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Veröffentlicht am 05.04.2023

Marianne Ihlen

So long, Marianne – Leonard Cohen und seine große Liebe
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Hydra, 1960: Der junge Leonard will ein berühmter Schriftsteller werden.
Dann lernt er Marianne und ihren Mann kennen und wird Zeuge, wie ihre Ehe zerbricht.
Leonard kümmert sich um die tief verletzte ...

Hydra, 1960: Der junge Leonard will ein berühmter Schriftsteller werden.
Dann lernt er Marianne und ihren Mann kennen und wird Zeuge, wie ihre Ehe zerbricht.
Leonard kümmert sich um die tief verletzte Marianne und sie verlieben sich ineinander.
Nachdem sein Roman jedoch von der Kritik zerrissen wird, fällt er in eine Depression.
Jetzt ist es an Marianne, ihn zu retten: Sie schenkt Leonard eine Gitarre und ermutigt ihn dazu, Songs zu schreiben.
Bald feiert er erste Erfolge, dann gibt er Konzerte in Europa und Amerika.
Doch kann Marianne ein Leben an der Seite eines Weltstars führen?

"I'm your man" singt Leonard Cohen - und man glaubt es ihm sofort.
Seine Lieder, die er nie singt, sondern in seiner ganz eigenen Art von Sprechgesang vorträgt, üben noch immer eine große Faszination aus.
Ganz besonders auf Frauen, sein Ruf als "Ladies man" war legendär.
Vieles ist aus seinem bewegten Leben bekannt, von seinem Aufenthalt auf Hydra weiß man nur wenig.
Das Lied "So long, Marianne" hat er seiner großen Liebe gewidmet und ich hatte gehofft, in diesem Buch dem Mann Leonard hinter dem Singer/Songwriter Cohen näher zu kommen.
Denn erst nach Hydra wurde Leonard Cohen zum Weltstar!
Aber wie war er vorher? Wie wurde er zu dem Sänger mit der sanften, melancholischen Stimme?
Leider geht es aber in diesem Buch zum allergrößten Teil um Marianne Ihlen, um ihre Gedanken, ihre Gefühlswelt.
Leonard Cohen ist mehr oder weniger zu einer Nebenrolle degradiert.
Seine Persönlichkeit, seine Gedanken und Gefühle werden in seltenen Momenten einmal angekratzt und bevor SEINE Geschichte sich vertiefen könnte, springen die Autoren schon wieder zurück zu IHR.
Eigentlich müsste das Buch "Marianne Ihlen und ihre große Liebe heißen", denn es geht im Prinzip nur um sie!
Für mich leider daher eine kleine Enttäuschung, da ich Leonard Cohen in der Geschichte quasi nicht wirklich "gefunden" habe.
Aber ich werde sicher in der nächsten Zeit meine Lieblingslieder von ihm "Bird on the wire" und "Dance Me to the End of Love" im Ohr haben. Das ist schön.

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Veröffentlicht am 30.03.2023

Vom Winde verweht

Gone with the Wind – Eine Liebe in Hollywood und der größte Film aller Zeiten
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Vivien Leigh ist Feuer und Flamme, als sie Margaret Mitchells Roman »Vom Winde verweht« liest.
Wie gern würde sie die mutige Südstaatenschönheit Scarlett O’Hara in der Verfilmung spielen, doch wie soll ...

Vivien Leigh ist Feuer und Flamme, als sie Margaret Mitchells Roman »Vom Winde verweht« liest.
Wie gern würde sie die mutige Südstaatenschönheit Scarlett O’Hara in der Verfilmung spielen, doch wie soll sie als Britin den Produzenten David O. Selznick von sich überzeugen?
Für die Rolle und ihre Liebe zu Laurence Olivier setzt sie alles auf eine Karte: Sie lässt Familie und Freunde hinter sich und geht mit Larry in die USA.
Aber der Dreh des Films und Hollywood stellen Vivien mehr auf die Probe, als sie je hätte ahnen können.

Die faszinierende Geschichte der Dreharbeiten von »Vom Winde verweht«

Der Titel des Buches ist insofern sehr gut gewählt, da tatsächlich die Entstehung des gleichnamigen Filmes im Fokus steht.
Ja, auch die Liebesgeschichte um Vivien Leigh und Laurence Olivier wird thematisiert, aber der gewählte Rahmen der Handlung umfasst größtenteils die langen und komplexen Vorbereitungen, sowie die langwierigen und stellenweise chaotischen Dreharbeiten mit mehr oder weniger schwierigen Drehbuchautoren, Regisseuren, Schauspieler(inne)n und einem egomanen Produzenten.
Sowohl für die Schauspielerin Vivien Leigh, als auch für den Produzenten David O. Selznick, ist der Film die Erfüllung eines Lebenstraumes und so wird hier vieles abwechselnd aus der Sicht dieser beiden Personen beschrieben.
Viele der geschilderten Geschehnisse sind allgemein bekannt, manche waren für mich jedoch neu.
Auch wenn ich beim lesen stellenweise das Gefühl hatte bei den Dreharbeiten zuzuschauen, blieb eine gewisse Distanz - auch zu den Protagonist(inn)en.
Trotzdem habe ich das Buch dank eines eingängigen Schreibstiles flott durchgelesen - nicht zuletzt weil man während der Lektüre die allseits bekannten Bilder von Scarlett O’Hara und Rhett Butler dabei immer vor Augen hat.


Anzumerken ist unbedingt, dass das Buch von Margaret Mitchell (nicht nur aus heutiger Sicht) zutiefst rassistisch ist.
Der Film nur unwesentlich weniger.
Der "alte Süden" wird glorifiziert, während das Sklavensystem als gegeben hingenommen wird, die Versklavten gar als glückliche Menschen gezeigt werden, die mit der Freiheit nur schwer zurechtkommen.
Schon bei Erscheinen des ersten und einzigen Buches der Autorin, wurde die darin enthaltene extreme Verharmlosung der Sklaverei, sowie die Verherrlichung des Ku-Klux-Klans, auf das schärfste verurteilt!
Und auch vor und während der Dreharbeiten gab es fortlaufend Proteste.
Ende der 1930er Jahre wäre es durchaus möglich gewesen, kritischer mit dem Stoff umzugehen!
Die Rassentrennung am Set wurde übrigens erst auf Forderung von Clark Gable während der Dreharbeiten eingestellt.
Zur Premiere in Atlanta hat sich David O. Selznick dem offenen Rassismus der Südstaaten aus finanziellem Kalkül unterworfen.
So waren u.a. die farbigen Darsteller(innen) nicht zugelassen, da es in einem Kino nur für Weiße stattfand.
Bei der Oscar-Verleihung durfte Hattie McDaniel (Darstellerin der Mammy), die den Preis für die beste weibliche Nebenrolle erhielt, nicht bei den durchgängig weißen Gästen im Saal sitzen.
"Gone with the wind" von Margaret Mitchell ist sicherlich eine große Geschichte, das Buch hätte in dieser Form aber - meiner Meinung nach - so nicht erscheinen dürfen.

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Veröffentlicht am 29.03.2023

Slapstick trifft schwarzen Humor

Der nette Herr Heinlein und die Leichen im Keller
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Norbert Heinlein, Delikatessenhändler in dritter Generation, legt größten Wert auf Qualität und Tradition.
Seine Kundschaft geht ihm über alles, er bedient sie mit ausgesuchter Höflichkeit.
So auch seinen ...

Norbert Heinlein, Delikatessenhändler in dritter Generation, legt größten Wert auf Qualität und Tradition.
Seine Kundschaft geht ihm über alles, er bedient sie mit ausgesuchter Höflichkeit.
So auch seinen neuen Stammkunden Adam Morlok, einen charismatischen Geschäftsmann.
Bis Morlok eines Tages durch ein Versehen Heinleins tot zusammenbricht.
In seiner Panik lagert Heinlein Morloks Leiche kurzerhand im alten Kühlhaus im Keller zwischen.
Doch statt einen Weg aus der Sache zu finden, gerät Heinlein immer tiefer hinein.
Und es wird nicht bei einer Leiche im Keller bleiben - Morlok bekommt bald Gesellschaft im Kühlhaus…

In einer Mischung aus Slapstick und schwarzem Humor begleitet man hier Herrn Heinlein, wie er von einer "unglücklichen" Situation in die nächste stolpert.
Eigentlich will Herr Heinlein nur seine Gäste mit immer neuen Gerichten erfreuen und sich um seinen dementen Vater und seinen autistischen Mitarbeiter kümmern.
Dabei ist er stets geradezu zen-artig ruhig und gelassen.
Selbst als der Hund seines Mieters sein Geschäft im Hausflur erledigt oder hohe Sanierungsskosten drohen.
War der Tod von Herrn Morlok noch einem tragischen Missgeschick geschuldet, hilft Herr Heinlein bei dem Tier doch ein klein wenig nach.
Weiteren "Unfälle mit Todesfolge" ergeben sich.... irgendwie.
Doch Herr Heinlein behält die Ruhe - der Kühlkammer sei Dank!
Sein Vater, sein Mitarbeiter, die nette Nachbarin - auch sein nigerianischen Patenkind - sind seine Familie, die es zu beschützen gilt.
Was soll aus ihnen werden, wenn Herr Heinlein ins Gefängnis müsste?
Findungsreich umschifft Herr Heinlein alle bedrohlichen Situationen, zeigt sich besorgt ob des Verschwindens verschiedener Personen und hilfsbereit gegenüber der Polizei.
Als Herr Heinlein plötzlich in "echte" Verbrechen involviert ist, zeigen sich bei ihm ganz neue Fähigkeiten und sein jahrelang recht beschaulich geführtes Leben bekommt eine ganz neue Richtung.

Die ziemlich skurrilen Geschehnisse bringen die Lsser(innen) und Hörer(innen) fast durchgehend zum schmunzeln und man fragt sich "Wie kommt der sympathische Herr Heinlein aus der Situation nur wieder heraus?"
Die Antwort passt zu der ganzen irren Handlung und ich bin sicher, auch zu dem letzten Problem findet Herr Heinlein eine Lösung.

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Veröffentlicht am 27.03.2023

Musik und Irland

Ein Lied für Molly
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Die 28-jährige Bonnie Milligan lebt mit ihrem kleinen Sohn Josh in Dublin.
Eines Tages entdeckt sie im Bus ein Bündel handschriftlicher Musiknoten.
Spontan fasst sie den Entschluss, den Besitzer ausfindig ...

Die 28-jährige Bonnie Milligan lebt mit ihrem kleinen Sohn Josh in Dublin.
Eines Tages entdeckt sie im Bus ein Bündel handschriftlicher Musiknoten.
Spontan fasst sie den Entschluss, den Besitzer ausfindig zu machen.
Ihre Nachforschungen nach dem geheimnisvollen Komponisten führen sie an die Westküste Irlands, wo sie in einem malerischen Ort am Meer auf eine Reihe eigenwilliger Charaktere stößt - und ohne es zu ahnen, auf ein lange verborgenes Familiengeheimnis.
Der Schlüssel dazu scheint ein Liebeslied für eine Unbekannte zu sein.

Nach einem Wasserschaden in ihrem Haus und dem Verlust ihres Jobs kommt für Bonnie die Suche nach dem Verfasser der Noten ganz passend. Sie hat weder Geld, noch einen Platz zum wohnen!
Durch ein Missverständnis kommt Bonnie mit dem ehemaligen Musikprofessor Robert Brenner in Kontakt.
Brenner erklärt, den unbekannten Komponisten zu kennen und ihn ebenfalls finden zu wollen, sagt Bonnie aber zuerst nicht warum.
Gemeinsam brechen Robert, Bonnie, Josh und Kater Sir Francis nach Ballystone auf.
Robert Brenner war 18 Jahre zuvor der Musiklehrer des hochbegabten, rebellischen Mark O'Reilly gewesen - und in dessen alleinerziehende Mutter Molly verliebt.
Aber alles änderte sich, als Mark plötzlich ohne ein Wort verschwand.
In Ballystone trifft Bonnie auf den zuerst unfreundlichen Liam, der seit dem Tod des Vaters im Jahr zuvor dessen Werkstatt, aber auch seine Schulden geerbt hat.
Trotz Startschwierigkeiten fühlen sich die beiden zueinander hingezogen.
Und von Mark O'Reilly keine Spur - aber er muss in der Nähe sein...
Nicht nur Mollys Lied, auch eine alte und wertvolle Geige tragen dazu bei, ein paar Geschehnisse aus der Vergangenheit wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Denn: Eine gute Geschichte kann alles ändern!

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Veröffentlicht am 22.03.2023

Teil 2 der Reihe

Der Tintenfischer
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Venedig ist in diesem zweiten Teil der Reihe nur etwa zur Hälfte Schauplatz der Handlung.
Zuerst geht es um Betrüger, die mit einer fiesen Masche im Bereich "Corona-Kriminalität" ältere Venezianer um ihr ...

Venedig ist in diesem zweiten Teil der Reihe nur etwa zur Hälfte Schauplatz der Handlung.
Zuerst geht es um Betrüger, die mit einer fiesen Masche im Bereich "Corona-Kriminalität" ältere Venezianer um ihr Hab und Gut bringen.
Dann jedoch werden Antonio Morello und Anna Klotze zufällig am Canal Grande Zeugen eines Suizidversuches des jungen Nigerianers David Ekele.
Sie erfahren mehr von seinem bisherigen Leidensweg und beschließen, dessen Freundin aus den Klauen der Mafia zu befreien und reisen dazu ausgerechnet nach Sizilien, wo Morello noch immer auf einer Todesliste steht.
Auf Sizilien erfahren Anna Klotze und die Leser(innen) von Antonio Morello wieder weitere ungeheuerliche Machenschaften innerhalb der Costa Nostra und auch erneut über Verbindungen zur aktuellen Politik.
So wird u.a. auch das Gezerre über die Corona-Aufbauhilfen der EU thematisiert und welch erbärmliches Bild die Herren Silvio Berlusconi und Matteo Salvini dabei abgegeben haben.
Beim lesen (bzw. hören) wird einem regelmäßig schlecht!
Ganz nebenbei wird auch mit dem verklärten Mafia-Image aus "Der Pate" aufgeräumt, welches mit der Realität so gar nichts gemeinsam hat!
Manche Szenen aus "Der Tintenfischer" sind durchaus brutal, dass innerhalb der "Familie" ein Menschenleben nichts wert ist, wird ausdrucksstark geschildert.
Commissario ist ein Mensch mit Prinzipien, aber er ist auch innerlich zerrissen.
Getrieben vom Hass auf die Mafia, die den Tod seiner schwangeren Frau zu verantworten hat, gibt es für ihn nur ein Ziel: Den Mörder seiner Familie zu fassen und zu verhaften - oder wenn nötig auch zu töten.
Dietmar Wunder liest ganz wunderbar und man folgt der unglaublich spannenden Handlung fast atemlos.
Hat mich der erste Teil "Der freie Hund" schon begeistert, legen die Autoren hier tatsächlich noch eine Schippe zu. Absolut grandios!

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