Eine atemlose Suche nach Antworten, die Chloes Welt auf den Kopf stellt!
Chloe Green ist fast am Ziel: Bald hat die queere Schülerin die Highschool in ihrer konservativen Kleinstadt endlich hinter sich. Und zwar als Jahrgangsbeste, wenn ihr nicht Shara Wheeler, die perfekte Tochter des Schuldirektors, noch einen Strich durch die Rechnung macht. Doch dann küsst Shara Chloe völlig unerwartet – und verschwindet spurlos. Statt Antworten findet Chloe nur kryptische Nachrichten, die sie auf eine atemlose Suche schicken. Als sie Sharas Geheimnissen auf die Spur kommt, beginnt sie zu ahnen, dass hinter dieser Kleinstadt und vielleicht auch hinter Shara mehr stecken könnte, als sie dachte.
I Kissed Shara Wheeler
ist ein mitreißender LGBTQ+ Liebesroman voller Geheimnisse, unerwarteter Wendungen und der Suche nach der eigenen Identität. Casey McQuiston, Bestseller-Autorin von Red, White & Royal Blue und One Last Stop, entführt die Leser in eine Welt, in der Liebe, Freundschaft und Zusammenhalt über Vorurteile und Widerstände triumphieren. Ein Must-Read für alle Fans von Diversity und New Adult Romanen, die eine ehrliche und witzige Liebesgeschichte suchen!
Nicht, dass ich bis zur, hm, Aussprache von Chloe und Shara noch von der Geschichte überzeugt werden musste (Casey McQuiston!), ich war nur vollkommen in den einzelnen Momenten bis dahin gefangen (Casey ...
Nicht, dass ich bis zur, hm, Aussprache von Chloe und Shara noch von der Geschichte überzeugt werden musste (Casey McQuiston!), ich war nur vollkommen in den einzelnen Momenten bis dahin gefangen (Casey McQuiston!). Die Kapitel ohne echten Bezug zur Handlung haben mich zwar etwas verwundert, aber da ich es toll finde, möglichst viel über alle zu erfahren, ging die wie gewohnt von Anfang an herrschende Spannung nicht verloren.
Am besten gefällt mir wohl tatsächlich (okay, neben den Charakteren, die nicht Sharas Eltern sind, denn ohne sympathische und/oder überzeugende Charaktere funktióniert für mich keine Geschichte), welche Wendung die Geschichte für die Schule nimmt. Mit dieser ist vielleicht zu rechnen - heißt aber nicht, dass dieses Thema auch eingebaut werden muss. Finde ich super, außerdem können sich die Folgen davon sehen lassen. So haben die Schüler*innen Sharas Vater in jeder Hinsicht die Stirn geboten.
Das Buch ist mir immer wieder online über den Weg gerannt, sodass ich neugierig auf die Geschichte wurde. Der Schreibstil der Autorin war angenehm leicht und locker. Den Anfang empfand ich etwas schleppend ...
Das Buch ist mir immer wieder online über den Weg gerannt, sodass ich neugierig auf die Geschichte wurde. Der Schreibstil der Autorin war angenehm leicht und locker. Den Anfang empfand ich etwas schleppend aber dies legte sich mit der Zeit sodass ich doch noch ganz gut in die Geschichte fand. Dafür fand ich die zweite Hälfte des Buches deutlich interessanter und mitreißender.
Chloe steht kurz vor ihrem Abschluss und wird diese wahrscheinlich als Jahrgangsbeste beenden. Vor einiger Zeit ist sie mit ihren beiden Müttern aus der Großstadt in die Kleinstadt nach Alabama gezogen und geht seitdem auf eine engstirnige Schule und kann es kaum erwarten dieses Kaff so schnell wie möglich zu entkommen. Den in diesem Kaff ist die Gottgläubigkeit und Intoleranz gegenüber queeren Menschen groß geschrieben. Daher hat sie es als queere Schülerin mit zwei Müttern alles andere als leicht. Und dann küsst Shara Wheeler, Kontrahentin und Tochter des erzkonservativen Schuldirektors, sie und verschwindet danach spurlos. Sie versteckt überall kryptische Nachrichten und schickt Chloe und noch zwei weitere Mitschüler auf eine Schnitzeljagd. Aber was alles hat das miteinander zu tun?
Neben dieser Suche lernen wir aber auch Shara ein bisschen besser kennen und es wird einem sehr schnell klar das dieses Mädchen vieles mit Hintergedanken macht und alles andere als perfekt ist wie alle glauben. Hier spielen Freundschaften eine sehr große Rolle und das gefiel mir sehr gut und das Chloe durch diese Suche nach Shara noch weitere Freunde findet.
Im laufe der Geschichte wird klar das es alles andere als leicht ist in einer so hochreligiösen Gegend der USA aufzuwachsen. Das wurde hier sehr gut von der Autorin rüber gebracht. Da konnte ich sehr gut nachvollziehen warum manche queere Menschen dieses verheimlichen vor ihren streng gläubigen Eltern. Aber nicht nur das sie verleugnen sich sogar selbst. Dies wurde hier sehr gut beleuchtet und auf sensible Art und Weise rüber gebracht. Ich kann mir nicht mal ansatzweise nachfühlen wie es einem dabei geht da ich so etwas nicht selbst erlebt habe. Ich konnte es aber dennoch gut nachvollziehen, da die Autorin es sehr gut rüber gebracht hat wie es ist in so einer Gegend aufzuwachsen. Aber es gibt auch viele Gläubige die nicht so sind, man darf ja bekanntlich nicht alle in eine Schublade stecken.
Ich habe schon einige Bücher mit queeren Charakteren gelesen und finde das auch sehr wichtig das es solche gibt. Den leider gibt es auf dieser Welt noch viel zu viele Menschen die intolerant und queerfeindlich sind. Dies muss sich meiner Meinung nach ändern den es ist wichtiger den je.
“I kissed Shara Wheeler” ist eine schöne, queere und bunte Highschool Geschichte die sehr unterhaltsam und zum Nachdenken anregt. Auch wenn der Anfang etwas schleppend anfing, hat mir die Geschichte sehr gut gefallen. Hier geht es um Liebe, Freundschaften und der Weg sich selbst zu finden. Ich freue mich mehr in dieser Richtung zu lesen.
Handlung: Shara Wheeler ist das perfekte Mädchen: Gute Noten, toller Freund und ein sichtbar perfektes Leben. Doch dann verschwindet sie plötzlich, nachdem sie Rory und Chloe geküsst hat, obwohl eigentlich ...
Handlung: Shara Wheeler ist das perfekte Mädchen: Gute Noten, toller Freund und ein sichtbar perfektes Leben. Doch dann verschwindet sie plötzlich, nachdem sie Rory und Chloe geküsst hat, obwohl eigentlich Smith ihr Freund ist.
Den dreien hinterlässt sie Kärtchen, auf denen sich Hinweise befinden, wo Shara letztendlich zu finden ist. Während Rory und Smith sich Sorgen machen, versucht Chloe Shara zu finden und zu beweisen, dass Shara nicht die ist, die sie vorgibt zu sein.
Charaktere: Chloe mochte ich sehr gerne. Sie weiß was sie will und setzt alles daran ihr Ziel auch zu erreichen. Ich mochte ihre Energie diesbezüglich, auch wenn sie natürlich irgendwann sehr nachlässig gegenüber ihren Freunden geworden ist, und das nur, um etwas zu beweisen. Außerdem hat mich teilweise geärgert, dass sie auf Sharas Spiel reingefallen ist, weil ich da schon was vermutet habe.
Shara mochte ich anfangs irgendwie nicht und auch alle Hinweise haben darauf gedeutet, dass sie nicht unbedingt ein sympathischer Mensch ist und teilweise fand ich sie so schlimm und auch irgendwie crazy. Dennoch hat sich ihr Charakter zum positiven gewandelt, sodass sie mir zum Ende hin sympathisch geworden ist.
Smith und Rory sind wirklich toll. Beide sind so nett und lieb, dass ich sie einfach nur ins Herz schließen musste.
Sharas Vater fand ich total bescheuert und eigentlich muss ich dazu auch nicht mehr sagen.
Chloes Mütter waren so süß und gerade zum Ende hin, haben sie einfach mal noch eine tolle Aktion veranstaltet.
Georgia ist eine tolle Freundin für Chloe, auch wenn die Beiden zunächst Schwierigkeiten hatten wirklich miteinander zu reden, was aber auch irgendwie an Chloe lag.
Spannung: Zu Beginn hatte ich Schwierigkeiten in das Buch reinzukommen, aber mit der Zeit wurden die Kärtchen mit den Hinweisen immer mehr und die Aktionen, die Rory, Chloe und Smith veranstaltet haben, um an diese Hinweise dranzukommen, waren so spannend, dass ich doch ein kleines bisschen enttäuscht war, als rauskam, wo Shara ist. Trotzdem empfand ich es auch irgendwie als gelungen und die plötzliche Wendung war echt cool.
Schreibstil: Der Schreibstil war recht flüssig und angenehm, auch wenn ich, wie bereits erwähnt, anfangs etwas Schwierigkeiten hatte reinzukommen.
Cover: Das Cover gefällt mir richtig gut, durch die grüne Farbe, aber auch den Kontrast zum Pink. Die Figur auf dem Cover vermittelt zudem eine geheimnisvolle Stimmung.
Fazit: Ich gebe dem Buch 5/5 Sterne, da mir die Handlung wirklich gut gefallen hat, auch wenn ich mittendrin dachte, dass das nichts mehr wird, weil mich manche Dinge so fassungslos gemacht haben. Auch die Charaktere haben so eine schöne Wandlung durchlaufen, dass ich diesem Buch einfach eine Leseempfehlung geben muss. Wirklich eine spannende und schöne Geschichte!
“Coming of age in a rural, conservative-leaning town of 500 is in itself no easy feat. Growing up queer in such an environment is much harder. Supporting queer youth, regardless of one’s own political ...
“Coming of age in a rural, conservative-leaning town of 500 is in itself no easy feat. Growing up queer in such an environment is much harder. Supporting queer youth, regardless of one’s own political and religious beliefs, is crucial.
I was raised in a religious family, in a small town with minimal diversity, in terms of race, political affiliation, and, least of all, sexual orientation and gender identity. Most of my town consisted of straight, white, Christian, cisgender, working-class people, with the majority identifying as politically conservative. Queerness felt like a taboo, something rarely talked about aside from the occasional hushed rumors: “I heard so-and-so is gay!”
There were a small handful of “out” members of the LGBTQ+ community in my town and at my high school, but those who were open about their sexuality and gender identities were visibly excluded socially and, more often than not, judged for their divergence from the status quo. With minimal representation in my hometown and in the media, I grew up hiding my queerness and internalizing toxic misconceptions about gender and sexuality that, to this day, I am still unlearning.” Growing Up Queer in a Small Town (thenation.com)
Das ist ein Text von Hannah Reynolds, die darüber schreibt als queere Person in einer amerikanischen Kleinstadt aufzuwachsen. Sie spricht über den Anpassungsdruck der ständig auf sie wirkte und über die Angst zu vereinsamen.
So wie Hannah geht es vielen queeren Menschen, die sich aus Angst vor Ausgrenzung und Gewalt verstellen und verstecken müssen, ehe sie endlich als Erwachsene ihre Heimat verlassen können, um woanders als der Mensch leben zu können, der sie wirklich sind.
Wir können uns gar nicht vorstellen wie es ist sich jahrelang zu verstellen, aufzupassen was man sagt und mit wem man etwas teilt, nur weil man nicht so ist wie andere es wollen.
Wir können uns nicht die unterdrückten Gefühle und Talente, die anerzogenen Schuldgefühle und Trauma vorstellen, die man erleidet wenn man nicht-hetero ist.
Und wozu das alles? Damit unreflektierte Menschen nicht an ihrem Weltbild arbeiten müssen? Das ist unfair.
“I kissed Shara Wheeler” ist ein Jugendroman von Casey McQuiston der genau darauf eingeht und zeigt, was aus Jugendlichen wird, die ständig für ihre Identität kämpfen müssen.
Unsere Protagonistin ist Chloe Green, die Enemy-to-Lover-Geschichten verschlingt, im Theater und der Hektik drum herum aufblüht, verdammt ehrgeizig ist und schnell wegen Kleinigkeiten aufbraust. Außerdem ist sie selbst bisexuell und hat das Gefühl in der protestantischen Kleinstadt zu ersticken, nachdem sie dort aus Los Angeles mit ihrer Familie hinziehen musste, um sich um ihre Großmutter zu kümmern.
Ihr einzigen Hoffnungslichter sind ihre Theaterfreunde, die Vorfreude darauf für die Uni wegzuziehen und die Auseinandersetzung mit ihrer höchstpersönlichen und überperfekten Nemesis Shara Wheeler, deren Vater auch der Direktor der christlichen Privatschule ist die Chloe besucht.
Kurz vor dem heiß ersehnten Schulabschluss verschwindet Shara aber und damit Chloes Chance endlich zu beweisen, dass sie die bessere ist. Deswegen sieht sich Chloe gezwungen Shara zu finden, um ihren Titel als Schulbeste genießen zu können.
Auf der Suche lernt Chloe aber schnell, dass sie von ihren Vorurteilen über die Kleinstadt geblendet wurde und ihre “normalen” Mitschüler*innen doch mehr verbergen, als sie dachte - unter anderem auch, dass sie von den konservativen Normen ihrer Heimat genauso sehr wie Chloeunterdrückt werden.
“I kissed Shara Wheeler” thematisiert, was passiert wenn man von klein auf in einer Welt aufwächst, in der man sich verstellen muss, um überleben zu können.
Was das konkret für die Jugendlichen heißt wird gerade an den polaren Gegensetzen Chloe und Shara deutlich: Während Shara das perfekte, angepasste weiße hetero-christian-Dreamgirl mit blonden Haaren spielt, ist Chloe der gothic-Rebell der ständig Unruhe stiftet.
Als vorzeige-Modell ist Shara der Star am Himmel, zu dem jeder aufschaut. Das blonde Haar ist perfekt, keinmal wurde sie mit abgesplitterten Nagellack gesehen und sie hat tausend Ehrenämter, während sie regelmäßig zu den besten Parties geht. Und natürlich ist sie eine makellose Christin, die auch in ihrer Freizeit in der Schulkapelle anzutreffen ist.
Erst als Shara untertaucht und Chloe nach und nach mehr über Shara lernt merkt sie, dass Chloe nicht die einzige ist die sich ein Schutzschild zulegen musste, um in dieser Kleinstadt zu überleben. So lernt sie auch, dass nicht alle ihre queeren Freunde die Kleinstadt unbedingt verlassen wollen und nicht alle Sportler-Nerds hirnlose und dumpfe Machos sind, sondern sie auch im Rahmen ihrer Möglichkeiten ihre Identität und Gender hinterfragen.
Chloe hat das alles nie erahnt - sie war zu sehr damit beschäftigt sich und ihre Freundesgruppe vor den Vorurteilen und Mikroaggressionen zu schützen, dass sie selbst Mensch Stereotypisierte und dauergereizt wurde. So hatte sie oft das Gefühl sich noch mehr behaupten zu müssen und reagierte schnell aufbrausend bei Kritik.
Aber auch Shara wird durch Chloes Suche unerwarteterweise mit sich selbst konfrontiert: Erst als Chloe Shara sucht, lernt Shara, dass sie selbst Raum einnehmen darf und dass es Menschen gibt, die sie unterstützen werden auch wenn sie nicht mehr perfekt ist. Aber weil Shara ihr leben lang eine Rolle spielte muss sie erst herausfinden, wer sie überhaupt ist und wie der Raum aussieht, den sie einnehmen will.
Insgesamt zeigt “I kissed Shara Wheeler” wie sich Menschen verhalten, wenn ihnen Normen und eine Moral auferzwungen wird, ohne Raum für ihre eigene Identität zu haben - entweder verbirgt man sich oder tickt aus, ohne genau zu wissen, wogegen man die eigene Wut richten soll.
Den queeren Kindern wurde nämlich ständig klar gemacht, dass sie fehlerhaft waren - so wurden lesbische Schülerinnen von der Schule geschmissen, wenn es das Gerücht gab, dass sie miteinander rumgemacht haben und auf die richtige Verwendung von Pronomen wurde gar nicht geachtet.
Der (christliche) Direktor versuchte ständig, die Jugendlichen zu unterdrücken, damit das Image der Schule und sein eigenes Prestige unangefochten bleibt.
Darunter litten aber nicht nur die queeren Jugendlichen, sondern auch jene die sich uneingeschränkt ihrer anerzogenen geschlechtlichen Rollen entfalten wollten - so gab es einen Sportler, der nur mit sehr viel Mühe den Mut aufbringen konnte im Schulmusical aufzutreten und einen anderen der sich durch “gender affirming” Handeln (Handlungen, mit denen man absichtlich in seiner Geschlechterrolle festigt) an seine Männlichkeit zu klammern statt zu ergründen, wieso er sich doch nicht immer männlich fühlt.
Systematisch wurden so die Jugendlichen eingeschränkt - und vielen ist das nicht einmal aufgefallen. Das was den Alltag bestimmte wurde als normal und natürlich gegeben angesehen, ohne die Idee aufkommen zu lassen, dass es auch anders gehen könnte. Dieses System besteht nämlich schon seit Jahrzehnten (wenn nicht sogar Jahrhunderten), wie Chloes Mutter es zeigte.
Sie selbst kam aus dieser Stadt und ging zu gleichen Schule, wo sie selbst erleben musste, was es bedeutet ausgegrenzt und unterdrückt zu werden, ehe sie Freiheit in Los Angeles und in der Kunst finden durfte.
Deswegen fande ich es auch so beeindrucken, als sich Chloes beste Freundin (welche lesbisch ist) dazu entschied in der Kleinstadt zu bleiben, statt nach New York zur Uni zu gehen. Sie hat sich dazu entschieden die Stadt zu verändern, um diese strikten Fesseln die die Jugendlichen ersticken zu lösen, statt wie die anderen zu fliehen.
Insgesamt ist “I kissed Shara Wheeler” ein Enemy-to-Lover-Roman der durchgehend unterhaltsam und einfühlsam zeigt, wie es ist als queere Person in einer Kleinstadt aufzuwachsen.
Man lebt in ständiger Alarmbereitschaft ohne die Möglichkeit zu haben die eigenen Interessen und Bedürfnisse ausleben zu können. Der einzige Weg zum Glück ist die Flucht in Städte die durch die vielen Subkulturen und hohe Anonymität toleranter sind, ohne neue Einflüsse in die alte Stadtgemeinschaft zu bringen und so Veränderungen zu ermöglichen.
Die Menschen die sich in diese (heteronormativen) Strukturen einfügen können haben das Glück eine Gemeinschaft zu haben, die sie unterstützt und die Macht über die zu entscheiden, die nicht reinpassen - auch Menschenverachtendes Handeln wird dann damit gerechtfertigt, dass die Person einfach “unnormal” ist und sich hätte “anpassen” können.
Ich finde es aber schade, dass Sharas Glaube nicht mehr thematisiert wurde: Bis zum Schluss bleibt es offen, ob sie ihren Glauben mit ihrer Identität vereinbaren konnte. Gerade aber diese Frage ist richtig spannend, weil ich oft das Gefühl habe, dass der Glaube gerade in Jugendromanen bei Konflikten mit der eigenen Identität das Erste ist was abgelegt wird. Wie komplex Glaube tatsächlich ist wird dabei nicht genug reflektiert und für mich fühlt es sich oft so an, als würde Jugendlichen unterstellt werden, keine ernsthaften Positionen zu etwas so “erwachsenem” wie Glauben haben zu können.
Auf der positiven Seite fande ich McQuistons Schreibstil fantastisch - sie ließ Subtil Chloes Gefühle in die Beschreibung von Situationen und Handlungen einfließen und zeigte so auch die Subjektivität von Chloes Wahrnehmung ohne jemals einen auf die Nase zu binden, dass die ihre Wahrnehmung subjektiv ist. Auch konnte man Chloe so dabei begleiten wie sich ihre Meinungen und Positionen veränderten.
Auch zeigte McQuiston schonungslos welche Konsequenzen Chloes Handeln hatte, denn auf ihrer Suche nach Shara vernachlässigte sie ihre Freunde die sie brauchten und ihre Schuldverpflichtungen, obwohl auch die letzten Noten noch wichtig waren. Dazu wurden aber keine emotionalen Debatten benötigt, den McQuiston ließ dann die Reaktionen und beschriebenen Mimiken von Chloes Freunden für sich selbst sprechen.
Und nur mal kurz am Rande - ich liebe es, dass der Titel des Buches nicht eingedeutscht wurde! Das klappt nämlich selten gut.
“I kissed Shara Wheeler” ist ein Buch, das ich allen empfehle, die humorvolle, aufgeladene und queere Enemy-to-Lover-Geschichten lieben, die nebenbei auch gesellschaftskritisch sind.
Das Buch ist queer, macht Spaß und ist durchgehend spannend ohne sparsam mit Überraschungen zu sein, weswegen es ein toller Roman für zwischen durch oder eine tolle Grundlage für tiefe Gespräche sein kann.
Ich liebe es!
Shara Wheeler ist das perfekte Mädchen in der engstirnigen Kleinstadt in Alabama. Doch dann küsst sie Chloe Green und verschwindet spurlos, aber nicht ohne Chloe ...
I Kissed Shara Wheeler von Casey McQuiston
Shara Wheeler ist das perfekte Mädchen in der engstirnigen Kleinstadt in Alabama. Doch dann küsst sie Chloe Green und verschwindet spurlos, aber nicht ohne Chloe kryptische Nachrichten zu hinterlassen, welche Chloes Ehrgeiz sie zu finden wecken.
Bei "I Kissed Shara Wheeler" handelt es sich um eine wunderschöne Liebesgeschichte mit queeren Charakteren. Das Cover hat mich dabei sofort angesprochen, da es sehr schön anzusehen ist mit den Farben und der Illustration. Auch wird einem die Zielgruppe und das Genre mit dem Cover deutlich.
Chloe ist eine interessante Protagonistin. Sie hat eine verrückte Ader und macht auch Fehler, aber es ist schön zu sehen, dass ihre Fehler nicht einfach vergeben und vergessen werden. Sie macht eine Entwickelung durch, in der man sich selber auch wiedersehen kann. Generell sind alle Charaktere gut durchdacht, sogar die die nur sehr kurz vorkommen. Man wünscht sich sogar mehr von den Background-Charakteren zu sehen. Dabei machen nicht alle Charaktere eine Entwickelung durch. Manche werden dem Leser nur auf eine andere Art näher gebracht, was zeigt, wie vielfältig sie doch sind. Zudem gibt es nach jedem Kapitel Zusatz Einblicke in die Gedanken und Gefühle der Charaktere durch ihre Schulaufsätze und andere Notizen, was ich sehr schön fand.
Inhaltlich war ich positiv überrascht, denn ich dachte jedes Mal, ich wüsste, wie es weiter geht, wurde jedoch immer wieder eines Besseren belehrt. Denn auch wenn viel mit Klischees gearbeitet wurde, ging die Autorin letztendlich gegen diese Stereotype, was zu einer ganz neuen Geschichte führte. Dadurch war ich zwischendurch etwas skeptisch, wohin das Ganze ging, aber am Ende hat alles gepasst und es wurde auch ein schöner Abschluss gefunden.
Zudem ist es nicht nur eine Geschichte über queere Charaktere, die für queere Menschen geschrieben wurde, sondern viel mehr. Es geht darum, wie sehr unsere Mitmenschen uns prägen, auch wenn wir es nicht zugeben, nicht wahrhaben wollen. Es geht um die Heuchelei derjenigen, die aus Minderheiten Feinde machen und darum, wie sehr wir in der Gesellschaft ums Überleben kämpfen, wo wir doch einfach leben könnten.
Zuletzt kann ich nur sagen, dass der Schreibstil und der Humor sowie die Popkulturreferenzen der Autorin mir sehr gut gefallen haben und ich auf jeden Fall mehr von der Autorin lesen werde.
Alles in allem kann gesagt werden, dass es sich um eine schöne Coming-of-age Story mit queeren Charakteren handelt.