Profilbild von KerstinTh

KerstinTh

Lesejury Star
offline

KerstinTh ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit KerstinTh über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.03.2021

Nett, aber sehr vorhersehbar

Wenn Schmetterlinge Loopings fliegen
0

Karo zieht von Bochum nach Hamburg und tritt dort einen neuen Job an, sie geht davon aus, dass es ein Job im Management des Fußballvereins ist. Doch sie soll die Anstandsdame für den besten Spieler der ...

Karo zieht von Bochum nach Hamburg und tritt dort einen neuen Job an, sie geht davon aus, dass es ein Job im Management des Fußballvereins ist. Doch sie soll die Anstandsdame für den besten Spieler der Mannschaft – Patrick Weidinger – spielen. Dieser hat nämlich gerade eine kleine Krise. Karo und Patrick können sie absolut nicht leiden, oder vielleicht doch?

Klassische Handlung Mann und Frau können sich nicht leider, lernen sich gezwungenen Maßen besser kennen und schwupps finden Sie sich doch nicht mehr so schlecht. Was das angeht, war die Geschichte sehr vorhersehbar. Allerdings war der Weg dorthin recht lustig und unterhaltsam. Was mir an diesem Roman von Petra Hülsmann gefehlt hat war das etwas tiefer Gehende. Meist wird irgendein ernstes Thema verarbeitet. In diesem ging es nur um eine verzwickte Liebe. Außer man würde den Druck, der auf Profisportler dauerhaft einwirkt, hier als ernstes Thema nehmen. Dafür wurde darauf aber zu wenig eingegangen. Ein bisschen fehlte mir die tiefe der Charaktere. Auch diese waren recht vorhersehbar. Was mir gut gefallen hat, ist das Karo sich letztendlich treu bleibt.
Für mich ist dieser Roman der schwächste der Hamburg-Reihe, dennoch war es ein nettes Lesevergnügen, ich vergebe 2,5 Sterne von fünf.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.03.2021

Leider zu konstruiert und kitschig

Glückskinder
0

Der zweite Weltkrieg ist gerade zu Ende, die Amerikaner besetzen München. Toni ist ein Münchner Madl und versucht ihr Familie durchzubringen. Griet wird aus dem Arbeitslager befreit und es verschlägt sie ...

Der zweite Weltkrieg ist gerade zu Ende, die Amerikaner besetzen München. Toni ist ein Münchner Madl und versucht ihr Familie durchzubringen. Griet wird aus dem Arbeitslager befreit und es verschlägt sie ebenfalls nach München, wo sie auf Toni treffen wird. Werden die beiden zu Freunden?

Der Schreibstil liest sich sehr flüssig und die knapp 500 Seiten sind sehr schnell gelesen. Beim Schreibstil bin ich mir etwas unschlüssig, einerseits finde ich ihn schon gut, andererseits ist es mir manchmal zu ausgeschmückt und wirkt irgendwie übertrieben. Da könnte man auch einfach auf den Punkt kommen und gut ist. Die Handlung des Romans hat mich enttäuscht. Es geht die meiste Zeit darum, wie man sich auf dem Schwarzmarkt Lebensmittel oder andere Dinge beschaffen kann, ansonsten ist noch sehr viel Platz für Liebeleien, die irgendwie deplatziert und auch sehr konstruiert und oberflächlich wirken. Teilweise waren die Situationen und Handlungen nicht nur konstruiert, sondern sogar absurd.
Viele Handlungszweige werden angerissen und ins Spiel gebracht, doch dann einfach abgebrochen. Und bis zum Ende auch nicht mehr erwähnt, geschweige denn aufgeklärt. Das war schon sehr merkwürdig und ich habe mich gefragt, ob da ein paar Passagen gestrichen wurden und es niemanden aufgefallen ist, dass man nun Erzählstränge in der Luft hängen lässt. Was mir zudem sehr negativ aufgefallen ist, ist dass in diesem Roman sehr viele Fehler drin sind. Das mal ein Name verwechselt wird, ok kann man vielleicht drüber hinwegsehen. Aber es waren einige Fehler, die auch in manch einer Passage zu Irritation geführt haben.
Die Charaktere haben mich ebenfalls nicht ganz überzeugt. Die meisten machen in den drei Jahren, in denen das Buch spielt, keine Entwicklung durch und stehen einfach auf der Stelle – wie nebenbei bemerkt eigentlich die ganze Handlung – dafür gibt es eine Person, die eine 180 Grad Wendung macht. Gerade in diesem Fall ist das total unrealistisch und passt auch überhaupt nicht. Richtig gestört hat mich, dass eine Sache, die spätestens im zweiten Drittel hätte aufgeklärt werden müssen und auch ausführlich dargestellt werden sollen, erst auf den letzten zwei Seiten Platz findet. Es wirkt fast so als sollte hier noch ein Folgeroman kommen?

Die Handlung konnte mich nicht zu 100 Prozent überzeugen, die Charaktere standen meiner Meinung nach auf einer Stelle, vieles war zu konstruiert, es gab zu viele Erzählzweige, die angekratzt und dann vergessen wurden und andere, die unnötig waren und für die Nachkriegszeit war es mir definitiv zu kitschig. Deshalb vergebe ich leider nur zwei von fünf Sterne. Schade.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.03.2021

Toller Roman über sechs Hebammen in den 50ern

Ein neuer Anfang
0

Der Krieg ist seit 12 Jahren vorbei und mittlerweile wurde die Frauenklinik in Mariendorfer Weg wieder aufgebaut und gefühlt ganz Berlin möchte seine 50er-Jahre-Kinder bei Luise, Margot und Edith bekommen. ...

Der Krieg ist seit 12 Jahren vorbei und mittlerweile wurde die Frauenklinik in Mariendorfer Weg wieder aufgebaut und gefühlt ganz Berlin möchte seine 50er-Jahre-Kinder bei Luise, Margot und Edith bekommen. Die drei erhalten in diesem Band endlich Verstärkung von drei engagierten jungen Hebammenschülerinnen: Helga, Marion und Jule. Die erfahrenen Hebammen sind fassungslos, wie unwissend die Jugend ist. In den Zwanzigern waren alle definitiv aufgeklärter - Ende der Fünfziger ist Deutschland wirklich sehr spießig.

Mittlerweile ist das schon der vierte Band der Hebammensaga und wir begleiteten Luise, Margot und Edith durch ihre gesamte Hebammenkarriere. Sie begannen als Hebammenschülerinnen und stehen mittlerweile kurz vor der Pensionierung. Der Schreibstil von Linda Winterberg gefällt mir sehr gut und er ist sehr angenehm zu lesen. Die Seiten fliegen nur so an einem vorbei. Seite für Seite saugt man auf und möchte das Buch gar nicht mehr aus den Händen legen. Das Einzige, was ich merkwürdig finde ist, dass mir gefühlt etwas zu viele Kinder auf die Welt kommen, manchmal hat man den Eindruck die Geburten kommen wie auf dem Fließband. Könnte natürlich auch daran liegen, dass der Krieg vorbei ist und es nun wieder aufwärts geht, und deshalb mehr Kinder gezeugt und geboren werden. Natürlich kommt auch dazu, dass sehr viele sehr junge Frauen ein Kind bekommen, da sie einfach nicht aufgeklärt sind und nichts von Verhütung verstehen. Schade fand ich etwas, dass ein Seitenarm der Geschichte nicht aufgeklärt wurde. Dennoch vergebe ich gern fünf von fünf Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.03.2021

Unterhaltsam, tolle Ermittler, etwas wenig Spannung

Mordsand
3

Tja, das wurde wohl nicht aus dem entspannten Sonntag und Montag. Ein neuer Fall für Frida und Haverkorn. Wer wohl dieses sitzende Skelett ist, das auf der Elbinsel Bargsand gefunden wurde? Und dann der ...

Tja, das wurde wohl nicht aus dem entspannten Sonntag und Montag. Ein neuer Fall für Frida und Haverkorn. Wer wohl dieses sitzende Skelett ist, das auf der Elbinsel Bargsand gefunden wurde? Und dann der Hinweis, dass ein Teil der Handlung in einem Kinderheim der DDR spielt. Ich bin gespannt. Wird der Tote etwas mit diesem Heim zu tun haben? Magdeburg – Marsch ist ja schon ein gutes Stück.

In diesem Band gibt es einige Handlungsstränge, fast schon zu viele. Privat ist bei Frida und Haverkorn wieder einiges los. Ein bisschen stand dieses Mal das Privatleben der beiden im Vordergrund und der Fall blieb in den ersten zwei Dritteln des Romans fast im Hintergrund. Das letzte Drittel war dann recht spannend und es ging Schlag auf Schlag. Einzelne Unklarheiten und Einzelstränge wurden geklärt und zusammengefügt. Der Schreibstil von Romy Fölck ist einfach super. Ich fliege regelrecht über die Seiten. Zwischendurch gibt es immer wieder Kapitel über mehrere Jugendliche, die in der DDR in einem Heim für schwererziehbare Jugendliche untergebracht werden. Auf sehr wenigen Seiten wird hier die Grauenhaftigkeit aufgezeigt, wie es in diesen Heimen vor sich ging. Zusätzlich geben diese kurzen Kapitel Hinweise auf das aktuelle Verbrechen.

Mir hat dieses Buch gut gefallen. Es ist ein unterhaltsamer Lokalkrimi mit sehr sympathischen Ermittlern. Doch dieses Mal fehlte mir ein bisschen die Spannung, deshalb vergebe ich vier von fünf Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Spannung
  • Cover
Veröffentlicht am 27.02.2021

Tolle Einblicke in die 60er Jahre

Die Wunderfrauen
0

Die Wunderfrauen sind zurück. In diesem zweiten Band begleiten wir die vier Freundinnen Luise, Marie, Helga und Annabell nun durch die 60er Jahre. Mittlerweile sind sie alle Vier gestandene Frauen und ...

Die Wunderfrauen sind zurück. In diesem zweiten Band begleiten wir die vier Freundinnen Luise, Marie, Helga und Annabell nun durch die 60er Jahre. Mittlerweile sind sie alle Vier gestandene Frauen und Mütter. Luises Laden läuft wunderbar, aber es geht immer noch ein bisschen mehr. Helga ist mittlerweile Ärztin und Marie geht in ihrem Bauernleben auf. Annabell spielt in diesem Band die Detektivin und beweist, dass sie mehr draufhat, als nur brave Hausfrau mit Hausangestellten zu sein.

Mir hat dieser zweite Band wunderbar gefallen. Ich wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Der Schreibstil von Stephanie Schuster ist sehr angenehm und flüssig zu lesen. Die Dialoge sind aussagekräftig und gut gesetzt. Toll finde ich, dass mit den Kapiteln immer die Erzählperspektive wechselt. So kann man sich abwechselnd in alle vier Frauen versetzen und erlebt dennoch die gesamte Handlung mit. Wieder warten auf die vier Frauen viele Abenteuer und Hürden, die überwunden werden müssen. Aber sie wären nicht die Wunderfrauen, wenn sie es nicht schaffen würden. Mir hat es sehr gut gefallen zu sehen, wie sehr die vier mit der Zeit immer enger zusammenwachsen und wahre Freudinnen für einander sind. Jede ist für jede da, egal was passiert und welche Differenzen sie gerade vielleicht miteinander haben. Ich bin schon sehr gespannt auf den dritten Teil und kann es kaum erwarten, bis dieser im Herbst erscheinen wird! die Charaktere gefallen mir ebenfalls sehr gut. Sie sind sehr authentisch und jede der vieren hat ihre Eigenarten. Ich habe alle vier mittlerweile in mein Herz geschlossen. Selbst die Nebenfiguren sind interessant und unterhaltsam gestaltet.

Die Kombination aus Freude, Trauer, Hürden bewältigen und Spaß ist sehr mitreißend, deshalb vergebe ich sehr gern volle fünf von fünf Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere