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Veröffentlicht am 14.08.2024

Für mich zu gewollt

Sommersehnsucht und Limonenblüten
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PR-Beraterin Tilda ist seit kurzem wieder Single und fühlt sich allein.
Sie vermisst ihre beiden Schwestern Lina und Ann, denn sie alle leben weit voneinander entfernt und haben sich aus den Augen verloren.
Als ...

PR-Beraterin Tilda ist seit kurzem wieder Single und fühlt sich allein.
Sie vermisst ihre beiden Schwestern Lina und Ann, denn sie alle leben weit voneinander entfernt und haben sich aus den Augen verloren.
Als ihre italienische Großmutter sich nach über 30 Jahren meldet und ihre Enkelinnen um Hilfe bittet, fahren die Schwestern nach anfänglichem Zögern zu ihr nach Capri.
Auch ihre Mutter kommt auf die Insel und Tilda hofft, dass die Reise die ganze Familie wieder näher zusammenbringt.
Großmutter Giorgia führt auf Capri ein kleines Restaurant, das leider kurz vor dem Aus steht.
Gemeinsam mit Koch Raffaele versuchen die Schwestern das Restaurant zu retten und kommen dabei einem Familiengeheimnis auf die Spur.
Tilda und Raffaele nähern sich an, doch Tilda ahnt, dass ihr der Mann etwas verschweigt.
Gut, dass sie ihre Schwestern wieder an ihrer Seite hat.

Wie es Cover, Titel und Autorin schon mehr als nur vermuten lassen, handelt es sich hier um eine sommerliche Feelgood-Geschichte aus Bella Italia.
Im ersten Teil der Reihe "Liebe auf Capri" steht Tilda, die ältere der drei Schwestern, im Vordergrund.
Sie ist eher ruhig, zurückhaltend und zuweilen etwas unsicher, aber sehr sympathisch.
In den Folgeromanen wird es sicher mehr um Lina und Ann gehen - sie sind aber auch hier schon Teil der Handlung.
Tildas Love-Interest Raffaele war ganz süß - er hatte aber (leider?) so gar nichts von einem typischen Latin-Lover.
Auf dem Weg zum erwarteten Happy-End werden alle Geheimnisse gelüftet, Hindernisse aus dem Weg geräumt - und natürlich das Ristorante gerettet!
Das was jetzt so klingt wie eine Vorlage für eine kitschige Herzkino-Vorlage, ist genau das, was die Leserinnen erwarten und sich wünschen: Eine sommerlich-leichte Urlaubsromanze zum nebenher wegschmökern!
Pluspunkte:
Das italienische Ambiente und die verschiedenen kulinarischen Köstlichkeiten - die Rezepte im Anhang sind eine tolle Ergänzung!
Minuspunkte:
Nach der x-ten Erwähnung wie toll und gesund die mediterrane Küche doch ist, ging es mir dann ein wenig auf die Nerven.
Was für mich leider nicht wirklich geklärt wird ist die Frage, warum Großvater Lorenzo den Kontakt zu Schwiegertochter Ulla - und vor allem zu den Enkelinnen - nach dem Tod des Sohnes so rigoros abgelehnt hat.
Und 30 Jahre nach Kontaktabbruch heißt es nach nur einem Tag bei Omma "alles vergeben und vergessen". Naja....
Fazit: Für mich zu flach, am Ende überhastet und uninspiriert, in Summe zu gewollt.
Die Folgebände spare ich mir.

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Veröffentlicht am 10.08.2024

Rezension für das Hörbuch

Die Lindenterrasse
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Nienstedten bei Hamburg 1790:
Tradition trifft auf Revolution, Liebe auf Vernunft.
Ein Unglück nimmt Maria Burmester den Ehemann und ihren Kindern den Vater.
Trotz der ererbten Schulden möchte sie die ...

Nienstedten bei Hamburg 1790:
Tradition trifft auf Revolution, Liebe auf Vernunft.
Ein Unglück nimmt Maria Burmester den Ehemann und ihren Kindern den Vater.
Trotz der ererbten Schulden möchte sie die Konditorei am Hochufer der Elbe behalten, doch ein Konkurrent bedrängt sie und schreckt dabei nicht vor Erpressung und Tätlichkeiten zurück.
Da bietet ihr der reiche Kaufmann Joachim Graaf einen Kredit an, wenn sie ein Fest für seine Angebetete ausrichtet.
Mit Hilfe seines Bekannten Daniel Louis Jacques stürzt Maria sich in die Arbeit.
Diese Begegnung verändert Marias Leben für immer - und auch das Schicksal ihres Hauses.
Aus ihrem Geschäft wird erst ein französisches Restaurant und schließlich das Hotel Louis C. Jacob.

Bei diesem (Hör-)buch gab es für mich zwei Gründe zuzugreifen:
Ich liebe Hamburg - und die wunderbaren, immer sehr atmospärisch erzählten Geschichten der Autorin.
Auch diesmal wird man direkt durch Raum und Zeit in das damals zum dänischen Königreich gehörende Nienstedten versetzt, erlebt vereinzelte Auswirkungen der französischen Revolution auf Preußen mit - und die Entwicklung der Zuckerbäckerei Burmester zum späteren Hotel.
Maria ist eine sehr starke Frau, die mich von Beginn an für sich eingenommen hat.
Gefangen in den damals üblichen gesellschaftlichen Gepflogenheiten, bei denen eine Frau nur Ehefrau und Mutter zu sein hat, geht sie als noch junge Witwe mit 5 Kindern selbstbewusst ihren Weg und weiß dabei stets, wann es besser ist zu schweigen - und trotzdem als Siegerin vom Platz zu gehen.
Weder männliche Konkurrenten, noch weibliche "Luder" können sie bremsen!
Die Romanze zwischen Maria und dem Hugenotten Daniel wird ganz zauberhaft, zeitgemäß langsam und auf die strengen Konventionen achtend, erzählt.
Emilia, die "Angebetete" von Joachim Graaf kommt im Laufe der Handlung immer mehr ins Spiel und ihre Geschichte wird dabei kontinuierlich interessanter und spannender.
Ausgesprochen gut haben mir die Beschreibungen der historischen Schauplätze gefallen und beim hören (ein großes Lob auch an Sprecherin Tanja Fornaro) hatte ich immer mehr den Wunsch beim nächsten Aufenthalt in Hamburg die Lindenterrasse zu besuchen und bei Kaffee und Kuchen die so bildhaft beschriebene Aussicht auf die Elbe zu genießen.

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Veröffentlicht am 07.08.2024

Beginn einer neuen Reihe?

Miss Emily und der tote Diener von Higher Barton
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Cornwall, 1905: Emily steht für ihre Überzeugungen als Suffragette ein und muss dafür sogar eine Nacht in der Zelle verbringen.
Das wird ihrer Mutter zu viel.
Sie schickt ihre Tochter zu einem entfernten ...

Cornwall, 1905: Emily steht für ihre Überzeugungen als Suffragette ein und muss dafür sogar eine Nacht in der Zelle verbringen.
Das wird ihrer Mutter zu viel.
Sie schickt ihre Tochter zu einem entfernten Verwandten nach Cornwall aufs Land - in der Hoffnung, dass sie dort die richtige Partie für eine Heirat findet.
Bei Emilys Ankunft im Herrenhaus Higher Barton wird die Leiche eines Dieners entdeckt, woraufhin sich die energische junge Frau in die Ermittlungen stürzt.
Sehr zum Leidwesen des örtlichen Vikars, dem diese Vorkommnisse in seiner Kirchgemeinde gar nicht gefallen.
Doch Emily scheut kein Risiko, um den Todesfall aufzuklären und gerät dadurch bald selbst in Gefahr.

Startet Rebecca Michéle mit ihrer Titelheldin Emily Tremaine eine weitere Cosy-Krimi-Reihe in Higher Barton im schönen Cornwall?
Nach jeweils 6 Bänden um Krankenschwester Mabel Clarence, sowie Hotelmanagerin Sandra Fleming, springt die Autorin in der Zeit zurück und lässt nun die sympathische Emily Tremaine bei ihrem (ersten?) Mordfall ermitteln.
Die Handlung beginnt recht ruhig, denn die Protagonist(innn)en sind zeitgemäß beschrieben und agieren daher für das heutige Verständnis leicht... nun ja... antiquiert.
Doch nach und nach nimmt die Geschichte Fahrt auf und man kann wunderbar miträtseln und gemeinsam mit Emily und dem zuerst doch sehr ruppigen Vikar "ermitteln".
Mit "Miss Emily und der Skandal von Allerby House" ist zumindest ein zweiter Teil angekündigt.
Ich freue mich darauf!

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Veröffentlicht am 20.07.2024

Typisch Barreau

Die Freundin der Braut
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An einem regnerischen Tag im April erhält Jean-Pierre Morel eine Einladung, die sein Leben verändern wird.
Zu seiner Überraschung lädt ihn Paul, sein ehemals bester Freund, zu seiner Hochzeit auf einem ...

An einem regnerischen Tag im April erhält Jean-Pierre Morel eine Einladung, die sein Leben verändern wird.
Zu seiner Überraschung lädt ihn Paul, sein ehemals bester Freund, zu seiner Hochzeit auf einem Schloss in Südfrankreich ein.
Doch am Tag des Festes läuft alles schief: Seine Ex-Freundin taucht plötzlich auf und macht ihm eine Szene, seine Großmutter verstaucht sich den Fuß und muss zum Arzt gefahren werden.
In all der Aufregung vergisst er bei seinem Aufbruch die Einladung.
Den Namen des Châteaus hat er so halbwegs im Kopf.
Als er unterwegs eine Panne hat, würde Jean-Pierre am liebsten aufgeben.
Als er viel zu spät auf dem malerischen Anwesen ankommt, ist der Bräutigam bereits verschwunden und auf der Suche nach seiner "entführten Braut".
Doch dann begegnet Jean-Pierre Juliette, jener rothaarigen jungen Frau, die ihm zuvor an der Tankstelle waghalsig die Vorfahrt genommen hatte.
Juliette, die stets zu sagen scheint, was ihr durch den Kopf schießt, erweist sich als eine ganz bezaubernde Gesellschaft.
Und als Jean-Pierre am Ende des Tages schwant, dass er sich möglicherweise auf dem falschen Fest befindet, hat schon eine neue Liebesgeschichte begonnen - nämlich seine eigene.

Seit ihrem ersten Treffen im Schulbus sind Jean-Pierre und Paul "Freunde für's Leben".
Und auch wenn der eher introvertierte Jean-Pierre und der sprühende Paul sehr unterschiedlich sind, eines haben sie später jedenfalls gemeinsam: Ihre Vorliebe für blonde Frauen!
Als die schöne blonde Camille sich für Paul entscheidet, obwohl Jean-Pierre sie liebt, ist für ihn die Freundschaft dahin.
Aus, vorbei - für immer!
Mit dem Erhalt der Einladung Jahre später erinnert sich Jean-Pierre an früher und entscheidet sich, diese anzunehmen.
Was danach geschieht ist, wirkt wie eine klassische Romantik-Komödie für's Herzkino und man kann sich schon beim lesen eine mögliche Verfilmung gut vorstellen: Das komplette Ambiente ist sehr "französisch", die Protagonist(inn)en charmant.
Daniela Thiele, die seit Jahren unter dem Pseudonym Nicholas Barreau erfolgreiche Liebesromane schreibt, hat auch hier erneut wieder eine zauberhafte Geschichte erdacht, die einen diesmal nach Paris und Südfrankreich entführt und dabei viel französischen Flair einfließen lässt.
Die Handlung steuert das erwartete Happy-End zielstrebig an und so manches ist dabei vorhersehbar, aber das kennen und lieben die Fans an den Nicolas Barreau Büchern ja gerade.
"Die Freundin der Braut" ist eine sommerlich-spritzige Liebesgeschichte wie ich sie ab und zu wirklich gerne lese.
La vie est belle!

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Veröffentlicht am 02.07.2024

Anders als erwartet

Forgotten Garden
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Mit "Forgotten garden" rückt Sharon Gosling diesmal nicht eine Liebesgeschichte in den Mittelpunkt der Handlung, sondern eher die Themen Gemeinschaft, Hoffnung, Mut und Freundschaft.
Luisa, die sich nach ...

Mit "Forgotten garden" rückt Sharon Gosling diesmal nicht eine Liebesgeschichte in den Mittelpunkt der Handlung, sondern eher die Themen Gemeinschaft, Hoffnung, Mut und Freundschaft.
Luisa, die sich nach dem Tod ihres Mannes vom Leben zurückgezogen hatte, beginnt zuerst sehr zögerlich mit der Arbeit am Gemeinschaftsgarten.
Unterstützung erhält sie von dem sympathischen Lehrer Cas, der den zumeist perspektivlosen Kindern und Jugendlichen in dem kleinem Ort Collaton mit seinem Boxclub so etwas wie eine Zufluchtsstätte bietet.
Harper, die mit ihrem jüngeren Bruder bei einem dauerbetrunkenen, aggressiven Vater lebt, rebelliert erstmal gegen alles und jeden.
Ihr Traum ist eine Kfz-Lehre und dann ein Neuanfang mit ihrem Bruder in einer besseren Gegend.
Gemeinsam schaffen diese drei ganz unterschiedlichen Menschen etwas ungewöhnliches: Sie geben den Menschen mit dem Gemeinschaftsgarten Hoffnung.
Der Anfang ist schwer und die Hindernisse und Rückschläge sind gewaltig!
Als es dramatisch wird und alles zu scheitern droht, zeigt sich, dass aus Fremden Freunde geworden sind und besonders Harper wächst über sich hinaus.
Die zu Beginn recht trostlose Stimmung in Collaton wird gut vermittelt und man stellt sich den kleinen Ort irgendwie grau vor.
Freudlosigkeit, Arbeitslosigkeit, Alkohol und Drogen scheinen allgegenwärtig.
Luisa und ihr Gartenprojekt bringen Farben und Leben nach Collaton und so blühen Pflanzen und Menschen gleichzeitig auf.
Es entstehen neue Freundschaften und eine echte Gemeinschaft.
Das Ende war ungewöhnlich, aber es hat mir dennoch gefallen, lässt es doch viel Raum für eigene Spekulationen über die Zukunft von Luisa, Cas, Harper und das neu erwachte Collaton.

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