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Veröffentlicht am 20.08.2020

Eine starke Frau in Ostpreußen

So weit die Störche ziehen (Die Gutsherrin-Saga 1)
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In dem Roman „So weit die Störche ziehen“ von Theresia Graw geht es um das Schicksal von Dora Twardy und ihrer Familie in Ostpreußen zur Zeit des Zweiten Weltkrieges. Es wird einen Folgeband geben, allerdings ...

In dem Roman „So weit die Störche ziehen“ von Theresia Graw geht es um das Schicksal von Dora Twardy und ihrer Familie in Ostpreußen zur Zeit des Zweiten Weltkrieges. Es wird einen Folgeband geben, allerdings ist noch nicht bekannt, wann dieser erscheinen wird.

Dora ist sechzehn als der Zweite Weltkrieg 1939 ausbricht. Sie hat eine wohlbehütete und sorglose Kindheit. Sie wächst auf einem großen Pferdegestüt in Ostpreußen auf. Ihre Gedanken drehen sich um Kleider und ihr Aussehen. Der Krieg kommt spät nach Ostpreußen und schlägt dann aber mit voller Härte zu. Dora wird erwachsen und wächst über sich hinaus, während sie sich um die Familie und das Gestüt kümmert.

Meinung:

Die Geschichte wird uns von Dora in der dritten Person erzählt und dank des wahnsinnig tollen Schreibstils der Autorin ist man direkt an Doras Seite. Theresia Graw schafft es die Szenen lebendig werden zu lassen. Ostpreußen zeigt sich von seiner schönsten Seite, sie katapultiert uns direkt auf das Gestüt, und es ist so, als wäre man selbst vor Ort.

Man merkt mit wie viel Liebe sie die Figuren entwickelt hat. Nicht nur Dora bekommt eine Seele, sondern auch die Nebenfiguren sind herrlich ausgearbeitet. Als Leser ist man Teil dieser Familie.

Dora ist ein toller Charakter, den man gerne begleitet. Zuerst wirkt sie naiv, aber wenn man ihre Jugend bedenkt und ihre behütete Kindheit, handelt sie nachvollziehbar und authentisch. Dora entwickelt sich toll weiter, sie wird eine mutige Frau, die nie den Gauben und ihren Lebenswillen verliert. Sie wächst über sich hinaus und sie wird zu einer Figur mit der man voll und ganz mitfiebern kann.

Das Erzähltempo hat mir sehr gut gefallen, die Autorin hat sich Zeit gelassen uns die Familie und vor allem Dora näherzubringen. Es ist detailreich beschrieben, man wird aber nicht davon erschlagen. Der Krieg kommt spät nach Ostpreußen und damit steigert sich langsam aber stetig immer mehr der Spannungsbogen, bis man zum Schluss das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen kann. Die fast 650 Seiten wurden mir nicht eine Sekunde zu langatmig, da auch die ein oder andere überraschende Wendung dabei ist. Was mir ein klitzekleines bisschen zu kurz kam, war die Liebesgeschichte, das hat dem Roman aber keinen Abbruch getan und ich hoffe darauf, dass sie im nächsten Band mehr Raum einnimmt.

Fazit: Mir hat das Buch wahnsinnig gut gefallen und ist eines meiner Highlights, die ich dieses Jahr gelesen habe. Daher verdiente 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung für alle, die gerne historische Romane lesen.

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Veröffentlicht am 18.08.2020

Ist es Wahnsinn, wenn man zu sehr liebt?

Die Wahnsinnige
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Der Roman „Die Wahnsinnige“ von Alexa Henning von Lange handelt von Johanna I. von Kastilien, die den Beinamen „die Wahnsinnige“ trug.

Spanien 1503: Johanna wird gegen ihren Willen von ihrer Mutter Isabella ...

Der Roman „Die Wahnsinnige“ von Alexa Henning von Lange handelt von Johanna I. von Kastilien, die den Beinamen „die Wahnsinnige“ trug.

Spanien 1503: Johanna wird gegen ihren Willen von ihrer Mutter Isabella festgehalten. Durch mehrere Todesfälle in der Familie ist Johanna in der Erbfolge für den spanischen Thron nach oben gerückt. Johanna möchte aber nicht in Spanien bleiben, sondern zurück zu ihrem geliebten Mann Philipp I. nach Antwerpen. Sie ahnt noch nicht, dass dieses unerwartete Thronerbe ihr Leben drastisch beeinflussen und dass ihre große Liebe Philipp auch ihre größte Enttäuschung sein wird.

Meinung:

Johanna die Wahnsinnige ist eine unglaublich spannende Persönlichkeit. Hier erleben wir kleine aber wichtige Episoden aus ihrem Leben, die alle aus Johannes Perspektive in der 3. Person erzählt werden. Ich finde es schade, dass ihre Kindheit nicht zu Sprache kam und auch ihre Jahre in Gefangenschaft werden ausgeklammert. Hier geht es nur um die Jahre vor und nach ihrem Thronerbe.

Johanna neigt zu Tobsuchtsanfällen und hat ihre Gefühle nicht unter Kontrolle. Sie liebt ihren Mann sehr, in einer Zeit als Ehen aus machtpolitischen Gründen geschlossen werden und nicht aus Liebe. Sie ist extrem eifersüchtig und rastet aus, wenn ihr Mann mit anderen Frauen schläft. Sie soll sogar seine Mätressen angegriffen und bedroht haben. Und das alles in einer Zeit, als es vollkommen normal war, dass Könige neben der Ehefrau Mätressen hatten und dies von den Ehefrauen geduldet werden musste. Dies ist ein springender Punkt für ihren Beinamen „die Wahnsinnige“.

Der Schreibstil hat mir gefallen, er war locker und angenehm zu lesen. Ich konnte schnell in die Geschichte eintauchen. Die Autorin fängt Johannas Charakter gut ein, sie erzählt einfühlsam ihre Geschichte, ihren Kampf sich immer anpassen zu müssen und dabei nie sie selbst sein zu können. Es ist auch die Geschichte von der Enttäuschung über ihren Mann, den sie so sehr liebte, der sie auf so viele Arten betrogen und hintergangen hat.

Fazit: Die Geschichte konnte mich gut unterhalten und sie machte mich neugierig mich mehr mit dieser spannenden Persönlichkeit auseinander zu setzen. Von mir gibt es 4 Sterne, da mir doch einige Bereiche ihres Lebens fehlen bzw. mir zu kurz angeschnitten werden.

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Veröffentlicht am 18.08.2020

Fern der Heimat

Am Himmel drei Sterne
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Der Roman “Am Himmel drei Sterne” von Maya Freiberger beruht auf wahren Begebenheiten.

1944 schließt sich Rumänien den Alliierten an, zuvor war das Land mit Deutschland verbündet. Als sich das Ende des ...

Der Roman “Am Himmel drei Sterne” von Maya Freiberger beruht auf wahren Begebenheiten.

1944 schließt sich Rumänien den Alliierten an, zuvor war das Land mit Deutschland verbündet. Als sich das Ende des Krieges nähert, kommen die Russen auf ihrem Weg Richtung Westen auch durch Rumänien. Dort gibt es in Siebenbürgen eine deutsche Minderheit. Die arbeitsfähigen Männer und Frauen werden nach Russland abtransportiert um dort zu arbeiten und ihre „Schuld“ abzuleisten, für das was die Wehrmacht in Russland zerstört hat. Auch Selma und ihre Schwester Irma werden abtransportiert und kommen in ein russisches Arbeitslager. Irma ist von klein auf in schlechter gesundheitlicher Verfassung und Selma setzt alles daran, Irma zu beschützen und irgendwann gemeinsam mit ihr wieder nach Hause zurückzukehren. Dabei erhält sie von unerwarteter Seite Hilfe.

Meinung:

Die Geschichte wird uns von Selma in der dritten Person erzählt. Die Autorin schafft es direkt eine Verbindung zu Selma herzustellen, ich konnte dadurch sofort in die Geschichte eintauchen und war an Selmas Seite. Manchmal war sie mir ein bisschen zu „perfekt“. Sie schien nie den Glauben zu verlieren oder hoffnungslos zu sein. Ich denke, dass man gerade in Gefangenschaft auch mal Tage hat, die düsterer sind als andere. Das wirkte auf mich manchmal nicht sehr authentisch.

Die Spannung wird zwischendurch immer wieder gesteigert. Man möchte wissen, wie es mit Selma und ihrer Schwester weitergeht. Mehr erfahren von ihrem Versteck vor den Russen, über den Transport nach Russland oder von ihren Erlebnissen im Arbeitslager. Es gibt immer wieder kleine Hoffnungsschimmer, die wir mit Selma und Irma erleben, aber auch Rückschläge. Im Mittelteil gibt es leichte Längen, das hat aber nicht wirklich gestört. Schön fand ich auch die Aussage des Romans, dass böse und gute Menschen keine Nationalität kennen. Es gibt schlechte Menschen, sowohl in den eigenen Reihen, als auch gute Menschen unter den sogenannten Feinden.

Fazit: Diese Geschichte zeigt, dass man nie die Hoffnung aufgeben darf und die Menschlichkeit auch in dunklen Zeiten bewahrt werden kann. Von mir gibt es 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 15.08.2020

Toller Auftakt mit vielen Wendungen

Chroniken der Dämmerung, Band 1: Moonlight Touch
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Der Roman „Moonlight Touch – Chroniken der Dämmerung“ von Jennifer Alice Jager, ist der erste Teil einer Dilogie. Der zweite Teil erscheint im Februar 2021.

Farhir ist das Land der Alben, in dem die Hochalben ...

Der Roman „Moonlight Touch – Chroniken der Dämmerung“ von Jennifer Alice Jager, ist der erste Teil einer Dilogie. Der zweite Teil erscheint im Februar 2021.

Farhir ist das Land der Alben, in dem die Hochalben regieren. Sheera ist eine Nachtalbe und damit eine Aussätzige. Sie lebt wie viele Nachtalben oder „Mischblüter“ am Rande der Gesellschaft und hält sich mit Diebstählen über Wasser. Eines Tages wird sie von den Soldaten der Königin festgenommen. Sie wurde als eine von zehn Kandidatinnen dafür ausgewählt am Wettkampf, um den Königsthron teilzunehmen. Ihre Aufgabe bei diesem Wettkampf führt sie ins Reich der Menschen, wo sie auf Lysander trifft. Lysander ist ganz anders, als sie sich die verhassten Menschen vorgestellt hat. Außerdem entwickelt sich der Wettkampf um den Thron nicht so wie erwartet und Sheera ist Teil eines großen Plans.

Meinung:

Von Sheera bekommen wir die Geschichte in der Ich-Perspektive erzählt. Das hat mir sehr gefallen, ich erhalte direkten Zugang zu ihren Gefühlen und Gedanken und habe schnell eine Verbindung zu ihr aufgebaut. Sheera war für mich ein großer Pluspunkt dieser Story. Sie ist nicht das typische nette Mädchen, wie wir es häufig in anderen Fantasy Romanen lesen. Sie ist eine Diebin, frech und nicht auf den Mund gefallen. Eine echte Kämpferin, die für ihre Überzeugungen einsteht und loyal zu ihren Freunden ist. Ich mochte Sheera unglaublich gerne.

Lysander, dessen Sicht hin und wieder in der dritten Person erzählt wird, hatte es etwas schwieriger sich meine Sympathien zu sichern. Gerade zu Anfang bin ich nicht so richtig warm mit ihm geworden. Das ändert sich aber und Lysander entwickelt sich toll weiter.

Der Schreibstil ist locker und angenehm zu lesen. Es ist sehr bildlich beschrieben, man kann sich alles wunderbar vorstellen und ist schnell mitten in der Geschichte, so das die Seiten nur so dahinfliegen. Wir lernen die Welt der Alben aber auch der Menschen kennen und erfahren, warum sie sich gegenseitig verabscheuen und Feinde sind.

Das Erzähltempo empfand ich auch sehr angenehm. Die Autorin lässt sich zu Anfang Zeit, so erfahren wie mehr über die Welt und über die Hauptprotagonisten. Es gibt zwischendurch immer kleinere Verschnaufpausen, aber eigentlich steigert sich der Spannungsbogen stetig und endet mit einem miesen Cliffhanger.

Das Beste an dieser Geschichte sind die Wendungen und der Aufbau einiger Nebencharaktere. Es gibt immer wieder Überraschungen mit denen ich nicht gerechnet habe und einige Charaktere entwickeln sich ganz anders als ich es erwartet habe ­­– nicht immer zum Positiven. Die Romanze zwischen Sheera und Lysander entwickelt sich ganz langsam und leise, spielt aber für diesen Band keine Rolle.

Fazit: Mich konnte dieser Band voll überzeugen. Daher gibt es von mir volle 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung. Ich freue mich auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 13.08.2020

Spannender Thriller aber keine Liebesgeschichte

Remember Me – Tödliche Vergangenheit
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Der Roman „Remember me – Tödliche Vergangenheit“ von Annabell Nolan, ist ein Thriller. Anhand des Covers und des Klappentextes habe ich eine Liebesgeschichte mit Spannungselementen erwartet, aber das ist ...

Der Roman „Remember me – Tödliche Vergangenheit“ von Annabell Nolan, ist ein Thriller. Anhand des Covers und des Klappentextes habe ich eine Liebesgeschichte mit Spannungselementen erwartet, aber das ist hier nicht der Fall. Die Liebesgeschichte spielt keine ausgeprägte Rolle.

Jubilee hat vor einigen Jahren einen schwerwiegenden Fehler begangen. Dieser Fehler hat weitreichende Folgen für ihr Leben. Sie lebt nun in New York unter falschen Namen, mit einer posttraumatischen Belastungsstörung und ständigen Panikattacken. Ein Lichtblick ist ihr neuer Nachbar Garland. Sie fühlt sich zu ihm hingezogen und kommt langsam aus ihrem Schneckenhaus. Doch ihre Vergangenheit holt sie ein und bringt sie in große Gefahr.

Meinung:

Die Geschichte wird von Jubilee, genannt Lee, in der Ich-Perspektive erzählt. Das hat mir sehr gut gefallen, so bekomme ich einen direkten Zugang zu ihren Gedanken und Gefühlen und konnte schnell eine Verbindung zu ihr aufbauen. Ihre Panikattacken und ihre mentale und körperliche Schwäche hat die Autorin sehr gut eingefangen, man konnte sich super in Lee hineinversetzen und sie wirkt authentisch. Was in Lees Vergangenheit passiert ist und was ihr großer Fehler war, wird nach und nach aufgeklärt.

In welche Richtung sich das Ganze entwickelt, war für mich relativ schnell klar. Manchmal hat mich Lee genervt, da zum Schluss die Anhaltspunkte immer ersichtlicher werden und Lee einfach nichts bemerkt. Wie schlussendlich doch alles zusammenhängt, war trotzdem spannend zu lesen.

Die Liebesgeschichte spielt nur minimal eine Rolle. Dadurch, dass sie so wenig Platz einnimmt, kommen für mich auch überhaupt keine Gefühle zwischen Lee und Garland rüber. Für mich bleibt es vollkommen emotionslos zwischen den beiden. Garland bleibt das ganze Buch über auch sehr blass.

Fazit: Die Geschichte ist spannend und lässt sich zügig lesen. Es ist auf jeden Fall ein Thriller, aber keine Liebesgeschichte. Man sollte also nicht mit falschen Erwartungen an diesen Roman gehen. Trotzdem wurde ich gut unterhalten und vergebe 4 Sterne.

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