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Veröffentlicht am 07.05.2023

Zwischen Argentinien und Ostsee

Das Bernsteinmädchen
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Neu Boltenhagen 1938: Als Helena sich in den deutschen Matrosen Karl verliebt, verlässt sie ihre argentinische Heimat und zieht zu ihm an die Ostsee.
In den Wirren des Zweiten Weltkriegs werden die Liebenden ...

Neu Boltenhagen 1938: Als Helena sich in den deutschen Matrosen Karl verliebt, verlässt sie ihre argentinische Heimat und zieht zu ihm an die Ostsee.
In den Wirren des Zweiten Weltkriegs werden die Liebenden getrennt und als Helena von Karl einen Sohn bekommt, geht sie mit diesem irgendwann zurück in ihre Heimat.
Über siebzig Jahre später erhält dieser ein rätselhaftes Erbe von seiner Mutter: Mit einem Bernstein und dem Auftrag, seinen deutschen Wurzeln nachzuspüren, reist Robert von Buenos Aires in das vorpommersche Dorf seines Vaters und ist wie vom Donner gerührt. Warum steht auf dem Familiengrab, dass er und Helena hier im Jahr 1945 begraben worden seien?
Und wer ist die zweite Frau auf den alten Fotos?

Eine Geschichte um Liebe, Familie und Heimat in Zeiten des Krieges.
Auf zwei Zeitebenen begleitet man Helena und Robert in Argentinien und an der Ostsee.
Helena fand ich zwar sympathisch, aber zeitweilig agiert sie recht naiv und weltfremd.
Was sie an Karl fand, hat sich mir nicht erschlossen.
Robert dagegen mochte ich von Beginn an.
Auch wenn die Handlung zwischen den Protagonist(inn)en und in der Zeit hin und her springt, kann man ihr sehr gut folgen und miträtseln, was in der Vergangenheit wohl passiert ist.
Das Geschehen in Ambershagen nach der Meldung über Karls Tod hat sich irgendwann, jedoch nicht zu früh, angedeutet.
"Das Bernsteinmädchen" habe ich auf dem Weg in den Urlaub in der Bahn angefangen zu hören und dann mit Blick auf die Ostsee beendet.
Es hat perfekt gepasst!

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Veröffentlicht am 04.05.2023

Mode ist Kunst

Die Couturière
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1922: Nach ihrer Scheidung verlässt die gebürtige Römerin New York und kommt mit ihrer kleinen Tochter bei einer Freundin in Paris unter.
Ohne finanzielle Unterstützung und ohne erlernten Beruf arbeitet ...

1922: Nach ihrer Scheidung verlässt die gebürtige Römerin New York und kommt mit ihrer kleinen Tochter bei einer Freundin in Paris unter.
Ohne finanzielle Unterstützung und ohne erlernten Beruf arbeitet sie zuerst als Übersetzerin und private Reiseführerin für reiche Amerikanerinnen.
Dann aber macht sie ihr Zeichentalent und ihr Gespür für Mode zu einer weiteren Geldquelle.
Zuerst möbelt sie nur die Garderobe ihrer Freundinnen auf. Aber was sie entwickelt ist mutig, neu und fällt auf - und es wird nachgefragt!
Elsa engagiert jetzt Frauen, die ihre Ideen für interessante und bezahlbare Mode in Heimarbeit umsetzen und startet eine beispiellose Karriere.
Zuerst ist es "nur" sportive Mode für moderne, unabhängige Frauen, die nicht einengt.
Es folgen Tages- und Abendmode, später auch Parfum.
Ihrer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt, denn Inspiration findet Elsa Schiaparelli überall!
Einzig die Kinderlähmung ihrer Tochter Gogo kann ihre Energie zeitweilig bremsen.
Schweren Herzens schickt sie Goga nach Lausanne in ein Internat, denn in der Schweiz verspricht ein Arzt ihr die Heilung ihrer Tochter.
Die Behandlung ist teuer. Elsa bleibt daher in Paris, baut ihre kleine Modefirma immer weiter aus und wird sogar zur größten Konkurrentin von Coco Chanel.
Ihr Freundeskreis in Paris umfasst mittlerweile viele Künstler, die sie weiter inspirieren.
So entwickelt Elsa das weltberühmte Hummer-Kleid nach einer Zeichnung ihres Freundes Salvator Dalí.
Zu Beginn des Krieges verlässt Elsa Schiaparelli Paris und geht 1940 zurück nach New York.

Elsa Schiaparelli war eine bemerkenswerte Frau und eine außergewöhnliche Modemacherin.
Mit ihrem surrealistischen und bunten Stil war sie ihrer Zeit weit voraus!
Für mich war sie u.a. die Wegbereiterin für Jean-Paul Gaultier und Vivienne Westwood.
Coco Chanel hat Mode als Handwerk definiert, Elsa Schiaparelli als Kunstform.
Leider war ihre Kunst nach Kriegsende nicht mehr gefragt und ihr Atelier musste 1952 schließen.
Der Modekonzern Tod's hat 2012 die Marke Schiaparelli wieder neu belebt und diese erobert erneut die Laufstege der Welt.
Agnès Gabriel erzählt kurzweilig den erfolgreichen beruflichen Aufstieg einer bemerkenswerten Designerin, die zu Unrecht für lange Zeit aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwunden war.

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Veröffentlicht am 04.05.2023

Teil 4 der Reihe

Das schwarze Band
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Im historischen Wien wollen gewaltbereite Monarchisten die Regierung stürzen und Kaiser Karl zurück auf den Thron holen.

Die von Cornelius Obonya grandios gelesene Krimireihe um August Emmerich und Ferdinand ...

Im historischen Wien wollen gewaltbereite Monarchisten die Regierung stürzen und Kaiser Karl zurück auf den Thron holen.

Die von Cornelius Obonya grandios gelesene Krimireihe um August Emmerich und Ferdinand Winter geht in die nächste Runde.

Spannung ist wieder garantiert!

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Veröffentlicht am 04.05.2023

Teil 3 der Reihe

Der dunkle Bote
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Ein weiterer historischer Wien-Krimi, der den ohnehin schon hohen Spannungsbogen stetig erhöht - bis zum dramatischen Showdown!
Cornelius Obonya verleiht sämtlichen Protagonist(inn)en nahezu perfekt mit ...

Ein weiterer historischer Wien-Krimi, der den ohnehin schon hohen Spannungsbogen stetig erhöht - bis zum dramatischen Showdown!
Cornelius Obonya verleiht sämtlichen Protagonist(inn)en nahezu perfekt mit seiner Stimme ihren ganz eigenen Charakter und erschafft so eine unfassbar gute und bildhafte Atmosphäre.
Wie eine Wienerin jetzt sagen würde: Meine Verehrung!

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Veröffentlicht am 19.04.2023

Ein Commissario in Ligurien

Abschied auf Italienisch
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Sein römisches Revier hat der mit allen Wassern gewaschene Commissario Vito Grassi im Griff, aber privat gehen ihm die Felle schwimmen.
Als er nach dem plötzlichen Tod seines Vaters dessen Haus in Ligurien ...

Sein römisches Revier hat der mit allen Wassern gewaschene Commissario Vito Grassi im Griff, aber privat gehen ihm die Felle schwimmen.
Als er nach dem plötzlichen Tod seines Vaters dessen Haus in Ligurien erbt, wagt er die Flucht nach vorn und lässt sich in die Provinz versetzen.
Doch neben atemberaubenden Aussichten auf die Küste der Cinque Terre und dem liebevoll hergerichteten Rustico mit eigenem Olivenhain erwarten Grassi gleich zwei Morde - und eine kluge junge Kollegin, mit der er es sich beinahe schon am ersten Tag verscherzt.
Und dann ist da auch noch Toni, die streitbare Mitbewohnerin seines Vaters, die gar nicht daran denkt, aus dem Haus auszuziehen…

Mit "Abschied auf italienisch" hat Andrea Bonetto einen klassischen Whodunit geschaffen, der als
Auftakt zu einer neuen Reihe echtes Potential hat.
Commissario Grassi ist ein Ermittler mit Ecken und Kanten, der sich in Ligurien mit Kollegin Ricci und der "unfreiwilligen" Mitbewohnerin Toni zu Beginn erst zusammenraufen muss.
Die zwei Mordfälle sind nicht uninteressant, die Auflösung ist stimmig und nicht zu früh erkennbar.
Die Atmosphäre innerhalb der Handlung fand ich sehr gelungen und die Protagonist(inn)en wurden sehr gut beschrieben.
Ich mag den pfeifenden Rechtsmediziner Penza sehr!
Den Schreibstil des Autors würde ich als geradlinig bezeichnen. Die Geschichte wird interessant und ohne überflüssige "private" Sperenzchen der Ermittler erzählt.
Ein ansprechender Krimi mit Italien-Flair, der Lust auf weitere Bände macht.

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