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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.06.2022

Zauberhaft

Ein Sommer in Rimini
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Hamburg, 1955: Nina arbeitet als Hilfsköchin im Hotel "Vier Jahreszeiten".
Sie kann ihr Glück kaum fassen, als ein italienischer Gast ihr ein verlockendes Angebot macht: Er kennt den Manager des berühmten ...

Hamburg, 1955: Nina arbeitet als Hilfsköchin im Hotel "Vier Jahreszeiten".
Sie kann ihr Glück kaum fassen, als ein italienischer Gast ihr ein verlockendes Angebot macht: Er kennt den Manager des berühmten "Grand Hotel" in Rimini und kann ein gutes Wort für sie einlegen.
Das lässt sich Nina nicht zweimal sagen und stürzt sich ins Abenteuer.
In Rimini kann sie nicht nur ihr Talent unter Beweis stellen, auch begegnet sie dem charmanten Italienischlehrer Piero…

"Ein Sommer in Rimini" ist ein zauberhafter Roman, angesiedelt zur Zeit des deutschen Wirtschaftswunders.
Das ist allerdings nicht bei allen angekommen und so bilden Nina und die verwitwete Henni aus Ostpreußen eine Art Not-WG in einer Kellerwohnung.
Die resolute Henni träumt von Italien und überredet Nina zu einem Neuanfang in Bella Italia und mit ihrer Isetta geht es über die Alpen in eine neue Zukunft.
So kurz nach Ende des Krieges sind Deutsche dort nicht gerade beliebt, aber Nina kann ihr Talent beweisen und setzt sich, auch durch ihre Freundlichkeit, nicht nur bei den Kolleg(inn)en durch.
Auch Amore, das einzige Wort, welches Henni auf italienisch kann, kommt nicht zu kurz und so liest sich diese kurzweilige Geschichte sehr flott.
Die Protagonist(inn)en sind allesamt sympathisch, das eine oder andere Klischee wird bedient, aber das war zu erwarten und passt hervorragend in eine "La dolce vita"- Geschichte.
Ich habe das schmale Buch an einem Tag durchgelesen und mit einem Lächeln beendet.

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Veröffentlicht am 26.05.2022

Etwas kitschig und mit zu perfektem Ende

Apfelglück am See
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Morgens genießt die junge Konditorin Anne am liebsten den Sonnenaufgang und kostet den Moment der Stille am azurblauen Chiemsee aus, bevor sie mit ihrem Großvater die kleine Bäckerei am See öffnet.
Dort ...

Morgens genießt die junge Konditorin Anne am liebsten den Sonnenaufgang und kostet den Moment der Stille am azurblauen Chiemsee aus, bevor sie mit ihrem Großvater die kleine Bäckerei am See öffnet.
Dort gibt es gerade nur ein Thema: Den Pralinen-Einbrecher.
Jemand warnt die Anwohner vor einem Einbruch und hinterlässt einen Brief und Pralinen. Anne findet das Ganze zunächst sehr amüsant - bis sie selbst auf den attraktiven "Einbrecher" trifft.
Ist Michi nur charmant oder vielleicht der gesuchte Serien-Einbrecher, der ganze Häuser ausräumt?

Es handelt sich hier, passend zum Thema Konditorei, um einen zuckersüßen Chick-Lit Roman.
Die Protagonist(inn)en sind allesamt sympathisch, das Wetter ist stets perfekt, alle "Problemchen" lösbar.
Ein ausgesetzter Welpe für's Herz und die Wohlfühl-Schnulze mit kitschiger Heile-Welt-Garantie ist komplett.
Im Prinzip eine nette Idee für zwischendurch, aber es war mir zu viel "Gut-Mensch" bei Michi, dazu verschiedene Themen (Freundin mit Beziehungsproblem, Stress bei den Eltern, berufliche Entscheidungen von Anne), die deutlich mehr Tiefgang verdient gehabt hätten.
So blieb die Geschichte flach und mir zu klebrig-süß. Schade.

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Veröffentlicht am 18.05.2022

Grandios

Gran Paradiso
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Turin 1982: Ihr Leben lang hat die Journalistin Gianna mit ihrer übermächtigen Mutter gehadert: Maria Lanteri wurde als Partisanin in der Resistenza berühmt, ihr Kriegstagebuch ist in Italien bis heute ...

Turin 1982: Ihr Leben lang hat die Journalistin Gianna mit ihrer übermächtigen Mutter gehadert: Maria Lanteri wurde als Partisanin in der Resistenza berühmt, ihr Kriegstagebuch ist in Italien bis heute Schullektüre.
Aber als Gianna nach Marias Tod nach Ligurien ins kleine Sant'Amato reist um den Nachlass zu regeln, findet sie im Haus ihrer Tante Mafalda eine ganz andere Version von Marias Tagebuch.
Darin liest Gianna, was 1944 in jenem hart umkämpften Tal am Fuße des Gran Paradiso wirklich geschehen ist und lernt dabei "Maria Mortale" von einer ganz anderen Seite kennen.

Mit "Gran Paradiso" nimmt Grit Landau ihre Leser(innen) mit nach Italien in die fremde und faszinierende Welt der italienischen Resistenza.
Der Handlungsstrang um Gianna ist der Rahmen für die fesselnde Geschichte von Maria, angesiedelt im Jahr 1944.
Die Beschreibungen vom Leben und den Kämpfern in den Bergen des Aostatales sind wirklich bildgewaltig!
Bei den Partisanen, denen Maria sich anschließt, handelt es sich nicht um bewaffnete, schießwütige Krieger, sondern um Männer, die ihre Heimat lieben und diese unter Einsatz ihres Lebens gegen die Schergen von Mussolini und Hitler verteidigen wollen.
Der eindringliche Schreibstil der Autorin versetzt einen direkt an die Seite der Partisanen in das friedliche Tal und in die zuweilen rauen Berge Norditaliens!
Grit Landau hat ihre Protagonist(inn)en mit Charakter versehen, deren Handlungen und Beweggründe werden lebendig vermittelt.
Verwoben wird die Geschichte der leidenschaftlichen Maria mit verschiedenen historischen Personen, das Nachwort dazu ist sehr interessant und lehrreich.
Dank offensichtlich akribischer Recherche wird ein in Deutschland eher unbekannterer Teil europäischer Geschichte vor dem inneren Auge lebendig.
Genau wie Gianna wird auch den Leser(innen) irgendwann klar - hinter allen Held(inn)en der Geschichte steckt immer ein Mensch.
Ein Mensch, der kämpft und hofft, gewinnt und verliert.
Ein Mensch, der trotz aller Gefahren, immer auch lieben kann.
"Gran Paradiso" ist der fulminante Abschluss von drei unabhängig zu lesenden Geschichten um die italienische Familie Lanteri.

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Veröffentlicht am 14.05.2022

Beeindruckend

Marina, Marina
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Ein Sommer-Roman voller Riviera-Nostalgie: Die wechselvolle Geschichte eines ligurischen Dorfes und seiner Bewohner.
Begleitet von den italienischen Hits der Saison, liest man vom Leben und Lieben in Sant’Amato ...

Ein Sommer-Roman voller Riviera-Nostalgie: Die wechselvolle Geschichte eines ligurischen Dorfes und seiner Bewohner.
Begleitet von den italienischen Hits der Saison, liest man vom Leben und Lieben in Sant’Amato der 1960er Jahre, von Tragödien, deren Ursprung weit in die italienische Vergangenheit zurückreichen und von Dramen, die das Leben der Bewohner für immer verändern.
Ein Roman über Verrat und Sühne, die Last mit Amore und die Ironie des Glücks.
Mit "Marina, Marina" hat Grit Landau einen faszinierenden Italien-Roman geschrieben, der das Lebensgefühl einer ganzen Generation einfängt.

Die Hauptpersonen der Geschichte sind die unterschiedlichen Mitglieder der Familien Lanteri, Vassallo, Parodi und Amoretti.
Alle sind irgendwie miteinander verwandt oder verschwägert, man liebt oder hasst sich, es gibt Freundschaften, Ehen, Kinder und Affären; Pläne und Träume, Hoffnungen und Enttäuschungen, Liebe und Verlust.
Für eine kurze Zeit begleitet man diese Menschen an der Küste Liguriens, wird Beobachter ihres Lebens, nimmt gefühlt ein Weile daran teil.
Der ruhige Erzählfluss und auch die generationsübergreifende Handlung hat mich ein wenig an den großen Gabriel García Marquéz erinnert.
In der Handlung wird der Zeitgeist sehr gut verwoben und vermittelt nostalgische Erinnerungen - die erwähnten Lieder liefern den perfekten Soundtrack!
Der Epilog war... großes Kino!
Es handelt sich bei "Marina, Marina" um den in sich abgeschlossenden mittleren Teil einer Trilogie.
Nach "Die sardische Hochzeit", erneut eine bewegende Geschichte der Autorin und ich freue mich auf den Abschluss der Reihe "Gran Paradiso".

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Veröffentlicht am 14.05.2022

1. Band der Reihe

Auf Eis gelegt
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Kurz vor der Eröffnung des Higher Barton Romantic Hotels in Cornwall verschwindet der neue Direktor Harris Garvey samt 10.000 Pfund aus dem Hotelsafe.
Wenig später wird die Leiche des bei allen extrem ...

Kurz vor der Eröffnung des Higher Barton Romantic Hotels in Cornwall verschwindet der neue Direktor Harris Garvey samt 10.000 Pfund aus dem Hotelsafe.
Wenig später wird die Leiche des bei allen extrem unbeliebten Garvey in einer Kühltruhe des Hotels entdeckt - von dem Geld fehlt jede Spur.
Die Hotelmanagerin Sandra Flemming gerät ins Visier der Ermittlungen, beteuert aber ihre Unschuld und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln.

Es handelt sich hier um den ersten Band einer Reihe englischer Cosy-Krimis - diesmal angesiedelt in Cornwall.
Die Protagonist(inn)en wirken alle interessant und definitiv werden verschiedene Charaktere noch weiter ausgebaut.
Der Krimi selbst war gut aufgebaut, die gelegten Fährten glaubwürdig.
Die finale Lösung war nicht zu früh abzusehen und das Ende macht neugierig auf weitere Bände.

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