen wirken auch ein bisschen an den Haaren herbei gezogen (als Jan im Archiv überrascht wird zB). Ebenso das Motiv für die Tat, um die es hier hauptsächlich geht.

An einigen Stellen agiert mir Rabea zu unbedacht und sorglos, ohne ihren kriminalistischen Spürsinn einzusetzen, den sie an anderer Stelle ja schon hervorragend unter Beweis gestellt hat. Dazu kommen dann noch diverse Rückblenden, die der Leser an der Stelle noch nicht einordnen kann (wer? was? wieso?). Statt die Spannung zu fördern hat mich das eher ratlos in der Luft hängen gelassen.

Insgesamt also ein durchwegs spannender Thriller aus deutschen Landen, deren Umsetzung aber hier und da Schwächen hatte.

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Veröffentlicht am 14.11.2019

Amüsant für Kinder der 70er

Zonenrandkind
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Unterhaltsame Beschreibung einer männlichen Jugend in der Provinz in den 80ern. Ob diese Provinz jetzt an der innerdeutschen Grenze liegt oder nicht ist glaube ich fast egal - die Erfahrungen sind wohl ...

Unterhaltsame Beschreibung einer männlichen Jugend in der Provinz in den 80ern. Ob diese Provinz jetzt an der innerdeutschen Grenze liegt oder nicht ist glaube ich fast egal - die Erfahrungen sind wohl größtenteils die gleichen, wenn man vom Dorf kommt. Daher werden sich wohl viele LeserInnen in einer der Figuren wiedererkennen.

Das Wissen, dass es sich hierbei um einen stark autobiografischen Roman handelt, macht das Buch ein bisschen witziger - aber gleichzeitig auch irgendwie depressiver. Statt fröhlichen Abenteuern gab es für Franky meistens nur graue Tristesse.

Der Schreibstil war für meinen Humorgeschmack oftmals zu gewollt auf "lustig" gemacht, und hat bei mir nicht immer den gewünschten Effekt gebracht. Für Leser, die ebenfalls in den 70ern geboren sind, aber sicherlich eine amüsante Lektüre mit "ja genau, so war das"-Faktor.

Veröffentlicht am 27.10.2019

Abenteuer - Nicht nur für Jungs

Arthur und der schreckliche Scheuch
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Die Autorin hat sich für dieses Kinder- und Jugendbuch Inspirationen aus verschiedenen Klassikern geholt: aus "Der Zauberer von Oz" (Vogelscheuche, Yellow Brick Road), "Die unendliche Geschichte" (Arro ...

Die Autorin hat sich für dieses Kinder- und Jugendbuch Inspirationen aus verschiedenen Klassikern geholt: aus "Der Zauberer von Oz" (Vogelscheuche, Yellow Brick Road), "Die unendliche Geschichte" (Arro wurde von der Phantasie der Kinder erschaffen - und zerstört sich selbst, sobald diese nicht mehr daran glauben), "Die Chroniken von Narnia" (Zugang zur 'anderen Welt' über ein Möbelstück) und auch "Peter Pan"(die Gruppe der verlorenen Mädchen). Das alles hat sie gut gemischt (auch wenn sie insgesamt an die Genialität der Originale nicht heran kommt!) und mit 2 Protagonisten versehen, mit denen sich viele LeserInnen gut identifizieren können.

Auf der einen Seite Arthur, der voller Abenteuerlust ist und noch an die Magie seiner Kindheit glaubt. Auf der anderen Seite seine Zwillingsschwester Rose, die Arthur nur noch kindisch findet und sich lieber mit 'erwachseneren' Dingen und Freunden umgibt. Glücklicher ist sie dabei aber auch nicht.

Am Ende müssen sie beide sowieso zusammen raufen, sich gegenseitig beistehen und helfen - auch wenn sie zu manchen Dingen mittlerweile vielleicht gegensätzliche Ansichten haben. Eine andere wichtige Message in dem Buch lautet, dass man seine (kindliche) Phantasie nie vergessen sollte. Selbst der Opa hat ja noch seine selbst erfundene Welt, in die er manchmal abtaucht.

Dann kann man nämlich auch reichlich Abenteuer erleben, auf alte Freunde treffen und neue finden, mit Drachen fliegen und vor allem Selbstvertrauen zurück gewinnen - so wie Arthur und Rose!

Veröffentlicht am 25.09.2019

Besser als der 1. Teil

Rückkehr ins kleine französische Landhaus
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Während mir der erste Band um das kleine französische Landhaus etwas zu sehr dahin plätscherte, ist im 2. Band nun wirklich einiges los. Kaum angekommen in ihrem neuen Heim & Job, hat Emmy schon alle Hände ...

Während mir der erste Band um das kleine französische Landhaus etwas zu sehr dahin plätscherte, ist im 2. Band nun wirklich einiges los. Kaum angekommen in ihrem neuen Heim & Job, hat Emmy schon alle Hände voll zu tun mit anstrengenden Gästen und nicht abgesprochenen Buchungen. Ein paar Freundschaften hat sie ebenfalls bereits gemacht, die nun gepflegt werden wollen, inklusive dem netten Buchhalter Alain.

Selten gefällt mir eine Fortsetzung besser als der erste Band einer Serie, doch hier war es so. Es war interessant, Emmy bei ihrem Neustart in Frankreich zu begleiten. Genau wie sie hätte ich auf einiges Verzichten können, wie z.B. das Wiedersehen mit Gloria (der Frau, nicht dem Hund). Aber so kommt immerhin ein wenig Pfeffer in die Geschichte, der mir im 1. Teil ja gefehlt hat.