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Veröffentlicht am 24.03.2023

Große Enttäuschung

When the Storm Comes
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Dieses Buch hätte so gut werden können! Ich habe mich richtig darauf gefreut, weil ich das Cover hübsch fand und den Farbschnitt! Kanada, Kleinstadt, Wohlfühlbuch - das habe ich erwartet. Der Anfang war ...

Dieses Buch hätte so gut werden können! Ich habe mich richtig darauf gefreut, weil ich das Cover hübsch fand und den Farbschnitt! Kanada, Kleinstadt, Wohlfühlbuch - das habe ich erwartet. Der Anfang war sogar noch richtig gut, und das trotz meiner Bedenken wegen dem grumpy Protagonisten. Denn Jack war gar nicht so grumpy. Und auch wenn mir der Schreibstil schon zu Beginn sehr wechselhaft vorkam, war ich zumindest bis Kapitel 6 total in der Geschichte und dachte: Das wird gut! Wurde es aber leider nicht.

DER SCHREIBSTIL
Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Wie schon erwähnt, kam mir der Schreibstil von Anfang an sehr wechselhaft vor. Es gab Absätze, die waren ganz furchtbar, weil sie vor Adjektiven aus allen Nähten geplatzt sind. Es gab aber auch Absätze, die ganz gut waren und nicht so sehr von der Handlung abgelenkt haben. Und ja, gerade was den Schreibstil angeht, bin ich super kritisch und habe mich vor allem am Anfang selbst ermahnt, das etwas lockerer zu sehen. Ich habe also auch erst mal nur geschmunzelt, als Marly Jacks Augenfarbe erkennen konnte … während er mit dem Auto vorbeifährt. Oder als sie die Augenfarbe wieder erkennt … durch ein Schaufenster hindurch (er erkennt ihre Augenfarbe übrigens auch durch ein Schaufenster hindurch). Oder als sie Jacks Mutter kennen lernt und auch deren Augenfarbe über Meter hinweg erkennen kann.

Ich habe versucht, über all das hinwegzusehen. Weil ich wollte, dass mir das Buch gefällt. Aber ich hatte ja keine Ahnung, dass Marlys Superkraft, Augenfarben aus unglaublicher Entfernung zu erkennen, nur der Tropfen auf dem heißen Stein ist. Und ich möchte hier mal erwähnen, dass »Augenfarbe aus Metern Entfernung zu erkennen« so einer der klassischen Fehler ist, die Autorinnen mittlerweile zu vermeiden versuchen (dachte ich zumindest). Immerhin hat das bei »Begin Again« von Mona Kasten schon zu unzähligen Diskussionen geführt. Und falls ich mich nun irre und Kanadierinnen tatsächlich einfach so gute Augen haben, dann verzeiht mir bitte.

Aber wie gesagt, mit der Augensache fing es erst an. Weiter ging es mit Dialogen, die so sehr inszeniert wirkten, das ich mich nur fragen konnte: Wer redet denn so? Aber okay, vielleicht kann man darüber auch mit einem zugedrückten Auge hinwegsehen. Wo es dann für mich aber definitiv aufhört, ist, wenn ich Emotionen überhaupt nicht mehr nachempfinden kann. Und das war ab dem siebten oder achten Kapitel in diesem Buch durchweg der Fall.

Zunächst einmal ging mir der Umschwung von »grumpy sein und nicht mögen« zu »sich gegenseitig mögen« viel zu schnell. Ich bin da nicht mitgekommen - gefühlsmäßig. Was dann in einem sehr humorvollen Moment endete, als Jack denkt, er hätte ihr seine Gefühle früher gestehen sollen. Wann denn? Während des Lesens hat es sich angefühlt, als wären die Gefühle innerhalb von zwei Tagen entstanden. Ein »früher« gibt es da eigentlich kaum.

Ich habe noch ein paar mehr Beispiele für diese großen und kleinen Logikfehler, die sich in das Buch geschlichen haben, und (meiner Meinung nach) im Lektorat hätten auffallen müssen. Ich zähle sie hier einfach mal auf:

-> Es geht Marly einmal emotional wirklich gar nicht gut und Jack begegnet ihr zufällig. Obwohl wir hier noch an der Stelle sind, an der sich die beiden nicht leiden können, ist er sehr aufmerksam und lieb und begleitet sie nachhause, weil er sie in dem Zustand nicht sich selbst überlassen möchte. Danach führt Marly ein Gespräch mit ihrer Besten Freundin, in dem diese erwähnt, dass Amerikaner so unhöflich sind. Und Marly denkt daraufhin, dass auch einige Kanadier unhöflich sind. Sie spielt damit auf Jack an, obwohl er sich kurz vorher so um sie gekümmert hat und wirklich einfach nur sehr nett war, was er nicht hätte machen müssen. Er hätte sie auch heulend am Strand sitzen lassen können.
->Marly sagt einmal, dass an jeder Ecke in St. Andrews traurige Erinnerungen lauern. Erstens, war Marly zuvor nie in St. Andrews. Der Satz ist an sich also schon vollkommen unlogisch, und er wird nicht logischer, nur weil die Autorin sagt, dass Marly zwar noch nie dort war, aber trotzdem alles Erinnerungen weckt. Zweitens, wo lauern diese Erinnerungen? Während dem Lesen habe ich von den traurigen Erinnerungen nämlich kaum etwas mitbekommen. Und sie sind nicht einfach da, nur weil man als Autorin irgendwann mal erwähnt, dass sie da sind. Ich hatte beim Lesen sehr häufig das Gefühl, dass einige Sätze nur geschrieben wurden, um künstliche Emotionen aufzubauen. Das funktioniert so aber halt nicht. »Show, don’t tell« ist da das Stichwort!
-> Gegen Ende des Buches gibt es noch einmal so ein Beispiel. Marly sagt, dass ihr Exfreund ihr schon an den Kopf geworfen hat, dass alles, worauf sie sich einlässt, in die Brüche geht. Was wieder einmal absolut keinen Sinn ergibt, weil Marly mit ihm Schluss gemacht hat. Da ist nichts einfach so in die Brüche gegangen, sondern es wurde eine Entscheidung getroffen, von Marly.
-> Jack wirft Marly irgendwann einmal vor, dass sie Leute zu schnell verurteilt. Was er mit ihr auch getan hat. Worauf sie ihn aber nicht hinweist. Okay, Boys dürfen das wohl.
-> Jack sagt einmal, dass Marly ihn von Anfang an umgehauen hat. Als sein Gegenüber das bestätigt, erwidert Jack ungefähr sowas wie: »Ganz so war es nicht, wir hatten einen holprigen Start.« Also einerseits hat Marly ihn umgehauen, andererseits mochte er sie gar nicht. Muss man das verstehen?
Ich frage mich ernsthaft: Wie konnte all das durch ein professionelles Lektorat gehen? Wie?

Für das letzte große Drama wurde dann ein sehr klassisches Trope gewählt: Das Missverständnis. Hier ist es aber so schlecht umgesetzt, dass es das Paradebeispiel dafür ist, wie man es nicht macht. Ehrlich, es liegt nicht mal ein Missverständnis vor. So, wie ich es schwarz auf weiß gelesen habe, wie ich es gemeinsam mit Marly erlebt habe, frage ich mich: Mädchen, was ist los mit dir? Um da ein Missverständnis zu erzeugen, muss Marly so unglaublich viel Fantasie in die Worte hineinlegen, dass es für mich als Leserin absolut nicht mehr nachvollziehbar ist. Und sorry, aber da bin ich raus. Das war dann die Kirsche auf einem Cupcake voller Mist.

Und dass Marlys Suche nach ihrer Mutter am Ende überhaupt nicht mehr erwähnt wird, dass das Ganze nicht aufgelöst wird, macht das Ende dieses Buches noch dazu einfach nur unbefriedingend.

DIE CHARAKTERE
Zu den Charakteren kann ich gar nicht viel sagen, denn ehrlich gesagt, haben sie für mich absolut keine Persönlichkeit gehabt. Das einzige, das Marly ausmacht, ist ihre Sneaker-Obsession, die so oft erwähnt wird, dass es eigentlich nur noch nervig war. Wenn ich ein Buch lese, möchte ich eine Geschichte, die Emotionen in mir weckt. Und keine, die mich ständig stocken lässt, weil ich über die Aussprache eines Sneaker-Modells nachdenke.

Ein anderes Indiz für die fehlende Persönlichkeit ist, dass sich die Ausdrucksweisen der beiden an andere Charaktere anpassen. Beispielsweise holt Marly irgendwann ihr repariertes Auto ab und der Mechaniker nennt das Auto »alte Dame«. Marly ist total verwirrt, was er damit meint, nennt das Auto im nächsten Satz aber selbst »alte Lady«. Und ja, vielleicht ist das ein bisschen kleinlich von mir, aber wir haben hier schon einen großen Teil des Buches gelesen und es häuft sich so sehr, dass es nervt.

Über Jack weiß man übrigens auch nicht mehr als dass er einen Hund hat. Und anfangs ein bisschen grumpy war. Das war’s. Mehr macht ihn nicht aus. Und als Marly und er einmal miteinander flirten, klingen seine Sprüche mehr nach dem draufgängerischen Blake als nach ihm. Und zu Blake kommen wir auch noch.

DAS SETTING
Ich bin großer Kanada-Fan. Ich weiß nicht wieso, aber die Landschaft dort fasziniert mich einfach. Deshalb war ich auch total neugierig auf dieses Buch. Vor allem, als ich auf Instagram gesehen habe, dass die Autorin selbst in St. Andrews war. Ich dachte, dieses Buch wird landschaftlich schön, aber bis auf Jacks Wohnort auf einer Insel, die mit dem Auto nur bei Ebbe erreichbar ist, hätte das Buch auch irgendwo anders spielen können. Es gab keine besonderen Landschaftsbeschreibungen, leider.

Kurz wurde dann mal noch der Klimawandel angesprochen. Passte nicht so richtig zur Geschichte, aber genau so wurde es halt auch beschrieben. Nur ganz kurz, damit man »wichtiges gesellschaftliches Thema einbauen« abhaken kann.

In diesem Buch geht es unter anderem auch um die »First Nations«, was ich total interessant finde. Vor allem, weil Marly so ein bisschen in die Traditionen und Bräuche eingeführt wird. Gerade das hätte das Buch so besonders machen können. Ich kann mir nicht erklären, wie das möglich ist, aber tatsächlich hat es die Autorin geschafft, dieses spannende Thema absolut langweilig darzustellen.

»SEXY« SZENEN
Wie die Überschrift schon erwarten lässt, fand ich die sexy Szenen in diesem Buch alles andere als sexy. Aber die sexy Time hat auch so einen verdammt miesen Start hingelegt, dass das nicht mehr zu retten kann. Denn Marly sitzt einmal im Sturm fest. Ihr müsst euch die Situation so vorstellen, dass sie ihre Jacke an zwei Ästen über sich gespannt hat, um ein bisschen vor dem Wetter geschützt zu sein. Jack findet sie und macht sich natürlich Sorgen um sie. Aber die Sorgen sind scheinbar nicht so groß, dass ihr durchs T-Shirt durchscheinende BH bei ihm unbemerkt bliebe. How romantic!

Und es wird noch besser, weil er sich dann auch, als es zur Sache geht, hungrig über die Lippen leckt. Und vielleicht liege ich ja falsch, weil Dirty Talk sowieso nicht mein Fall ist, aber gibt es wirklich Frauen, die es heiß finden, wenn man sich bei ihrem Anblick »hungrig« über die Lippen leckt?

TRIGGERWARNUNG: ALKOHOLSUCHT
Ich finde es sehr löblich, dass sich die Autorin und der Verlag dazu entschieden haben, dem Buch eine Triggerwarnung hinzuzufügen. Hier ist auch die Alkoholsucht vermerkt, die sowohl in Marlys Vergangenheit als auch in Jacks Freundeskreis eine Rolle spielt. Das könnte jetzt gleich ein bisschen spoilern, ihr könnt also gerne diesen Part der Rezension überspringen, aber ich möchte unbedingt noch eines vorher loswerden: Die Warnung, dass das Thema vorkommt, hat mich nicht darauf vorbereitet, WIE das Thema behandelt wird. Das war nämlich einfach nur mies.

Also gut, ab hier könnte es spoilern. Wie bereits erwähnt, spielt Alkoholsucht in Marlys Vergangenheit eine Rolle. Ihr Vater ist Alkoholiker (nach wie vor), was als Kind, auch als erwachsenes Kind, absolut nicht einfach ist. Dass Marly also selbst keinen Alkohol trinkt, finde ich vollkommen nachvollziehbar, auch dass ihr betrunkene Leute nicht ganz geheuer sind. So weit so gut. Wo es mich ehrlicherweise ein bisschen geschüttelt hat, war der Umgang mit Blake. Blake ist ein langjähriger Freund von Jack, dessen berufliche Zukunft als Footballspieler durch einen Unfall ruiniert wurde. Seit dem trinkt er offenbar häufig zu viel Alkohol. Soweit thematisch auch noch vollkommen in Ordnung, aber die Art, wie er dargestellt wurde … Ich kann es nicht mal richtig benennen, aber es hat mir ein unglaublich schlechtes Gefühl bereitet. Einmal fragt Marly, ob Blake etwa schon wieder betrunken ist. Und diese Frage! »Ist er etwa schon wieder betrunken?« Obwohl sie weiß, dass er ganz eindeutig nicht mit seinem Unfall klarkommt und deshalb seine Sorgen in Alkohol ertränkt. Und obwohl sie einen Alkoholiker als Vater hat. Ich finde diese Frage so extrem problematisch und habe mich beim Lesen so krass unwohl gefühlt, weil sie trotz ihrer Erfahrungen so seltsam damit umgeht.

Die Autorin hatte Sensitivity Reader für das Thema »First Nation«, was ich absolut großartig finde, aber für das Thema Alkoholsucht hätte sie ganz offensichtlich auch welche gebraucht. Und ehrlich gesagt kotzt es mich an, dass Alkoholsucht so oft als Drama-Trope genutzt wird, ohne das wirklich gut und unproblematisch damit umgegangen wird.

FAZIT
Leider muss ich sagen, dass ich wirklich sauer bin, Geld für dieses Buch ausgegeben zu haben. Bis auf die ersten paar Kapitel (die auch durchwachsen waren) konnte ich »When the Storm comes« nichts positives abgewinnen. Dieses Buch ist eine einzige Enttäuschung, weil es emotional überhaupt nicht mitgerissen hat und vor Logikfehlern nur so trieft. Ich frage mich ernsthaft, was hier im Lektorat gemacht wurde, und weshalb das Buch online fast ausschließlich positive Rezensionen bekommt.

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Veröffentlicht am 24.03.2023

Jahreshighlight

The Dream Of Us
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ch sollte viel öfter auf Buchempfehlungen meiner Freundinnen hören. Denn »The Dream of us« ist mir von einer Freundin empfohlen worden, deren Lesegeschmack sich ziemlich gut mit meinem deckt (bestes Beispiel ...

ch sollte viel öfter auf Buchempfehlungen meiner Freundinnen hören. Denn »The Dream of us« ist mir von einer Freundin empfohlen worden, deren Lesegeschmack sich ziemlich gut mit meinem deckt (bestes Beispiel ist unser aktueller Buddyread, dazu in der nächsten Rezension mehr). Daher hätte mir direkt klar sein müssen, wie gut mir dieses Buch gefallen wird. Eigentlich war mir das sogar direkt klar, denn das Buch hat mich bereits nach den ersten Seiten/Minuten gefesselt.

MEINE MEINUNG
»The Dream of us« hat mich schon von der ersten Minute an so gefesselt, dass ich letztendlich wusste: Das ist ein Buch, das ich lesen muss. Also habe ich mir das Buch sehr spontan in der Buchhandlung geholt und es dann direkt an einem Wochenende durchgelesen.

JULY & DREW ♥
Das Herzstück dieses Buches sind July und Drew. Und ehrlich gesagt, kann ich gar nicht wirklich ausmachen, warum ich sie so liebe. Ich glaube, es ist die Kombination der beiden. Zusammen sind sie absolut großartig und ich habe an den Seiten geklebt, um nichts zu verpassen, was sie erleben. Die Chemie zwischen ihnen stimmt von Beginn an und ist durch die Seiten so spürbar, das ich das Gefühl hatte, ich bin ein Teil von ihnen.

Und es wäre gelogen, wenn ich behaupten würde, ich hätte mich nicht ein kleines bisschen in Drew verliebt. Er ist so charmant und süß. Und absolut kein Bad Boy. Ich fand ihn charakterlich so erfrischend, er handelt auch nie überstürzt. Wenn ihm die (negativen) Emotionen zu viel werden, schreit er nicht, er streitet nicht mit July. Er nimmt sich eine kurze Auszeit, um seine Gedanken zu sortieren und dann REDEN die beiden miteinander. Es ist absolut großartig!

Und klar gibt es hier auch Situationen, in denen Missverständnisse zwischen den beiden entstehen, weil beide ihr eigenes Päckchen zu tragen haben - mal mehr, mal weniger im Verlauf der Geschichte. Sie müssen auch ganz viel erst einmal selbst miteinander ausmachen und missverstehen sich daher teilweise. Aber es ist nie so, dass sie sich dadurch voneinander wegbewegen. Es ist wie eine kurze Pause, nach der sie wieder aufeinander zugehen und alles klären.

THEMA: GEHÖRLOSIGKEIT
Ich habe gerade schon beschrieben, wie sehr die Chemie zwischen July und Drew stimmt. Wie sehr ich an ihren Worten zueinander hing. Und das alles ist so einmalig, weil Kommunikation für die beiden anfangs gar nicht mal so einfach ist. Denn Drew ist gehörlos. Und das macht Unterhaltungen ein bisschen schwer, wenn das Gegenüber keine Gebärdensprache kann. Was bei July der Fall ist. Zwar kann Drew Lippenlesen, aber darüber klappt halt doch nicht immer alles, weshalb die beiden sehr viel hin und her schreiben.

Ich bin fasziniert davon, wie nahe sich die beiden trotzdem kommen, auch wenn sie nicht so richtig miteinander sprechen können. Und wie sehr Drews Humor durch die Nachrichten rüberkommt. Die beiden sticheln sich gegenseitig ständig und das zu lesen, macht einfach Spaß.

Aber ganz abgesehen davon, dass es Drew besonders macht, macht dieses Thema meiner Meinung nach das gesamte Buch besonders. Ich habe noch nie ein Buch mit einem gehörlosen Hauptcharakter gelesen - geschweige denn einen Liebesroman. Ich fand es großartig! Natürlich kann ich nicht beurteilen, ob die Repräsentation geglückt oder gut ist. Ich bin nicht gehörlos und kenne auch niemanden. Aber allein schon, dass Gehörlosigkeit vorkommt, finde ich absolut fantastisch. Ich hätte gerne mehr Liebesgeschichten in diese Richtung.

DRAMA, BABY?
Wer mir schon etwas länger folgt, weiß, dass ich in Liebesromanen nicht so sehr auf Drama stehe. Mir ist das in den meisten Fällen zu viel. Vor allem dieses Drama um des Drama willen. Auch in »The Dream of us« gibt es Drama. Und beide Male war mein erster Gedanke: Och ne, bitte nicht!

Aber meine Befürchtungen waren ganz umsonst. Denn die Autorin hat zwar die Drama-Straße genommen, ist aber nicht lange auf ihr geblieben, sondern ziemlich schnell wieder abgebogen. Und genau so ist es perfekt. Das Drama war extrem ausgewogen, nicht übertrieben, es war kein Weltuntergang oder ein »Wir stehen kurz vor dem Abgrund«. Die Charaktere kriegen kurz vorher immer noch gerade so die Kurve. Und damit trifft Yvy Kazi genau meinen Geschmack.

FAZIT
»The Dream of us« ist für mich ein Highlight und reiht sich damit in die Liste meiner Lieblingsbücher ein. Ich mochte July und Drew und die Chemie zwischen ihnen wahnsinnig gerne, habe mit ihnen mitgefühlt. Die Spannung des Buches war für mich auf den Punkt gebracht und trotz Drama ist die Handlung immer noch so harmonisch. DAS sind die Liebesromane, die ich lesen möchte. Davon will ich mehr. Davon BRAUCHE ich mehr.

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Veröffentlicht am 24.03.2023

So lala

What I Like About You
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Dieses Buch habe ich im eBook-Deal entdeckt. Und weil ich fand, dass es ganz süß klingt, habe ich es auch direkt gelesen. Letztendlich war es ganz nett, hat mich aber nicht umgehauen. Ich hatte nicht direkt ...

Dieses Buch habe ich im eBook-Deal entdeckt. Und weil ich fand, dass es ganz süß klingt, habe ich es auch direkt gelesen. Letztendlich war es ganz nett, hat mich aber nicht umgehauen. Ich hatte nicht direkt irgendwelche Erwartungen an diese Geschichte, aber irgendwie hätte es mich doch etwas mehr unterhalten können.

Ich kann gar nicht genau festmachen, woran es lag, dass mich das Buch nicht überzeugt hat. Ich schätze, es könnte die nüchterne Art der Protagonistin gewesen sein. Ich fand ihre Denkweise nicht besonders emotional, und auch wenn ich nüchterne Gedanken auch ziemlich gut finde, habe ich mich hier als Leserin nicht so richtig eingebunden gefühlt.
Ich fühlte mich wie eine Beobachterin von weit weg. Ich habe gesehen, dass da süße Dinge passieren, dass sich die Charaktere näher kommen, dass ihre Geheimnisse zwischen ihnen stehen. Aber ich war so unbeteiligt und deshalb konnte ich auch nicht so richtig mitfiebern. Ich war zu weit weg. Leider.

Viel mehr möchte ich zu dem Buch eigentlich gar nicht sagen. Es war ja nicht schlecht. Aber für mich halt auch nicht so richtig gut. Freundinnen von mir haben es allerdings empfohlen, es gibt also durchaus Menschen, denen diese Geschichte gefällt. Ich gehöre halt leider nicht so wirklich dazu.

Eine Sache habe ich aber noch: Ich fand es extrem schräg, dass es immer wieder um eine Autorin ging, die wahnsinnig blöde, für Fans verletzende Äußerungen tätigt, und wie man als Fan und Leser*in damit umgehen soll. Und gleichzeitig nonstop Harry Potter-Referenzen gemacht wurden. Diese Kombination fand ich echt nicht gelungen.

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Veröffentlicht am 24.03.2023

Habe mehr erwartet

I Kissed Shara Wheeler
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Werbung, da Rezensionsexemplar

Auf "I Kissed Shara Wheeler" habe ich mich so sehr gefreut. Allein schon das Cover hat mich extrem angesprochen. Ich liebe die Farben, ich liebe alles. Nachdem mir "Royal ...

Werbung, da Rezensionsexemplar

Auf "I Kissed Shara Wheeler" habe ich mich so sehr gefreut. Allein schon das Cover hat mich extrem angesprochen. Ich liebe die Farben, ich liebe alles. Nachdem mir "Royal Blue" von McQuiston so gut gefallen hat, dass es ein Jahreshighlight wurde (2020, glaube ich), hatte ich an dieses neue Buch der Autorin wahnsinnig hohe Erwartungen. Und leider ist die Geschichte rund um Shara Wheeler daran ein bisschen gescheitert.

Meine Meinung
Was mich schon zu Beginn des Buches gestört hat, ist der Schreibstil. Ich fand "I Kissed Shara Wheeler" nämlich sehr anstrengend zu lesen. Das lag vor allem an langen Sätzen und unzähligen Eigennamen von Restaurants und Cafés. In Amerika sind es vermutlich allesamt bekannte Ketten, aber ich kannte die wenigsten davon und das hat mich dann ständig aus dem Lesefluss gerissen. Gezogen hat sich die Geschichte dadurch auch.

Als ich mich dazu überwunden habe, das Buch mehr quer zu lesen als richtig (bedeutet, die ellenlangen Passagen mit verschachtelten Sätzen und Eigennamen zu überspringen), wurde das Buch tatsächlich spannend. Und zwar so richtig! Ich wollte unbedingt herausfinden, ob Chloe, Smith und Rory die verschwundene Shara Wheeler finden können. Ob sie hinter all die angedeuteten Geheimnisse kommen. Und auch, ob sich zwischen den Dreien eine Freundschaft entwickelt.

Sehr schnell ist mir klar geworden, dass vor allem Smith und Rory die Stars des Buches für mich sind. Die Beiden und ihre Entwicklung fand ich nämlich am spannendsten. Sie haben mich so gut unterhalten, ich fand sie so sympathisch und hatte immer wieder ein "Aaaaw" im Kopf, wenn sie mal wieder über sich hinausgewachsen sind.
Im Gegensatz dazu fand ich Chloe, die Hauptperson des Buches, gar nicht sympathisch. Ich kann nicht richtig ausmachen, woran es liegt, aber ihre Art ... sie kam mir doch sehr Ich-bezogen vor und ich glaube, damit kam ich als Leserin nicht so klar. Es gibt zwar durchaus Charaktere, bei denen ich diesen Charakterzug spannend finde, aber bei Chloe hatte es etwas an sich, das ich nicht mochte.

Während die ersten 2/3 ziemlich spannend waren, hat das Ende dann leider sehr nachgelassen. Der Spannungsbogen ist gesunken und das leider weit. Ich muss auch sagen, dass ich die Auflösung des ganzen Buches etwas zu einfach fand. Es wurde lange auf eine gewisse Entwicklung der Charaktere hingearbeitet und die war am Ende fast schon easypeasy vollbracht.

Fazit
Insgesamt hat mich "I Kissed Shara Wheeler" zwar unterhalten, aber die Lektüre war ehrlich gesagt nicht berauschend und vor allem nicht so gut, wie ich es erwartet habe. Und ich finde es wahnsinnig schade, dass ich querlesen musste, um das Buch überhaupt genießen zu können. Die nur halbwegs sympathischen Charaktere haben das Buch dann leider auch nicht aufgewertet.

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Veröffentlicht am 24.03.2023

Sex sells ... oder so

The Stories we write
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Vorweg möchte ich ein paar Worte verlieren: ich habe mich bei dieser Rezension ein bisschen in Rage geschrieben. Ich möchte mit diesen Worten niemanden verletzen. Ich kann mir vorstellen, dass einige Leser*innen ...

Vorweg möchte ich ein paar Worte verlieren: ich habe mich bei dieser Rezension ein bisschen in Rage geschrieben. Ich möchte mit diesen Worten niemanden verletzen. Ich kann mir vorstellen, dass einige Leser*innen auf den Seiten dieses Buches genau den Inhalt finden, den sie brauchen, und die Botschaften darin willkommen heißen. Meine Rezension begründet sich hauptsächlich auf Erwartungen, die durch die Art der Vermarktung des Buches hervorgerufen und nicht erfüllt wurden.

Inhalt:
In diesem Buch geht es um April und Markus. Sie ist Fan der Serie "God of the Gates", er einer der Hauptdarsteller. April postet ein Foto von sich im Cosplay eines Seriencharakters und bekommt einiges an Hate für ihr starkes Übergewicht. Schockiert von diesen Reaktionen im Internet bittet Marcus sie öffentlich um ein Date. Die beiden treffen sich und April durchschaut schnell, dass Marcus nicht der eitle Dummkopf ist, den er öffentlich zu sein vorgibt. Und Markus merkt ziemlich schnell, dass er April bereits lange kennt. Nämlich von einem Fan-Forum, in dem er unter geheimer Identität Fanfictions zu seiner eigenen Serie schreibt. Die beiden sind online richtig gut befreundet, allerdings kennt sie nicht seine wahre Identität.

Meine Meinung:
Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Vielleicht am besten bei meinen Erwartungen an das Buch. Es wird beworben mit "hinreißend komisch", "zutiefst romantisch" und damit, dass es um das Thema "Fankultur" gehen soll. Ich habe also eine süße flauschige Romanze voller Fangirl-Momente erwartet. Bekommen habe ich zu Beginn vier richtig gute Kapitel, dann ganz viel Sex, Sex und ... nochmal Sex. Das Thema "Fankultur" habe ich bis auf das Fanfiction-Schreiben der Protagonisten nicht mitbekommen, humorvoll fand ich hier nichts (ich habe eine Ahnung, was als "hinreißend komisch" bezeichnet wird, fand das aber einfach nur albern) und romantisch war hier schon mal überhaupt nichts (für mich).

Wie gesagt, die ersten vier Kapitel fand ich richtig gut. Ich war extrem begeistert von der Fanfiction-Idee, ich mochte die Zwischenkapitel, in denen wir entweder Chatverläufe von Aprils und Markus' (geheimer) Fanfiction-Identität verfolgen oder der im vorangehenden Kapitel erwähnten Fanfictions lesen konnten. Gleichzeitig sind wir dabei, wie sich Marcus und April im echten Leben kennen lernen. Zugegeben, das erste Date ist nicht besonders aufregend, aber ich mochte den Schreibstil und ich mochte es, die Charaktere etwas näher kennen zu lernen. Vor allem Aprils Beruf als Geologin ist ja doch ziemlich ungewöhnlich für New Adult. Ich mochte es, dass dieses Buch einfach ein bisschen anders ist. Und auch das zweite Date in einem Museum hatte was. Ich mein, ein Date im Museum. Wenn dass nicht auf fluffige Romanze hindeutet, was denn dann?
Doch dann ging es los. Ich bekam nicht nur ein Kapitel voller Sex, sondern gleich zwei. Hintereinander. Und versteht mich nicht falsch, Sex in Büchern ist für mich okay. Aber ich habe es bei der Aufmachung des Buches und dem Marketing nicht in diesem Ausmaß erwartet. Ich habe nicht erwartet, dass die beiden Charaktere auf der Straße vor den Paparazzi beinahe übereinander herfallen. Ich habe bei einem Liebesroman, in dem Worte wie Fluff vorkommen, nicht seitenweise expliziten Sex mit durchaus vulgärer Sprache erwartet.

Ehrlich, mit dieser Masse an Sex und dem extremen Fokus darauf, komme ich immer noch nicht klar. Hätte ich das gewusst, hätte ich das Buch nicht gelesen. Denn wie gesagt, ich habe eine kuschelige Fangirl-Romanze erwartet. Natürlich war mir klar, dass es auch um Bodypositivity gehen wird. Denn damit wird ja auch geworben und die Protagonistin ist nun einmal übergewichtig. Es ist klar, dass das Thema Inhalt des Buches sein wird. Aber im Prinzip hatte das Buch nur eine Botschaft: Dicke Frauen können begehrenswert sein und heißen Sex haben. Und diese Botschaft ist super, Botschaften in Büchern sind wichtig. Ich hätte es nur lieber, wenn man mir die Botschaft nicht mit der Faust ins Gesicht schlägt. Ich mag das lieber unterschwellig. Wahrnehmbar, aber unterschwellig.

Denn durch das über allem stehende Dicke Frauen können heißen Sex haben kam das, was ich mir von dem Buch erhofft habe ("Fankultur" wir erinnern uns) einfach viel zu kurz. Denn die Botschaft wurde nicht nur mit den bereits erwähnten zwei Kapiteln voller Sex vermittelt. Es folgte noch jeeeede Menge weiterer Sex.
Und es ist ja nicht nur die Fankultur, die mir dadurch sehr gefehlt hat. Die Charakterentwicklung kam ebenfalls zu kurz. Denn wenn die Charaktere ständig heißen Sex haben müssen, können sie sich nicht mit ihren toxischen Eltern auseinandersetzen. Das muss dann in den letzten 20 Seiten hastig abgearbeitet werden, damit die Charaktere im Epilog wieder Sex haben können. Natürlich ist das jetzt sehr überspitzt dargestellt. Aber Tatsache ist: Marcus und April haben beide toxische Verhältnisse zu ihren Eltern, denen sie nie schlank genug oder klug genug sind. Ob ein Liebesroman zweimal den gleichen Konflikt braucht, ist eine andere Frage, aber Fakt ist, dass die Aufarbeitung der Elternbeziehungen beider Charaktere einfach viel, viel zu kurz kommt. Und ich habe den Kontakt zu einem toxischen Familienmitglied abgebrochen, ich weiß wovon ich spreche. Es ist verdammt schwer. Und bräuchte deshalb deutlich mehr Raum. Aber schon klar, das hat keinen Platz, wir brauchen ja die Botschaft mit dem heißen Sex (Ironie off).

Leider haben die Charaktere nicht unbedingt dafür gesorgt, dass das Buch besser in Erinnerung bleiben wird. Marcus empfand ich nämlich als ziemlich langweilig für einen Love Interest und zu April hatte ich so viel Distanz, dass ich von ihr fast gar keinen Eindruck habe. Meiner Meinung nach wurde das Buch eher über Markus erzählt als über April. Aber vielleicht macht sie auch einfach nur aus, dass sie übergewichtig ist und trotzdem heißen Sex haben kann.

Sorry, ich bin einfach wütend darüber, wie viel Potenzial das Buch hatte und wie viel davon verschenkt wurde. Ich könnte nämlich noch viel mehr schreiben, aber ich will den Rahmen nicht sprengen.
Ich habe inhaltlich halt viel, viel mehr erwartet als seitenweise Sex. Weil durch den vielen Sex so vieles zu kurz kam, hätte das Buch eigentlich sogar nur einen Stern verdient. Zwei sind es geworden, weil ich zumindest die ersten vier und dann auch wieder die letzten paar Kapitel richtig gut fand. Der Mittelteil ist aber leider für die Tonne.

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