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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.05.2022

Steampunk-Krimi

Elisa Hemmiltons Kofferkrimi
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Ich war mir vor Beginn des Lesens nicht ganz sicher, ob das Wort "Kofferkrimi" zweideutig ist, wie zB "Kofferwort". Aber ich merkte schnell, dass es hier sehr wörtlich zu nehmen ist! Denn gleich zu Beginn ...

Ich war mir vor Beginn des Lesens nicht ganz sicher, ob das Wort "Kofferkrimi" zweideutig ist, wie zB "Kofferwort". Aber ich merkte schnell, dass es hier sehr wörtlich zu nehmen ist! Denn gleich zu Beginn kracht ein Koffer durch die Decke der Londoner Bibliothek.

Was es mit dem dann auf sich hat, beschäftigt fortan die neugierige Eliza und den sehr unfreiwillig in die ganze Sache geratenen Uhrmacher James. Womit sie schnell in die Schusslinie von ein paar Gaunern geraten.

Die ganze Geschichte ist in Form eines Berichts von Eliza verfasst, den sie nach eigenen Angaben nachträglich für die Polizei verfasst hat. Wieso sie in einen solchen Bericht ihre Schwärmereien für einen Mann mit einbaut (und nicht gerade sehr dezent), verstehe ich zwar nicht - aber mir als Leserin hat auch dieser Teil sehr gut gefallen. Allerdings habe ich mich immer gefragt, wie alt denn ihr Angebeteter wohl ist - zu Beginn hatte ich zumindest immer einen älteren Herrn vor Augen.

Das Buch ist ja ein Teil der "Staubchroniken", deren ersten Teil ich nicht gelesen habe. Ist für diesen Band aber auch völlig unerheblich, da die Hauptperson aus Teil 1 hier nur ganz am Rande vorkommt und auch keinerlei Vorwissen auf Band 1 notwendig ist. Ich hoffe allerdings sehr, dass in einem möglichen 3. Teil Eliza wieder auftauchen wird - und es sich nicht wieder um eine völlig neue Person handeln wird - denn die zwei habe ich hier sehr ins Herz geschlossen.

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Veröffentlicht am 30.05.2022

Bunt gemischte Familie

Eine gemeinsame Sache
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4,5 Sterne

"Eine gemeinsame Sache" ist ein typisches Anne-Tyler-Werk. Sie beschreibt den durchschnittlichen Alltag einer durchschnittlichen Familie, und das über einige Jahre und sogar Generation hinweg. ...

4,5 Sterne

"Eine gemeinsame Sache" ist ein typisches Anne-Tyler-Werk. Sie beschreibt den durchschnittlichen Alltag einer durchschnittlichen Familie, und das über einige Jahre und sogar Generation hinweg. Es passiert gar nicht viel, und dennoch hörte ich - nach anfänglichen Startschwierigkeiten - der Sprecherin gebannt zu, wie das alles so weitergeht mit der Familie Garrett.

Meine Startschwierigkeiten rührten daher, dass ich nach der ersten halben Stunde nicht mehr wusste, wie und wo ich in dem Familienkosmos das allererste Pärchen einzuordnen hatte, dem wir in dem Buch begegnen. Denn nach diesem Intro kommt ein großer Zeitsprung in die Vergangenheit. Ab da an verfolgen wir die Geschehnisse aber weitesgehend chronologisch, von den 50ern bis zur Corona-Gegenwart, und ich konnte sowohl den sich verändernden Familienverhältnissen als auch der Storyline an sich besser folgen.

Ein paar aufregende Ereignisse hätten der Geschichte wahrscheinlich nicht geschadet, aber es ist ja gerade die Kunst der Anne Tyler, aus einer (scheinbar) alltäglichen Familiengeschichte eine interessante Story zu machen.

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Veröffentlicht am 24.05.2022

Leben in Wien zur Zeit des 1. Weltkriegs

Die Frauen von Schönbrunn (Die Schönbrunn-Saga 1)
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Mein Interesse für dieses Buch wurde hauptsächlich dadurch geweckt, dass ich den Tiergarten Schönbrunn sehr gut kenne und es spannend fand, mehr darüber zu erfahren.

Nach dem Lesen kann ich sagen: selbst ...

Mein Interesse für dieses Buch wurde hauptsächlich dadurch geweckt, dass ich den Tiergarten Schönbrunn sehr gut kenne und es spannend fand, mehr darüber zu erfahren.

Nach dem Lesen kann ich sagen: selbst wenn dem nicht der Fall ist, bekommt der/die Leser/in hier einen sehr gut geschriebenen Einblick in das Leben der einfachen Menschen zur Zeit des ersten Weltkrieges. Und das war wahrlich kein einfaches Leben, obwohl es Emma mit einer festen Anstellung und einem Dach über dem Kopf noch verhältnismäßig gut getroffen hat. Dennoch reicht das Geld hinten und vorne nicht, und Lebensmittel gibt es sowieso kaum zu kaufen. Wenn ich daran denke, dass diese Generation 20 Jahre später noch einmal solch schwierigen Jahre durchstehen mussten... Zum Glück wussten sie das damals noch nicht!

Ein bisschen schade fand ich es ja, dass die Elefanten nur wirklich kurz drin vorkommen. Dabei hatte ich aufgrund des Covers gedacht, darum geht es hauptsächlich. Doch Emma verbringt stattdessen viel Zeit mit der Orang-Utan-Dame Fanny, und erkennt dass sie ein Lebewesen mit ähnlichen Bedürfnissen wie ein Mensch ist

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Veröffentlicht am 16.05.2022

Leben, Lieben und Arbeiten auf einer Weihnachtsbaumfarm

Das Weihnachtsbaumwunder
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Es ist zwar ein bisschen ungewöhnlich, ein Buch über die Weihnachtszeit ausgerechnet an den ersten richtig heißen Tagen des Jahres zu lesen, aber ich hab mich dennoch ganz gut in die vorweihnachtliche ...

Es ist zwar ein bisschen ungewöhnlich, ein Buch über die Weihnachtszeit ausgerechnet an den ersten richtig heißen Tagen des Jahres zu lesen, aber ich hab mich dennoch ganz gut in die vorweihnachtliche Zeit einfinden können und fand das Geschehen rund um die Weihnachtsbaumfarm sehr lesenswert.

Erin Green erzählt hier die Geschichten von gleich drei Mädchen bzw. Frauen parallel (und irgendwann 'treffen' sie sich natürlich auch alle mal), wobei mir Angie teilweise etwas unsympathisch rüberkam. Auch gingen mir manche Dinge viel zu glatt. Der beliebteste Junge der Schule spricht ganz plötzlich das Außenseiter-Mädchen an? Ich hab da lange Zeit noch irgendeinen Hinterhalt vermutet, dass Holly nur veralbert werden soll oder so. Weil es auch nie wirklich 'erklärt' wird, wieso Alfie denn eigentlich auf Holly steht. Genauso glatt ging es mir am Ende mit einer anderen Liebesgeschichte, von der ich aber hier nicht zu viel verraten will.

Dennoch ist es eine liebe Geschichte für und über die Vorweihnachtszeit. Besonders gut fand ich dabei, wie das Arbeiten auf so einer Weihnachtsbaumfarm (die es bei uns in dieser Form ja gar nicht gibt) beschrieben wird, das war immerhin mal ein frischer Input wenn es schon die Charaktere und ihre Geschichten nicht wirklich waren.

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Veröffentlicht am 15.05.2022

Mit Eierlikör wird alles besser

Mit dir ist alles schöner
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Franziska erbt einen kleinen Campingplatz und will ihn so schnell wie möglich wieder verkaufen. Doch da der Platz an vielen Ecken und Enden sanierungsbedarf hat stehen die Käufer nicht gerade Schlange. ...

Franziska erbt einen kleinen Campingplatz und will ihn so schnell wie möglich wieder verkaufen. Doch da der Platz an vielen Ecken und Enden sanierungsbedarf hat stehen die Käufer nicht gerade Schlange. Und dann lernt sie die Dauercamper immer besser kennen und plötzlich fällt es ihr immer schwerer, dieser kleinen Gemeinschaft ihre Heimat zu nehmen.

Kristina Günak ist mit ihrem wunderbaren Schreibstil wieder ein sehr schöner Frauenroman gelungen über Neuanfänge, zu sich selbst finden und Gemeinschaftsgefühl. Liebe kommt zwar auch vor, in meinen Augen aber sogar ein bisschen zu kurz.
Leider tritt die Geschichte in der zweiten Hälfte ein bisschen auf der Stelle, da hat man nicht das Gefühl dass Franziska (oder wir Leser) irgendwie voran kommen. Das Ende stimmt dann aber wieder versöhnlich (auch wenn viel zu rasch alles aufgelöst wird) und besonders der Epilog ist eine sehr nette Ergänzung.

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