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Veröffentlicht am 19.11.2019

Die Schatten der DDR reichen bis in die Gegenwart

Kastanienjahre
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Peleroich ist ein kleines Dorf an der Ostseeküste – es liegt in der ehemaligen DDR. Heute ist es ein eher verlassenes Örtchen und soll verkauft werden. Hinter diesem Hintergrund trommelt ein unbekannter ...

Peleroich ist ein kleines Dorf an der Ostseeküste – es liegt in der ehemaligen DDR. Heute ist es ein eher verlassenes Örtchen und soll verkauft werden. Hinter diesem Hintergrund trommelt ein unbekannter Briefschreiber ehemalige Bürger dieses Dorfes zusammen. Er hat ein Geheimnis zu verkündigen und möchte nun – fast dreißig Jahre nach der Wende – sein gewissen reinwaschen. Auch Elise begibt sich nach Peleroich, obwohl sie in Paris ein neues Leben angefangen hat. Wird sie nun endlich erfahren, was mit ihrem Vater und ihrem Freund Jakob wirklich passiert ist?

Dieser Roman ist in zwei Zeitebenen geschrieben. Einmal die Gegenwart, die als roter Faden durch die Geschichte führt. Und die Vergangenheit, die in entsprechenden Zeitsprüngen erzählt wird. Da die Handlung der Vergangenheit in Peleroich spielt, kommen sehr viele Personen zu Wort. Hier kam ich etwas ins Schlittern und habe mich immer wieder in den Generationen geirrt. Vor allem bei Elise und ihren Eltern kam ich gerne durcheinander. Dann gibt es noch ein Wirtshauspaar, welche ich leider immer in eine Generation zu hoch eingestuft habe, wodurch die Logik flöten ging. Wieso mir das andauernd passierte kann ich nicht sagen. Die Namen sind auf jeden Fall unterschiedlich genug! Vielleicht wirkten sie vom Charakter her einfach jünger. Die Charaktere an sich, waren aber gut ausgearbeitet und recht unterschiedlich. Sehr schön kam hier heraus, wie die unterschiedlichen berufsgruppe unter dem DDR-Regime litten. Nicht nur die Vergangenheit ist spannend, sondern auch die Gegenwart. Auf den ersten Seiten erfährt der Leser, dass Elise krank zu sein scheint. Ist sie ernsthaft krank oder ist es nur der momentane Stress? Auch der Briefschreiber scheint nicht der fitteste zu sein.
Der Schreibstil ist angenehm und flott zu lesen. Allerdings muss ich sagen, dass mir „Kranichland“, Baumheiers Erstlingswerk, mir besser gefallen hat. Dieses war mir irgendwie emotionaler und tiefgehender.
Dennoch habe ich diesen Roman gerne gelesen und vergebe vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 18.11.2019

zu ratgeberhaft

The Wonderful Wild
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Vielen ist Gesa Neitzel durch ihr Buch „Frühstück mit Elefanten“ bekannt. Sie gab ihren Job beim Fernsehen auf, um Rangerin zu werden. Sie sagt von sich, sie wusste, sie muss etwas anderes machen. Sie ...

Vielen ist Gesa Neitzel durch ihr Buch „Frühstück mit Elefanten“ bekannt. Sie gab ihren Job beim Fernsehen auf, um Rangerin zu werden. Sie sagt von sich, sie wusste, sie muss etwas anderes machen. Sie ist für etwas anderes bestimmt. Dass diese Bestimmung nun Rangerin in Afrikas Wildnis sein würde, das wusste sie nicht. Mittlerweile hat sie sich in ihr neues Leben sehr gut eingelebt und hat die letzten Jahre Revue passieren lassen und die Gedanken sehr weit kreisen lassen. Daran lässt sie den Leser dieses Buches teilhaben. Es liest sich wie eine Art Tagebuch, in der Gesa über ihre Gedanken spricht. Sie hat sehr viel darüber gelesen, gehört und gesehen. Durch all diesen Input begannen sich ihre Synapsen neu zu verknüpfen und es entstanden neue Gedankengänge und Verkettungen. Sie sagt selbst über ihr Buch, sie will nicht der Oberlehrer sein und sagen so sollt ihr es alle machen. Sondern sie will eher aufzeigen, wie sie Dinge tut und was sie darüber denkt und so eine Hilfestellung für andere sein. Jeder sollte mal über sich und sein leben nachdenken. Ob das nun in diesem Ausmaß sein muss, sei dahingestellt. Mir als Leser war es stellenweise zu viel. Ich hatte irgendwie doch mehr direkte Geschichten aus dem Buch oder von anderen Menschen erwartet. Es war doch eher Gesas Gedanken und es las sich ziemlich nach Seelenratgeber. Wirklich schade, da mir Frühstück mit Elefanten so gut gefallen hatte. Natürlich war mir bewusst. Dass es sich bei „The Wonderful Wild“ nicht um eine Fortsetzung ihres Debüts handelt und somit keine Rangergeschichten im Vordergrund stehen.

Leider konnte mich dieses Buch nicht überzeugen und begeistern, deshalb vergebe ich nur zwei von fünf Sterne.

Veröffentlicht am 13.11.2019

Eine Reise um die Welt und zu sich selbst

Leaving the Frame
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Maria Ehrich eine junge deutsche Schauspielerin, die sicherlich fast jedem im Land bekannt ist, begab sich mit ihrem Freund auf eine kleine Weltreise. Sieben Monate verbrachten die beiden unterwegs und ...

Maria Ehrich eine junge deutsche Schauspielerin, die sicherlich fast jedem im Land bekannt ist, begab sich mit ihrem Freund auf eine kleine Weltreise. Sieben Monate verbrachten die beiden unterwegs und erkundigten verschiedene Länder – Kenia, Hawaii, Mexiko, die USA und Kanada. Maria lässt den Leser an ihren Abenteuern teilhaben. Mir haben der Schreibstil und Marias Erzählweise sehr gut gefallen. Es wurde berichtet, was sie sahen, aber auch was sie fühlten. Im Vordergrund liegen sicherlich die Begegnungen mit Menschen. Das ist allerdings auch nachvollziehbar, denn so etwas ist wohl auch das Prägsamste. Es ist wirklich sehr interessant, was für Menschen Maria und Manu kennengelernt haben. Und vor allem, wie offen sie gegenüber zwei völlig Fremden sind. Der eigentliche Plan war, um die Welt zu reisen und zu filmen und daraus einen Film zu machen. Ich hatte beim Lesen das Gefühl, dass dies schnell zur Nebensache wurde und im Vordergrund lag sich selbst besser kennenzulernen und zu wachsen. Vor allem Maria scheint auf dieser Reise sehr gewachsen zu sein. Seit Kindestages an steht sie vor der Kamera. Mitte Zwanzig hatte sie wohl kaum Zeit zum Durchatmen und gar in sich kehren, das scheint ihr auf dieser Reise gelungen zu sein. Sie hat einige Ängste überwunden. Das hat mich als Leser sehr glücklich gemacht! Vor allem, da sie uns Leser an ihrer Gefühlswelt teilnehmen lässt und dies auf sehr sympathische Art und Weise. Beim Lesen hatte ich das Gefühl, eine Freundin würde mir von ihrer Reise erzählen. Sehr beeindruckend.

Der Bildteil am Ende hat mir sehr gut gefallen. Beim Betrachten der Bilder hatte ich gleich die entsprechende Textstelle im Kopf.

Mir hat dieser Reisebericht sehr gut gefallen und ich vergebe sehr gerne volle fünf von fünf Sterne.  

Veröffentlicht am 09.11.2019

Wilde Zwanziger in Stuttgart

Die Schokoladenvilla – Goldene Jahre
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Seit dem letzten Band sind 20 Jahre vergangen. Judith und Victor leiten zusammen mit Karl die Schokoladenfabrik. Anton hat sich der Musik verschrieben. Der Krieg ist vorbei. Den Menschen geht es besser. ...

Seit dem letzten Band sind 20 Jahre vergangen. Judith und Victor leiten zusammen mit Karl die Schokoladenfabrik. Anton hat sich der Musik verschrieben. Der Krieg ist vorbei. Den Menschen geht es besser. Das Goldene Zeitalter bricht an, auch in Stuttgart merkt man das. Allerdings ziehen auch in diesen Goldenen Zeiten dunkel Wolken auf. Das werden die Rothmanns und Rheinbergers schnell merken.

Für mich ist die Schokoladenvilla-Trilogie schon allein wegen der Schokolade und dem Handlungsort Stuttgart eine geniale Trilogie. Da es Maria Nikolai versteht wunderbare Charaktere zu schaffen und einer Geschichte Leben und Authentizität einzuverleiben, spricht noch vieles mehr für diese Bücher, als nur Schokolade und Stuttgart. Nach einem Jahr Pause war ich direkt wieder ein Teil der Schokoladenvilla. Ich finde der Zeitsprung ist wunderbar geglückt! Damit zieht sich die Handlung auch nicht, sondern es setzt ein neues Zeitalter ein, aber die Charaktere sind weitestgehend dieselben. Überrascht war ich, dass auf diesen fast 700 Seiten eine Handlungsspanne von gerade einmal ein paar Wochen enthalten war! In dieser Zeit ist unglaublich viel passiert, dass aber zu keiner Zeit langweilig oder zäh erzählt wurde. Es war einfach sehr fesselnd. Sehr gut war hier, dass es zwei Haupthandlungen gab. Auf der einen Seite Serafina, die mit einem großen Problem im Gepäck nach Stuttgart kommt und auf der anderen Seite Sabotagen an der Schokoladenfabrik.
Es empfiehlt sich die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen, ansonsten spoilert man sich selbst. Vorwissen für den zweiten Teil braucht man nicht, vergangene Begebenheiten, die für den weiteren Verlauf wissenswert sind, werden kurz angerissen. Das ist auch gleichzeitig für die gut, bei denen der erste Band etwas zurückliegt. So wird dem Gedächtnis noch einmal auf die Sprünge geholfen. Ich würde jedem empfehlen, den ersten Band nicht auszulassen. Er ist einfach zu gut!
Wie schon erwähnt, sind die Charaktere sehr gut ausgearbeitet und individuell. Keiner gleicht dem anderen. Die Zwillinge Karl und Anton sind nun erwachsen, doch haben sie immer noch den Schalk im Nacken. Judith ist eine reife Frau, auch wenn sie und Victor immer noch sehr jung wirken. Das liegt wahrscheinlich an ihrer Tochter Vicky – ein absoluter Wirbelwind, der die gesamte Villa und Fabrik auf Trab hält. Sehr gefallen hat mir, dass Maria Nikolai immer wieder historische Geschehnisse oder Personen in ihre Geschichte miteinarbeitet. So wirkt alles noch realistischer.
Am Ende des Buches findet der Leser ein Personenverzeichnis und Erläuterungen zur damaligen Zeit und ein tolles Glossar. Es hätte sich gelohnt, schon während des Lesens, mal nach hinten zu blättern.

Ich habe diesen zweiten Teil geliebt, wie den ersten und freue mich auf den dritten! Da ich an den Goldenen Zeiten nichts auszusetzen habe vergebe ich volle fünf von fünf Sterne.

Veröffentlicht am 15.10.2019

Wieder mal Spannung pur

Sterbekammer
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Endlich, es geht weiter mit Frida und Haverkorn. In altgewohnter Spannung nimmt uns Romy Fölck mit in die Elbmarsch. Eine junge Frau wird entführt, zehn Jahre fehlt jede Spur von ihr. Dann wird ein alter ...

Endlich, es geht weiter mit Frida und Haverkorn. In altgewohnter Spannung nimmt uns Romy Fölck mit in die Elbmarsch. Eine junge Frau wird entführt, zehn Jahre fehlt jede Spur von ihr. Dann wird ein alter Mann tot in seiner Mühle aufgefunden und in der Mühle finden die Ermittler Spuren der jungen Frau!

Romy Fölck versteht es den Leser an ihre Bücher zu binden. Von Anfang an ist es spannend und so bleibt es bis zur letzten Seite. Vor allem die überraschenden Wendungen liegen ihr. Was mir auch ganz besonders gefällt ist die Tatsache, dass man nach einem Jahr Zwangspause sofort wieder in der Geschichte drin ist und die Charaktere einem präsent sind. Frida und Haverkorn werden definitiv zu Freunden des Lesers. In diesem Band tritt ein neuer Charakter auf- ein neuer Chef für Frida und Haverkorn. Sympathisch ist anders, oder tut er nur so hart? Etwas schade fand ich, dass Jo dieses Mal etwas zu kurz kam. Vielleicht hören wir im nächsten Band wieder mehr von ihr.

Alles in Allem fand ich Sterbekammer super und bin total begeistert, sowie gespannt auf Band vier. Ich vergebe sehr gerne volle 5 von 5 Sterne.

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