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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.12.2017

Guter, lustiger Roman, allerdings vorhersehbar

Aussicht auf Sternschnuppen
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Helga ist 36 und träumt von einer gemeinsamen, kinderreichen Zukunft mit ihrem Freund Giuseppe. Doch dann findet sie eine verdächtige SMS in seinem Handy. Es scheint als hätte er eine Affäre. Dann muss ...

Helga ist 36 und träumt von einer gemeinsamen, kinderreichen Zukunft mit ihrem Freund Giuseppe. Doch dann findet sie eine verdächtige SMS in seinem Handy. Es scheint als hätte er eine Affäre. Dann muss er auch noch geschäftlich nach Italien. Helga hält es nicht aus und reist Giuseppe nach, um ihn zur Rede zu stellen. Doch leider liegt der Flugverkehr aufgrund eines Vulkanausbruchs still. So ist Helga gezwungen mit einem Mietwagen nach Italien zu fahren. Leider gibt es nur noch einen und den muss sie sich nun mit dem Ekel Nils teilen. Auf Helga wartet eine turbulente Reise von München nach Italien, mit der sie sicherlich nicht gerechnet hätte.

Dieser Roman ist sehr unterhaltsam und es macht Spaß ihn zu lesen. Die Handlung ist sehr einfach gestrickt und vorhersehbar. Dennoch wurde ich nicht gelangweilt. Denn es passierte so viel, dass für Langeweile kein Platz war. Es war ein riesen Spaß mit Helga und Nils mit zu reisen.
Der Schreibstil ist sehr angenehm. Er ist locker, leicht und witzig. Außerdem sehr bildlich, deshalb hatte man beim Lesen das Gefühl, einen Film zuschauen. Die Charaktere sind ausgearbeitet. Vor allem Helga, die die Geschichte aus der Ich-Perspektive erzählt. Von ihr erfährt man auch einiges über ihre Gefühle. Bei den anderen war dies nur möglich, wenn sie über Gefühle gesprochen habe. Was er selten der Fall war.
Für ein unterhaltendes Lesevergnügen zwischendurch ist dieser Roman sehr gut geeignet. Da ich nicht enttäuscht wurde, vergebe ich vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 25.12.2017

Schön und berührend

Die letzten Tage von Rabbit Hayes
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Mia „Rabbit“ Hayes liegt im Sterben. Allerdings ist sie erst 40 Jahre alt. Rabbit hat Krebs im Endstadium. In diesem Buch erlebt der Leser ihre letzten Tage, die sie im Hospiz verbringt. Während dieser ...

Mia „Rabbit“ Hayes liegt im Sterben. Allerdings ist sie erst 40 Jahre alt. Rabbit hat Krebs im Endstadium. In diesem Buch erlebt der Leser ihre letzten Tage, die sie im Hospiz verbringt. Während dieser Zeit denkt Rabbit viel über die Vergangenheit nach und so erlebt der Leser diese ebenfalls mit.

Dieser Roman ist gut und schön geschrieben. Im Laufe der Handlung kommen alle Protagonisten zu Wort und sie wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und wirken real. Jeder hat eine kleine Eigenart, was sie sehr sympathisch macht. Die Handlung dreht sich um die im Hospiz liegende Rabbit. Ihre gesamte Familie ist bei ihr und begleitet sie auf ihrem letzten Weg. Das Hauptthema dieses Buches ist Sterben. Die noch junge Rabbit leidet an Krebs und muss nun ihre geliebte Familie und vor allem ihre 12-jährige Tochter allein lassen. Diese wächst sowieso schon ohne Vater auf. Doch man merkt schnell, dass Juliet, Rabbits Tochter, durch den Tod ihrer Mutter dennoch niemals allein sein wird.
In diesem Buch geht es um noch einen weiteren Todesfall. In Rabbit Rückschauen geht es um ihre Jugend, als ihr Bruder und dessen Freunde eine Band hatten, bis ihr Sänger schwer erkrankte. Die Mischung aus aktueller Handlung und Rückblicken in die Jugend und auch in die nahe Vergangenheit ist der Autorin wunderbar gelungen. Meist endete ein Kapitel auch mit einem kleinen Cliffhanger. Dieses Buch enthält viel Traurigkeit, aber auch immer wieder witzige und positive Stellen. Er war eine sehr gute Mischung!
Sehr gefallen hat mir, dass man sich selbst als Leser in diese Familie sehr wohl fühlt. Man spürt die Liebe zwischen den einzelnen Charakteren und ihre Verbundenheit.
Alles in allem hat mir dieser Roman sehr gut gefallen und ich vergebe vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 18.12.2017

Kurzweiliger und schöner Roman

Die Frau im Mond
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Erzählt wird die Geschichte einer jungen, besonderen Frau. Sie wächst als Bauerntochter auf Sardinien auf. Mittlerweile ist sie fast dreißig und immer noch unverheiratet. Dabei sieht sie gut aus und ist ...

Erzählt wird die Geschichte einer jungen, besonderen Frau. Sie wächst als Bauerntochter auf Sardinien auf. Mittlerweile ist sie fast dreißig und immer noch unverheiratet. Dabei sieht sie gut aus und ist nicht dumm. Doch scheint sie mit irgendwas ihre Verehrer zu verjagen, denn diese lassen sich nach ein, zwei Treffen nicht mehr blicken. Eines Tages kommt ein Evakuierter nach Caligari. Er ist Witwer, über vierzig und interessiert sich nicht für die junge Frau. Doch sie schließen sich zu einer Vernunftsehe zusammen. Auch nach Jahre wird es nicht die große Liebe. Aber hat sie diese nicht wo anders gefunden? Denn bei einer Kur trifft sie auf den Reduce.

Erzählt wird diese Geschichte aus Sicht der Enkeltochter. Das hat mir sehr gut gefallen, denn so lag die Konzentration auf dem Wichtigen. Da der Roman nur 140 Seiten umfasst war ebenfalls kein Platz für Ausschweifungen. Der Schreibstil ist angenehm und leicht zu lesen. Er ist präzise, aber dennoch gefühlsvoll. Gestört hat mich, dass die Charaktere keine Namen haben. So wirkten sie ein wenig unnahbar und es sorgte auch etwas für Verwirrung. Die Hauptperson, die Großmutter, wird gut dargestellt. Sie ist auf der Suche nach der großen Liebe, aber ob sie wirklich weiß, was das ist? Die Protagonistin hat eine blühende Phantasie, was der Leser vor allem am Ende des Buches feststellen wird. Zudem kann sie sich auch für kleine Dinge beeindrucken, die den Meisten entgehen. Insgesamt kommt sie trotz ihrer Verrücktheit liebenswert rüber. Die Handlung ist in sich schlüssig. Sie beginnt 1943 und endet im Heute. Anfangs dachte ich das Buch wäre sehr durchschaubar. Doch am Ende kam die große Überraschung.
Mir hat dieses Buch gut gefallen. Es war eine schöne Kurzgeschichte, die einem nebenbei auch noch etwas über Italien und Sardinien zum Ende des Zweiten Weltkrieges beibringt. Von mir erhält dieses Buch vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 30.11.2017

Sehr viele Informationen, über das Denken/Verhalten der Tiere, anschaulich und verständlich verpackt.

Das Mysterium der Tiere
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Karsten Brensing ist Meeresbiologe und Verhaltensforscher. Er arbeitete als Delfinforscher und wurde so zum Delfinschützer. Daraufhin war er zehn Jahre lang als wissenschaftlicher Leiter im Deutschlandbüro ...

Karsten Brensing ist Meeresbiologe und Verhaltensforscher. Er arbeitete als Delfinforscher und wurde so zum Delfinschützer. Daraufhin war er zehn Jahre lang als wissenschaftlicher Leiter im Deutschlandbüro der größten internationalen Wal- und Delfinschutzorganisation WDC tätig.
In seinem Buch schreibt Brensing über, wie der Titel schon sagt, das Mysterium der Tiere. Er untersucht die Tierwelt unter verschiedenen Aspekten. Den Anfang macht Sex. Danach folgen Kapitel über Kultur, Gemeinschaftssinn, Denken und die Gefühle der Tiere. Das letzte Kapitel soll aufzeigen, was uns Menschen nun eigentlich noch von Tieren unterscheidet.
Das Buch enthält sehr viele Informationen. Ich finde es sind viel zu viele, um sie alle auf Anhieb zu behalten. Dieses Sachbuch ist nicht für Biologen zu empfehlen, sondern auch für den interessierten Laien. Denn alle Fremd- und Fachwörter sind leicht verständlich und anschaulich erklärt. Die Sprache ist sehr angenehm und auch unterhaltend. Im ersten Kapitel ist sie etwas zu locker, aber danach wird es sachlicher. Hervorragend an diesem Buch ist, dass eigentlich sämtliche Informationen mittels Beispielen dem Leser nähergebracht werden. Einiges hat der ein oder andere sicherlich schon gehört. Aber es wartet bestimmt auf jeden noch etwas Neues. Sehr gefallen hat mir, dass die Originallektüre angegeben ist. So hat man selbst die Möglichkeit den entsprechenden Artikel zu lesen, um das Ganze zu vertiefen. Häufig wird auch auf entsprechende youtube-Videos verwiesen.
Ebenfalls positiv ist, dass dieses Sachbuch einige Farbabbildungen enthält. Diese verdeutlichen teilweise das Geschriebene oder ergänzen es. Gut war hier auch, dass jedes Bild eine Bildunterschrift hatte, so konnte man es besser einordnen. Denn manchmal kam das Bild doch erst einige Zeilen oder eine Seite nach dem Text.
Sinn dieses Buch ist es den Leser auf die Faszination der Tierwelt aufmerksam zu machen und so dem Menschen nahe zu legen, sich nicht für den Alleinherrscher und Klügsten der Klügsten zu halten. Sondern den Tieren dennoch mit Respekt zu begegnen.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, da sehr viele Informationen vorhanden waren und diese anschaulich durch Beispiele vermittelt wurden. Die Sprache war sehr angenehm und einfach zu verstehen. Dennoch kann ich keine volle Sternenzahl vergeben, da es einfach viel zu viele Informationen waren. Deshalb werden es nun vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 22.11.2017

Informativer und unterhaltsamer Erlebnisbericht

Schildkröten haben keinen Außenspiegel
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Jutta Hammer machte sich für drei Jahre auf nach Madagaskar. Dort sammelte sie Forschungsergebnisse für ihre Doktorarbeit über die Brutbiologie der madagassischen Strahlenschildkröte. Nebenbei blieb ihr ...

Jutta Hammer machte sich für drei Jahre auf nach Madagaskar. Dort sammelte sie Forschungsergebnisse für ihre Doktorarbeit über die Brutbiologie der madagassischen Strahlenschildkröte. Nebenbei blieb ihr noch genügend Zeit um die Insel und ihre Bewohner kennenzulernen. An ihrem Erlebten lässt sie uns mit diesem Buch teilhaben. Den Leser erwartet nicht etwa ein Fachbuch über die madagassischen Schildkröten, sondern eher eine Sammlung von unterhaltsamen, spannenden und teilweise auch gruseligen Anekdoten und Geschichten aus und über Madagaskar und seine Bevölkerung. Nach dem Lesen dieses Buches weiß man nicht nur einiges mehr über Madagaskar, sondern hat auch ein bisschen das Gefühl da gewesen zu sein.
Der Schreibstil von Jutta Hammer ist sehr angenehm und gut zu lesen. Sie schreibt informativ und gleichzeitig unterhaltend und lebendig. So lernt man, verpackt in eine nette oder lustige Geschichte, etwas über das Land, über die Kultur und die Eigenheiten der Madagassen. Ein Beispiel für ihre lustige Art – es geht um zwei Schildkröten: „Ich erwische sie in flagranti! Den Schildkrötenmann kenne ich bestens, er läuft mir häufiger über den Weg.“ S. 103.
Mit Jutta fährt man in einem überfüllten (mit Menschen und Gepäck) Taxi Brousse, einem Kleinbus, der wohl meist keinen TÜV mehr bekommen würde, durch die madagassische Landschaft. Man nimmt an einer traditionellen Beerdigung teil und man lernt, dass man für einen madagassischen Führerschein nur etwas Glück braucht. In Madagaskar braucht man aber nicht nur Glück, sondern auch viel Geduld – dafür gibt es auch einen eigenen Begriff „mora mora“.
Auf Jutta warten in diesen drei Jahren viele Abenteuer. Sei es schon vor dem Abflug die Sache mit dem Übergepäck (ohweh, wird das gut gehen?), das Zusammentreffen mit einer Boa in einem Erdloch oder einem wütenden, vor Muskel strotzenden, betrunkenen Beerdigungsteilnehmer. Wenn sie Lust auf diese „Hammer-Adventures“ haben, dann lesen sie dieses Buch – es lohnt sich!

Aufgrund des Titels hatte ich mir ein paar mehr Schildkrötengeschichten vorgestellt und auch gewünscht. Dennoch hat mich dieses Buch überzeugt und ich habe es mit Begeisterung gelesen. Durch den Schreibstil wirkten die Geschichten sehr lebendig und man befand sich selbst im vollen Taxi Brousse oder im Unterholz auf Schildkrötensuche. Anschaulich sind auch die Fotos im Mittelteil und die Karten zu Anfang des Buches. Am Ende des Buches befindet sich noch ein Glossar, in dem die wichtigsten madagassischen Begriffe erläutert werden – auch dies teils sehr unterhaltend.
Da ich mich nach dem Lesen gut unterhalten und auch informiert fühle vergebe ich vier von fünf Sternen. Den fünften Stern hätte es für mehr Schildkrötengeschichten gegeben.