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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.07.2021

Die Verwirrungen des Lebens

Wenn die Hoffnung erwacht
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Regensburg, Ende des Zweiten Weltkrieges: Nora ist jung und glücklich, dass der Krieg endlich vorbei ist. Als sie bei einer Party auf den GI William trifft ist es um sie geschehen: Sie verliebt sich unsterblich. ...

Regensburg, Ende des Zweiten Weltkrieges: Nora ist jung und glücklich, dass der Krieg endlich vorbei ist. Als sie bei einer Party auf den GI William trifft ist es um sie geschehen: Sie verliebt sich unsterblich. Doch leider ist ihr Glück nur von kurzer Dauer. Danach gerät sie in eine Situation aus der sie nicht mehr entkommen kann.

Der Schreibstil von Lilli Beck ist sehr angenehm und flüssig zu lesen. De Spannung kommt auch nicht zu kurz, sodass es einem sehr schwer fällt das Buch auch mal aus der Hand zu legen. Erzählt wird die Geschichte aus drei Perspektiven, wobei Nora den größten Teil der Geschichte einnimmt. Den zweitgrößten Teil erzählt Wolf Wagner, ein Münchner Verleger, der nach dem Krieg wieder richtig durchstarten möchte. Aber mit eigenen Schicksalsschlägen und den amerikanischen Besatzern zu kämpfen hat. Einen kleinen Teil der Geschichte erlebt der Leser aus Sicht des jungen Fotografen Luis Doll, der ebenfalls in München lebt und der Neffe von Wolf Wagner ist. Die Charaktere sind sehr gut gelungen. Jeder hat ein Gesicht und ist individuell. Die Protagonisten sind sehr gut ausgearbeitet und jeder hat sein Päckchen zu tragen. Schön finde ich auch, dass sie sich entwickeln, vor allem Helene, Wolfs Frau. Die Atmosphäre der damaligen Zeit wird von Lilli Beck sehr gut eingefangen und wiedergegeben. Man hungert richtig mit den Protagonisten mit. Und erlebt, wie gegensätzlich es bei den Besatzern aussieht, bei denen Essen eher verschwendet wird. Ebenso lernen wir eine Familie kennen, die durch Glück und Geschick, ebenfalls alles hat, was man sich wünschen kann. Neben der Romanhandlung lernt man auch noch einiges über die damalige Zeit.

Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen. Es war so spannend, dass ich ihn am liebsten am Stück durchgelesen hätte. Ich vergebe sehr gern volle fünf von fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 11.07.2021

Eine Saga geht zu Ende

Der Traum von Freiheit
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Hamburg, kurz vor dem zweiten Weltkrieg. Mina wird endlich anerkannt als Chefin des Kontors. Nach dem ersten Weltkrieg geht es endlich bergauf. Doch dann kündigt sich der Zeiten an. Mina und ihre Familie ...

Hamburg, kurz vor dem zweiten Weltkrieg. Mina wird endlich anerkannt als Chefin des Kontors. Nach dem ersten Weltkrieg geht es endlich bergauf. Doch dann kündigt sich der Zeiten an. Mina und ihre Familie und Freunde werden einigen Schicksalsschlägen ausgesetzt sein.

Das ist nun der dritte Band der Speicherstadt-Saga und somit der Letzte. Schade, allerdings wären nun auch die Kinder am Zug. Also ist es eigentlich ganz gut, dass nun Schluss ist. Dennoch ist es schade, da mir der Schreibstil von Fenja Lüders sehr gut gefallen hat. Ich bin nur so über die Seiten geflogen. Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und ich war bei jedem neuen Band sofort wieder in der Handlung drin und wusste wer, wer ist. Das ist ja nicht immer der Fall. Und im Laufe der zeit gab es hier einige Charaktere. Sie waren aber so individuell, dass man sie sehr gut unterscheiden konnte. Viele neue Konstellationen und Begegnungen gibt es in diesem Roman, die dann zumindest etwas Positives in die Zeit bringen. Wie immer ist es beeindruckend, wie Mina das Kontor durch alle Zeiten bringt und scheinbar nicht unterzukriegen ist. Eine interessante Wendung gibt es in diesem Band auch, bei der ich bis zum Schluss nicht dran geglaubt habe. Menschen können sich wohl doch ändern.

Die Beschreibungen der zeitlichen Geschehnisse sind sehr authentisch und man fühlt sich selbst ins Hamburg der 30er und 40er Jahre hineinversetzt.

Ich habe das lesen dieses Romans sehr genossen und vergebe deshalb gern volle fünf von fünf Sterne. Ich fand diesen dritten Band etwas schwächer als Band eins und zwei, aber dennoch bin ich begeistert.

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Veröffentlicht am 04.07.2021

Sehr berührend und traurig

Wie der Wind und das Meer
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München, 1945. Paul ist elf Jahre alt, als er als einziger Überlebender seiner Familie aus einem zerbombten Keller steigt. Voller Verzweiflung irrt er durch das zerstörte München. Bis er auf ein kleines ...

München, 1945. Paul ist elf Jahre alt, als er als einziger Überlebender seiner Familie aus einem zerbombten Keller steigt. Voller Verzweiflung irrt er durch das zerstörte München. Bis er auf ein kleines Mädchen trifft, das seiner Schwester Rosalie verblüffend ähnlich sieht. Sie heißt Sarah und hat wie Paul ihre Eltern verloren. Die beiden tun sich zusammen und beschließen sich von nun an als Geschwister auszugeben. Was sehr gut funktioniert. Doch leider wird ihnen diese Notlüge einige Jahre später zum Verhängnis.

Lilli Beck schildert sehr anschaulich und atmosphärisch die Zeit zwischen 1945 und 1990. Vor allem die direkte Nachkriegszeit ist sehr authentisch beschrieben. Die Charaktere, vorne weg Paul und Sarah, sind sehr gut ausgearbeitet und als Leser kann man sich gut in sie hineinversetzen und leidet und freut sich mit ihnen mit. Den beiden Kindern ist Schreckliches passiert, dennoch bleiben sie optimistisch, denn sie haben ja sich. Ihre Geduld wird belohnt und sie finden irgendwann ins Leben zurück. Doch dann kommt der nächste Schicksalsschlag – ihre Lüge steht ihnen im Weg. Auch in den darauffolgenden Jahrzehnten müssen die beiden noch viele schlimme Erlebnisse verarbeiten. Paul und Sarah taten mir sehr leid und immer wieder dachte ich: Ach kann es jetzt nicht mal gut laufen. Durch diese Schicksalsschläge wurde es ein sehr trauriger und berührender Roman. Mir ging er unter die Haut und ich werde sicherlich noch häufiger an ihn zurückdenken. Der Schreibstil von Lilli Beck gefällt mir sehr gut. Er liest sich sehr flüssig und die Anteile an Erzähltext und Dialogen sind harmonisch verteilt. Die Geschichte ist in mehrere Abschnitte gegliedert, sodass es zwischendurch zu Zeitsprüngen von mehreren Jahren kommt. Am Anfang des Kapitels wird kurz zusammengefasst, was in den vergangenen Jahren geschehen ist. Dadurch bleibt die Handlung dynamisch und beginnt nicht, sich zu ziehen.

Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen, am liebsten hätte ich ihn in einem Rutsch durchgelesen, dafür war aber leider keine Zeit. Ich habe nichts auszusetzen und war traurig, als ich auf der letzten Seite angekommen bin. Ich vergebe sehr gern volle fünf von fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 27.06.2021

Sehr informativ

Tierisch heiß
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Dieses Sachbuch enthält wirklich sehr viele Informationen, die man sich auf Anhieb gar nicht alle merken kann. Es lohnt sich, immer wieder reinzuschauen oder es mehrmals zu lesen. Danach ist man wunderbar ...

Dieses Sachbuch enthält wirklich sehr viele Informationen, die man sich auf Anhieb gar nicht alle merken kann. Es lohnt sich, immer wieder reinzuschauen oder es mehrmals zu lesen. Danach ist man wunderbar informiert. Einige neue Tierarten lernt man auch noch kennen. Auf den gut 200 Seiten werden die Folgen des Klimawandels beschrieben und wie die Tiere sich teilweise versuchen anzupassen. Der Leser lernt viel über die Physiologie der einzelnen Tiere und erhält auf gut verständliche Art und Weise einen wissenschaftlichen Überblick. Für alle Aussagen ist auch die entsprechende Quelle angegeben, sodass man sich die entsprechende Publikation und Studie selbst ansehen kann und noch mehr darüber erfahren kann. Nett fand ich auch, dass man kleine Einblicke in das Arbeitsleben eines Biologen bekommt. Und aufgezeigt wurde, dass man die meiste Zeit mit Warten verbringt und dass nicht alles sofort funktioniert. Vor allem in freier Wildbahn. Was mich etwas verwirrt hat, waren die Kapitelnamen. Dabei handelte es sich immer um ein zusammengesetztes Wort, dass aber als zwei getrennte Worte abgedruckt wurde und so teilweise keinen Sinn ergab. Warum das so war, habe ich nicht verstanden. An manchen Stellen passt es, an den meisten aber nicht.

Der Leser erhält durch dieses Buch einen sehr tiefen Einblick in die Vielfalt unserer Fauna und lernt sehr viel über die Anpassungsfähigkeit der Tiere. Ich vergebe vier von fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 13.06.2021

Nette Liebesgeschichte auf dem Jakobsweg

Zum Glück gibt es Umwege
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Die Amerikanerin Zoe wollte eigentlich nur ihre Freundin in Frankreich besuchen, doch dann geht sie spontan den Jakobsweg. Dort trifft sie auf den Engländer Martin, der einen ziehbaren Karren auf seine ...

Die Amerikanerin Zoe wollte eigentlich nur ihre Freundin in Frankreich besuchen, doch dann geht sie spontan den Jakobsweg. Dort trifft sie auf den Engländer Martin, der einen ziehbaren Karren auf seine Wandertauglichkeit testen möchte.

Der Leser begleitet die beiden abwechselnd auf ihrem, teilweise gemeinsam verlaufenden, Weg. Die beiden Autoren, ein Ehepaar, sind selbst Zoes und Martins Weg abgelaufen und berichten hier ein bisschen auch von ihren Erfahrungen. Dennoch ist es eine fiktive Geschichte und kein Reisebericht! Mir hat es gefallen, wie die Atmosphäre des Jakobsweg rüberkam, auch wenn es etwas mehr hätte sein können. Die Anstrengung und Probleme, die auftreten können. Natürlich ist nicht immer optimales Wetter. Unterkünfte gibt es auch nicht überall. Vor allem nicht günstig und gut. Zoe und Martin sind außerhalb der Saison unterwegs und somit noch relativ allein unterwegs. Dennoch lernen sie viele Menschen kennen, die alle aus unterschiedlichen Gründen unterwegs sind. Zum Beispiel eine brasilianische Reisegruppe. Schön war auch, dass sie immer wieder zusammen unterwegs waren und dann auch wieder allein. Nie wusste man, ob sie sich noch einmal begegnen werden.

Der Schreibstil war angenehm und flüssig zu lesen. Durch Dialoge wurde das Ganze aufgelockert. Die Charaktere waren interessant gestaltet. Jeder hatte sein Päckchen zu tragen. Auf dem Jakobsweg wohl nicht so unwahrscheinlich. Gefreut hat mich, dass man als Leser miterlebt, wie sich die Charaktere weiterentwickeln.

Ich fand diesen Roman ganz nett, aber so richtig fesseln konnte er mich nicht. Ich vergebe drei von fünf Sterne.

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