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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.07.2022

Hinter den Kulissen

Hell strahlt die Dunkelheit
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Es war für mich selbst überraschend, wie sehr ich beim Lesen den Ich-Erzähler mit dem Autor Ethan Hawke in Verbindung gebracht habe, obwohl man den ja beim Buch lesen gar nicht sieht (und dennoch irgendwie ...

Es war für mich selbst überraschend, wie sehr ich beim Lesen den Ich-Erzähler mit dem Autor Ethan Hawke in Verbindung gebracht habe, obwohl man den ja beim Buch lesen gar nicht sieht (und dennoch irgendwie immer vor Augen hat).
Währenddessen ich beim Anschauen eines Filmes sehr gut die jeweilige Rolle vom Schauspieler trennen kann. Obwohl ich mir im Fall von Ethan Hawke gut vorstellen kann, dass er in seinen Twenties selbst eine Mischung aus Troy ("Reality Bites") und Jesse ("Before Sunrise") war.

Doch beim Lesen von "Hell strahlt die Dunkelheit" konnte ich den privaten Ethan Hawke, der ja so einige Parallelen zum Protagonisten William Harding hat, nie wirklich ausblenden. Was irgendwie auch doof war, weil mit zunehmendem Schwelgen in Selbstmitleid mir der Williams auch unsympathischer wurde. Den Ethan Hawke mochte ich hingegen bislang immer...

Abgesehen von den Eheproblemen des Protagonisten, die dieser immer wieder anspricht, ist das Buch aber eigentlich mehr ein Blick hinter die Kulissen. Buchstäblich! Man erfährt, was so alles rund um eine Theaterproduktion passiert. Ist interessant für Liebhaber des Theaters, ich hätte mir aber ein bisschen mehr "echte Story" gewünscht.

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Veröffentlicht am 16.05.2022

Leben, Lieben und Arbeiten auf einer Weihnachtsbaumfarm

Das Weihnachtsbaumwunder
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Es ist zwar ein bisschen ungewöhnlich, ein Buch über die Weihnachtszeit ausgerechnet an den ersten richtig heißen Tagen des Jahres zu lesen, aber ich hab mich dennoch ganz gut in die vorweihnachtliche ...

Es ist zwar ein bisschen ungewöhnlich, ein Buch über die Weihnachtszeit ausgerechnet an den ersten richtig heißen Tagen des Jahres zu lesen, aber ich hab mich dennoch ganz gut in die vorweihnachtliche Zeit einfinden können und fand das Geschehen rund um die Weihnachtsbaumfarm sehr lesenswert.

Erin Green erzählt hier die Geschichten von gleich drei Mädchen bzw. Frauen parallel (und irgendwann 'treffen' sie sich natürlich auch alle mal), wobei mir Angie teilweise etwas unsympathisch rüberkam. Auch gingen mir manche Dinge viel zu glatt. Der beliebteste Junge der Schule spricht ganz plötzlich das Außenseiter-Mädchen an? Ich hab da lange Zeit noch irgendeinen Hinterhalt vermutet, dass Holly nur veralbert werden soll oder so. Weil es auch nie wirklich 'erklärt' wird, wieso Alfie denn eigentlich auf Holly steht. Genauso glatt ging es mir am Ende mit einer anderen Liebesgeschichte, von der ich aber hier nicht zu viel verraten will.

Dennoch ist es eine liebe Geschichte für und über die Vorweihnachtszeit. Besonders gut fand ich dabei, wie das Arbeiten auf so einer Weihnachtsbaumfarm (die es bei uns in dieser Form ja gar nicht gibt) beschrieben wird, das war immerhin mal ein frischer Input wenn es schon die Charaktere und ihre Geschichten nicht wirklich waren.

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Veröffentlicht am 24.12.2021

Winter im schottischen Norden

Weihnachten im kleinen Inselhotel
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Obwohl ich die Insel Mure und ihre Bewohner schon aus 2 vorangegangenen Büchern kannte, brauchte ich ungewöhnlich lange, um mit den Charakteren und vor allem ihrer Geschichte warm zu werden. Vielleicht ...

Obwohl ich die Insel Mure und ihre Bewohner schon aus 2 vorangegangenen Büchern kannte, brauchte ich ungewöhnlich lange, um mit den Charakteren und vor allem ihrer Geschichte warm zu werden. Vielleicht waren mir auch die beiden Neuzugänge Konstantin und Gaspard zu wenig sympathisch. Das änderte sich im Verlaufe des Buches aber doch noch etwas, und in der 2. Hälfte war ich auch gespannter, ob die Eröffnung des "The Rock" noch gelingen kann. Die Liebeleien einzelner Beteiligter haben mich dennoch deutlich weniger interessiert. Da hat die Autorin es nicht so recht geschafft, den Funken auch in mir zu entfachen. Vielleicht auch, weil der Fokus auf mehreren Personen und ihren jeweiligen Beschäftigungen und Beziehungen liegt, und nicht nur auf einem "Hauptdarsteller-Pärchen".

Was Jenny Colgan aber auf jeden gelungen ist, ist eine sehr atmosphärische Beschreibung einer kleinen (fiktiven) Insel hoch im Norden Schottlands. Die konnte ich mir tatsächlich ziemlich gut vorstellen. Sogar mal als Urlaubsziel, ständig dort zu wohnen wäre schon wieder eine ganz andere Sache.

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Veröffentlicht am 05.12.2021

Mehr Verwirrung als Mystery

Der Uhrmacher in der Filigree Street
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Der Beginn versprach eine spannende Mystery-Fantasy aus dem viktorianischen London. Auch die erzählerischen Einschübe, die beispielsweise die Stellung der Frau damals illustrieren, fand ich interessant ...

Der Beginn versprach eine spannende Mystery-Fantasy aus dem viktorianischen London. Auch die erzählerischen Einschübe, die beispielsweise die Stellung der Frau damals illustrieren, fand ich interessant (sie durften zB nur in Begleitung eines Mannes eine Bibliothek besuchen) und nicht störend zur Hauptgeschichte.
Doch irgendwann wurde mir die Geschichte zu vielschichtig, schon beim ersten Orts- und Zeitwechsel (der Schauplatz ist dann Japan einige Jahre zuvor) verlor ich etwas den Überblick ob der vielen Namen, Stellungen und der Beziehungen der Leute untereinander. Vielleicht hätte es mir an dieser Stelle etwas geholfen, wenn ich das Buch nicht gehört sondern selbst gelesen hätte. Prinzipiell hat der Sprecher seinen Job aber sehr gut gemacht!

Mir war die Geschichte wohl einfach zu verstrickt und auch zu langgezogen. Ich hab am Ende zwar kapiert, wer was getan hat. Allein das wieso hat sich mir nicht immer ganz erschlossen. Und obwohl ich durchaus meist interessiert der Geschichte gelauscht habe, so war ein großer Teil in der Mitte auch mühsam. Ich hatte mir wie gesagt vom Setting und auch dem Anfang sehr viel mehr versprochen.

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Veröffentlicht am 01.12.2021

Trauerbewältigung in Kanada

Herzklopfen im Schneegestöber. Ein Kanada-Liebesroman
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Emma verlor mit 15 ihre Mutter bei einem Autounfall, und zog kurz darauf mit ihrem Vater und Brüdern weit weg nach New York. Nun, 4 Jahre später, verbringt sie das erste Mal wieder Weihnachten in ihrer ...

Emma verlor mit 15 ihre Mutter bei einem Autounfall, und zog kurz darauf mit ihrem Vater und Brüdern weit weg nach New York. Nun, 4 Jahre später, verbringt sie das erste Mal wieder Weihnachten in ihrer alten kanadischen Heimat, und wird mit schmerzhaften Erinnerungen konfrontiert.

Als "New Adult" vermarket, ist es für mich eher ein Jugendbuch für 15-17jährige aufgrund der ganzen Geschichte und auch des Schreibstils (trotz der einen Liebesszene). Vor allem hatte ich bei den Protagonisten ständig das Gefühl, dass sie viel jünger sind als sie laut Buch sein müssten. Maggie verhält sich wie ein aufgeregtes 13jähriges Mädchen, obwohl sie 18 ist, und Emma und Henry wirkten auf mich die meiste Zeit eher wie 16.

Für diese Zielgruppe ist es auch eine ganz süße, romantische Geschichte. War es für mich auch, aber es kommen eben auch zahlreiche Klischees drin vor (z.B. Sätze wie "Er konnte bis in ihr Innerstes blicken"). Die Thematik mit der Trauer wurde von der Autorin recht gut umgesetzt, dafür habe ich die Lovestory nicht wirklich gefühlt. Vielleicht auch, weil Henry für mich nicht richtig greifbar wurde - obwohl er mir absolut nicht unsympathisch war. Aber ich konnte mir die beiden zusammen nicht 100% vorstellen.

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