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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.12.2021

Identität und (Selbst-)Liebe

Felix Ever After
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Felix Love. Obwohl er diesen Nachnamen trägt, war Felix noch nie verliebt, dabei wünscht er sich kaum etwas mehr als das. Aber Felix glaubt nicht, dass sich jemand in ihn – trans, PoC und queer – verlieben ...

Felix Love. Obwohl er diesen Nachnamen trägt, war Felix noch nie verliebt, dabei wünscht er sich kaum etwas mehr als das. Aber Felix glaubt nicht, dass sich jemand in ihn – trans, PoC und queer – verlieben kann. Als dann an seiner Schule auch noch Bilder auftauchen, die ihn vor seiner Transition zeigen und seinen Deadname nennen, brennen bei ihm die Sicherungen durch. Felix versucht alles herauszufinden, wer es war. Dabei setzt er sich nicht nur gegen transfeindliche Insta-Nachrichten durch, sondern erfährt einiges über die Menschen in seinem Umfeld und vor allem über sich selbst.

Felix ist ein toller Charakter, der sehr authentisch und sympathisch beim Leser ankommt. Das hat mit Sicherheit auch mit dem Schreibstil von Kacen Callender zu tun, selbst transgender und nonbinär, hat they die eigenen Erfahrungen in den Roman einfließen lassen. Außerdem wird konsequent eine geschlechterneutrale Sprache verwendet.
Die Nebenfiguren des Romans stammen alle aus dem familiären und schulischen Umfeld des Protagonisten. Dabei wird im Verlauf deutlich, dass alle ihre eigenen Probleme haben. Diese haben dazu geführt, dass mir nur sehr wenige der Nebencharaktere positiv in Erinnerung geblieben sind.

Obwohl das Buch an einigen Stellen „typische“ Motive eines New/Young Adult Romans aufweist, gibt es einige Twists mit denen weder der Leser noch Felix rechnet.
Besondere Aufmerksamkeit bekommt das Buch durch das wundervolle Cover, das direkt ins Auge springt. Hierbei hat der Lyx-Verlag ein gutes Händchen bewiesen und gezeigt, dass LGBTQIA+ Romane eine wichtiges Genre sind.

Insgesamt ist „Felix Ever After“ ein toller Roman, der die große Beachtung, die er bekommen hat, absolut verdient hat. Der Roman behandelt die Themen Identität, Diversität und auch Selbstliebe auf eine tolle Art und sollte gerne in Schulen gelesen werden, da das Thema noch viel zu wenig Beachtung findet. Außerdem kann ein solcher Roman, wie Callender selbst schreibt, bei der Findung der eigenen Identität helfen.
Von mir fünf Sterne und eine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 08.11.2021

Fantastisches - Nicht nur für Kinder

Drachenreiter 3. Der Fluch der Aurelia
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„Vier, um sie anzukündigen, vier, um sie zu empfangen.“ (S. 26)
Cornelia Funke nimmt uns in „Der Fluch der Aurelia“ ein weiteres Mal mit in die Welt des Drachenreiters Ben und seiner Familie und Freunde. ...

„Vier, um sie anzukündigen, vier, um sie zu empfangen.“ (S. 26)
Cornelia Funke nimmt uns in „Der Fluch der Aurelia“ ein weiteres Mal mit in die Welt des Drachenreiters Ben und seiner Familie und Freunde. Es herrscht riesiger Aufruhr in der Fabelwelt. Aus den Tiefen des Ozeans soll sich die Aurelia erheben und vier Vertretern je eine Samenkapsel übergeben, aus der neue Fabelwesen entstehen. Fühlt sich die Aurelia jedoch bedroht, vernichtet sie die ganzen Fabelwesen. Das können Ben und seine Gefährten nicht zu lassen und so stellen sie sich Cadoc Aalstrom entgegen, der unbedingt an eine der Kapseln gelangen will.

Die Autorin schafft es den Einstieg in ihre Welt ganz leicht gelingen zu lassen, obwohl der zweite Band der Reihe schon fünf Jahre zurückliegt. Sofort ist der Leser in die Welt der Fabelwesen abgetaucht, in der er zunächst Ben und seinen Vater trifft und schon bald die ersten neuen Wesen kennenlernen darf. Nach diesem Einstieg entwickelt sich die Geschichte rasant weiter und die Spannung steigt mit jedem Kapitel. Getragen wird dies durch die beiden Handlungsstränge und -orte, die sich immer weiter annähern und schließlich im großen Finale aufeinander treffen. Hierbei gelingt der Perspektivwechsel fließend und Cornelia Funke schafft es an beiden Orten eine fantastische Atmosphäre zu schaffen.
Die Figuren der Autorin haben die gewohnte Tiefe und sind wie immer toll geschrieben. Auch wenn ich den Bösewicht Cadoc Aalstrom nicht leiden kann, er ist wunderbar beschrieben.
Besonders sind die wunderschönen Illustrationen, die die Geschichte begleiten und auch das wunderschöne Cover, dass die Handlungsorte der Geschichte fantastisch darstellt.
Neben den unglaublichen Beschreibungen vermittelt das Buch aber auch wichtige Themen: die Umweltverschmutzung und der Klimawandel werden angesprochen, genauso wie einige ethische Aspekte. Die wichtigste Aussage ist für mich aber: Die Kleinsten werden die Größten sein.

Der Fluch der Aurelia ist ein Buch für Kinder ab 10, aber auch für Erwachsene. Das Buch kann, obwohl es Teil der Reihe ist auch separat gelesen werden. Für die vielen Namen, die aus Band 1&2 schon bekannt sind und einige Ausdrücke auf Spanisch hat Cornelia Funke einen Anhang angelegt, der eine gute Übersicht bietet. Insgesamt ist es eine tolle abgeschlossene Geschichte, die dennoch einige Fragen offen lässt und die Hoffnung auf einen 4. Band stärkt. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 04.11.2021

Zweite Chance - eiskalt genutzt

Ice Kings – Liebe gegen jede Regel
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Fünf Jahre ist es her, seit Kate und Jude sich das letzte Mal gesehen haben. Am Morgen nach einer gemeinsamen Nacht ging Jude um Profi-Eishockeyspieler zu werden und Kate blockierte jeden Kontaktversuch. ...

Fünf Jahre ist es her, seit Kate und Jude sich das letzte Mal gesehen haben. Am Morgen nach einer gemeinsamen Nacht ging Jude um Profi-Eishockeyspieler zu werden und Kate blockierte jeden Kontaktversuch. Was passiert, wenn Jude nach einem harten Check und einer schweren Verletzung zurückkommt, um die Reha in dem Zentrum zu machen, in dem Kate arbeitet?

Stacey Lynn entführt uns in eine tolle Geschichte, die Dank des flüssigen Schreibstils zu einer Wohlfühllektüre wird. Sie kommt ohne großes Drama aus (auch wenn es ganz ohne nicht geht) und hat zwei Protagonisten, mit denen man sofort mitfühlen kann. Während Jude sich seiner Gefühle sicher ist, muss Kate sich erst darüber klar werden, was sie will. Beide sind sehr willensstarke Persönlichkeiten, entwickeln sich im Verlauf aber weiter.

„Ice Kings – Liebe gegen jede Regel“ ist eine tolle Geschichte, die sich schnell lesen lässt und sich perfekt für gemütliche Stunden eignet.

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Veröffentlicht am 03.11.2021

Wichtiges Thema toll verpackt

Mein Darm ist kein Arsch
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Bauchweh? Durchfall? Klar hat jeder mal. Kann aber auch ein wichtiges Warnsignal des Körpers sein, das man nicht ignorieren sollte.
Philipp Stehler nimmt uns in diesem Buch mit auf seine Reise von den ...

Bauchweh? Durchfall? Klar hat jeder mal. Kann aber auch ein wichtiges Warnsignal des Körpers sein, das man nicht ignorieren sollte.
Philipp Stehler nimmt uns in diesem Buch mit auf seine Reise von den ersten Beschwerden über die Diagnose Colitis ulcerosa bis hin zur Behandlung und seiner Genesung. Hierbei lässt der Autor keinen Punkt seiner Krankengeschichte aus und nimmt uns mit an den Tiefpunkt seines Lebens.
Mit seiner angenehm klaren Schreibweise und teilweise auch mit Humor, bei dem er häufig über sich selbst lacht, macht er es dem Leser einfach seiner Geschichte zu folgen. Für die fachlichen Erklärungen hat er sich die Unterstützung des renommierten Professor Doktor Martin Störr gesichert, der dem Leser in kleinen Texten die Krankheit und ihre Behandlungsmethoden näher bringt.
„Mein Darm ist kein Arsch“ ist ein Buch für alle und ein wichtiger Beitrag für die Aufklärung über Colitis ulcerosa. Es zeigt, dass es jeden treffen kann. Betroffenen und ihren Angehörigen kann das Buch Hoffnung machen und es zeigt deutlich, dass man immer positiv denken muss. Ein Highlight sind die Rezepte, die Philipp Stehler zum Nachkochen abgedruckt hat.
Ich habe mich für das Buch interessiert, da ich selbst an einer chronischen Darmerkrankung leide, allerdings nicht an Colitis ulcerosa. Obwohl vieles für mich leider nicht umsetzbar ist, bekommt dieses Buch von mir eine Empfehlung ausgesprochen, um die verschiedenen Darmerkrankungen in unserer Gesellschaft von ihrem Tabu zu befreien. Wer jetzt mehr lernen möchte, sollte das Buch lesen und kann auch auf Philipps Instagram-Account vorbeischauen.

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Veröffentlicht am 23.10.2021

Tanz dich in mein Herz

Dance into my World
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Maren Vivien Haase stellt uns in ihrem Debütroman „Dance into my world“ Jade vor. Jade ist gerade aus ihrem Heimatstädtchen in die Großstadt New York gezogen, um sich für ihre Bewerbung an der Design Hochschule ...

Maren Vivien Haase stellt uns in ihrem Debütroman „Dance into my world“ Jade vor. Jade ist gerade aus ihrem Heimatstädtchen in die Großstadt New York gezogen, um sich für ihre Bewerbung an der Design Hochschule zu bewerben und ihrem Heimatort zu entfliehen, nachdem sie dort vor zehn Monaten etwas schlimmes erleben musste. Um ihr Leben zu finanzieren, fängt sie im Larry Brew, einem Café an und trifft dort auf Olivia, die sie später mit dem Move District bekannt macht. Dort trifft Jade auf Austin. Ist sie bereit ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen oder holt diese sie ein?

Jade ist zu Beginn sehr von ihrer Vergangenheit geprägt und daher sehr verschlossen. Im Verlauf öffnet sie sich immer mehr und vertraut auch ihren Freunden und Austin ihre Geschichte an.
Austin hat mir sehr gut gefallen. Er drängt Jade zu nichts und bleibt doch hartnäckig in seinem Bestreben mit Jade auszugehen. Das Nicht-Date gehört für mich zu den schönsten Szenen im Buch. Auch Austin bekommt mit dem Fortgang des Buches eine Tiefe und einen Background, der sicher für Band zwei noch interessant werden könnte.
Olivia ist eine tolle Freundin für Jade und ihr ganzes Leben dreht sich ums Tanzen. Sie ist es, die das Tanzstudio Move District als Handlungsort einführt. Hier lernt Jade nicht nur das Tanzen kennen, sondern auch neue Freunde. Ich freue mich die freche und verrückte Olivia und ihre Geschichte im nächsten Band kennenzulernen.

Ich mag, wie das Thema Tanz im Buch umgesetzt ist und dass Jade wirklich absolute Anfängerin ist. So bekommt auch der nicht Tanz affine Leser alles erklärt, was im Move District los ist. Das Tanzen fließt hier schön neben Jades Geschichte, ohne das Hauptaugenmerk von dieser zu nehmen. In Anbetracht der Personen, hoffe ich im nächsten Band noch mehr über das Tanzen lesen zu dürfen.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm und flüssig. Die Geschichte lässt sich leicht verfolgen und ist zwar in einigen Punkten zu erahnen, aber das stört gar nicht beim Lesen. Ein Highlight ist für mich das Cover. Die Farben leuchten warm und es strahlt hell.

Insgesamt fand ich das Buch sehr angenehm zu lesen und das Happy End hat mich sehr glücklich gemacht. Ich freue mich darauf die Charaktere in den folgenden zwei Bänden wieder zu treffen und würde die Bücher allen Tanzfans empfehlen.

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