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Veröffentlicht am 22.11.2020

Gelungene Fortsetzung über das Leben dreier starker Frauen in den 50er Jahren

Die Frauen vom Nordstrand - Schicksalswende
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Das Cover ist im ganzen sehr hell gehalten, nur die Kleidung der Frauen haben etwas kräftigere Farben. Zwei Frauen sitzen an einem Tisch auf einer Terrasse mit Blick auf die Dünen. Eine dritte Frau steht ...

Das Cover ist im ganzen sehr hell gehalten, nur die Kleidung der Frauen haben etwas kräftigere Farben. Zwei Frauen sitzen an einem Tisch auf einer Terrasse mit Blick auf die Dünen. Eine dritte Frau steht am Geländer und schaut Richtung Meer. Vermutlich sind hier die drei Protagonisten der Zeitenwende Trilogie zu sehen. Mir gefällt das Cover, es passt zur Geschichte und harmoniert sehr gut mit dem ersten Buch der Reihe.

Mit „Die Frauen vom Nordstrand – Schicksalswende“ reise ich zum zweiten Mal in meine Heimat. Inzwischen sind wir Mitte der 50er Jahre in St. Peter Ording angekommen. Die drei Freundinnen Edith, Anni und Helena haben jeweils ihr ganz eigenes Schicksal zu tragen. Doch auf eines können sie sich verlassen, ihre Freundinnen sind im Notfall immer für sie da.

Diesmal verlassen wir den Schauplatz St. Peter Ording erst mal und lernen unter anderem den Hamburger Kiez und den Taunus bei Frankfurt kennen. Doch im Herzen ist immer der kleine Ort auf Eiderstedt dabei. So durfte ich als Leser hinter die Kulissen eines Kiez Etablissements schauen. Und es wurde mir vor Augen geführt, wie viel Ungewissheit doch nach dem Krieg noch überall herrschte.

Spannend fand ich die Entwicklung der Frauen und wie sie für mehr Eigenständigkeit der Frauen im Allgemeinen eintraten. Die Frauen der 50er Jahre und später haben sehr viel dafür getan, dass wir heute eigenständig unser Leben führen dürfen. Es fängt ganz simpel bei der Eröffnung eines Bankkontos an und geht bis zur Unterschrift des eigenen Arbeitsvertrages. Mir würde im Traum nicht einfallen, meinen Mann hierfür um Erlaubnis zu bitten, doch die Frauen im Roman müssen genau diesen Schritt noch gehen. Sehr amüsant fand ich dabei die Entwicklung der Werbung und die darin verkörperte Rolle der Frau.

Marie Sanders ist es gelungen, mich auch in ihrem zweiten Buch der Trilogie von der ersten Seite an zu fesseln. Der Roman ist eine gute Mischung aus historischen Aspekten der Frauenbewegung und der Entwicklung des Frauenbildes und der fiktiven Geschichte dreier Freundinnen. Für mich stand hier die persönliche Entwicklung von Anni im Vordergrund, wobei die Bewegungen von Edith und Helena für die Rechte der Frauen nicht wirklich in den Hintergrund rutscht. Ich bin schon gespannt, wie es mit der Zeitenwende Trilogie weitergeht.

Wer Lust hat auf einen Ausflug in meine Heimat (St. Peter Ording) der 50er Jahre hat, macht mit diesem Buch nichts verkehrt. Es ist ein spannender Frauenroman über die Entwicklung der Frauenbewegung nach dem Krieg in Deutschland. Ich empfehle das Buch gerne weiter und freue mich auf eine weitere Reise nach Norddeutschland hoffentlich im nächsten Jahr.

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Veröffentlicht am 18.08.2020

Ein Mutter-Tochter-Abenteuer in Tibet

Let's go Himalaya!
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Das Cover zeigt sehr schön die Silhouetten von zwei Wanderern. Man kann erkennen, dass es eine Erwachsene und ein Kind ist. Hinter ihnen kommt zwischen den Berggipfeln die Sonne zum Vorschein. Der Himmel ...

Das Cover zeigt sehr schön die Silhouetten von zwei Wanderern. Man kann erkennen, dass es eine Erwachsene und ein Kind ist. Hinter ihnen kommt zwischen den Berggipfeln die Sonne zum Vorschein. Der Himmel ist in einem wunderschönen rosa dargestellt mit einer einzelnen weißen Wolke. Für mich passt das Cover super zur Geschichte.

Als ich das Buch das erste Mal aufgeschlagen habe, fiel mir sofort die große Schrift ins Auge. Irgendwie kam mir die größer vor als sonst. Kann aber auch an meiner kleinen Einstellung beim eReader liegen. Das harmonische Schriftbild lud mich direkt ein, meine Nase in das Buch zu stecken. Erst mal angefangen konnte ich auch nicht wieder aufhören. Der erste Satz hat mich direkt in Beschlag genommen:

Hatten Sie schon einmal das Gefühl, ein Hamster im Laufrad des alltäglichen Wahnsinns zu sein, ohne Aussicht darauf, dass dieser Zustand sich in absehbarer Zeit ändern könnte?
Ja, irgendwie schon und dann habe ich die Reißleine gezogen. Und freue mich jeden Tag aufs neue diesen Schritt getan zu haben.

Doch heute geht es nicht um meinen alltäglichen Wahnsinn, sondern um das Buch: Let’s go Himalaya von Katja Linke. Die Autorin erzählt die Geschichte von ihrer eigenen Expedition nach Tibet zusammen mit ihrer elfjährigen Tochter. Katjas Grund für die Reise ist die Diagnose: Reisefieber und die Suche nach ihrem Shangri- La. (Mehr zu Shangri- La erfährst du hier in meiner gleichnamigen Kolumne) Ihre Tochter Julia begleitet sie bei diesem Abenteuer und möchte einen symbolischen Stein im Basislager vom Mount Everest ablegen.

Das Abenteuer von Katja und Julia hat mich sofort angesprochen. Ich habe das Buch an einem Tag verschlungen. Interessiert habe ich die Besichtigungen in Tibet verfolgt und dabei eine Menge über die Region und den Buddhismus gelernt. Der Reisebegleiter der beiden hat mich besonders fasziniert. Er reagiert ganz besonnen auf alle Fragen von Julia und gibt die Antworten kindgerecht wieder. Ob das nun tatsächlich so war, oder von der Autorin so besser verpackt worden ist sei dahingestellt. Es kommt auf jeden Fall sehr sympathisch rüber und beim Lesen hatte ich das Gefühl zusammen mit den dreien unterwegs zu sein. Ich weiß nun, warum sich eine Wimpelkette in meiner Buchbox von Mainwunder befand. Diese „Stofflappen“ heißen „Lung Ta“ und sind die Gebetsfahnen der Buddhisten. Sie sind mit Symbolen, Mantras und Gebeten bedruckt. Dabei steht jede Farbe für ein Element, wie du auf meinem Sketchnote sehen kannst. Die Erzählung der Mutter wird ab und zu unterbrochen durch einen Tagebucheintrag der Tochter. So erfahre ich als Leser auch ein bisschen was von den Gedanken des elfjährigen Mädchens auf der Reise. Ein Satz der Tochter ist mir dabei gut in Erinnerung geblieben:

Wir haben das nächste Level unserer Abenteuerreise erreicht.
Ich habe die Reise- Erzählung von Katja genossen und bin in Gedanken mit ihnen durch Tibet gereist. Mein Reisefieber steigt immer weiter an. Die Reise würde mich echt reizen. Wobei ich gerade die letzte Etappe bis zum Basislager des Mount Eversts vermutlich aktuell körperlich noch nicht könnte. Hierzu wird sehr gut erklärt, warum man sich für diese Reise etwas Zeit nehmen muss. Denn unser Körper muss sich erst an die Höhe und den damit verbundenen niedrigen Gehalt an Sauerstoff gewöhnen. Ich nehme von diesem Buch eine wunderbare Gedankenreise mit. Mutter und Tochter wurden auf dieser Reise zu Teampartnern, die sich gegenseitig unterstützt haben. Sie haben gezeigt, wie wichtig es ist, wenn man sich aufeinander verlassen kann. Es ist eine Geschichte voller Liebe, Mut und Abenteuer, die mich mitgenommen hat in eine andere Welt. Ich kann das Buch jedem empfehlen, der einfach mal einen Moment Pause vom Alltag braucht und offen ist für eine Reise in fremde Kulturen. Ich schließe mit einem Zitat von Tashi, dem Reisebegleiter des Mutter- Tochter- Gespanns:

Es ist die Aufgabe aller Menschen, ungeachtet ihrer Religion, einen Weg zu finden, der friedliches Leben in der Gemeinschaft ermöglicht.

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Veröffentlicht am 14.07.2020

Mit Willi Hübner durch Amsterdam

Tote spielen kein Klavier
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Mir ist auf dem Cover sofort der Mond ins Auge gestochen. Ein paar Wolken sorgen dafür, dass er nicht mit ganzer Kraft strahlen kann. Doch unter ihm sorgen die kleinen Läppchen an der Brücke und den Häusern ...

Mir ist auf dem Cover sofort der Mond ins Auge gestochen. Ein paar Wolken sorgen dafür, dass er nicht mit ganzer Kraft strahlen kann. Doch unter ihm sorgen die kleinen Läppchen an der Brücke und den Häusern für ausreichend Beleuchtung in der Dunkelheit. Die Brücke deutet unverkennbar auf Amsterdam und wenn man das Buch ganz nah betrachtet, kann man den ein oder anderen Spaziergänger an der Gracht noch erkennen. Für mich passt das Cover sehr gut zur Geschichte. Das Buch ist nicht einfach ein Krimi, sondern im Prinzip eine anschauliche Reise durch die Grachten und Gassen von Amsterdam.

Mit den gut 200 Seiten kann man den Amsterdam-Krimi sehr gut am Stück verschlingen. Der Privatdetektiv Willi Hübner nahm mich mit auf eine unterhaltsame und touristische Reise durch Amsterdam. Ich war kurz versucht mir den Stadtplan von Amsterdam neben das Buch zu lesen, um Willi Hübner durch Amsterdam zu folgen, doch ich habe es gelassen, um nicht aus dem Lesefluss zu kommen.

Der Kriminalroman besticht durch seinen ganz speziellen Ermittler. Willi Hübner ist alles andere als einfach und normal. Der Privatdetektiv hat in Amsterdam ein neues Leben begonnen, fernab von seiner Vergangenheit und der Arbeit als Polizist in Deutschland. Schon bei der Erwähnung seiner Kleidung musste ich schmunzeln. In einem Babyblauen Trenchcoat radelt er durch Amsterdam und da das ja noch nicht genug auffällt hat er auch noch einen Strohhut auf. Mit diesem Bild vor Augen konnte ich seine Arbeit als Privatdetektiv nicht ganz so ernst nehmen. Doch mit seiner nonchalanten Art schafft er es der Akte Ameli auf den Grund zu gehen und sich seine Widersacher auf Abstand zu halten.

Für mich war es ein Kriminalroman der anderen Art. Wir haben hier keinen klassischen Ermittler, sondern eher den Gegenspieler zur Polizei und den Obrigkeiten der Stadt Amsterdam. Willi Hübner eckt an wo er nur kann und scheint sich keine Gedanken darüber zu machen. Er ist einfach ein Mann mit einem ganz speziellen Charakter.

Die Geschichte lässt sich locker flockig lesen und lebt einfach mit ihren Charakteren. Abgesehen vom Privatdetektiv mit seinem zotteligen Haar gibt es da noch den Commissaris Jasper van Ness, ein guter Freund von Willi, der den Kontakt zur Polizei darstellt. Ich persönlich fand Herrn Oberholzer einfach nur gut. Und hoffe, dass er in weiteren Romanen mit dem Privatdetektiv Hübner wieder mitspielen darf. Ein bisschen kam mir das in „Tote spielen kein Klavier“ so vor, als wenn hier erst mal alle Menschen im Umfeld von Willi vorgestellt werden, ebenso sein Netz an Kontakten in Amsterdam und seine Liebe zu der Stadt. Damit es dann in weiteren Büchern an eingemachte Fälle gehen kann. Wobei ich die Akte Ameli spannend fand und mit dem Ende zwischendurch zwar schon mal gedanklich gespielt hatte, aber dann doch überrascht war.

Für mich ist es ein gelungener Auftakt. Ich habe Willi Hübner ins Herz geschlossen und freue mich auf ein Wiedersehen mit ihm. Vielleicht dann einfach ein Fall, der etwas mehr Spannung enthält. Meine virtuelle Reise nach Amsterdam hat sich auf jeden Fall gelohnt und mein Fernweh entfacht. Ich finde Amsterdam ist immer eine Reise wert.

Ich empfehle den Kriminalroman gerne weiter. Er gehört eher zur leichten und humorvollen Kost und ist so genau das richtige für den Sommerurlaub im eigenen Garten.

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Veröffentlicht am 03.05.2020

Henriks Zeitreise zu Störtebeker

Der Schatz des Arabers
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Das Cover macht Lust auf einen Abendteuer Roman. Es ist eine Kogge auf hoher See zu sehen. Die Wellen schlagen an eine Steilküste, an der auch ein schon zum Teil zerstörter Turm zu sehen ist. Der Himmel ...

Das Cover macht Lust auf einen Abendteuer Roman. Es ist eine Kogge auf hoher See zu sehen. Die Wellen schlagen an eine Steilküste, an der auch ein schon zum Teil zerstörter Turm zu sehen ist. Der Himmel wird von Blitzen durchzogen. Hinter dem Titel ist eine Karte oder ähnliches zu sehen. Daran fliegt eine Möwe vorbei und auf dem S vom Schatz hat es sich eine weiße Maus gemütlich gemacht. Das Cover zeigt sehr schön einzelne Elemente aus der Zeitreise zu Störtebeker.

Ich war sofort von der Geschichte fasziniert. Das maritime Thema hat mich einfach angesprochen und so musste ich dieses Jugendbuch für Kinder ab 10 Jahren einfach lesen. Als erstes darf ich Henrik bei seinem Großvater Fridjof kennenlernen. Irgendwie hatte ich bei Opa Fridjof direkt das Bild von meinem Vater vor Augen, wie er mit meinem Neffen am Küchentisch sitzt und ihm Seemannsgarn erzählt. Nur die Mäuse passten nicht ganz ins Bild, aber sehr gut zur Geschichte. Henrik bekommt von seinem Opa eine Schatzkarte überreicht, die einem arabischen Kaufmann gehörte und damit beginnt im Prinzip schon das große Abendteuer. Bevor der Großvater die Karte genau erklären kann ist Henrik schon mitten im Geschehen.

Für Henrik geht die Reise gute 600 Jahre in die Vergangenheit. Dort erlebt er zusammen mit dem Schiffsjungen Simon eine spannende Schatzsuche. Ich bin dabei in Gedanken die ganze Zeit auf der Nordsee mit gesegelt und habe versucht nachzuvollziehen wo sich die Nordstern, das Schiff der Likedeeler gerade befindet. Für mich waren die ganzen Seemannsbegriffe rund um Störtebeker bekannt. Doch auch wer diese Begriffe nicht mit der Muttermilch aufgesaugt hat kann der Erzählung sehr gut folgen, denn am Ende des Buches gibt es ein Glossar mit allen wichtigen Worterklärungen. So lernt jeder Leser sehr schnell was ein Likedeeler ist, oder wo sich das Krähennest auf einer Kogge befindet.

Sehr schön fand ich auch die Schimpfwörter, die an Bord gebraucht wurden. Ein paar davon habe ich auf meinem Sketchnote notiert. Da musste ich beim Lesen einfach nur schmunzeln.

Ich habe die Zeitreise zu Störtebeker sehr genossen. Und kann Henrik da nur beipflichten, dass Großväter die besten Geschichten parat haben. Das Abendteuer von Henrik hat mich an meine eigene Kindheit erinnert. Zu gerne wäre ich auch mit einem Piratenschiff zur See gefahren. Als Alternative musste unser Ruderboot herhalten ausgestattet mit einer Piratenflagge. Und man kann auch Seeschlachten von Ruderboot zu Ruderboot führen. Man braucht nur nachher eine gute Erklärung für die Eltern, warum schon wieder ein Ruder zerbrochen ist. Aber wir waren da damals sehr einfallsreich. Braucht ja keiner zu wissen, dass wir von Boot zu Boot gekämpft haben bis die Ruder brachen. Das gehört halt bei echten Piraten einfach dazu.

Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung. Begleite Henrik auf die Reise zu Störtebeker und lass dich von der Schatzsuche begeistern. Das Buch ist nicht nur für Kinder ab 10 Jahren sehr gut geeignet, sondern lässt bestimmt das ein oder andere erwachsene Herz auch begeistern. Unterstützt mit vielen kleinen Illustrationen ist das Buch insgesamt ein tolles Werk.

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Veröffentlicht am 03.05.2020

Ein Fotoengel

Unvergessen – Dein Bild für die Ewigkeit
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Angezogen vom Cover habe ich mich bei #NetGalleyDE für das Buch beworben. Zu sehen sind drei Fotos in Polaroid- Optik: eine Babyfaust in einer erwachsenen Hand, eine Frau hinter der Kamera und ein Paar, ...

Angezogen vom Cover habe ich mich bei #NetGalleyDE für das Buch beworben. Zu sehen sind drei Fotos in Polaroid- Optik: eine Babyfaust in einer erwachsenen Hand, eine Frau hinter der Kamera und ein Paar, das sich tief in die Augen schaut. Der Hintergrund auf dem die Fotos zu sehen sind ist rötlich gehalten und passt sehr gut zur Farbe der Bilder.

Der Klappentext versprach ein traurig schönes Buch. Für ein Wochenende genau die richtige Lektüre. Die Protagonistin Emma ist ein sogenannter Fotoengel und wird zu Notfällen gerufen, um ein paar letzte Aufnahmen zu machen besonders von Familien, wo ein Elternteil bald stirbt bzw. ein Kind stirbt oder tot geboren wird. Für diese ganz besonders Emotionalen Momente schaffen die Fotoengel Erinnerungen, besonders für Kinder, die ihre Mutter zum Beispiel nie kennenlernen konnten.

Emma begegnet unfreiwillig bei ihrem ersten Einsatz im Buch ihrer Vergangenheit und muss nun mit erschrecken feststellen, dass keine klärenden Worte mehr gewechselt werden können. Ihre Gefühle und Gedanken hält Emma für mich als Leser sichtbar in ihrem Tagebuch fest.

Das Buch ist in zwei Erzählstränge aufgeteilt, die kontinuierlich zueinander führen. Zum Einen ist da das hier und jetzt in dem Emma als Fotografin und als Fotoengel tätig ist und zum anderen die 14 Jahre jüngere Emma, die mit ihrer besten Freundin Barbara auf die Matura hinarbeitet.

Als das erste Mal das Wort Matura fiel, war mir klar der Roman spielt nicht in Deutschland. So war das Buch für mich wieder eine kleine Reise in eins unserer Nachbarländer. Der Roman spielt in der Umgebung von Zürich in der Schweiz. Ein Land, in dem ich leider selbst noch nicht war. Es hat einfach keine Küste, so dass mich das Meer dorthin führen könnte. Also besuche ich die Schweiz gerne mal in einem Buch.

Beim Lesen standen mir immer wieder die Tränen in den Augen, wenn Emma die Aufrufe der Agentur „Unvergessen“ laß für ihren nächsten Fotoengel Einsatz. Mein Kopfkino ist einfach zu intensiv und hatte direkt die Bilder vor Augen. Aber den traurigen Momenten folgten auch immer wieder sehr schöne Szenen. Wie sich Emma und der Witwer Lukas, von ihrem ersten Fotoeinsatz langsam als Freunde kennenlernen und die kleine Sophie in ihrer Mitte wächst und gedeiht.

Für mich hätte die emotionale Geschichte gerne noch länger dauern dürfen. Das Zwischenmenschliche von Emma und Lukas hat mich immer weiter lesen lassen. Und das Ende kam für mich viel zu schnell, wobei es auch einfach nur schön war. Ich empfehle das Buch gerne weiter. Lege dir ein paar Taschentücher parat und genieße die kleine Reise in die Schweiz zu dem Fotoengel Emma.

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