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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.03.2022

Bela bei der Monster-Con

Ich und meine Chaos-Brüder – Ein Hoch auf uns! (Ich und meine Chaos-Brüder 5)
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Meine Jungs - und auch ich - freuen uns immer wenn es was Neues von den Chaos-Brüdern zu lesen gibt. Das verspricht immer eine perfekte Mischung aus Action und Spaß. Das gilt genauso für den 5. Band "Ein ...

Meine Jungs - und auch ich - freuen uns immer wenn es was Neues von den Chaos-Brüdern zu lesen gibt. Das verspricht immer eine perfekte Mischung aus Action und Spaß. Das gilt genauso für den 5. Band "Ein Hoch auf uns", in dem Bela auf eine Monstermesse geht und hofft, dort einen begehrten Preis zu ergattern.

Da er dort mit dem Kioskbesitzer Lollo hingeht, kommen die beiden anderen Brüder Ben und Henry viel zu kurz in diesem Buch, und es gibt auch nur wenig Brüder-Interaktion (nur beim anfänglichen Zahnarzt-Besuch). Dennoch ist das sicher ein Buch, dass die kleinen Fans mehrmals lesen werden und das sich sehr gut in die bisherige Reihe einfügt.

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Veröffentlicht am 25.03.2022

"Zapped" revisited

Nur noch eine Folge!
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Für mich ist Michael Mittermeier ein Urgestein der deutschen Stand-Up Komikerszene. Und vor allem der Erste, dessen Bühenprogramm auch im TV gezeigt wurde (zumindest meiner Wahrnehmung nach). Auch ich ...

Für mich ist Michael Mittermeier ein Urgestein der deutschen Stand-Up Komikerszene. Und vor allem der Erste, dessen Bühenprogramm auch im TV gezeigt wurde (zumindest meiner Wahrnehmung nach). Auch ich habe "Zapped" damals gesehen, und die Bilder vom 'TV-Junkie Michel' mit Basecap, blauem Shirt und enger Lederhose immer noch im Kopf. Genauso wie die Witze aus diesem Programm - und daher kam mir so einiges in diesem aktuellen Werk "Nur noch eine Folge" - das ich als Hörbuch genossen habe - sehr bekannt vor. Anfangs habe ich gedacht, ob ihm denn wirklich nichts neues mehr einfällt als nochmal auf Bonanza, Derrick und dem AOK Krankenschein rumzureiten. Aber dann hab ich doch schnell gemerkt, dass das System hat. Er wollte anscheinend ganz bewusst all die Serien und Werbespots von damals nochmal besprechen und teilweise mit aktuelleren TV-Ereignissen vergleichen (wobei auch das mehrmals angesprochene 'Avatar' nun schon über 10 Jahre alt ist).

Für neuere Fans von Michael Mittermeier ist "Nur noch eine Folge" ein unterhaltsames und vor allem auch recht umfassendes Sammelsurium an TV-Kuriositäten. Für die, die "Zapped" bereits kennen, wiederholt sich dann doch vieles - sogar die einzelnen Pointe, die Wort für Wort kopiert wurde so dass selbst ich sie mitsprechen konnte, obwohl ich das Programm auch seit 20 Jahren nicht mehr gesehen hatte. Mittermeier sagt ja selbst, dass es in seiner Kindheit nur 2 Programme gab - und jetzt unendlich viele Angebote, die man auf der Mattscheibe schauen kann. Da hätte er ja aus den Vollen schöpfen können und noch viele andere Dinge auf die Schippe nehmen können statt erneut Lassie, MacGyver und die Crew von Raumschiff Enterprise zu besprechen.
Am unterhaltsamsten fand ich es nämlich, wenn er von seiner Tochter Lilly, ihren Fernseh-Gewohnheiten und ihren Kommentaren zu seinen Vorlieben erzählt hat.

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Veröffentlicht am 21.03.2022

Ein Wildfang im Wiener Käfig

Sisi - Kaiserin wider Willen
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Als Kind habe ich die Sissi-Filme mit Romy Schneider gesehen (und auch die Bücher von Marie-Luise von Ingenheim habe ich mit 12-13 Jahren gelesen). Dann gab es kürzlich eine neue Serie, die sowohl Kaiserin ...

Als Kind habe ich die Sissi-Filme mit Romy Schneider gesehen (und auch die Bücher von Marie-Luise von Ingenheim habe ich mit 12-13 Jahren gelesen). Dann gab es kürzlich eine neue Serie, die sowohl Kaiserin Elisabeth als auch ihren Mann Franz Joseph ganz anders charakterisieren. Hier nun präsentiert Allison Pataki ein junges Mädchen (die sich später zur Frau entwickelt), die irgendwo dazwischen liegt - aber doch weit näher an der Neuinterpretation als an der romantischen Klischeevorstellung der 50er Jahre.

Etwas überrascht war ich doch, wieso sich gerade eine amerikanische Autorin an einer bayrischen Prinzessin / österreichischen Kaiserin / ungarischen Königin versucht. Aber, wie sie im Anhang schreibt, hat sie unglaublich viel recherchiert und viele Fakten zusammengetragen - und dann drumherum ihre eigene Phantasie spielen lassen. Denn das Buch ist am Ende ja doch ein Roman und keine astreine Biografie.

Und als solches fand ich es auch ganz gut, hätte mir aber definitiv ein bisschen mehr Abwechslung gewünscht als immer nur Sisi in ihren Gemächern, beim Schimpfen über ihre Schwiegermutter oder beim Gespräch über die Situation mit den Ungarn.

Da ich gerade erst vor wenigen Monaten eine Roman-Biografie über Lady Di gelesen habe, sprangen mir die Parallelen zwischen den Leben dieser beiden Frauen förmlich ins Auge. Beide sind noch blutjung und total verknallt in ihren Bräutigam, und stürzen sich voller romantischer Vorstellungen in das Abenteuer Ehe, das sich dann nur zu bald als eine sehr steife und förmliche Angelegenheit entpuppt, in der die Schwiegermutter eine wichtige Rolle spielt und alsbald auch Mätressen auftauchen.

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Veröffentlicht am 18.03.2022

Psychodrama a la Highsmith

Der fürsorgliche Mr Cave
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Das Buch beginnt ziemlich heftig (zumindest wenn man - wie ich - direkt vor der Lektüre den Klappentext nicht nochmal liest). Und aus dieser sehr drückenden Stimmung kommt man auch irgendwie nicht mehr ...

Das Buch beginnt ziemlich heftig (zumindest wenn man - wie ich - direkt vor der Lektüre den Klappentext nicht nochmal liest). Und aus dieser sehr drückenden Stimmung kommt man auch irgendwie nicht mehr raus. Man spürt regelrecht die schwarzen Wolken, die langsam am Horizont aufziehen. Und als erfahrener Leser ahnt man auch, dass da noch was 'Großes' kommen wird, kommen muss! Ich hätte nur mit etwas ganz anderem gerechnet.

Am Ende fragt man sich dann, an welchem Punkt man noch anders hätte abbiegen können. Denn ich hab als Mutter durchaus Verständnis für den Erzähler Terrence. Ich glaube ihm, dass er tatsächlich nur das Beste will. Und vor allem will er das nachholen, was er bei den anderen wichtigen Menschen in seinem Leben bisher immer verabsäumt hat. "Terrence, tu doch was!"
Da ich aber auch mal ein Teenager-Mädchen war, kann ich natürlich auch Bryony verstehen.

Ganz besonders zum Ende hin erinnerte mich der Roman an die Werke von Patricia Highsmith, oder auch an alte Bücher von Ruth Rendell, die ähnliche Themen verarbeiteten.

Das Hörbuch ist zwar gekürzt gegenüber dem Buch, allerdings fehlte mir hier nichts im Verlauf der Geschichte und der Sprecher bringt die Eindringlichkeit von Terrence Cave und seinem Denken & Handeln sehr gut rüber.

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Veröffentlicht am 13.03.2022

The nicest guy in Rock

Der Storyteller
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Bei meinem unweigerlichen Googeln während des Lesens dieses Buches, stieß ich auf die Schlagzeile "Dave Grohl, the nicest guy in rock". Das hätte ich vorher schon unbesehen geglaubt, nach diesem Buch aber ...

Bei meinem unweigerlichen Googeln während des Lesens dieses Buches, stieß ich auf die Schlagzeile "Dave Grohl, the nicest guy in rock". Das hätte ich vorher schon unbesehen geglaubt, nach diesem Buch aber umso mehr. Er wirkt absolut bodenständig, vergisst nie seine Liebsten und hat das Herz wirklich am richtigen Fleck. Besonders herzlich zu lesen fand ich die Kapitel, wo Dave Grohl selbst zum Fanboy wird und seine (Rock)-Helden trifft. Dass er mit Paul McCartney so eine enge Freundschaft pflegt war mir gänzlich unbekannt, aber es ist toll zu sehen wie sich solche Superstars unterschiedlicher Generationen untereinander anfreunden und zusammen abhängen.

Von seiner Zeit mit Nirvana erzählt Dave Grohl leider sehr sehr wenig, gerade da hatte ich mir deutlich mehr erwartet. Irgendwie wirkten die Bandmitglieder auch viel mehr wie Arbeitskollegen als Freunde, vor allem auch im Vergleich zu seinen Erzählungen von seiner Band "Scream" zuvor und den "Foo Fighters" im Anschluss. Doch dann erwähnt Grohl am Ende noch einmal, dass nicht ein Tag vergeht, an dem er nicht an Kurt Cobain denkt - also waren sie wohl doch ziemlich dicke, und ich habe das falsch eingeschätzt.

Eigentlich wollte ich in dieser Rezension unbedingt erwähnen, dass das hier keine umfassende Biografie von Dave Grohl ist, sondern er hier vielmehr einzelnen Anekdoten aus seinem gesamten Leben (und zwar tatsächlich von der Kindheit bis ca. zum Zeitpunkt, an dem er das Buch begann) mit uns teilt. Dann aber schaute ich noch einmal genauer auf den Titel und die Kurzbeschreibung. "Storyteller". Grohl will uns also gar nicht sein komplettes Leben zu Füßen legen, sondern uns mit Geschichten - die eben aus seinem persönlichen Erfahrungsschatz stammen - ein bisschen unterhalten. Wie bei einigen anderen Künstlern war das sein Corona-Lockdown-Projekt, und es ist ihm sehr gelungen. Denn auch wenn es nicht umfassend ist, so ist es doch durchgehend interessant und gab mir einen sehr guten Einblick darauf, was für ein Mensch hinter dem Titel "the guy from Nirvana" steckt. Und die vielen enthaltenen Fotos sind auch ein echtes Highlight!

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