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Veröffentlicht am 08.09.2019

Ein schönes und wichtiges Buch

Mein Körper gehört mir! (Jubiläumsausgabe)
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Es gibt Themen, über die redet man nicht so gerne. Und das nicht, weil sie so unwichtig sind. Ganz im Gegenteil – es gibt so viele wichtige und brisante Thematiken, mit denen ich so meine Schwierigkeiten ...

Es gibt Themen, über die redet man nicht so gerne. Und das nicht, weil sie so unwichtig sind. Ganz im Gegenteil – es gibt so viele wichtige und brisante Thematiken, mit denen ich so meine Schwierigkeiten habe, weil ich nicht weiß, wie ich sie meinem Kind erklären kann. Missbrauch ist so ein Thema und sein wir ehrlich: Niemand ist wirklich davor geschützt. Zu oft hört man von Übergriffen auf Kinder oder man hat selbst einen Missbrauch in der Kindheit oder Jugend erlebt. Aus diesem Grund ist es mir sehr wichtig, mein Kind zu sensibilisieren und zu stärken, um sich zu wehren. Sexuelle Selbstbestimmung und das Recht auf körperliche Unversehrtheit sind Grundrechte. Wie vermittele ich das also meinem Sohn, ohne ihn zu verängstigen?

„Mein Körper gehört mir!“
Wichtig ist, dass man immer wieder darüber spricht. Ich wünsche mir, dass mein Sohn selbstbewusst und gestärkt reagiert, wenn ihm jemand zu nahe kommt und er das eben nicht möchte. Schon länger habe ich nach einem Buch Ausschau gehalten, welches sich auf kindgerechte Art mit diesem Thema beschäftigt. Fündig wurde ich beim Loewe Verlag. Dort wurde eine ganze aufklärende Bilderbuch-Reihe von Dagmar Geisler – die wir dank eines Windelmonsters schon kennenlernen durften – verlegt. Unter anderem auch „Mein Körper gehört mir!“. Kurzerhand musste dieses Buch bei uns einziehen, denn es ist nie zu früh, mit der Aufklärung unserer Kinder zu beginnen.

Es ist nie zu früh für das Thema Schutz vor Missbrauch
Schlägt man „Mein Körper gehört mir“ auf, so fallen einem sofort die vielen bunten Hände auf, die die Geschichte einleiten. Nach einem kurzen Vorwort an die Erwachsenen von pro famila Darmstadt, stellt sich die literarische Hauptfigur Clara einmal kurz vor. Sie berichtet davon, dass sie etwas ganz Besonderes hat – einen Körper – und der gehört nur ihr. Blättert man sich durch die darauffolgenden illustrierten Doppelseiten, erfährt man von Clara, welche Veränderungen ihr Körper schon durchgemacht hat. Danach erzählt sie von ihrer Familie und Freundschaften und dass es manchmal sehr schön ist, sich nahe zu sein. Clara schildert viele schöne Momente und erklärt, was das Besondere an Berührungen ist, aber nur wenn man es auch möchte. Dann folgen ein paar Szenen, die verdeutlichen, was Clara nicht mag. Und dass sind nicht immer Situationen, in denen es um fremde Menschen geht, die einem Böses wollen. Oft erscheinen diese von außen betrachtet harmlos, doch für Clara sind sie unangenehm.

Mein Körper gehört mir und meine Seele auch!
Das Lehrreiche an diesem Bilderbuch sind nicht nur die Reaktionen auf die verschiedenen Situationen, in denen Clara sich unwohl fühlt. Sie zeigen jedoch genau den richtigen Umgang mit diesem Sachverhalt. Ein klares „Nein“, „Fass mich nicht an!“ oder „Ich will es nicht!“ kann helfen sich zu befreien. Die kleine Clara erklärt gezielt, wie und warum sie so bestimmt reagiert und genau das, was ich meinem Sohn vermitteln möchte. Er soll sich wehren, wenn er nicht berührt werden möchte. Er muss sich nicht Dinge ansehen, die ihm Angst machen. Denn sein Körper gehört nur ihm und seine Seele auch.

Sehr gelungen fand ich auch die für Dagmar Geisler typischen und wunderbaren Illustrationen. Diese untermalen das Thema und verleihen ihm eine gewisse Leichtigkeit. Des Weiteren fand ich die Idee mit der enthaltenen Körper-Landkarte einfach sehr stimmig und eine perfekte Ergänzung. So können die kleinen Leser ihre körperlichen Besonderheiten selbst auf der Landkarte gestalten und bekommen ein Gefühl für ihren Körper.

„Mein Körper gehört mir!“ von Dagmar Geisler ist einfach perfekt auf Kinder und Erwachsene abgestimmt, die sich präventiv mit dem Thema Missbrauch beschäftigen wollen. Oft sind wir Erwachsenen unsicher, wie man mit so einem brisanten Thema umgeht. Hierfür ist dieses Buch eine große Unterstützung. Auch weil man viele Anregungen findet und Adressen mit hilfreichen und informativen Kontakten.

https://kathrineverdeen.de/

Veröffentlicht am 25.08.2019

Ein wahres Lesevergnügen

Rückwärtswalzer
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Im letzten Monat blieben mir nur wenige Stunden zum Lesen – der Alltag hatte mich fest im Griff. Umso schöner war es, die wenigen Stunden mit einem wirklich guten Buch zu verbringen. Ein Buch, in das ich ...

Im letzten Monat blieben mir nur wenige Stunden zum Lesen – der Alltag hatte mich fest im Griff. Umso schöner war es, die wenigen Stunden mit einem wirklich guten Buch zu verbringen. Ein Buch, in das ich mich völlig zurückziehen konnte, weil ich von den literarischen Figuren und ihrem Leben völlig fasziniert war. Nahm ich die Geschichte zur Hand, um darin zu lesen, war es fast so, als würden sie mich persönlich begrüßen, mich in ihrer Runde aufnehmen und an ihren Erlebnissen und Erfahrungen teilhaben lassen. Nur selten habe ich so eine Faszination beim Lesen verspürt. Wahrscheinlich liegt es an der auf den ersten Blick etwas schrägen Familie Prischinger über die Vea Kaiser in ihrem neuen Werk „Rückwärtswalzer: oder Die Manen der Familie Prischinger“ schreibt. Schräg, weil sie in einer etwas prekären Situation unkonventionell handeln, aber von vorne.

Ein junger Mann, seine drei Tanten und eine Leiche auf dem Beifahrersitz

Die Handlung von „Rückwärtzwalzer“ könnte man als einen durch geknallten Roadtrip dreier in die Jahre gekommenen Frauen nennen, die sich kurzerhand mit ihrem Enkel und einem verstorbenen Familienmitglied auf den Weg nach Montenegro begeben. Ihr lest richtig: einem verstorbenen Familienmitglied. Dieser soll in seiner Heimat begraben werden, denn das war sein letzter Wunsch. Und das eigens dafür angesparte Geld ist irgendwie abhandengekommen. Die Reise – oder die nicht ganz regelkonforme Überführung der Leiche – tritt ein Teil der Familie Prischinger, mit allerhand Proviant, in einem Panda an. Im Gepäck viele schicksalsbehaftete Geschichten, die sie auf ihrer manchmal etwas turbulenten Fahrt mit einander und dem Leser teilen.

Rückwärtswalzer

„Rückwärtswalzer“ – mit dem Titel könnte man die Handlung auch beschreiben. Die einzelnen Episoden aus dem Leben der Protagonisten fügen sich, wie in einem harmonischen Tanz, nach und nach zusammen. Durch äußere Umstände und Erinnerungen, die wachgerufen werden, begeben sich die Charaktere zurück in verschiedene Zeitstränge, um dem Leser vom Erlebten zu berichten. Sie tanzen buchstäblich aus der Vergangenheit in die Gegenwart und entwickeln ein imposantes literarisches Ganzes.

Eine Reise, die alles verändert

Begeistert hat mich vor allen, dass die Geschichte so lebensnah und nachvollziehbar ist. Die literarischen Figuren und ihre Handlungen wirken so real und glaubwürdig. Selbst ein Protagonist, der mir anfangs so unsympathisch erschien, hat sich im Verlauf der Handlung so gewandelt, dass er mir richtig ans Herz gewachsen ist. Ein Charakter hat sich quasi in mein Leserherz gebrannt: der nicht mehr ganz taufrische Mensch auf dem Beifahrersitz. Warum und wie gerade diese tote Person es geschafft hat, erfahrt ihr, wenn ihr „Rückwärtswalzer: oder Die Manen der Familie Prischinger“ von Vea Kaiser lest.

Vea Kaiser durfte ich im Frühjahr auf einer Veranstaltung zu ihrem Buch kennenlernen. Während dieser heiteren Lesung gab es passenderweise viel zum Essen und zu trinken – genau wie es die drei Damen aus der Prischinger Familie lieben. Das Highlight dieser Veranstaltung war jedoch die Autorin selbst. Denn diese plauderte so ausgelassen und sympathisch über ihr neues Buch „Rückwärtswalzer: oder Die Manen der Familie Prischinger“. Meine Gedanken während dieses Events: Wenn diese Autorin genauso schreibt, wie sie hier erzählt, dann muss dieses Buch großartig sein. Ich musste mir danach einfach selbst ein Bild machen. Und ja – dieses Buch ist großartig und der Schreibstil ist so präzise, bildhaft und detailliert, dass man als Leser immer das Gefühl hat mitten in der Handlung zu sein.

Nach den letzten Seiten von „Rückwärtswalzer“ fiel es mir sehr schwer, mich von der Familie Prischinger zu verabschieden. Einziges Trostpflaster war das hoffnungsvolle Ende der Geschichte und ein weiterer Roman von Vea Kaiser in meinem Regal.

https://kathrineverdeen.de/

Veröffentlicht am 14.08.2019

Ein pupsvergnügtes Bilderbuch

Furzipups, der Knatterdrache (Bd. 1)
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Es gibt nicht viele Ungeheuer, die Feuer spucken können. Für Drachen aber ist es Pflicht! Furzipups der Knatterdrache ist der Einzige aus seiner Herde, der das Feuerspucken nicht beherrscht. Und genau ...

Es gibt nicht viele Ungeheuer, die Feuer spucken können. Für Drachen aber ist es Pflicht! Furzipups der Knatterdrache ist der Einzige aus seiner Herde, der das Feuerspucken nicht beherrscht. Und genau diese Schwäche macht ihm zum Außenseiter. Furzipups setzt alles daran, endlich das Feuerspucken zu erlernen. Doch egal wie er es auch anstellt oder was er alles ausprobiert – drückt, prustet und rot anläuft – es qualmt nur kurz und heraus kommt ein dicker … ihr könnt es euch sicher denken.

Pfffffffffffffffff
„Furzipups, der Knatterdrache“ ist die neue Geschichte für Kinder von Kai Lüftner. Wir als Fans vom Autor mussten nicht lange überlegen, ob diese Geschichte bei uns einziehen soll. Kai Lüftner nimmt sich immer wieder den wichtigen Themen des täglichen Lebens an und verpackt sie Kind gerecht und mit reichlich Humor. In seinem neuen Kinderbuch nimmt erzählt er von einem kleinen Drachen, der einfach anders ist, als seine Artgenossen. Der Autor beschreibt, wie Furzipups darunter leidet und welche Anstrengungen er unternimmt, um einfach so zu sein, wie alle anderen. Doch im Verlauf der Geschichte wandelt sich etwas im Inneren des Drachens. Furzipups hat eine Fähigkeit, die kein anderer Drache aufweisen kann. Hört man seinen Namen, kann man diese Fähigkeit schon erahnen. Kurzerhand besinnt sich der kleine Drache nun auf seine Stärken anstatt das Unmögliche zu versuchen.

Zum Glück kann man gewisse Fähigkeiten nicht riechen
Für meinen Sohn war das Buch vom Knatterdrachen ein Leseerlebnis. Er hatte riesigen Spaß mit der Geschichte, die Kai Lüftner in stimmigen und humorvollen Reimen vorgetragen hat, und mit den kunterbunten, fröhlichen und wunderschönen Illustrationen von Wiebke Rauers, die den Text perfekt ergänzen. Schließlich geht es in diesem Buch um ein Thema, dass ihn immer wieder belustigen kann: ums Pupsen. Zu seiner großen Freude hat sich der Coppenrath Verlag für dieses Kinderbuch etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Im Buch enthalten ist ein Pups-Button, der verschiedenste Pupsgeräusche auf Knopfdruck abspielt. Diese können interaktiv von den kleinen Lesern in die Geschichte eingearbeitet werden.

„Furzipups, der Knatterdrache“ von Kai Lüftner und Wiebke Rauers ist eine sehr gelungene und humorvolle Geschichte, die Mut macht einfach anders zu sein.

https://kathrineverdeen.de/

Veröffentlicht am 12.08.2019

KRAWUMMM!!!

Der wilde Räuber Donnerpups (Bd. 1)
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Ihr seid auf der Suche nach einem pupsgeladenen Abenteuer mit gruseligen Fallen und übel gelaunten und brandgefährlichen Räubern? Dann folgt Robin auf seinem Abenteuer durch einen schrecklich wilden Räuberwald. ...

Ihr seid auf der Suche nach einem pupsgeladenen Abenteuer mit gruseligen Fallen und übel gelaunten und brandgefährlichen Räubern? Dann folgt Robin auf seinem Abenteuer durch einen schrecklich wilden Räuberwald. Dort hausen ein paar wirklich üble Gestalten, die jedem, der sich in den Donnerwald traut, das Fürchten lehrt. Darum verirrt sich nur selten eine friedliche Seele in das Dickicht. Doch noch seltener sieht man sie wieder herauskommen.

KRAWUMMM!!! Eigentlich ist es mehr Getöse.
Das bemerkt man sehr schnell, wenn man als Leser den Donnerwald betritt. Denn in diesem ersten Band der räuberischen Bilderbuch-Reihe begleiten wir einen mutigen jungen Mann namens Robin, der sich trotz aller Warnungen, in den gefährlichen Donnerwald begibt. Und prompt nehmen ihn die wilden Bewohner gefangen. Doch Robin ist sehr schlau und gewitzt und fordert die Räuber zu einem Wettstreit heraus. Nicht ohne Konsequenzen… Räuber Donnerpups lässt sich gar nicht gern an der Nase herumführen!

„Der wilde Räuber Donnerpups: Die Räuberprüfung“ von Walko ist der erste Band der räuberischen Bilderbuch-Reihe von Walko. Diese Reihe erleben wir buchstäblich im Rückwärtsgang, denn kennenlernen durften wir die humorvolle Räuberbande mit dem dritten Band. Da wir jedoch kein Detail verpassen wollen, beginnen wir jetzt einfach mit dem Anfang.

Wie wir es bereits aus dem dritten Band gewohnt waren, begrüßten uns die wilden Räuber, direkt nachdem wir den Buchdeckel aufgeklappt haben. Denn hier findet man eine kleine Einführung in Steckbriefform, die dem Leser die ungleichen und urkomischen Banditen etwas vertrauter machen. Die Beschreibungen der einzelnen Charaktere sorgen bereits am Anfang für einige Lacher. Blättert man weiter, so erfährt man wie Robin versucht sich zu befreien und macht dabei Bekanntschaft mit dem Donnerwald und seinen schrecklich gefährlichen und sehr amüsanten Bewohnern.

Der pupsgefährliche Räuber Donnerpups!
Des Weiteren überzeugte uns die wieder sehr gelungene Mischung aus unterschiedlichen Charakteren und der lockerleichten, aber auch spannenden Handlung, die mit einem humorvollen und beschwingten Text erzählt wird. Und der Pupsfaktor darf natürlich nicht unter dem Teppich gekehrt werden – und in diesem Buch wird reichlich gepupst. Denn das ist für meinen Sohn der eigentliche Clew. Der Räuberhäuptling hat nämlich eine ganz besondere Eigenschaft, wenn er aufgeregt ist. Welche das ist, solltet ihr jedoch selbst erkunden!

„Der wilde Räuber Donnerpups: Die Räuberprüfung“ von Walko ist das erste wilde und lustige Abenteuer aus dem Donnerwald. Es überzeugt nicht nur mit einer spannenden und humorvollen Handlung, sondern auch mit vielen munteren Gestalten, die man sofort in sein literarisches Herz schließt.

Veröffentlicht am 12.08.2019

Eine Geschichte, die für viele schöne Lesestunden sorgt

Rebecca
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Woran denkt ihr, wenn ihr das Wort England hört? Ich muss sofort an Regen denken, an alte sagenumwobene Schlösser, an Tea Time mit Scones und Doppeldeckerbusse. Und das, obgleich ich noch nie in England ...

Woran denkt ihr, wenn ihr das Wort England hört? Ich muss sofort an Regen denken, an alte sagenumwobene Schlösser, an Tea Time mit Scones und Doppeldeckerbusse. Und das, obgleich ich noch nie in England war. Gerade weil ich immer sehr neugierig auf unbekannte Länder bin und mir nur selten einen Urlaub in der Ferne leisten kann, reise ich gerne auf literarische Weise. Aus diesem Grund habe ich auch zu dem Buch „Rebecca: Verflucht, ausgerechnet England!“ von Barbara Laban gegriffen.

Wie der Titel bereits verrät geht es literarisch nach England. Genauer gesagt in den beschaulich kleinen Küstenort Seacliff. Die Hauptprotagonistin Rebcca ist auf Sprachreise und landet genau in diesem Örtchen bei der fiesen Mrs Lydia – der Besitzerin von Blackhill Castle. Als wäre eine unheimliche Gastmutter allein nicht genug, bezieht sie ein Zimmer in einem Schloss, welches verflucht sein soll. Das sind tolle Aussichten auf einen vollkommenen Urlaub. Zu ihrem Glück macht sie die Bekanntschaft mit Carlo und Sander, die sich ebenfalls auf Sprachreise befinden – und etwas mehr Glück mit ihren Gasteltern haben. Zusammen mit den beiden findet sie heraus, welche jahrhundertealten Geheimnisse die Schlossmauern beherbergen.

Willkommen in Seacliff!

Für Rebecca, Sander und Carlo mutet es eher so an, als wären sie in der Zeit gereist. Denn in diesem Örtchen scheinen die Uhren vor sehr langer Zeit stehen geblieben zu sein. Hier funktioniert nicht einmal das Internet. Und überhaupt scheint dieser Ort ganz anders zu sein, als versprochen. Zum Glück sind die Abenteuer rund um die Geheimnisse im Schloss viel spannender als der Sprachunterricht.

Ein uraltes, verfluchtes Schloss direkt an der Küste.

Die Kulisse rund um Seacliff allein garantiert sehr viele spannende und atmosphärische Lesemomente. Barbara Laban hat gut daran getan, sich dieses beschauliche Örtchen für ihre Geschichte auszusuchen. Ich musste direkt im Internet recherchieren, ob es dieses Fleckchen Erde wirklich gibt. Treffer! Beschrieben wird dieser Ort mit: Seacliff besteht aus einem Strand, einem geschichtsträchtigen Anwesen und einem Hafen. Alles sehr beschwerlich zu erreichen und naturbelassen. Nun konnte ich mir die Kulisse der Geschichte um Rebeccas Sprachreise noch besser vorstellen, obgleich die Autorin sie ausführlich beschreibt. Für mich persönlich sind Geschichten mit dem Hauch von Realität einfach etwas reizvoller.

Rebecca war mir ab der ersten Seite sehr sympathisch und ihr Charakter nachvollziehbar. Sie ist schon etwas vorbelastet auf ihre Reise gegangen und hier in Seacliff muss sie sich weiteren Herausforderungen stellen, um an ihnen zu wachsen. Aber auch die beiden anderen Sprachschüler fügen sich perfekt in diese Geschichte ein und komplettieren sie.

Hinter jeder Tür lauern neue Abenteuer

Eigentlich war Seacliff an sich schon sehr abenteuerlich für mich, weil ich mir nicht vorstellen kann, wie man in so einem Ort komfortabel wohnen kann. Und irgendwie ist es ja auch gruselig neben so einem verfluchten Schloss zu leben – oder in ihm wie Rebecca. Das größere Abenteuer war jedoch mit den drei literarischen Figuren durch das Schloss zu ziehen und Geheimnisse aufzudecken.

Insgesamt hatte ich mit „Rebecca: Verflucht, ausgerechnet England!“ viele schöne, atmosphärische und manchmal aufregende Lesestunden. Auch wenn ich mir manchmal eine konsequentere Erzählweise gewünscht hätte. Besonders bei Rebeccas familiären Problemen blieben bei mir einige Fragen offen. Aber dies wird grundsätzlich auch immer nur am Rande der Geschichte mit erzählt. Wahrscheinlich hat Barbara Laban sich hierbei eher auf das wesentliche ihrer Geschichte konzentriert: Auf das Leben und die Menschen in Seacliff, auf vermeidlich verfluchte Schlösser und ihre Bewohner, die auf den zweiten Blick ganz anders sind, als sie erst erscheinen und auf das Thema Freundschaft und Zusammenhalt.

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