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Veröffentlicht am 24.03.2023

Überraschend schön

Alles, was ich in dir sehe (Alles-Trilogie, Band 1)
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Kyra Groh gehört zu den Autorinnen, zu denen ich ganz besonders aufsehe. Und das war sogar schon so, bevor ich auch nur ein Buch von ihr gelesen habe. Ich folge der Autorin auf Instagram und fühle mich ...

Kyra Groh gehört zu den Autorinnen, zu denen ich ganz besonders aufsehe. Und das war sogar schon so, bevor ich auch nur ein Buch von ihr gelesen habe. Ich folge der Autorin auf Instagram und fühle mich von ihrer Online-Präsenz extrem unterhalten und inspiriert. Man könnte sagen, sie ist mein Girl Crush. Und gerade weil ich sie immer so extrem humorvoll finde, war ich total neugierig auf ihre Bücher. Mit »Alles, was ich in dir sehe« habe ich den Anfang gemacht.

MEINE MEINUNG
Das Buch »Alles, was ich in dir sehe« wurde mir sozusagen vom Schicksal aufgezwungen. Denn irgendwie ist es nur aus Versehen von meiner Wunschliste in meinen Warenkorb gewundert. Da habe ich nicht schlecht gestaunt, als ich auf der Rechnung plötzlich ein Buch zu viel aufgeführt wurde. Aber »Okay« dachte ich mir. Denn ich wollte es ja sowieso irgendwann lesen.

DIE AUFMACHUNG & DAS HÖRBUCH
Bevor ich mit dieser Rezension starte, möchte ich ein paar Sachen anmerken. Zunächst einmal wollte ich eigentlich eine Reihenrezension schreiben. Also eine Rezension für alle drei Bände, sobald sie eben erschienen sind. Aber ich hatte jetzt doch so viel zum ersten Band zu sagen, dass ich es doch splitten werde.

Jetzt aber zum eigentlichen Thema: Ich liebe die Aufmachung von »Alles, was ich in dir sehe«. Die Innenklappen sind total hübsch gestaltet und passen richtig gut zum Inhalt des Buches. Auch die Kapitelzierden sind sehr hübsch. Das Cover ist jetzt nicht zu 100% mein Fall, aber das Gesamtpaket ist unglaublich schön geworden.

Was der Grund ist, weshalb ich das Buch nicht to go lesen wollte. So helle Cover sind ja doch ein bisschen schmutzanfällig und das wollte ich nicht riskieren. Unterwegs bin ich deshalb auf das Hörbuch umgestiegen und das ist genauso großartig wie das Printbuch. Ich mochte die Sprecherin, Carolin Sophie Göbel, wahnsinnig gerne, weil ich das Gefühl hatte, dass sie bei der Geschichte genauso mitfiebert wie ich. Das fand ich absolut gelungen.


DAS SETTING
Wie man dem Klappentext schon entnehmen kann, spielt das Buch in Portugal. Anfangs in einem Hotel, was szenerisch natürlich nicht besonders spannend ist. Aber später ist Anna noch in der Ortschaft unterwegs und natürlich landet sie auch noch in der Hunderettungsstation, die von einem Portugiesen und einer Deutschen geführt werden. Immer wieder tauchen mitten im Text portugiesische Worte auf, und genau diese kleinen Details haben das Leseerlebnis für mich besonders gemacht. Ich mochte die teilweise portugiesischen und auch deutschen Namen für die Hunde. Beispielsweise Pastel oder Eule. Und die Familie, die die Hunderettungsstation leitet, hat mir auch viel Freude bereitet. Beim Lesen kam direkt ein heimeliges Gefühl auf.

Als Tierliebhaberin fand ich das Setting auf der Hunderettungsstation natürlich besonders herzzerreißend und schön. Und ich habe Anna gerne bei ihrer Ankunft und Arbeit dort begleitet.

DIE CHARAKTERE
Das Aufeinandertreffen der Hauptcharaktere ist unglaublich gut. Sie begegnen sich nämlich am Frankfurter Flughafen und machen gegenseitig schon zu Beginn alles andere als einen guten Eindruck aufeinander. Es hat mich ein bisschen an den Anfang von »Vielleicht jetzt« erinnert. Nur besser, weil Fynn, der männliche Protagonist, nicht so mürrisch wirkt wie Anton aus »Vielleicht jetzt«. Natürlich ist er am Anfang ein bisschen angepisst, weil Anna versehentlich ihren Kaffee über ihn ausgegossen hat. Und auch später machen sie es sich nicht unbedingt leicht, sich zu mögen. Aber irgendwie ist da trotzdem ein gewisser Vibe zwischen ihnen. Und obwohl mir Fynn anfangs ein bisschen gewollt hinterwäldlerisch vorkam, mochte ich ihn zum Schluss gerne.

Was ich von Anna so nicht behaupten kann. Es ist nicht so, dass ich sie nicht leiden kann oder unsympathisch finde. Viel mehr habe ich schlecht Zugang zu ihr gefunden. Ihr Charakter hat sich mir nicht voll und ganz erschlossen. Mir ist auch jetzt, nach dem Lesen des Buches, nicht ganz klar, wer Anna eigentlich ist, was sie ausmacht. Was ich wirklich schade finde, weil mir so natürlich auch die gesamte Geschichte ein bisschen fern geblieben ist. Ich habe mich nicht so richtig als Teil des Buches gefühlt, konnte nicht vollends eintauchen.

FEMINISTISCHE BOTSCHAFT
Ich glaube, ein Grund, weshalb mir Annas Charakter nicht so klar geworden ist, ist, dass ich ihre Gefühlswelt nicht immer ganz nachvollziehen konnte. Und das liegt vor allem an einem Thema, das in einem Liebesroman eigentlich ganz sinnvoll untergebracht ist, mir hier aber eher mit der Keule eingehämmert wurde. Und das mag ich nicht so sehr.

Es geht um Annas Problem, nicht »nein« sagen zu können. Vor allem zu Männern. Aus irgendeinem Grund hat sie das Gefühl, wenn sie mit einem Mann flirtet, was ihr Freude bereitet, muss sie es auch bis zum Ende durchziehen. Weil sie den Mann nicht vor den Kopf stoßen möchte, weil sie ihn vielleicht auch nicht enttäuschen möchte. An sich kann ich den Gedanken wahnsinnig gut nachvollziehen, denn Frauen wird gesellschaftlich antrainiert, keine Umstände zu bereiten oder negative Gefühle auszulösen. Wir nehmen immer viel zu sehr Rücksicht auf die Gefühle anderer als auf unsere eigenen. Also eigentlich ist das ein super wichtiges Thema, aber es hat sich für mich überhaupt nicht in die Geschichte integriert. Es wird auch nicht ergründet, sondern an random Stellen kommen Annas Gedanken wieder auf und reißen so ein bisschen aus dem Lesefluss. Das ist definitiv ein Fall von »gut gemein, schlecht gemacht«.

FAZIT
Insgesamt habe ich mich von »Alles, was ich in dir sehe« gut unterhalten gefühlt. Ich will nicht lügen, ich habe mehr erwartet. Die Geschichte hat mich nicht vollends abgeholt, was vor allem daran liegt, dass die Charaktere ein bisschen mehr Tiefe hätten vertragen können - vor allem Anna - und der Anfangskonflikt (Anna, die nicht mehr Teil des Unternehmens ihrer Familie sein möchte) keine richtige Auflösung bekommt. Aber ich mochte die sommerlichen Vibes sehr gerne und liebe das Setting und das Hunde-Thema. Das gleicht die negative Kritik wieder relativ gut aus.

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Veröffentlicht am 24.03.2023

Lebenshighlight!

Die sieben Männer der Evelyn Hugo
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Ich weiß nicht, wie ich diese Rezension beginnen soll. Oder wie ich generell von diesem Buch erzählen soll. Denn egal was ich schreibe, es kann der Geschichte um Evelyn Hugo nicht gerecht werden. Und das ...

Ich weiß nicht, wie ich diese Rezension beginnen soll. Oder wie ich generell von diesem Buch erzählen soll. Denn egal was ich schreibe, es kann der Geschichte um Evelyn Hugo nicht gerecht werden. Und das sowohl in Bezug auf diese einzigartige, emotionale Geschichte, als auch in Bezug auf diesen unvergleichlichen Schreibstil, der mir unter die Haut ging. Aber ich werde versuchen, Worte zu finden.


MEINE MEINUNG
Ich habe lange hin und her überlegt, ob ich dieses Buch lesen möchte. Zwar ist es mir ständig auf Instagram begegnet, alle waren begeistert, aber der Klappentext hat mich ehrlich gesagt gar nicht angesprochen.

Der Klappentext klingt meiner Meinung nach gar nicht besonders. So überhaupt nicht. Deshalb überrascht es mich nicht, dass er mich nicht angesprochen hat. Also habe ich ein paar Rezensionen auf Goodreads gelesen. Ich konnte nicht verstehen, wie dieser langweilige erste Eindruck mit den begeisterten Stimmen zusammenpasst. Und dann habe ich in den ersten fünf Rezensionen gelesen, dass dieses Buch ein Jahreshighlight ist, dass es alle Leser*innen nachhaltig beeindruckt hat. Also dachte ich mir: Das Buch ist im eBook-Deal, was hast du schon zu verlieren?

Ich habe es mir im eBook-Deal geholt. Und dann, weil es mich so umgehauen hat, noch einmal als Print. Ihr könnt euch also sicher schon denken, worauf diese Rezension hinauslaufen wird. Auf Geschwärme durch und durch.

Taylor Jenkins Reid
Die Autorin Taylor Jenkins Reid war mir bis zu diesem Buch kein Begriff. Zwar habe ich ihr vorheriges Buch »Daisy Jones & the Six« auch schon etliche Male auf Instagram gesehen (und mittlerweile auch auf meinem Nachtkästchen), aber ich hatte ihr keine größere Aufmerksamkeit geschenkt. Das hätte ich mal tun sollen, denn da ist mir bisher ganz eindeutig etwas entgangen.

Was mich an »Die sieben Männer der Evelyn Hugo« als allererstes beeindruckt hat, ist gar nicht die Geschichte an sich, die Handlung rund um Evelyn Hugo und Monique. Zu allererst hat mich der Schreibstil umgehauen. Ich bin immer noch fasziniert davon, wie klug ein Buch klingen kann. Ich fand jedes Wort in diesem Buch so wahnsinnig gut gewählt, die Charaktere wurden auf ganz einmalige Weise beleuchtet. Sie sind beim Lesen echt geworden, als würden sie wirklich existieren. Und gleichzeitig war ich fasziniert davon, wie sehr Evelyn Hugo durch das Buch spricht. Ich-Erzähler sind ja sehr gängig, aber bei »Die sieben Männer der Evelyn Hugo« hatte ich sehr stark das Gefühl, dass das Buch zu mir spricht. Noch viel mehr, dass Evelyn zu mir spricht.

Evelyn Hugo
Wie ich schon erwähnt habe, sind die Charaktere für mich beim Lesen echt geworden. Vor allem Evelyn Hugo. Das faszinierende an ihr als Charakter ist, dass sie eigentlich vollkommen unsympathisch ist. Und trotzdem habe ich beim Lesen so viel Zuneigung für sie verspürt. Es ist fast so als hätte ich das Leben einer guten Freundin verfolgt, und genauso habe ich mit ihr gelitten, bei jedem einzelnen Schicksalsschlag. Und davon gibt es einige in ihrem Leben. Wenn ich jetzt darüber nachdenke, bekomme ich direkt wieder Gänsehaut.


Emotional ergriffen
Das Buch braucht ein bisschen, bis es einen emotional vollkommen erschlägt. Anfangs hat es mich gefühlsmäßig noch gar nicht so ergriffen. Da war es eher spannend, oder ich vielmehr neugierig darauf, was Evelyn als nächstes tut. Ich war fasziniert von ihrer Geschichte, von ihrem Leben. Aber ich war emotional noch nicht so involviert. Da war anfangs noch ein gewisser Abstand.

Ich kann nicht mehr sagen, ab wann ich mich als Teil der Geschichte gefühlt habe. Ab wann mich all die Emotionen der Charaktere überschwemmt haben. Ich kann nur noch sagen, wie sehr ich geweint habe. Und zwar die kompletten letzten 50 Seiten. Weil ich wusste, dass es zu Ende geht. Und weil das ganze Buch und Evelyns ganzes Leben auf diese Momente zusteuern, die mich als Leserin vollkommen zerstört haben.

Das Buch hängt mir immer noch nach. Ich wollte mittlerweile schon einen Liebesroman gelesen haben, aber ich kann mich nicht darauf konzentrieren. Ich kann keinen humorvollen Liebesroman lesen, wenn ich noch Evelyn im Kopf habe, wenn ich die letzten Momente des Buches im Kopf habe, dir mir immer noch das Herz schwer machen. Und genau so kann einen ein gutes Buch in eine Leseflaute stürzen. Weil es so gut ist, so nachhaltig fesselt, dass man nicht bereit für das Leben eines anderen Charakters ist. Aber ganz ehrlich: Das war es wert. Evelyn ist jede Leseflaute der Welt wert.


FAZIT
Jetzt, wo ich die Rezension schreibe, kann ich gar nicht fassen, mit wie viel Zuneigung ich von Evelyn spreche. Irgendwie ist sie nicht einfach nur ein Buchcharakter, sie fühlt sich tatsächlich wie sowas wie eine Freundin an. Und genau deshalb ist »Die sieben Männer der Evelyn Hugo« mein Jahreshighlight. Weil es mich so gefesselt hat, mich emotional erschlagen hat, mich fertig gemacht hat. Aber ich auch so wahnsinnig viel Liebe für Evelyn und dieses Buch verspüre.

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Veröffentlicht am 24.03.2023

Spannendes Kinderbuch

Violet und Bones
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Nach dem Klappentext habe ich hier ganz klar eine Detektiv-Geschichte erwartet - mit einem Hund als Begleiter, was für mich sowieso schon ein überzeugendes Argument war. Was ich nicht erwartet habe ist ...

Nach dem Klappentext habe ich hier ganz klar eine Detektiv-Geschichte erwartet - mit einem Hund als Begleiter, was für mich sowieso schon ein überzeugendes Argument war. Was ich nicht erwartet habe ist zum Einen, wie feministisch angehaucht das Buch doch ist. Wobei ich mir das nach Lesen des Klappentextes schon hätte denken können, denn Violets Problem ist ganz klar, dass sie ein Mädchen ist und dadurch ihre Meinung nichts Wert ist. Zum Anderen habe ich nicht erwartet, dass es ein bisschen übersinnlich werden würde.

EIN MÄDCHEN, DAS MEHR SEIN WILL
Die Kulisse des Friedhofs hat mir von Anfang an gut gefallen. Es gibt dem ganzen Buch etwas schauriges und irgendwie auch skurriles. Diese Atmosphäre mochte ich sehr. Hinzu kommt die Tochter eines Bestatters, die sich nichts sehnlicher wünscht, als ihrem Vater bei seinem Beruf beizustehen, ein »vollwertiges« Familienmitglied zu sein. Violet will einfach mehr als bloß ein Mädchen sein, wie es zur damaligen Zeit ganz üblich war. Ich mag es sehr, wenn sich Protagonistinnen nicht mit ihrem Schicksal zufrieden geben und für mehr kämpfen.

Deshalb hat es mich auch nicht überrascht, als Violet kurzerhand die Ermittlungsarbeit übernimmt, als Oliver - ein Junge, der für tot gehalten wird - quicklebendig mitten auf dem Friedhof steht. Und es hat mich auch nicht überrascht, dass ihr dabei Steine in den Weg gelegt werden, die Violet aber gekonnt übergeht.

ERMITTLUNGSARBEIT
Es war schön zu beobachten, wie Violet in den Ermittlungen nach dem Mörder, der auch versucht hat Oliver umzubringen, aufgeht. Wie sie alles versucht, um der Wahrheit näher zu kommen. Mein Highlight war dabei ganz klar Bones, der Windhund, der ständig ausreißt und dann aber genau das richtige tut - wie zum Beispiel ein paar handbeschriebene Blätter zu stehlen.


EINE GABE?
Ich habe ja schon erwähnt, dass ich nicht mit Violets Gabe gerechnet habe. Wer sich nicht spoilern lassen möchte, sollte von hier aus direkt zum Fazit springen, denn auch der nächste Abschnitt wird ein bisschen spoilern.

Jedenfalls ist Violets Gabe, dass sie die Toten hören kann. Was in Anbetracht dessen, dass sie auf dem Friedhof lebt und nach einem Mörder sucht, unglaublich spannend ist. Leider kam mir dieser Aspekt der Geschichte ein bisschen zu kurz. Die Gabe wurde gefühlt nur erwähnt. Violet konnte sie im Buch zwar ein-/zweimal anwenden, aber wirklich hilfreich zur Lösung des Falls hat sie nicht beigetragen. Und das finde ich wirklich schade, weil diese Gabe so viel mehr hätte hergeben können. Aber vielleicht wird es ja eine Fortsetzung geben, in der sie mehr zur Geltung kommen wird.

AUF DER SPUR DES TÄTER
Ich möchte an dieser Stelle noch kurz erwähnen, dass »Violet und Bones« kein richtiger Detektivroman ist. Ich würde das Buch fast eher als Abenteuerroman bezeichnen, der sich den Trenchcoat eines Detektivs umgelegt hat. Auch hier könnten wieder Spoiler lauern, nur als Vorwarnung.

Die Suche nach dem Mörder ist durchaus spannend. Das liegt aber vor allem daran, was Violet, Oliver und Bones auf der Suche passiert, welche Steine ihnen in den Weg gelegt werden und letztendlich auch daran, dass ihr Vater des Mordes beschuldigt wird und Violet seine Unschuld beweisen muss. Es liegt weniger am Rätseln selbst, denn zu rätseln gab es während dem Lesen nicht viel. Man wird hier nicht auf mehrere Fährten gelockt und muss sich als Leser zusammenreimen, wer der Mörder sein könnte. Es gibt nicht viele Verdächtige und am Ende auch keine große Überraschung. Wer es letztendlich ist, ist in diesem Buch eher nebensächlich. Es geht viel mehr um die Charaktere, um Bones und darum, dass Violet sich beweisen muss.

FAZIT
Ich habe erwartet, bei diesem Buch ein bisschen mehr rätseln zu können. Habe also eher einen richtigen Detektivroman erwartet. Dass ich den nicht bekommen habe, ist ein bisschen schade. Dafür durfte ich in Violets Welt eintauchen, für kurze Zeit auf einem Friedhof leben und dabei zusehen, wie sie ihre Familie rettet. Und genau das hat doch Spaß gemacht. »Violet und Bones« ist also ein bisschen anders als ich es erwartet habe, aber deswegen nicht schlechter. Ich hatte Spaß beim Lesen und das ist bei allen fälschlichen Erwartungen doch die Hauptsache.

Wie auch »Als wir tanzen lernten« von Nicola Yoon wurde dieses Buch von Sophie Cleverly geschrieben, als sie einen Verlust zu verarbeiten hatte. Ich finde es ganz schön, dass die Autorin das Thema Tod verarbeitet, in dem sie genau darüber schreibt. Über einen Friedhof, den Tod und ein Mädchen, das über sich selbst hinauswächst.

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Veröffentlicht am 24.03.2023

Durchwachsenes Jugendbuch

Als wir Tanzen lernten
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»Als wir tanzen lernten« fing ganz hervorragend an. Nämlich mit einem Mädchen, dessen Eltern sich getrennt haben, das ihren Vater beim Fremdgehen erwischt hat, und das jetzt nicht mit all den Gefühlen ...

»Als wir tanzen lernten« fing ganz hervorragend an. Nämlich mit einem Mädchen, dessen Eltern sich getrennt haben, das ihren Vater beim Fremdgehen erwischt hat, und das jetzt nicht mit all den Gefühlen umzugehen weiß. Tief drinnen liebt sie ihren Vater natürlich, aber das wird von einer geballten Wut überschattet. All diese Gefühle waren so nahbar. Ich habe mit Evie mitgelitten, während ihre Mom und Schwester ihr Leben ganz normal weiterführen als wäre nichts gewesen. Ich konnte auch verstehen, dass Evie der Liebe abschwört, weil man doch nur verletzt wird. Entweder vom Partner oder vom Schicksal. Ich hatte ziemlich früh den Gedanken: Das wird ein großartiges Jugendbuch, genau so wie ich es mag.

TANZEN
Ich liebe Tanzfilme über alles, ich kann gar nicht sagen, wie oft ich die Step Up-Filme schon gesehen habe. Vor allem deswegen war ich total gespannt auf das Buch und ich liebe es, wie Evie da einfach so reinrutscht und plötzlich nicht nur mit Tanzstunden dasteht, sondern sogar mit einem ziemlich frechen und ziemlich süßen Tanzpartner. Und X ist wirklich toll! Evie hält ihn zu Beginn für einen typischen Aufreißer, aber das ist er überhaupt nicht. Er ist sehr gefühlvoll, nicht wortkarg. Er will sie auch nicht »aufreißen«, sondern einfach kennen lernen. Und da ist direkt ein gewisser Vibe zwischen ihnen, sodass man einfach wahnsinnig gerne über sie liest. Und genau da setzt leider meine Kritik an. Denn sowohl das Thema Tanzen als auch Evie und X kamen mir viel zu kurz. Was unter anderem an der Erzählgeschwindigkeit liegt.

GESCHWINDIGKEIT 1.5
Ich hatte beim Lesen ständig das Gefühl, dass Yoon sehr durch die Geschichte durchhetzt. Wobei hetzen das falsche Wort ist, es ist, als hätte sie auf die Vorspulen-Taste geklickt und wir würden alles in doppelter Geschwindigkeit erleben und gar nicht so richtig eintauchen. Von vielen Begegnungen wird eher berichtet, als dass wir erzählerisch tatsächlich dabei sind. Und das finde ich gerade bei einer Liebesgeschichte wahnsinnig traurig. Auch mit Evie und ihrem Vater ging es mir so, dass ich gerne mehr in ihre Beziehung eingetaucht wäre, anstatt zu lesen, dass sie einen tollen Abend hatten und es fast wie früher war. Hier fehlte mir ganz klar dieses Nahbare, das ich zu Beginn des Buches noch so gefeiert habe.

FAZIT
Insgesamt hat »Als wir tanzen lernten« viel Potenzial, das nicht so richtig ausgenutzt wurde. Ich wäre einfach gern noch viel näher an Evie und X drangewesen, hätte die Tanzstunden nicht nur im Schnelldurchlauf erlebt. Genau das, was ich an einem Jugendbuch mit Liebesgeschichte so mag, kam einfach zu kurz.

In der Danksagung erwähnt Nicola Yoon, dass sie dieses Buch geschrieben hat, als sie familiär schwierige Zeiten durchgemacht hat und Verluste verarbeiten musste. Ich denke, das merkt man dem Buch leider an. Weshalb ich bei meiner Kritik auch ein kleines schlechtes Gewissen habe. Ich finde es ganz großartig, wenn Autor*innen Erlebnisse durch ihr Schreiben verarbeiten. Aber insgesamt hätte mir »Als wir tanzen lernten« einfach besser gefallen, wenn es noch ein bisschen mehr in die Tiefe gegangen wäre und Charaktere und Beziehungen den Raum bekommen hätten, den sie brauchten.

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Veröffentlicht am 24.03.2023

So lala.

Heartstopper Volume 1 (deutsche Hardcover-Ausgabe)
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Eigentlich hatte ich "Heartstopper" gar nicht so richtig auf dem Schirm. Auf Instagram war es zwar überall zu sehen, aber Comics/Manga sind nicht immer so mein Fall, deshalb habe ich gar nicht groß über ...

Eigentlich hatte ich "Heartstopper" gar nicht so richtig auf dem Schirm. Auf Instagram war es zwar überall zu sehen, aber Comics/Manga sind nicht immer so mein Fall, deshalb habe ich gar nicht groß über das Buch nachgedacht. Bis ich zu einem Leseexemplar kam.

An den zwei Sternen erkennt man ja schon, dass ich nicht so begeistert bin wie viele andere. "Heartstopper" war jetzt auch nicht wirklich schlecht, aber es hat mir einfach nicht so viel gegeben. Ich könnte nicht sagen, dass mich diese kurze Geschichte bereichert hat. Dafür hat sie mich zu wenig mitgerissen.

Ich fand die Geschichte schon irgendwie ganz niedlich, aber auch so ... unbedeutend. Weil es kaum Konflikte gibt. Und die, die es gibt, werden ziemlich schnell aufgelöst. Es liest sich wie der Beginn einer Liebesgeschichte, was es auch ist, aber ohne Steine im Weg. Und halt leider auch ohne große Spannung. Sehr schade.

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